B5 Diabetes Mellitus PFH20
- Definition- Typ 1 & 2- Gestationsdiabetes- Hypoglykämie- Hyperglykämie- Ketoazidotisches Koma- Hyperosmolares Koma- Risikofaktoren / Ursachen- Therapie (funktionell, konventionell, intensiviert konventionell, häufige Probleme bei der Einstellung BZ)- Medikamente- Spätfolgen
- Definition- Typ 1 & 2- Gestationsdiabetes- Hypoglykämie- Hyperglykämie- Ketoazidotisches Koma- Hyperosmolares Koma- Risikofaktoren / Ursachen- Therapie (funktionell, konventionell, intensiviert konventionell, häufige Probleme bei der Einstellung BZ)- Medikamente- Spätfolgen
Set of flashcards Details
Flashcards | 36 |
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Students | 21 |
Language | Deutsch |
Category | Care |
Level | University |
Created / Updated | 17.10.2021 / 27.06.2024 |
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Welche Faktoren beeinflussen den Blutzuckerspiegel?
- Ernährung
- Stress
- Koffeein
- Sportliche Aktivität
- Medikamente (z.B. Cortison)
- Alkohol (wenn Leber mit Entgiftung beschäftigt ist, schüttet sie keine neue Glucose aus -> Hypogefahr!)
- Insulin
- Infektionen / Fieber
- Krankheit
Was ist das metabolische Syndrom?
Ist eine Stoffwechselstörung, bei der vor allem der Fettstoff- und Zuckerstoffwechsel betroffen sind. Auch bekannt als die vier tödlichen Quadranten.
Werte die dabei erhöht sind:
- Blutzuckerwert (Hyperglykämie)
- Cholesterinspiegel (Dyslipidämie)
- Blutdruck (Hypertonie)
- Bauchumfang (viel Bauchfett = viszerales Fett fördert die Insulinresistenz und Insulin fördert den Fettaufbau = Teufelskreis)
Nenne die typischen diabetischen Folgeerkrankungen.
Von diabetischen Folgeerkrankungen können alle Organe betroffen sein.
Makroangiopathie: Erkrankung grosser arterieller Blutgefässe, Arteriosklerose -> KHK, CVI, PAVK
Mikroangiopathie: kleine Arterien, Arteriolen, Kapillaren -> häufig bei Nieren, Nerven und Augen weil sehr gut durchblutet mit kleinen Gefässen
Diabetische Retinopathie: Katarakt = grauer Star, Glaukom = hoher Augendruck, sehr schlechtes Sehvermögen bis hin zur Erblindung aufgrund Durchblutungsstörungen, Sklerosen, Ödemen der Kapillaren
Diabetische Nephropathie: durch Mikroangiopathie Verdickung glomeruläre Basalmembran und Makroangiopathie Nierenarteriensklerose -> stark eingeschränkte Filtration -> Albuminurie / Proteinurie -> Niereninsuffizienz
Polyneuropathie: Schädigung Gefässe, welche Nerven versorgen = beeinträchtige Funktion. Beginnt oft in Füssen und Beinen -> Sensibilitätsstörungen, Kribbeln, Brennen, Schmerzen, Pelzigkeitsgefühl etc.
Diabetisches Fusssyndrom: als Folge der Angio-/Neuropathie. Auslöser sind Druckstellen, die nicht bemerkt werden und zu offenen Wunden führen können, welche dann oft sehr schlecht heilen wegen der Minderdurchblutung. Schlimmstenfalls Nekrose und Amputation.
Erkläre die Nierenschwelle in Bezug auf den Blutzucker.
Die maximale Kapazität der Niere für die Rückresorption von Glucose. Die Niere filterte die Glucose zuerst aus dem Blut, resorbiert diese aber im Tubulussystem wieder zurück in den Körper.
Ab einer Menge von ca. 10mmol/l kann die Glucose nicht mehr rückresorbiert werden und wird mit dem Urin ausgeschieden (Glucosurie) und in Form von Glykogen in den Tubuluszellen eingelagert.
