Fragen Emotion
128 Fragen aus der Vorlesung Emotion (Allg. Psycho)
128 Fragen aus der Vorlesung Emotion (Allg. Psycho)
Kartei Details
Karten | 128 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.11.2021 / 26.07.2024 |
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Stapel: 7./8./9. Foliensatz/ Vorlesung
66. Werden emotionale Ereignisse besser erinnert? Falls ja, warum?
7_24
-verbesserte Gedächtnis an emotionle Ereignisse, weil
- Größere Salienz und Distinkheit (weil besonderes Ereignis --> Encodierung und Abruf erleichtert)
- Erhöhte Aufm./subj. Erregung (-->erleichter Encodierung)
- Verbesserte Konsolidierung im LZG --> Amygdala (v.a. basolaterale Kerngruppe) Schlüsselfunktion für Gedächtnis/Lernen
- Häufiger Abruf aus LZG (mehr cues; anfällig für situative, abrufabh. Verzerrungen)
-ABER: Verbesserte Erinnerug an zentrale Kerninfos (gist theme) zu Lasten von peripheren (Detail-)Infos
- emo. Erregung = verringertes Erinnern an details
- Bias negative Emotionen, was passert bei pos. Emotionen?
-AUSNAHME: Details stehen in sinnvollem Zsm.hang mit Kerninfos (Blitzlicht-Erinnerungen)
67. Was ist eine sog. „Blitzlichterinnerung“? Wie lassen sich Blitzlichterinnerungen mit Beobachtungen eines „Tunnelgedächtnisses“ für emotionale Inhalte in Einklang bringen.
7_24
-Blitzlicht-Erinnerungen/ flashbulb memories = Erinnerung mit sehr vividen Detail
-Details werden nur erinnert, wenn sie in sinnvollem Zsm.hang mit zentralen Kerninfos stehen, alsowichtig für die Erinnerung sind
-z.B. Merken von Details bei einer Gewalttat, weil später Anzeige erstattet werden soll
68. Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem stimmungskongruenten und einem stimmungsabhängigen Gedächtnisabruf.
7_25
-stimmungskonkruenter Abruf aus autobiographischen Gedächtnis (mood-concruent memory):
- wenn bestimmte emo. Lage, ist Abruf von stimmungspassenden/zur emo. Lage passenden Erinnerungen leichter
- Bsp.: Traurige Musik --> Abruf von traurigen Erlebnissen
- Bsp.: Negativitäts-Bias depr. Personen führt zum verstärketen Abruf neg. Erinnerungen (Krieslauf)
-Zustandsabh. Gedächtnisabruf:
- leichterer Abruf, wenn Abruf in gleichem emot. Zustand, wie bei ursprünglicher Enkodierung
- emot. Zustand = "Retrieval-Cue"
- Gemischte Evidenz (wackeliger Effekt, aber auch durch variabele Emo.-Induktion schwer zu erforschen)
69. Welche neurobiologische Erklärung gibt es für das Auftreten von „Flashbacks“ und intrusiven Erinnerungen bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung?
7_26
Traumatische Erlebnisse:
-extrem gesteigertes Erinnerungsvermögen vs. extremer Gedächnisverlust (blackout)
-Hoher Stress (HPA-Achse): Hohe Hormonausschüttung --> Rückwirkungen auf das Gehirn
- + verstärkte Konsolidierung der emo. Infos (Amygdala hypersensibel --> Korrelat zur PBS Stärke)
- - gestörte Integration von episodischer Kontextinfo (Hypocampus, verringerte Funktionalität/Volumen)
- - beeinträchtigte Emotionsregulation (PFC --> Bremsfunktion für Amygdala-Hypersensiitivität)
--> Fragmentarische emo. Gedächtnisspur ohne episodische Kontextinformation (zeit, Ort)
- Kerninfo gut erinnert + keine episod. Infos + keine Regulierung/Umbewertung möglich
--> Intrusive Erinnerungen ("Flashbacks")
- therap. Maßnahmeen: ganze Gestalt aus Fragmenten + Integration Kontextinfos
70. Nennen Sie Beispiele, in denen Emotionen eine Überwachungsfunktion erfüllen. Welche Signalfunktion haben positive und negative Emotionen?
7_27
Überwachung von Fortschritten und Rückschlägen in der Zielverfolgung und Bedürfnisbefriedigung:
-Pos. Emo.: (Freude, Stolz, Zuversicht...)
- signalisieren Erfolge
- "Weiter so"
-Neg. Emo.: (Enttäuschung, Zorn, Schuld...)
