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Projektmanagement

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Kartei Details

Karten 11
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 01.02.2023 / 16.03.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Projektmerkmale 

Zeitlich befristet
Komplexität
Einmaligkeit
Begrenzte Ressourcen
Innovativ
Risikobehaftet

Ein Projekt ist gekennzeichnet durch sechs Merkmale, die jedoch nicht alle gleichzeitig zutref- fen müssen:

1. Zeitlich befristet: Es hat einen klar definierten Anfang und ein klar definiertes Ende.
2. Komplexität: Viele Faktoren, die untereinander in einer Wechselbeziehung stehen, müs-
sen gleichzeitig berücksichtigt werden.
3. Einmaligkeit: Die spezifischen Bedingungen, die Ausgangslage und die Zielsetzung des
Projekts sind einmalig, d. h., sie waren genau in diesem Setting noch nicht in anderen
Projekten vorhanden.
4. Begrenzte Ressourcen: Alle Ressourcen wie Personal, Sachmittel, finanzielle Mittel usw.
sind nur begrenzt vorhanden.
5. Innovativ: Das Resultat des Projekts hat i. d. R. einen Neuigkeitswert.
6. Risikobehaftet: Da in jedem Projekt in irgendeiner Form etwas Neues entsteht, kann man
sich nicht oder nur teilweise auf Erfahrungswerte abstützen und geht daher Risiken ein.

Schlüsselfragen und typische Aufgaben im Einzelprojektmanagement

  • Projektinitialisierung
  • Projektplanung
  • Projektsteuerung (Projektcontrolling)
  • Projektführung und Stakeholder- management
  • Stakeholder- management
  • Information und Dokumentation
  • Projektabschluss

Schlüsselfrage
Typische Aufgaben
Projektmanagement- komponente


Bearbeiten wir die richtigen Projekte?
• Projektideen strategisch beurteilen.
• Prioritäten im Projektportfolio setzen.
• Projektaufträge formulieren.
Projektinitialisierung

Wie bearbeiten wir das Projekt fachgemäss?
• Projektorganisation bilden.
• Projektaufgaben strukturieren.
• Meilensteine definieren, Ressourceneinsatz und
Kosten planen.
Projektplanung

Wie bleiben wir auf dem geplanten Kurs?
• Projektstatus ermitteln und überprüfen.
• Soll-Ist-Vergleiche durchführen.
• Steuerungs- und Korrekturmassnahmen entwickeln.
Projektsteuerung (Projektcontrolling)

Wie gehen wir mit betroffenen Menschen konstruktiv um?
• Projektteams führen und motivieren.
• Die vom Projekt betroffenen Personen einbeziehen.
• Konflikte konstruktiv nutzen.
Projektführung und Stakeholder- management

Wie verschaffen wir dem Projekt den besten Rückenwind?
• Beziehungen mit Stakeholdern gestalten.
• Für das Projekt werben.
• Mit Entscheidern kooperieren.
Stakeholder- management

Wie gehen wir mit Informationen professionell um?
• Informationsbedürfnisse ermitteln.
• Informationsfluss konzipieren.
• Entscheidungen dokumentieren.
Information und Dokumentation

Wie beenden wir das Projekt zweckmässig?
• Projektorganisation auflösen.
• Schlussbericht verfassen.
• Lessons learned reflektieren.
Projektabschluss

Erfolgsfaktoren für Projekte gelten:


• Projektleiter
• Topmanagement
• Projektteam
• Methodik
• Kommunikation
• Information
• Projektidee / Projektumfeld

Der Projektleiter gestaltet die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Projektteam.

Dem Topmanagement kommt eine besondere Bedeutung für das Projektmanagement zu, da es die oberste Entscheidungskompetenz über das Projekt und über dessen Rahmen- bedingungen hat. 

Projektteam
In manchen Unternehmen scheinen die Team- und die Projektarbeit mittlerweile die einzig möglichen Arbeitsformen zu sein.

Methodik
Bei einem Projekt handelt es sich um ein einmaliges Vorhaben, das in dieser Form noch nicht vorkam und bei dem man folglich nicht auf Erfahrung oder Routine zurückgreifen kann. 

Kommunikation
Projektlösungen führen vielfach zu tief greifenden Veränderungen, die sich unmittelbar auf die tägliche Arbeit und auf die Arbeitsabläufe auswirken. 

Information
Die Projektarbeit bewegt sich ausserhalb der im Unternehmen bestehenden Organisation und somit ausserhalb der eingespielten Informationsbeziehungen. 