Diese schwellen dadurch an, was die allgemeine Rückresorbtionsfunktion einschränkt und führt dazu, dass sich wegen dem dauernd erhöhten Druck die Poren weiter öffnen, sodass osmotisch wirksame Substanzen (z.B. Glucose, Salz, Proteine) in den Primärharn gelangen. Diese machen, dass Wasser aus dem umliegenden Gewebe entzogen wird, was zu einer Polyurie führt und schlimmstenfalls zu einem hyperosmolaren Koma.
Was sagt der Wert des C-Peptid aus?
Es sagt aus, ob noch Insulinproduktion stattfindet oder nicht. Die C-Peptid-Konzentation im Blut widerspiegelt die aktuelle Insulinsekretion des Pankreas besser als das Insulin selbst. Antikörper gegen Insulin stören die Bestimmung nicht.
Das C-Peptid ist ein Nebenprodukt der Insulinbildung. Die Bauchspeicheldrüse produziert Proinsulin, ein Vorläuferhormon, das in das aktive, blutzuckersenkende Hormon Insulin und das C-Peptid gespalten wird.
Typ 1 = kein C-Peptid
Typ 2 = C-Peptid vorhanden
Was ist der Unterschied zwischen dem hyperglykämischen Koma und einer schweren Hypoglykämie?
Hyperglykämisches Koma
- Beginn: Langsam über Tage
- Symptome: Polydipsie, hypotone Muskulatur, Hypotonie, Exsikkose, trockene Haut, kussmaulsche Atmung, Tachykardie
Hypoglykämischer Schock
- Beginn: inner Minuten
- Symptome: Heisshunger, Hypertone Muskulatur (Tremor), feuchte und kaltschweissige Haut, normale Atmung, neurologische Ausfälle
Wie kann man eine Diabetes diagnostizieren?
- Blutzuckermessung (normaler nüchtern BZ / Glucosetoleranztest (OGTT)
- Blut: HbA1c / C-Peptid
- Blutgasanalyse (pH-Wert Blut -> Feststellung Azidose)
- Bestimmung Elektrolyte (Hyponaträmie, Hyperkaliämie -> Herzrhythmusstörungen)
- Urinuntersuchung (Glucosurie -> Hyperglykämie / Proteinurie -> Anzeichen für Niereninsuffizienz)
Ursachen für Insulinresistenz.
- Infektionen (durch Stresshormone vom Körper)
- Adipositas (Bauchfetthormone reduzieren die Insulinempfindlichkeit der Zellen)
- Fehlernährung und körperliche Inaktivität
- Cortison
- Adrenalin
- Stress
- Leberzirrhose
- Schwangerschaft
Was ist Diabetes Typ 3?
Bei diesem Typ werden alle Ursachen für einen Diabetes zusammengefasst, die nicht Typ 1 (Insulinmangel) oder Typ 2 (Insulinresistenz) zugeordnet werden können.
Beispiel:
- Erkrankung des Pankreas
- Vererbter genetischer Defekt der Beta-Zellen
- Durch Therapien verursacht (z.B. Cortison, Pankreas-OP etc.)
- Erkrankung des Hormonsystems (z.B. Nebennieren- und Schilddrüsenerkrankungen: übermäßige Bildung des Hormons Cortisol)
Wie funktioniert die Insulinpumpentherapie?
Für wen:
- Typ 1 Diabetiker und Typ 2 wenn sehr stark fortgeschritten
- Personen, die sich viel Flexibilität wünschen
Anwendung:
- Über einen Katheter wird laufend Insulin in das subkutane Fettgewebe abgegeben
- Pumpe funktioniert nach dem Basis-Bolus-Prinzip
- kurzwirksames Inuslin wird alle 30 - 60min abgegeben
- Vor jeder Mahlzeit kann Patient per Knopfdruck einen Bolus auslösen (zuerst BZ messen und Dosis s/s bestimmen)
Vorteile:
- keine Injektionen mehr, Kannülenwechsel alle 2-3 Tage
- Patchpumpe ohne Schlauch
- Stabile Stoffwechseleinstellung
- nur ein Insulin (kurzwirksam) deckt Insulingrundbedarf und Mahlzeiten ab
- Mehr Flexibilität z.B. beim Essen, Sport und Schichtarbeit
Nachteile:
- Insulinpumpe, Katheter (bei Patchpumpe nicht vorhanden) und Sensor liegen 24h am Körper
- Technischer Defekt = schnelle Ketzoazidosegefahr
- Teuer
- Gefahr von Hautirritationen durch Material
Wie lagert man Insulin?
