Mikroökonomie
Betriebsökonomie, ZHAW, 3.Semester
Betriebsökonomie, ZHAW, 3.Semester
Set of flashcards Details
Flashcards | 87 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 27.12.2021 / 02.01.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20211227_mikrooekonomie
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20211227_mikrooekonomie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Probleme der Kosten-Nutzen-Analyse (KNA)
- Schätzung der Kosten (va. bei Grossprojekten, z.B. Expo, Olympia)
- Ermittlung des Nutzens:
- keine Preissignale via Markt
- Zahlungsbereitschaft?
- Nutzen kann in der Vermeidung von Kosten bestehen (z.B. Gesundheitsprävention, Verkehrssicherheit durch Ampel, Zivilschutz/Armee)
4 Formen des Marktversagens
- Externalitäten
- = positive oder negative Wirkungen auf Dritte, die nicht über den Marktpreis abgegolten werden (z.B. Umweltverschmutzung)
- Qmarkt entspricht nicht Qsoz.opt.
- Marktmacht
- = marktmächtige Stellung wird genutzt, um zusätzliche Gewinne zu realisieren (z.B. Monopol, Oligopol)
- P zu hoch, Q zu tief
- öffentliche Güter
- werden vom Markt nicht oder nicht in gewünschter Menge angeboten (z.B. Landesverteidigung)
- asymmetrische Information und hohe Transaktionskosten
- ein Markt entsteht nicht oder funktioniert ungenügend
- z.B. Produzenten haben Info-Vorteil ggü. Konsumenten
- z.B. Absolventenmärkte (Mediziner, Juristen, etc.), Studienplatzvergabe
Güterarten und (asymmetrische) Information über den Nutzen
- Inspektionsgut
- Nutzen/Qualität: ex ante (im vorhinein) feststellbar
- Bsp.: Apfel, Milch
- Marktversagen: nein
- Erfahrungsgut
- Nutzen/Qualität: ex ante nicht feststellbar, aber ex post (im nachhinein) verfizierbar
- Bsp.: Ferienreise, Haarschnitt, etc.
- Marktversagen: möglich
- Vertrauensgut
- weder ex ante noch ex post
- Bsp.: medizinische Eingriffe, Autoreparatur (man muss auf Vertrauen setzen)
- Marktversagen: ja, wahrscheinlich
asymmetrische Information zwischen Anbieter und Nachfrager
- der Nachfrager weiss nicht sicher, ob und welche Leistung / welches Gut er braucht
- der Anbieter hat als Experte einen Informationsvorsprung und kann beurteilen, ob und welche Leistung für den Konsumenten richtig oder angemessen ist
- der Nachfrager kann auch im nachhinein nicht beurteilen, ob die Leistung richtig oder angemessen war, sondern nur ob sie erfolgreich war
- deshalb muss er dem Anbieter vertrauen
Externalitäten: Arten von Externalitäten
- positive oder negative Wirkungen auf Dritte, die nicht über den Marktpreis abgegolten werden
- Gegenteil = Internalitäten
- Wirkungen, welche über den Marktpreis abgegolten werden (z.B. Nutzen eines Gutes für den Käufer)
- positive Externalitäten:
- jeder der dabei vorbei läuft, kann sich daran erfreuen
- man profitiert gratis
- z.B. schönes Gebäude
- negative Externalitäten:
- Leute die nichts damit zu tun haben, werden negativ beeinfluss
- z.B. Luftverschmutzung
Ergebnis der Externalitäten
- positive Externalität
- freier Markt produziert eine zu geringe Menge
- Subventionierung?
- Zwangskonsum/-produktion?
- negative Externalität
- freier Markt produziert eine zu grosse Menge
- Regulierung? (z.B. Verbote, Auflagen, Besteuerung)
Coase Theorem
- private Wirtschaftsakteure können Probleme der Externalitäten selbst über Verhandlungen / Verträge lösen
- unabhängig von der Verteilung der Eigentumsrechte
Probleme des Coase Theorem
- hohe Transaktionskosten (Verhandlungen, Erstellung und Durchsetzung des Vertrags)
- Taktik der Verhandlungspartner (jeder will zu viel für sich)
- Koordinationsprobleme und divergierende Präferenzen einer Verhandlungsgruppe bei vielen Beteiligten
- asymmetrische Information / irrationales Verhalten
all diese Probleme können zum Scheitern der Coase-Verhandlungen führen
staatliche Lösungen für Externalitäten
- nur falls:
- die Externalität bedeutsam ist
- keine private Lösung möglich ist
- Regulierungsansatz
- Auflagen (z.B. technische Vorschriften)
- Gebote (man muss..., z.B. sich impfen lassen)
- Verbote (man darf nicht..., z.B. Waffen besitzen)
- Marktansatz
- positive Externalität - Subventionierung?