- signalisieren Misserfolge
- Alarm Signal etwas zu verändern: "So geht es nicht weiter"
-Zielbezogene Emo.: (Frustration = blockiertes Ziel, Enttäuschung = verpasstes Ziel, Stolz = erfülltes Ziel)
- signalisieren Stand der Handlungsregulation
-Moralische Emo.: (Schuld, Scham, Empörung...)
- signalisieren Normüberschreitung bzw. Verletzung von soz. Standards
- möglich auch im Zsm.hang von motivationalen Tendenzen
71. Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?
7_28
Schlüsselstellen (SS) = Emotionsauslöser
-Signal für Überführung/Transition (T) in einen neuen Zustand
-Freude:
- SS: Erreichung eines Ettapenziels
- T: Fortsetzung des Plans + mögl. Modifikationen
-Traurigkeit:
- SS: Scheitern eines wichtigen Planes bzw. Unerreichbarkeit eine aktiven Ziels
- T: Ablösung (Suche nach neuem Plan)
-Angst:
- SS: Bedrohtes Selbsterhaltungsziel
- T: Unterprechung/Stoppen + Umwelt-Überwachung/ mögl.weise Flucht Einleiten
-Ärger:
- SS: Frustration eines aktiven Ziels
- T: Erhöhung der Anstrengung oder Attacke
-Ekel:
- SS: Verletzung eines Geschmackziels (auch Ausweitung auf moralisch soz. Ekel)
- T: Zurückweisung der Substanz/ Rückzug
72. Wann entsteht nach dem Regelkreismodell von Carver & Scheier positiver bzw. negativer Affekt während der Zielverfolgung?
7_29
Regelkreismodell:
-Überwachung der Geschwindigkeit/Rate/Fortschritt einer Annährung/Vermeidung
-Emotionsgenese/-entstehung bei Erwartungsverletzung
- Entstehung positive Affekte bei schnellerer Rate als erwartet
- Annährung: Freude/Hochgefühl, Vermeidung: Erleichterung/Ruhe
- Entstehung negativer Affekte bei langsamerer Rate als erwartet
- Annährung: Traurigkeit/Depression, Vermeidung: Frucht/Angst
73. Was behauptet die Somatic-Marker Hypothese von Damasio? Erläutern Sie dazu die Studie von Bechara und Kollegen (1994) mit hirngeschädigten Personen.
7_30-34
Somatic-Marker Hypothese:
-Teil der Feed-back-Funktion, Antizipatorische Emotionen (gedankliche Vorwegnahme von emo. Konsequenzen)
-Assos zw. Entscheidung und emo.-somatischer Konsequenz
- Schlüsselstruktur: VMPFC (merken früherer Erfahrungen)
-Kogn. Simulation einer Entscheidung "reaktiviert" asso. Konsequenz
- Body Loop: Reaktivierung peripher-physio. Reaktionen
- As-if Body Loop: Aktivierung der Repräsi perifpherer Reajtionen im somatosens. Kortex (auch über beobachtete Inhalte)
-"somatische Marker" leiten Entscheidungs-VH
- Intuition: Entscheidung gut/schlecht (Gut-feeling, Vorwegnahme)
- Bsp.: Phineas Gage: Anti-soz. Vh/ emo. unkluge Entscheidungen bei VMPFC-Läsion)
Studie: Iowa gambling task
-Ziehen von beliebiger Karten von 4 Stapeln
-jede Karte entweder Gewinn oder Verlust --> Ziel ist Gewinn-Maximierung
-UV1: Läsion im VMPFC vs. Konrolle
-UV2: 2 Stapel Netto-Verlust (hohe Gewinne + sehr hohe Verluste) vs. 2 Stapel Netto-Gewinn (kleine Gewinne + kleine Verluste)
-AV: Präferenz der Stapel
Ergebnis:
-Kontrolgruppe entwickelt Präferenz für Netto-Gewinn-Stapel
-Patienten mit Läsionen entwickeln diese Präferenz nicht, präferieren sogar die Netto-verlust-Stapel
Interpretation:
-bei gesunden Personen hat sich ein "Gut-Schlecht-Gefühl entwickelt
-Läsions-Patienten haben Problem mit Adaption/Integration emo. Antizipation und entwickeln dieses gefühl nicht und nehmen daher nicht gezielt aud dem Netto-Gewinn-Stapel
-auch erkennbar an fehlender emo. Reaktion/fehlender body loop vor dem nehmen von einem Deck (Antizipation, gemessen an Hautleitfähigkeit)
74. Welche systematischen Verzerrungen gibt es bei Vorhersagen über zukünftige emotionale Reaktionen? Geben Sie dazu ein Alltagsbeispiel.
7_35
-Affective Forecasting: Einschätzung wie wir auf emo. Ereignis reagieren werden
-Verzerrungen (impact bias):Überschätzung von...