Ungeöffnete Pens:
- Im KS bei 2 bis 8°C (z.B. Gemüsefach) -> NICHT im Gefrierfach!
- Haltbarkeit gem. Hersteller
Pens im Gebrauch:
- bei Zimmertemperatur (+/- 20°C)
- 6 Wochen haltbar
- heftige Erschütterung vermeiden!
Welche sind die 7 Pflege-/Patientenedukationen bei Diabetes?
- Körperliche Bewegung
- Angepasste Ernährung
- Diabetesselbstmanagement
z.B. BZ messen, Füsse pflegen - Medikamentöse Behandlung
Umgang mit Tabletten, Insulin, Inkretinbasierende Medis) - Problemlösung in Alltagssituationen
hoher/tiefer Blutzucker, Krankheit, Reisen/Urlaub, Feste, Ausgang, Religion, Sport, Schichtarbeit, Autofahren.. - Risikoreduktion/Behandlung von Spätkomplikationen
Fusspflege, Hautpflege, Lipodystrophien, Schwangerschaftz, Rauchen, Hypertonie.. - Leben mit Diabetes
Hilfe zur emotionalen, physischen und psychischen Krankheitsverarbeitung: Belastungen, Überforderung, soziales Leben, Depression, finanzielle Entlastungsmöglichkeiten, Versicherungsfragen, arbeitsrechtliche Fragen
Ursachen Hypoglykämie?
- Zu viel Insulin gespritzt
- Diamicron (starkes OAD) eingenommen ohne zu essen
- Zu wenige Kohlenhydrate/Mahlzeit ausgelassen
- Zu langer Spritz-Ess-Abstand
- Zu viel Alkohol ohne Kohlenhydrate
- Ungeplante Bewegung/körperliche Anstrengung
- Eingeschränkte Nierenfunktion d.h. Insulin wirkt stärker und länger
Ursachen Hyperglykämie?
- Erstauftreten des Diabetes mellitus
- Ernährungsbedingt - zu viel an Kohlenhydraten/Zucker im Verhältnis zur Insulin/Tabletten-Dosis
- Therapiebedingt :
- zu wenig Insulin und/oder Tabletten
- fehlerhafte Handhabung der Therapie z.B. Verwechselung von Insulinen / Tabletten
- Abgelaufenes / falsch gelagertes Insulin -> keine Wirksamkeit
- Cortisoneinnahme
- Krankheit mit Infektion und Schmerzen
- Sonstige Lebenssituationen mit Schmerzen, Stress z.B. Operation, Unfall, Herzinfarkt etc.
Erkläre die verschiedenen OAD und ihre Wirkungsweise.
Metformin:
- Wirkort: Leber / Muskeln
- 1. Wahl bei Neudiabetikern
- Verbessert Insulinwirkung (Muskeln) und hemmt Glucoseproduktion in der Leber
- Gewichtsneutral, keine Hypoglykämie
- NW: Durchfall, Blähungen
- Kontraindikation: Nicht einnehmen bei reduzierter Nierenfunktion, vor Röntgenkontrastmittelgaben oder vor Operationen
- Bsp: Glucophage
Sulfonylharnstoffe (SHST):
- Wirkort: Pankreas
- nur bei Typ 2 wo noch Insulinsekretion vorhanden
- Steigert Insulinsekretion
- Wirken immer, unabhängig vom BZ -> Hypoglykämiegefahr!
- NW: Gewichtszunahme
- Kontraindikation: Leber-/Niereninsuffizienz -> Dosisanpassung
- Bsp: Diamicron
Glinide:
- Wirkort: Pankreas
- nur bei Typ 2 wo noch Insulinsekretion vorhanden
- Steigert Insulinsekretion
- Hypoglykämiegefahr!