- negative Externalität - Besteuerung?
- Fiskalziel (Einnahmen für Staat generieren) vs. Lenkungsziel (Beeinflussung durch die Steuern)
- Ideal: Pigou Steuer
- alternativ
- Lenkungsabgabe
- Emissionszertifikate
Pigou-Steuer
- ihre Höhe entspricht der Externalität (der Schaden eines Gutes mit einkalkulieren)
- sie erhebt einen Preis auf die Externalität (z.B. auf Verschmutzung)
- Internalisierung der Externalität via Preis
- analog: Pigou-Subvention
Alternativen zur Pigou-Steuer
- falls die Höhe der negativen Externalität nicht bekannt ist:
- Lenkungsabgabe
- Analog Pigou-Steuer, aber Höhe der Abgabe wird politisch bestimmt
- Verschmutzungsrechte, Emissionszertifikate
- Festlegung einer Zielmenge für die Emissionen
- Zuteilung der Zertifikate an die Verschmutzer (administrativ oder via Auktion)
- Handel der Zertifikate
- Rückerstattung der Einnahmen?
- Lenkungsabgabe
Opportunitätskosten
- die Opportunitäts- oder Alternativkosten sind der entgangene Nutzen der am zweithöchsten bewerteten Handlungsalternative (Opportunität), auf die man zugunsten der ersten Alternative verzichtet
absoluter (Kosten-)Vorteil
- niedrige (absolute) Kosten bei einer Tätigkeit (Güterproduktion) / höhere Produktivität
relativer bzw. komparativer (Kosten-)Vorteil
- niedrige Opportunitätskosten bzw. relative Kosten bei einer Tätigkeit (Güterproduktion)
Prinzip des komparativen Vorteils
- trotz absoluter Kostenvorteile generiert die Spezialisierung auf die Tätigkeit (Güterproduktion) mit den jeweilig niedrigeren Opportunitätskosten, sowie Handel (Gütertausch) für alle Beteiligten
- Kostenvorteile (profitieren von niedrigen O.Kosten der Tauschpartner)
- Kostenersparnisse bzw. höhere Produktion/Konsum bei gleichen Ressourceneinsatz
das ökonomische Problem
- welche Güter und Dienstleistungen sollen produziert werden?
- wie sollen diese Güter und Dienstleistungen produziert werden?
- wer soll Nutzniesser der produzierten Güter und Dienstleistungen sein?
benötigten Ressourcen einer Volkswirtschaft
- Land: alle natürlichen Ressourcen der Welt (Mineralien, Gold, Fisch, Kohle, etc.)
- Arbeitskraft: der menschliche Aufwand, physisch und mental, der in Arbeit investiert wird
- Kapital: die Ausrüstung und Struktur, de genutzt wird, um Güter und Dienstleistungen zu produzieren (Maschinen, Fabriken, Gebäude, Traktore, Computer, etc.)