- stärke des Intensitätsanstieg
- generell Intensität
- Dauer (Abfall)
...der emo. Reaktion auf zukünftiges Ereignis
-Bsp: Abi
- Freude/Erleichterung wird überwältigend und wochen andauern
- dann aber Fokus auf weiteren Ereignisse
75. Was ist der „impact bias“ und von welchen Prozessen wird er verursacht?
7_35-36
Impact-Bias:
- Verzerrung innerhalb des Affective Forcasting (Einschätzung der emo. Reaktion)
- Intensität und Dauer einer emo. Reaktion auf zukünftige Ereignisse tendetiell überschätzt
Ursachen:
-Überfokussierung (Focalism):
- Überschützung, wie intensiv zukünftige gedankliche Auseinandersetzung mit Ereignis sein wird
- Unterschätzung des Ausmaßes wie sehr andere Ereignisse Gedanken dürber beeinflussen werden (wenn Ereignis eingetreten meist andere Themen wichtiger)
-Unterschätzung der eigenen Resilienz (immune neglegt):
- Unterschätzung eigener Kompetenzen, ressourcen und Fertigkeiten für Bewältigung von neg. Ereignissen
Studie zu erwarteter/tatsächlicher Freude über Studentenwohnheim
- tatsächliche Freude bei gewünschter und unerwünschter Option gelich groß
76. Welche zwei Hauptfunktionen haben Emotionen und ihr Ausdruck für soziale Beziehungen? Beschreiben Sie jede Funktion mit einem Beispiel.
7_38
Emotionen regulieren soz. Interaktionen:
-helfen, Kontakt mit anderen Personen aufzunehmen und Beziehungen zu vertiefen bzw. wirken beziehungsstiftend
-Bsp.: Liebe, Freundschaft, Vertrautheit, Scham, Bedauern, Schuld...
-können dazu beitragen, soziale Position relativ zu anderen einzunehmen
-Bsp.: Hierrarchische, Gruppenzugehörigkeit
-Bsp.: Ärger, Stolz, Verachtung, Unterwerfung, Hass, Neid, Mitleid...
77. Welche kommunikativen Funktionen besitzt ein Emotionsausdruck.
7_39
Kommunikative Fkt´s: Ausdruck von...
- Befindlichkeit ("So fühle ich mich")
- Verhaltensabsicht ("Das werde ich tun") *
- Verhaltensaufforderung ("Das will ich, das du tust") *
--> *z.B. Kontaktaufnahme, Konfrontation
--> z.B. 19 verschiede Arten zu Lächeln, Kontextuale Abh.
78. Erläutern Sie die Bedeutung des sozialen Kontexts für den Ausdruck von Emotionen am Beispiel der Studie von Kraut & Johnston (1979). Warum sprechen die Ergebnisse dieser Studie gegen die Annahme, dass Lächeln eine Emotion „ausdrückt“?
7_40
Studie: Feldbeobachtung Bowling-Hockey-Spaziergang
-wann wird häufiger gelächelt?
- bei reiner Empfindung des Erlebnisses (Strike, Erfolg, Wetter)
- bei Zuwendung zu soz. Partnern (Freunde)
-günstiges vs. ungünstiges Ereignis
Ergebnis + Interpretation:
- Häufigeres Lächeln bei Zuwendung zu Freunden unabh. von Valenz des Ereignisses
- Pos./Neg. kein guter Prediktor, sondern soz. Interaktionen
79. Was ist der „still-face effect“ und wie kann man ihn erklären?
7_41
-Senitive Responsitivität = angeb. Sensitivität ggü. menschl. Signalen
-Still-face-test:
- Erst normale Interaktion zw. Mutter und Säugling
- Dann reagiert Mutter nicht mehr auf Kind (2-3min)
- Still-face-effect: Kinder reagieren verstört auf fehlende Responsitivität der Bezugs person
- Stressreaktion, neg. Emos, wird mit Alter kleiner da mehr Ablenkungsmöglichkeiten
-Erklärungen:
- Verlust soz. Nähe/bindung (=Bedrohung)
- Verlust soz. Kontrolle/Selbstwirksamkeit (=Hilfslosigkeit, da VH kein Einfluss auf soz. Partner)