- NW: Gewichtszunahme
- Absolute Kontraindikation: Leber-/Niereninsuffizienz
- Bsp: Novonorm
SGLT2-Hemmer
- Wirkort: Niere
- Hemmen die Glucoserückresorption in den Nierentubuli -> fördern Glucosurie
- Wirkt unabhängig von Insulinausschüttung und Insulinwirkung
- Verbessert Herzleistung (Senkung Vorlast durch Volumenreduktion)
- Nierenprotektiv, Blutzucker- und gewichtsenkend
- keine Hypoglykämie (Zuckerausscheidung stoppt wenn BZ Spiegel normal)
- NW: durch Glucosurie anfällig für HWI und Pilzinfekte
- Bsp: Jardiance, Forxiga
Inkretinbasierte Medikamente (DPP-4-Blockierer / GLP1-Analoga - GLP1 wirkt viel stärker als DPP4)
- Wirkort: Leber, Magen, Pankreas, Gehirn
- Wirken nur, wenn Zucker erhöht ist, sonst nicht -> keine Hypoglykämie
- Fördert Insulinsekretion und hemmt Glukagonausschüttung
- Verzögerte Magenentleerung -> kein Hungergefühl = Gewichtsverlust
- NW: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Pankreatitisrisiko
- Bsp: Janumet (DPP-4) / Tresiba (GLP1)
Was ist Diabetes Mellitus?
Definition: Es ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel beruht und durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist.
Woher kommt der Name: Diabetes Mellitus heisst "honigsüsser Durchfluss" --> süsser Urin wegen Glucosurie
Was ist Insulin, wie wirkt es und wo wird es gebildet?
Definition: Insulin ist ein Peptidhormon der Bauchspeicheldrüse, welches den Blutzuckerspiegel reguliert. Es wirkt blutzuckersenkend und ist der Gegenspieler vom Glucagon.
Bildung: Es wird von den Beta-Zellen in den Langerhans-Inseln des Pankreas gebildet.
Wirkung: Ein steigender Blutzuckerspiegel ist der wichtigste Sekretionsreiz von Insulin. Insulin bindet an die Insulinrezeptoren der Zelloberflächen von Leber-, Nieren-, Muskel- und Fettgewebe und ermöglicht so, dass Glucose aus dem Blut in die Zellen zur Energiegewinnung gelangt. --> Hirn kann direkt Glucose aus Blut beziehen!
Weiter bewirkt es, dass Glucose als Glykogen (Speicherform von Glucose) in der Leber und in den Muskeln gespeichert wird.
Es löst im Gehirn das Appetitgefühl aus und hemmt den Fettabbau (Lipolyse) / den Eiweissabbau (Proteolyse) und den Zuckerabbau (Glykogenolyse).
Was ist Glucagon, wie wirkt es und wo wird es gebildet?
Definition: Es ist ein Peptidhormon und wirkt als Antagonist des Insulins.
Wirkung: Bei einem zu niedrigen Blutzucker (Hypoglykämie) wird es vom Pankreas ausgeschüttet. Es steigert den Blutzuckerspiegel in dem es das in der Leber gespeicherte Glykogen (Speicherfrom Glucose) freisetzt.
Bildung: Glucagon wird von den Alpha-Zellen in den Langerhans-Inseln des Pankreas gebildet.
Erkläre den Glucosestoffwechsel.
Glucose ist der wichtigste Energielieferant des Körpers. Der grösste Bedarf besteht beim Hirn. Glucose wird über Nahrung aufgenommen und entweder gleich als Energie verarbeitet (Glycolyse) oder mithilfe von Insulin als Glykogen in der Leber gespeichert (Glykogensynthese). Durch das Hormon Glucagon wird das Glykogen wieder in Glucose umgewandelt.
Bei einer Hungersituation wo keine Nahrung aufgenommen wird, kann der Körper selbständig Glucose produzieren (Glucogenese). Dieser Vorgang findet hauptsächlich in der Leber und Niere statt.
Der Körper verwendet dafür vor allem:
- Laktat aus Muskelzellen (Glykogen dass in Muskeln gespeichert wurde, wird in Laktat verstoffwechselt)
- Aminosäuren (entstehend beim Abbau von Skelettmuskeln)
- Glycerin (durch Verbrennung weisses Fettgewebe und Skelettmuskulatur)
Erkläre die Hyperglykämie (Definition, Ursache, Folgen, Symptome)
Bei einer Hyperglykämie handelt es sich um einen erhöhten Blutzucker (nüchtern BZ über 7mmol/l).