Ökonomen beschäftigen sich mit der Frage, wie Menschen Entscheidungen treffen
- wieviel sie arbeiten, was sie einkaufen, wieviel sie sparen und wie sie ausgeben
- wie sie untereinander interagieren (zu welchem Preis was verkauft wird, in welcher Quantität)
- Analysieren der Kräfte und Trends, die die Wirtschaft als Ganzes beeinflussen, einschliesslich des Anstiegs durch durchschnittlichen Einkommens, der Arbeitslosenrate, Teuerung
die zehn Prinzipien der Wirtschaft
- Menschen müssen zwischen Alternativen entscheiden
- Opportunitätskosten
- Menschen denken in marginalen Einheiten
- Menschen ragieren auf Reize
- alle Akteure können von Spezialisierung und Handel profitieren
- freie Märkte sind i.d.R. die effizienteste Organisationsform ökonomischer Aktivitäten
- staatliche Markteingriffe können effizient sein
- der Lebensstandard eines Landes hängt von seinen Produktionsmöglichkeiten ab
- Geldmengenerhöhung führt zur Inflation
- kfr. gibt es einen Trade-off zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit
Menschen müssen zwischen Alternativen entscheiden
- für alles was wir haben möchten, müssen wir etwas anderes hergeben
Opportunitätskosten
- beinhalten neben den expliziten auch die impliziten Kosten
- Beispiel Studium: neben den Semestergebühren kommt auch das Einkommen, welches nicht erwirtschaftet werden kann, zu den Opportunitätskosten
Menschen denken in marginalen Einheiten
- rationale Entscheidungen basieren oft auf marginalen Vorteilen oder Kosten
- marginale Veränderungen = kleine, inkrementelle Anpassungen
- wieviel uns eine zusätzliche Einheit von etwas wert ist, hängt auch zusammen, wieviel wir von dem Gut davor schon konsumiert haben (z.B. Glace-Kugeln)
- Grenzkosten = Kosten der nächsten Einheit
- Beispiel zusätzlicher Fahrgast:
- in leerem Bus = praktisch keine zusätzlichen Kosten
- in vollem Bus = hohe Kosten, z.B. zusätzlicher Bus
- Grenznutzen = Nutzen der nächsten Einheit
Menschen ragieren auf Anreize
- wenn Äpfel teurer werden, essen sie mehr Birnen
- gleichzeitig stellen Produzenten mehr Arbeiter ein, um mehr Äpfel zu ernten, weil der Gewinnertrag gestiegen ist
- ökonomische Anreize sind für das Verhalten aller Marktteilnehmer entscheidend
- können monetär (Preise, Löhne, Steuern, etc.) wie auch nicht monetär (soziale Anerkennung) sein
alle Akteure können von Spezialisierung und Handel profitieren
- wenn zwei unterschiedliche Wirtschaften miteinander handeln, gibt es keine Gewinner und Verlierer, sondern beide profitieren von der Expertise des Anderen
- sogar wenn ein Akteur alles besser kann als der Andere, kann er noch profitieren
freie Märkte sind in der Regel die effizienteste Organisationsform ökonomischer Aktivitäten
- die Unternehmen streben nach Gewinn, deshalb wird in freien Märkten genau das produziert, was den Konsumenten den grössten marginalen Nutzen bringt
- hier liegt die grösste Zahlungsbereitschaft: allokative Effizienz
- das impliziert, dass Märkte selbständig auf verändernde Bedingungen reagieren
- obsolete Produkte + ineffiziente Technologien gehen vom Markt: dynamische Effizienz
- Wettbewerb unter den Produzenten führt zu tieferen Preisen
- es bestehen Anreize, den Produktionsprozess zu optimieren: produktive Effizienz
staatliche Markteingriffe können effizient sein
Achtung: ein freier Markt ist nicht immer die effizienteste Organisationsform, in den folgenden Situationen kann der freie Markt ineffizient sein:
- Eigentumsrechte sind nicht klar definiert oder werden nicht durchgesetzt (z.B. Überfischung)
- Marktversagen liegt vor:
- Externalitäten, Transaktionskosten (z.B. Schadstoffemissionen)
- öffentliche Güter, Allemenden (z.B. Klimaschutz)
- Marktmacht (Monopole, Oligopole, monopolistische Konkurrenz)
- Informationsasymmetrien (z.B. Arzt-Patienten-Verhältnis)
- Ungewissheit über Outcomes (z.B. Bildung)
was ist ein Markt?
- jede Marktanalyse beinhaltet zwei fundamentale Komponenten:
- Angebot und Nachfrage
- ein Markt besteht aus Käufern (Nachfragern) und Verkäufern (Anbietern) eines Gutes oder Dienstleistung
Beispiele für Märkte
- Auktionen (Münzversteigerungen, etc.)
- Hofläden
- Warenhäuser (Coop, Migros, etc.)
- Börsen (Swiss Market Exchange, etc.)
wichtige Marktformen
- Angebotsmonopol
- Angebotsmonopol mit Preisdifferenzierung
- homogenes Oligopol
- heterogenes Oligopol
- vollständige Konkurrenz
- monopolistische Konkurrenz
-
- 1 / 87
-