80. Erläutern Sie Untersuchung einer emotionalen Ansteckung von Waters und Kollegen (2014).
7_42
Studie: Emotionale Ansteckung
-Mutter soll´einen Vortrag halten ohne Anwesenheit des Kindes, danach wieder Interaktion mit Kind
-UV: Soz. Bewertungsrunde des Vortrags mit positiven vs. negativen Feedback vs. keine soz. Bewertung
-AV: kardiovaskuläre Aktivität von Mutter und Kind
Ergebnis:
-Physiologsiche Reaktion des Kindes gleicht sich an die derMutter an
-Wichtiger Übertrageungskanal: Berührung
Interpreatation:
-Emotionale Ansteckung = Synchronisation von affektiven Zuständen zw. 2 oder mehreren Individuen (--> stärkt soz. Zsm.halt)
-Unbewusste Synchronisation über non-verbales VH (z.B. Berührung)
81. Was unterscheidet erotische Begierden von romantischer Liebe und welche Voraussetzung muss erfüllt sein, damit aus einem Flirt eine längerfristige Beziehung entsteht? Erläutern Sie dazu auch die Ergebnisse der Speed-Dating Studie von Eastwick und Kollegen (2007).
7_44-45
1. (auch zeitlich zu erst) erotische Begierde:
- (subj.) Attraktivität --> Anziehung
- Erotscihe Gefühle und sex. Verlangen (Flirten, Kuscheln, Küssen...)
- Einzigartigkeit/Exklusivität (= Voraussetzung für längerfr. Beziehung)
2. Romantische Liebe
- Gefühle der Verbundenheit, Hingabe, Vertrautheit und Intimität
- Integration/Verschmelzung (Ziele, Routinen, Identitäten)
Studie: Speed-Dating
-UV1: Reziprozität des rom. Begehrers
- Dyadische Reziprozität (X nur Y)
- Generalisierte Reziprozitat (X unselektiv viele Personen)
-UV2: Romantsciher Kontext (Date) vs. platonischer Kontext
-AV: Reziprozitäts-Korrelation (Wiedersehen, Begehren...)
Ergebnis:
-Im romantische Kontext wirkte generalisierte R. "abturnend"
-Im platonischen Kontext (außerhalb Dating-Kontext) hingegen wurde das eher Positiv wahrgenommen
Interpretation:
-fehlende Einzigartigkeit/Exklusivität mindert erotische Begierde
82. Erläutern Sie die Theorie der Rekalibrierung zur Erklärung von Ärgerreaktionen. Welche unterstützende Evidenz gibt es für diese Theorie?
7_46-47
Theorie der Rekalibrierung:
-Ärgerreaktion kreiert Anreiz für andere Personen, dass sie auf meine Bedürfnisse stärker achten
-Evol.theor. Ansatz: Komutation einer "welfare Tradeoff Ratio" (eig. Bedürfn. in relation zu anderen gesetzt)
- Interpersonale Taktik: Signalisieren von potetiellen Kosten und Nutzen einer (Nicht-)Berücksichtigung der eigenen Interessen/Bedürfnisse
- Höheres WTR für physisch starke Mäner (Signal Kosten: Schädigung/Bedrohung)
- Höheres WTR für attrkative Menschen, insb. Frauen (Signal Vorenthalten Nutzen: Beziehung)
--> Bedürfnisse starker Männer und attr. Menschen eher befriedigt
Studie: Sell
-pos. Korrelation Ärgerausdruck <--> Stärke nur bei Mänern auf versch. Ebenen
-pos. Korrelation Ärgerausdruck <--> Attraktivität bei attr. Personen, insb. bei Frauen auf versch. Ebenen
- Ebenen: Neigung, Nutzen in untersch. Situationen, Anspruch, Konflikt-Erfolg, Wiederkehrend
83. Grenzen Sie die drei wichtigsten theoretischen Ansätze in der Emotionspsychologie voneinander ab. In welchen Grundannahmen unterscheiden sie sich? Welche Stärken und Schwächen haben die einzelnen Ansätze?
84. Beantworten Sie aus der Sicht von evolutionsbiologischen Emotionstheorien folgende Fragen: Was ist eine Emotion? Was verursacht eine Emotion? Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
8_6
Was ist eine Emotion?
-Emotionen und Ausdruck dieser = angeborene Merkamle, die durch natürliche Selektion entstanden sind
-Bewältigung fundamentaler und wiederkehrender Herausforderungen/kritische Sit., die für Überleben und Reproduktion wichtig sind (z.B. Bedrohung Anschluss)
Was verursacht eine Emotion?
-durch externe Schlüsselreize bzw. Gelernte Prototypische Situatioenen
-simultan verschiedene Reaktionsebenen (Erleben, Kognition, Motivation, Physiologie, Ausdruck) aktiviert
-ergeben gemeinsam eine Emotion
Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
-Mischtheorien
-Entstehen sekundärer Emotionen durch Mischung/glz. Aktivierung primärer Emotionen + Abstufung primärer Emortionen
-untersch. Emotionsmodule (Verarb.systeme
85. Was sind Emotionsmodule?
8_7
Emotionsmodule:
-seperate emo.spez verarbeitende Systeme (entw. ebenfalls seperat)
- affect circuits = genetisch festgelegte/biolog. determinierte Schaltkreise
- Domänen-/Themenspezifität (z.B. Untreue, Bedrohung...)