Gefahr Ketoazidose bei anhaltendem BZ Wert ab 14mmol/l.
Ein erhöhter Blutzucker nach dem Essen ist physiologisch. Ist er dauerhaft erhöht, ist es pathologisch und das Leitsymptom für Diabetes Mellitus.
Ursache: Insulinmangel, Insulinresistenz, falsche Ernährung, Bewegungsmangel etc.
Folgen:
- Organ- und Systemschäden
- Akute Blutzuckerentgleisung bis hin zum ketoazidotischen oder hyperosmolaren Koma
Symptome:
- Abnorme Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Desinteresse
- Abnormer Durst (Polydipsie) und häufiges Wasserlassen (Polyurie)
- Gehäufte Infektionen, schlechte Wundheilung
- Juckreiz: trockene Haut, vermehrt Pilzinfekte
- Unscharfes Sehen (meist reversibel)
- Ungewollte Gewichtsabnahme (langfristiges Symptom)
Erkläre die Hypoglykämie.
Fachbegriff für eine Unterzuckerung. Häufigster akuter Notfall bei Diabetes.
Ab Blutzucker unter 3,5 mmol/l.
Ursache: Medikamentenüberdosierung oder falsche Dosierung, zu späte oder/und geringe Aufnahme von Kohlenhydrate, schwere körperliche Anstrengung, Alkoholkonsum etc.
Symptome:
- Schwitzen
- Herzrasen
- Zittern
- Hunger
- Übelkeit
- Schwächegefühl
- Blässe
- Schwindel
- Aggressivität
- Kopfschmerzen
Einteilung Schweregrad:
- Grad 1: Blutzucker < 3.5mmol/L --> Selbsthilfe mit Traubenzucker gut möglich
- Grad 2: Blutzucker < 3.0mmol/L --> Verwirrtheit, Apathie, Aggression --> Fremdhilfe notwendig! Traubenzucker, Süssgetränk, Banane, Brot etc.
- Grad 3: Blutzucker < 2.5 mmol/L --> Schwere Hypoglykämie mit drohender Bewusstlosigkeit und Verletzungsgefahr --> Notarzt rufen, keine Traubenzucker eingeben!
Was ist Diabetes Typ 1 (inkl. Symptome und Therapie)?
- Tritt oft im Kindsalter bis zum 40. Lebensjahr auf
- Entwicklung innerhalb weniger Wochen bis Monate
- Autoimmun bedingt
- Beta-Zellen im Pankreas werden zerstört = keine bis minime Insulinsekretion (absoulter Insulinmangel)
- Dauerhaft erhöhter BZ Spiegel
- Oft schlanke Statur
Symptome:
- Hyperglykämie
- Glucosurie
- Polyurie (durch osmotischen Wasserentzug der Zellen zur Zuckerverdünnung)
- Polydipsie (grosser Durst wegen Wasserverlust), ca. 6 - 8 Liter am Tag
- Exsikkose (weil alles was reinkommt, wieder rausgeht)
- Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen (wegen Stoffwechsel-/Elektrolytenentgleisung)
- Risiko zur Hypoglykämie und Ketoazidose
Therapie:
- Insulin zwingend!
- Ernährungswissen (Berechnung Kohlenhydrate)
Was ist Diabetes Typ 2 (inkl. Symptome und Therapie)?
- Tritt häufig im mittleren / höheren Erwachsenenalter auf
- Hauptfaktor Entstehung: Übergewicht, Bewegungsmangel, Vererbung!
- Insulinbedarf wegen falscher Ernährung stark gesteigert -> führt auf Dauer zu Insulinresistenz der Zellen
- Beta-Zellen produzieren noch Insulin (relativer Insulinmangel)
- Insulinsekretion ist verlangsamt
- Insulinsensibilität der Zellen ist reduziert
Symptome:
- treten erst spät auf, schleichend
- Risiko zur hyperosmolaren Entgleisung
- Schwäche, Angeschlagenheit
- Müdigkeit
- häufige HWI
- Pilzinfektionen (wegen Zucker sehr guter Nährboden)
- Juckreiz
Therapie:
- Umstellung Lifestyle (Ernährung, Bewegung)
- OAD
- Insulin / Inkretine
Was versteht man unter Gestationsdiabetes? (inkl. Symptome und Therapie)
- Wird auch als Schwangerschaftsdiabetes / Typ 4 bezeichnet
- Zuckerkrankheit bereits vor der Schwangerschaft = KEIN Schwangerschaftsdiabetes!
