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Glossar Geschichte

Von A bis Z

Von A bis Z


Kartei Details

Karten 143
Sprache Deutsch
Kategorie Geschichte
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 25.10.2021 / 03.01.2022
Lizenzierung Keine Angabe
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Beschreibung Ancien Regime

Vor 1798

  • Lockerer Staatenbund aus 13 alten Orten, Zugewandten, deren jeweiligen Untertanengebiete (v. a. von Bern) und gemeinen Herrschaften
    • Die 13 alten Orte gegliedert in Länder (=Landorte) und Stadtorte
      • In den Stadtorten regierten die Patrizier  oder Kaufleute(Grosser, kleiner, geheimer Rat)
      • In den Ländern regierte die Landsgemeinde, dahinter standen aber auch die mächtigen Familienclans
    • In den Untertanengebieten und gemeinen Herrschaften hatte es Landvögte von "oben", aber sie waren relativ selbstständig
  • Keine Gewaltenteilung oder Demokratie, kein gemeinsames Münz- oder Masssystem
  • Einzige gemeinsame Institution die Tagsatzung mit einstimmigen Beschlüssen
  • Aufkommen der Aufklärung, die Machthabenden dagegen und die Machtwollenden, Intellektuellen und tw. Untertanen dafür
  • Ausbruch der Revolution in Frankreich und Sieg Napoleons, Schweizer Forderungen werden von Regierung unterdrückt, das mit den Gegnern Frankreichs sympathisiert, aber neutral bleibt.

 

Beschreibung Helvetik

1798 - 1803

  • 1798 Eroberung durch Napoleon durch Unterstützung der Waadt bei einem Aufstand gegen Bern, einzig Bern und Nidwalden kämpfen, verlieren aber.
  • Einheitsstaat/Zentralstaat mit Verfassung äusserst ähnlich wie Frankreich (=Schwesternrepublik):
    • Gewaltenteilung und Wahlrecht für Männer über 21, gemeinsame Regierung
    • Im Sinne der Aufklärung Durchsetzung von Religions-, Niederlassungs- und Handelsfreiheit (=Freiheitsrechte)
    • Untertanengebiete wurden vollwertige Kantone aber allen Kantonen fehlt das Selbstbestimmungsrecht
    • Abschaffung von Binnenzöllen, gemeinsame Währung und Masssysteme
      • ABER: Diktat und Abhängigkeit von Frankreich; Truppenstellung, Staatsschatz, Steuern…
  • Scheiterte u.a. wegen Geldmangel (=Steuermangel) und inneren Konflikten in der Regierung, die zu Staatsstreichen führten
  • Napoleon zog 1802 bewusst seine Truppen aus der Schweiz ab, Konservative wollten alte Ordnung zurück, Napoleon wurde um Hilfe gebeten und rettete

Beschreibung Mediation

1803 - 1815, Schweizerische Eidgenossenschaft

  • Innere Ruhe durch Mediationsakte von Napoleon als Verfassung
    • Entstehung vieler heute noch bestehenden Kantonsgrenzen
    • Jeder Kanton hatte eine eigene Verfassung und ist selbstständig
    • Gewaltenteilung und Bürgerrechte
  • Erneute Einführung der Tagsatzung, Beschlüsse erforderten die Mehrheit (Aussenpolitik und Bundesheer)
  • Freiheitsrechte wurden eingeschränkt, Wahlberechtigung durch Zensus (=Verdienst)
  • Abhängigkeit von Frankreich, Überbauung Simplon, Teil des Russlandfeldzuges --> Untergang Napoleons

Beschreibung Restauration

1815 - 1830

  • Grossmächte retten auf dem Wiener Kongress, nach Napoleons Untergang wird neu verhandelt
    • Ewig währende Neutralität gefordert von Grossmächten
    • Unverletzlichkeit des Territoriums
    • Internationale Anerkennung der Grenzen
  • Inkrafttreten des Bundesvertrags
    • Weiterer Entzug der Freiheitsrechte, kein Mitspracherecht, keine Gewaltenteilung, Macht den herrschenden Familien => Politische Rückkehr zu Ancien Regime
    • Stärkung der Souveränität der Kantone (Verträge untereinander nur möglich, wenn der Staat daraus keine Nachteile hatte)
      • Eigene Währungen und Masssysteme
    • Garantie des Fortbestands der Klöster
    • Bundesarmee
  • Schreckensjahr 1816 (Ernteausfall, Hungersnot, Textilkrise) und Aufschwung und Innovation ab 1818