- funktionale Spezialisierung (z.B. Schutz, Exploration...)
- hoch automatisierte Funktionsweisen (kein Ressourcen-Verbrauch + selbstständiger Ablauf)
- Enkapsulation: unabh. anderer ressourcen/Einflüsse (?--> wenn nur graduell)
-Direkte Emotionsauslösung durch Situationsmerkmale (Prototypische Situat.)
- angeborene perzeptuelle Schemata (Was gehört dazu? Definition? Variabilität?
-Lernen von emo. reaktionen auf neue Hinweisreize und Situationen
--> Bestimmte Konfiguartionen/Stimulus-Folge-realtionen schneller gerlernt als andere
- Furchtkonditionierung
- vorbereitetes Lernen
86. Welche prototyischen Situationen lösen nach Levenson (1999) Emotionen aus?
8_8
1. Verlust --> Traurigkeit
2. Gewinn --> Freude
3. Befriedigung --> Zufriedenheit
4. Betrogen werden/Schaden zugefügt --> Wut
5. Verfall/Krankheit --> Ekel
6. Gefahr/Bedrohung --> Angst
87. Was behaupten sogenannte „Mischtheorien“ von Emotionen?
8_10
-Entstehung von sekundären Emotionen durch Mischung (glz. Aktivierung von primären Emotionen)
-Plutchik: 8Basis Emo. (Ekstase, Anbetung, Panik, Verwunderung, Kummer, ABscheu, Wut, Wachsamkeit)
-Mehr Vielfalt:
- Abstufung Intenstität
- Mischung (glz. Aktivierung)
-Dyaden (Distanz zwischen kombinierten Emo. + Häufugkeit)
- Primär (oft gefühlt)
- Sekundär (manchmal gefühlt)
- Tertiär (selten gefühlt)
- Gegensätze (Konfliktisch)
88. Beschreiben Sie Aufbau und Ergebnisse der Untersuchung des kleinen Albert (Watson & Rayner, 1920). Welche Bedeutung haben diese Ergebnisse für evolutionsbiologische Emotionstheorien?
8_12-13
Studie: Kleiner Albert
-kleiner Albert 11 Monate
-Furdchtkoditionierung (weiße rate NS, lautes Geräusch UCS, zeitliche Paarugn 7-mal)
Ergebnis:
-Ratten (jetzt CS) löst Fürchtreaktionen bei Albert aus
-Generalisierung auf Tiere und Objekte mit Fell
-ANgst vor Ratte auch nach einem Monat später (zeitlich stabil)
Interpretation:
-emotionale Reaktion adaptiv für neue Hinweisreize/ Situationen
-best. Konfigurationen/Stimulus-Folge-Relationen schnell gelernt (Furchtkonditionierung, Bedrohung besonders wichtig für Überleben)
89. Beschreiben Sie die Studie von Rakinson & Derringer (2008). Welche Aussage macht diese Studie über die Wahrnehmung von „emotionalen“ Reizen?
8_11
Studie: Angeborene Wahrnehmungsschemata
-VPn Säuglinge (ca. 5 J.)
-UV: Spinnenschema-Ähnlichkeit (Schematisch vs. rekonfiguriert (gl. Komponenten) vs. komplett Zerstört )
-AV: visuelle Fixationsdauer
Ergebnis:
-Spinnenschema signifikant länger betrachtet als rekonfiguriertes und zerstörtes Schema
Interpretation:
-Spinne --> biologischer Bedrohungsreiz
-daher angeborenes Wahrnehmungsschema davon gebildet, das länger betrachtet wird, wenn erkannt
90. Was ist „vorbereitetes Lernen“? Wie wurde es experimentell nachgewiesen?
8_15
Vorbereitetes Lernen:
Vorgefertigte/genetisch festgelegte/biol. determinierte Relationen, die schneller gelernt werden, als andere
Studie: In Isolation aufgewachsene Laboraffen
-UV: Video gezeigt in dem ein Affe Angst vor Spielzeugkrokodil vs. Spielzeughasen hat
-AV: Furcht vor SPielzeugkrokodil vs. -hase
Ergebnis:
-Affen zeigen nach betrachten des Films einen signifikant größeren Anstieg bei der Angst vor dem Krokodil, wenn der Affe im Video Angst vor diesem hatte, im Vgl wenn er Angst vor Hasen hatte
Interpretation:
-es hat Lernvorgang stattgefunden (vor < nachher)
-Furcht spez. Für Krokodil (kein Effekt beim Hasen)
-nicht alle Ängste Entwickeln sich gleich stark/werden gleich stark gelernt (Vorber. Lernen)
-genetisch weitergegeben (da in Isolation aufgewachsen)
-Übertragbar auf Menschen (Warum in heutiger Zeit noch Angst vor Spinnen? Bzw. mehr als vor Waffen)
91. Beantworten Sie aus der Sicht von kognitiven Emotionstheorien folgende Fragen: Was ist eine Emotion? Was verursacht eine Emotion? Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
8_17
Was ist eine Emotion?