Projektidee / Projektumfeld
Jedes Projekt ist in ein bestimmtes Umfeld mit seinen Ansprüchen und Erwartungen einge- bettet. Dessen Erfolg ist massgeblich davon abhängig, ob die Projektidee in diesem Umfeld, d. h. bei den Stakeholdern, auf Akzeptanz stösst.

Basis-Phasenkonzept

Planung
Vorstudie
Grobkonzept
Detailkonzept

Realisierung
Einführung
Erhaltung

Die ersten drei Phasen gehören zur Planung, nämlich die Vorstudie, das Grob- und das Detailkonzept. In den einzelnen Planungsphasen, die mit zunehmendem Projektfortschritt detaillierter ausfallen, werden jeweils mehrere Lösungsvarianten ausgearbeitet. Eine solche Planungsphase endet gewöhnlich mit dem Entscheid für eine Variante, die nachher weiter ausgearbeitet wird. Sobald ein ausführungsreifes Konzept vorliegt, ist die Planung abge- schlossen.

Die Realisierung ist die Umsetzungsphase des Konzepts, sodass die fertige Lösung in der Phase der Einführung den späteren Nutzern übergeben werden kann.

Die letzte Phase des Basis-Phasenkonzepts betrifft die Erhaltung der eingeführten Lösung, d. h. die laufende Qualitätssicherung.

Vorgehen in den Planungsphasen (Planungszyklus)

  • Auftrag / Vertrag
  • Erhebung / Analyse
  • Würdigung / Zielrevision
  • Lösungssuche
  • Bewertung
  • Auswahl

Auftrag / Vertrag
Zwischen Auftraggeber und Auf- tragnehmer werden verbindliche Vereinbarungen getroffen, wie z. B. Zielsetzung, Termine, Budget usw. Eine Überarbeitung des Vertrags bzw. Auftrags wird bei erheblicher Änderung von Zielen, Budget oder auch Terminen notwendig, wobei jede Vertragsversion vom Auftrag- geber zu visieren ist.

Erhebung / Analyse
Gemäss Auftrag werden die relevanten Informationen für die Erhebung und Analyse des Ist- Zustands gesammelt und geordnet. Wichtig ist, dass die Informationen wohl geordnet und strukturiert, jedoch nicht bewertet werden. Für diese Phase stehen verschiedene Erhebungs- techniken zur Verfügung, wie z. B. Interview, Fragebogen, Beobachtungen usw.

Würdigung / Zielrevision
Die Würdigung dient dazu, den im vorherigen Schritt erhobenen Ist-Zustand kritisch zu beutteilen.
Mit der Würdi- gung wird die Basis gelegt, um bei der Bearbeitung von Lösungsvarianten

Stärken zu erhalten,

Chancen zu nutzen,

Schwächen zu eliminieren und

Risiken zu vermeiden.

Die Beurteilung kann unter Umständen zu einer Überarbeitung der Ziele führen. In einem solchen Fall ist ein revidierter Auftrag / Vertrag zur Genehmigung vorzulegen.

Lösungssuche
Die Lösungssuche besteht aus zwei Teilaufgaben:

Der Konzeptentwurf beinhaltet das Sammeln möglicher Lösungen. In der Vorstudie sollte der Ist-Zustand (als sog. Nullvariante bzw. Null-Plus-Variante) grundsätzlich auch eine mögliche Lösungsvariante sein.

In der Konzeptanalyse werden die im Konzeptentwurf gesammelten Lösungsvarianten gewürdigt. Es geht darum, jene Lösungsvarianten auszuschalten, die mit den vorgegebe- nen Zielen nicht in Einklang gebracht werden können, Muss-Ziele oder gar Restriktionen verletzen.

Bewertung
Diejenigen Varianten, welche die Muss-Ziele und Restriktionen einhalten, werden beurteilt und miteinander verglichen. Dabei steht vielfach der Zielerreichungsgrad im Zentrum der Bewertung. Der Auftraggeber bzw. das Entscheidungsgremium erwartet als Ergebnis einen Vorschlag für eine weiterzuverfolgende Variante.

Auswahl
Hier fällt der definitive Entscheid für eine der ausgearbeiteten Varianten. Der Entscheid wird grundsätzlich nicht vom Projektteam, sondern vom Auftraggeber oder vom Entscheidungs- gremium getroffen.