Beschreibung Regeneration

1830 - 1845

  • Liberale Regierungen in 11 Kantonen durch Einreichen von Petitionen (Nach Pariser Revolution)
    • Spaltung von Basel
    • Land- und Bergkantone bleiben konservativ (Weil Liberale oft kirchenfeindlich)
  • Neue Verfassungen:
    • Gewaltenteilung und Freiheitsrechte sowie kaum mehr Zensus
    • Schulbildung für alle obligatorisch, Trennung Kirche und Schule, Gründung von Universitäten
    • Pressefreiheit führt zu Zeitungsgründungen
  • Nationales Zusammengehörigkeitsgefühl durch Vereine, bspw. Schützenvereine
  • Versuch der Liberalen, den Bundesvertrag zu revidieren stösst auf Widerstand
    • Spaltung in gemässigte und radikale Liberale
      • Instrumentalisierung des Glaubens auf Seiten konservativ und liberal
      • Luzern wird konservativ, der Sonderbund nimmt seinen Anfang

Enstehung des Sonderbunds und Sonderbundskrieg

  • Aargau nahm der katholischen Minderheit Sitze im Rat weg, daraufhin gab es Aufstände. Aargau machte die Kloster dafür verantwortlich und löste sie auf.
  • Nachdem Luzern die Jesuiten berufen hatte, versuchten die Liberalen zwei Mal die Regierung zu stürzen. Sie scheiterten beide Male.
  • Es kam zu einem Anschlag auf einen konservativen Politiker, daraus entstand der Sonderbund.
    • Ziel ist die gegenseitige Unterstützung bei der Verteidigung ihrer Souveränität gemäss dem Bundesvertrag von 1815. Ein Kriegsratwird für den Angriffsfall mit allen Befugnissen ausgestattet.
  • Dieser sollte laut Tagsatzung aufgelöst werden, die Mitglieder weigerten sich und es kam zum Sonderbundskrieg.
  • Die liberalen Kantone kriegten gegen die konservativen, zuerst kapitulierte Freiburg, dann das Wallis, und der Krieg dauerte nur wenige Wochen und forderte nicht mal 180 Tote. Die Liberalen gewannen, Jesuiten wurden ausgewiesen
  • Es war der letzte Krieg auf Schweizer Boden.
  • Österreich und Frankreich gaben Meldung über diplomatische Intervention, wenn Liberale sich nicht aus den Sonderbundskantonen zurückziehen. Zum Glück verhandelte England und dann brach in Paris die Revolution aus; wichtigere Probleme.

Gründung des Bundesstaates bis 1891

  • Revision der Bundesverfassung ohne die Konservativen
    • Wird für angenommen erklärt obwohl nicht einstimmig, und es gibt Wahlen
      • 75% Freisinnige gewählt
  • Verfassung nach amerikanischem Vorbild
    • Zwei-Kammer-System
    • Betonung der Freiheitsrechte
  • Bildung der Exekutive mit 7 Bundesräten (alle freisinnig) nach französischem Vorbild
    • Exekutive nimmt Rücksicht auf die Vielfalt der Schweiz
  • Aufbau der repräsentativen Demokratie; Einzige erfolgreiche Revolution Europas (Aufnahme politischer Flüchtlinge)
    • Ein Masssystem, eine Währung, keine Binnenzölle mehr
    • In den 50ern Gründung der SBB (Escher) und der ETH Zürich
  • 1874 Verfassungsrevision (nach zwei Niederlagen) durch Erfolg von Demokraten (Opposition, die mehr Mitspracherecht fürs Volk forderte)
    • Einführung fakultatives Referendum (=halbdirekte Demokratie), Rechtsvereinheitlichung, Ausweitung der Freiheitsrechte
  • 1891 erste Schwächung der Freisinnigen
    • Einführung der Volksinitiative, erster nicht-freisinniger Bundesrat (Konservativkatholisch)
    • Einführung 1. August

Die Zeit vor dem 1. WK

  • Die SP will den Klassenkampf nach Marx legal erreichen
    • Das überall vorherrschende Majorzwahlrecht wurde als höchst ungerecht empfunden, zumal sich die Demokraten überall mit einer bürgerlichen Mehrheit konfrontiert sahen. Sie forderten also mit mehreren Initiativen das Proporzwahlrecht.
    • Trotzwirtschaftlichem Wachstum waren Unternehmer nicht bereit, über Lohnerhöhungen und Arbeitszeitsenkungen zu verhandeln also griff die Arbeiterschaft immer wieder zum Mittel des Streiks und provozierte so die bürgerlichen Unternehmer.