-Emotionen abh. von subj. Einschätzung (appraisal) einer Situation/Ereignisses (nicht nur reine Registrierung)
-Einschätzung im Hinblick auf Werte, Ziele und Normen der eigenen Person
Was erzeugen Emotionen?
-Emotionen eher epi Phänomen/ Folge, kein eigenes Reaktionssystem
-Reiz --> Reiz-Appraisal --> auslösen Motivation + Physiologie + Ausdruck/Handlung
--> erzeugen emot. Erfahrung
Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
-durch unterschiedliche Einschätzungen
-untersch. Appraisal Dimensionen
-Appraisal erzeugt untersch. Physiologie., motivational und expressive Reaktionen
-Appraisal-/Reaktions-Profil/Muster = spezifische Emotion
-Soziologe-kulturelle Einflusse (kulturspez./-übergreifende Einschätzungen)
92. Welche Dimensionen sind laut Appraisal-Theorien zentral für die Einschätzung von Ereignissen?
8_18
-Grob übereinstimmende Dimensionen:
- Neuartigkeit (Dedektion, Relevanz)
- Valenz (Inter./extr., ang./unang.)
- Ziele/Bedürfnisse
- Agency (Urheberschaft, Attribution)
- Normen/Werte (inter./extern. (soz.))
-Primäre - automatisch, unkontrollierbar (Neuartigkeit, Valenz) Appraisals
-Sekundäre - kontrolliert, ressourcenabh. (Agency, Normen) Appraisals
-Automatisierung durch Übung/Wdh. Bei sekundären Appraisals
93. Was ist der Unterschied zwischen „primären“ und „sekundären“ Appraisals?
8_19
-Primär: unkontrolliert, automatisch (Neuartigkeit, Valenz)
-Sekundär: kontrolliert, willentlich, ressourcenabh. (Agency, Normen)
- Automatisierung durch Übung/Wdh möglich.
94. Erläutern Sie den themenbasierten Appraisal-Ansatz von Richard Lazarus (1991).
9_21
-Bestimmtes rationales Thema löst bestimmte Emotion aus
-Anzahl Themen = Anzahl Emotionen
-Nahe Basis-Emotionen-Ansatz
- Ärger: Beleidigung/Angriff gegen mich
- Angst: Unbest. existentielle Bedrohung
- Ekel: Unverdauliches Obj. (Oder Idee aufnehmen/annähern
- Freude: Gutes Vorankommen bei Ziel-Realisation
- Furcht: Konkrete und plötzliche körperl. Bedrohung
- Neid: Verlangen nach Besitz anderer
- Scham: Einem Ego-Ideal nicht genügend
- Traurigkeit: unwiederbringlicher Verlust
--> Große Nähe Alltagspsycho + manchmal Anomalien (z.B. Ärger ohne Angriff)
95. Erläutern sie die vier Hauptgruppen von „Stimulus Evaluation Checks“ (SEC) im Komponenten-
Prozess-Modell von Klaus Scherer. In welcher Reihenfolge werden SECs vorgenommen?
9_22-23
Komponenten-Prozess-Modell: Stimulus Evaluation Checks
1. Relevanz: (Primär Appraisal)
- Neuigkeitsbewertung
- Intrisische Angenehmheit
- Relevanz für Ziele/Bedürfnisse (alles sekundär Appraisals)
2. Implikationen:
- kausal Attribution (Wer, was, warum?, Intention anderer)
- Ergebnis-Wsk., Diskrepanz zu Erwartung, Dringlichkeit
- Zu-/Abträglichkeit zu eigenen Zielen/ Bedürfn. (kond. unbew oder bewusst)
3. Bewältigungspotential
- Kontrolle, Macht/Beeinflussungsmögl., Anpassungspotential
4. Normative Signifikanz
- im Hinblick auf interne (Persönl. Selbstideal, internalisierte Normen) und externe Standards (introzierte Normen)
--> Sequenziell abgearbeitet auf den Ebenen
- Veränderung in einem Grundlage für Veränderung in nächster Komponente
- rekursiver Prozess
- Emotion nicht sofort, sondern über best. Zeit aufgebaut
--> Anzahl Emotionen = Anzahl Konfigurationen
96. Welche attributionalen Dimensionen sind für das Entstehen von moralischen Emotionen
bedeutsam?