Checkliste zum Kick-off Meeting

  • Programm
  • Vorstellrunde
  • Projektauftrag
  • Vorgehen
  • Rollen
  • Spielregeln
  • Informations-management
  • Hilfsmittel und Dokumentation

Programm

Einstieg, Ziele, Traktanden und Zeitplan der Kick-off-Sitzung

Vorstellrunde

Gegenseitige Vorstellrunde der am Projekt Beteiligten

Projektauftrag

Detaillierte Erläuterungen des Auftraggebers zum Projektauftrag, insbesondere auch zu den Projektzielen (gemäss Abb. 3-5, S. 35)

Vorgehen

Erste Überlegungen zur Projektstruktur, zur Vorgehensmethodik und zu den eingesetzten Projektmanagement-Tools

Rollen

Abstimmen der Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb des Projektteams, gegenseitiges Klären der Erwartungen
und Befürchtungen im Zusammenhang mit der Projektarbeit

Spielregeln

Vereinbaren der Spielregeln für die Kommunikation und die Zusammen- arbeit im Projektteam und gegenüber den vom Projekt betroffenen Anspruchsgruppen (Stakeholdern)

Informations- management

Form und zeitlicher Rhythmus der Berichterstattung (Besprechungen, Sitzungen, Projektzwischenstandsberichte)

Hilfsmittel und Dokumentation

Festlegen der einzusetzenden Projektmanagement-Tools (Software) und der Anforderungen an die Projektdokumentation

Grundsätze des Stakeholdermanagements

  • Rechtzeitig
  • Proaktiv
  • Adressatengerecht
  • Situationsgerecht
  • Sorgfältig
  • Verbindlich

Grundsatz,Was heisst das?

Rechtzeitig

Stakeholdermassnahmen frühzeitig planen und auch budgetieren. Dies wird häufig vergessen, sodass die notwendigen finanziellen und perso- nellen Ressourcen für ein adäquates Stakeholdermanagement fehlen.

Proaktiv

Die Stakeholder von Beginn an in das Projekt einbeziehen und mit einem «initiativen» Verhalten den allfälligen Gerüchten und dem damit verbun- denen Widerstand vorbeugen.

Adressatengerecht

Mit einer zielgruppenspezifischen, bedürfnisgerechten Kommunikation die Stakeholder für die Projektunterstützung gewinnen.

Situationsgerecht

Um eine nachhaltige Vertrauensbasis in den Beziehungen zu schaffen, die Verhaltensregeln und Gepflogenheiten respektieren und sich in diesem Sinn gegenüber den Stakeholdern «politisch korrekt» verhalten.

Sorgfältig

Eine sorgfältige Vorbereitung von Sitzungen, Präsentationen, Informationsveranstaltungen usw. ist zeitaufwendig, lohnt sich aber, denn die Folgen eines unprofessionellen Auftritts können für die Akzeptanz des Projekts verheerend sein.

Verbindlich

Nur versprechen, was auch eingehalten werden kann! Werden falsche Erwartungen geweckt, die sich später nicht erfüllen, kann das Stake- holdermanagement sogar kontraproduktiv wirken.

Stakeholdergruppen

  • Auftraggeber
  • Lenkungsgremium
  • Kunde

Auftraggeber

  • der Projektleiter und das Projektteam die Bedürfnisse und Probleme schnell erkennen.

  • der Projektauftrag seinen Vorstellungen entspricht.

  • klar unterscheidbare Lösungen vorgelegt werden (mit ihren Vor- und

    Nachteilen sowie einer Empfehlung seitens des Projektleiters).

  • er beim Benutzer wenig Widerstand spürt und die Lösung nicht

    «per Verordnung» einführen muss.

Lenkungsgremium

  • das Projekt klar und nachvollziehbar abgegrenzt ist.

  • ein effizientes Projektteam eingesetzt wird.

  • die Kosten und Termine eingehalten werden oder – wenn dies nicht

    möglich ist – frühzeitig und begründet ein neuer angepasster Plan

    vorgelegt wird.

  • der Projektleiter das Projekt im Griff hat und weder angetrieben noch

    überwacht werden muss.

Kunde

  • er in der Lösung Vorteile für sich erkennt, von denen er rasch profitieren kann.

  • seine Bedürfnisse und Ängste ernst genommen werden.

  • seine Erwartungen an eine Problemlösung erfüllt werden bzw.

    viele seiner Vorstellungen und Ideen in der Lösung enthalten sind.

  • Transparenz darüber herrscht, was aus welchen Gründen nicht

    realisiert wird.

  • durch das Projekt neue Potenziale eröffnet werden, die einen zusätz-

    lichen Nutzen bringen.

  • er in den Erfolg des Projekts mit eingebunden wird.

  • er in die Qualität der Lösung Vertrauen fassen kann.

  • auf längere Sicht kein erheblicher Mehraufwand anfällt.