9_24
Dimensionen:
-Kontrollierbarkeit: unkontrollierbar (Fähigkeit) vs. kontrollierbar (Anstrengung)
-Bezugsobjekt: Selbst vs. Andere
-Valenz der Gefühle: positiv vs. negativ
-Bsp.:
- Unkontrollierbar + Selbst: Scham-
- Unontrollierbar + Andere: Neid-, Verachtung-, Mitleid+
- kontrollierbar + Selbst: Schuld-, Bereuen-
- kontrollierbar + Ander: Bewunderung+, Wut-, Dankbarkeit+, Empörung-
97. Erläutern Sie den Einfluss von Attributionsstilen auf die Emotionsentstehung anhand der
Studie von Neumann (2000).
9_25
Studie: Attributionsstile
-UV: Prozeduales Priming (Satzbildung in erster vs. in dritter Person)
-Danach wurden VPn in Raum geschickt. Am Raum Schild "nicht eintreten" --> Harsche Zurechtweisung nach Eintreten
-AV: Reaktion auf harsche Zurechtweisung
Ergebnis:
-Slebst geprimte VPn zeigen signifikant mehr Schuldgefühle als Ärger, Extern geprimte eher umgekehrt
-Sowohl in Intensität, als auch VH-Reaktion
-Proceduales Priming und Emotion zeigen höhere Korrelationen mit Attributionsstil als miteinander
Interpretation
-Mit UV Attributionsstile (Personal und extern) geprimt
-Attribution hat Einfluss auf die Emotionsentstehung, weil jeweils andere Ursachen für Ereignis wahrgenommen werden
98. Beantworten Sie aus der Sicht von modernen konstruktivistischen Emotionstheorien folgende
Fragen: Was ist eine Emotion? Was verursacht eine Emotion? Wie entstehen unterschiedliche
Emotionen?
9_28
Was ist eine Emotion?
-Emotionen auf Basis von emotional unspezifischen affektiven Zuständen kognitiv "konstruiert" (alt)
-Emotion entsteht durch kategorisierung von emo.unspz. affektiven Zuständen/Basisaffelten mit Emotionskonzepten (modern)
-nicht biologisch, eher "eine Funktion unter vielen"
Was verursacht Emotionen? Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
-notwenig für Emtionsentstehung: (alt)
- unspezifischer physiologischer Erregungszustand (keine emo. Differenzierung)
- kogn. Erklärung der Erregung mit einer emo. Ursache (Differenzierung der untersch. Emo.)
-unterschiedliche Kategorisierung mit Emotionskonzepten, deren Merkmale individuell veränderbar sein können (modern)
99. Erklären Sie die Grundzüge der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung
und ihre experimentelle Überprüfung in der Studie von Schachter & Singer (1962). Welches
Ergebnis wurde in dieser Studie festgestellt und wie wurde es interpretiert?
9_28-29
Zwei-faktoren-Theorie:
-notwendig für Emotionsentstehung:
- unspzifischer physiologischer Erregungszustand (noch keine Emo. Differenzierung)
- kogn. Erklärung der Erregung mit emo. Ursache (Differenzierung)
Studie: Vitaminpärperat (Coverstory)
-UV1: körperliche Erregung (Adrenalin vs. Placebo)
-UV2: Erklärungsbedürfnis
- Nein: Korrekte (Adrenalin) und keine Nebenwirkung (Placebo)
- JA. Falsche und Keine Nebenwirkungen (Adrenalin)
-UV3: Emotionale Kognition der "2ten VPn" (Ärger vs. Freude)
-AV: Außmaß der Emotion Freude/Ärger (subj. Eigenbericht und beobachtetes VH)
-Hypothese: nur uninformierte Adrenalin-gruppe (mit körperl. Erregung) passen sich an 2te Vpn an
Ergebnis:
-Nicht- und Falsch-infomierte Gruppe unterscheiden sich von informierter Gruppe
-aber kein Unterschied zu Placebo-Gruppe
Interpretation:
-Notwendigkeit von Erregung fragwürdig, da Placebo-Gruppe keinen körperlich erregten Zustand hatte, aber vergleichbare Werte wie nicht informierte Adrenalin-Gruppe hatte, v.a. im subj. Eigenbericht
100. Was ist ein Erregungstransfer? Beschreiben Sie dazu das Ergebnis von mindestens einer Studie.
9_28
-Erregungstransfer= Fehlattribution iner resterregung aus Situation A auf emotionale Erregung in Situation B
-Studie: körperliche Ertüchtigung intensiviert sexuelle Erregung/Bewertung beim betrachten von Playboy Bildern
-Studie: körperliche Erregung durch Angst (hohe Hängebrücke) steigert Zuneigung/ Liebe ( Möglichkeit nach telefon-Nr. zu fargen öfter wahrgenommen)
101. Schildern Sie die Studie mit Bogus-Feedback von Valins (1966). Welche Bedeutung haben die
Ergebnisse dieser Studie für die klassische Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung von
Stanley Schachter?
9_31
Studie: Bilder von halbnackten Frauen (männl. VPn)
-UV1: fiktive, arkustische Rückmeldung einer Herzratenveränderung vs. Hören arkustischer Töne (kein Herzschlag, Kontroll-Gr.)
-UV2: Herzratenveränderung Zu- vs. Abnahme
-AV: Einschätzung Attraktivität der Bilder
Ergebnis:
-Signifikant höheres Attraktivitätsrating bei Verstärkung durch Zunhemender Herzratenveränderung
-Auch höheres Rating bei abnehmender, aber nur kleiner Unterschied zwischen keiner und arkustischer Rückmeldung
-Kontrollgruppe kein signifikanter Unterschied
Interpretation:
-bloßer Glaube erregt zu sein, reicht aus, um emo. Einschätzungen zu verändern
-nicht so starker Effekt bei abnehmender Herzrate möglicherweise, wegen Leihenpsycholog. Erklärung, dass Erregung mit schnellerem Herzschlag einhergeht
Bedeutung für 2-Faktoren-Theorie:
-Physiologischer Zustand möglicherweise garnicht nötig für Emotionsentstehung
-aber in Studie physiol. Erregung nicht gemessen
102. In welchen Annahmen unterscheiden sich moderne konstruktivistische Emotionstheorien von
der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie? Wie werden durch diese Unterschiede Einwände
gegen den klassischen Ansatz ausgehebelt?
9_32
Moderne konstruktivistische Ansätze:
-Emotionen entstehen durch Kategorisierung von emo.unspez. affektiven zuständen mit Emotionskonzepten
Modifizierte Grundannahmen:
1. Positive und negative Basis-/Rohaffekte (anstelle Erregung)
- kogn.-physiol. Reaktion auf Ereignisse
- Mix aus Valenz und Erregung (dimensionales Modell)
= difuser objektungerichtetes affektives Signal ("affektives Hintergrundrauschen", affektivneutraler Zustand realistisch nicht vorhanden)
2. Emotionale Kategorisierung (anstelle Attribution)
- Emotionskonzepte (Ärger, Angst...) wenn vorhanden, als interpretative Schemata angewendet
- Automatische Kategorisierung über Ähnlichkeitsbestimmung (Abgleich mit gelernt Emotions-Prototypen, Merkmale fluid, veränderbar)
= objektgerichteter emotionaler Zustand = Emotion
--> Veränderung des Basisaffekts durch externalen Einfluss, suche nach Ursache mit Emo.konzepten --> Kategorisierung
--> Rohaffekt ersetzt Erregung
103. Was sind Basisaffekte? Wodurch werden sie ausgelöst und wie hängen Sie mit
Stimmungslagen einer Person zusammen?
9_33
-Basisaffekt =
- kogn.-physiolog. Reaktion auf Ereignisse
- Mix aus Valenz und Erregung (dimensionalles Modell)
= objektungerichtetes affektives Signal ("affektives HIntergrundrauschen")
-ausglöst durch: Reiz + Kognitiv-physiologische Reaktion
-Verantwortlich für grobe Valenz der Stimmung aus der emotion dann mit Hilfe Emotionskonzepten heraus kategorisiert wird
104. Welche Bedeutung schreiben konstruktivistische Emotionstheorien emotionalen
Kategorisierungsprozessen zu? Beschreiben Sie dazu die Untersuchung einer Emotionswahrnehmung in Patienten mit einer semantischen Demenz von Lindquist et al. (2014).
9_35
Studie: sematische Demenz
-Sem. Demenz: Zugriff konzepte/sem. Wissem beeinträchtigt
-können emo. Kategoriierung nicht berichten
-freie Sortierung von emotionalen Gesichtern
Ergebnis:
-Patienten sortieren hauptsächlich nach grober Valenz, sonst eher difus nicht spzifisch den Emotionen zu
Interpretation:
-Können nicht Kategorisieren, da gelernte Emotionskonzepte vergessen wurden, aber Rohaffekt wird noch wahrgenommen
-Kategorisierung wichtig, um aus difusen Zustand der Rohaffekte mit hilfe von Emotionskonzepten spez. Emotion interpretieren zu können.