- Tritt erstmals während SS auf (Glucosetoleranzstörung)
- Verschwindet nach Geburt i.d.R. wieder, Schwangere hat aber höheres Riskio, dass sie später am Typ 2 Diabetes erkranken könnte.
- Insulinresistenz durch Plazentahormone und Gewichtszunahme ausgelöst
- Diagnose: Nüchtern-Bz > 5.1mmol/l, oraler Glucosetoleranztest in der 24.-28. SSWoche (75g Glucose trinken, danach 1h und 2h-Stunden-Bz-Wert)
- Risikofaktoren: Vererbung, Alter, Gewicht, Ethnie etc.
- Folgen: übermässiges Wachstum des Kindes, Entwicklungsstörungen, falls unbehandelt: Hypoglykämierisko beim Kind nach der Geburt erhöht
Symptome:
- Oft symptomlos
- häufige HWI
- gesteigerte Fruchtwassermenge
- Hypertonie
Therapie:
- Ernährungsanpassung
- Bewegung (spazieren, schwimmen etc.)
Erkläre die Funktionelle Therapie und nenne die Vor- und Nachteile.
Beabsichtigt, das fehlende Insulin bei Diabetikern möglichst dem individuellen Bedarf entsprechend zu ersetzen.
Für wen:
- Für Typ 1 Diabetiker
- Frühestens ab 10. Jahre schulbar
Anwendung:
- Es wird 1x/Tag Basisinsulin gespritzt (meist morgens, nüchtern)
- Bolusinsulin vor Mahlzeiten, jedoch Einheiten immer dem Essen angepasst
- Korrekturinsulin wird gespritzt, wenn BZ während den Mahlzeiten entgleist
Vorteil:
- Erlaubt grosse Flexibilität
- Menge und Zeitpunkt der Mahlzeit frei wählbar
Nachteil:
- Benötigt Disziplin und Genauigkeit
- Sehr gutes Verständnis vom Krankheitsbild und Berechnung Dosis zwingend
- BZ muss regelmässig gemessen werden und auch BZ Kontrollen sollten regelmässig erfolgen
Erkläre die Konventionelle Therapie und ihre Vor- und Nachteile.
Für wen:
- Für Personen mit einem geregelten Tagesablauf (ältere Personen)
- Kinder (weil einfache Handhabung)
- Vorwiegend Typ 2 Diabetiker
Anwendung:
- 2x / Tag wird ein Mischinsulin injiziert (vor dem Frühstück & vor dem Abendessen)
Vorteil:
- nur 2 Injektionen am Tag notwendig
- einfaches Behandlungsschema, auch wenn Angehörige das Management übernehmen müssen
Nachteil:
- starrer Tages- und Essablauf
- BZ muss trotzdem regelmässig gemessen werden
- keine Flexibilität
- BZ-Einstellung oft nicht zufriedenstellend
- Immer wieder kleinere Mahlzeiten einnehmen / Ernährung der gespritzten Menge Insulin anpassen --> Hypo-/Hyperglykämiegefahr
Erkläre die Intensivierte konventionelle Therapie und ihre Vor- und Nachteile.
Für wen:
- Bei Typ 1 oder bei fortgeschrittenem Typ 2
- Personen, die mehr Flexibilität schätzen --> wie funktionelle Therapie
Anwendung:
- Langwirksames Insulin wird 1-2x pro Tag gespritzt
- Vor jeder Mahlzeit wird ein Bolusinsulin gespritzt (Basis-Bolus-Therapie)
Vorteil:
- Ermöglicht eine bessere Blutzuckereinstellung und ist zugleich mit einem flexiblen, aktiven Lebensstil besser vereinbar
- Passt sich dem natürlichen Stoffwechsel an und ist bedarfsorientiert
- Die Insulinmenge wird jeweils kurzfristig an den aktuellen Blutzuckerspiegel, die Nahrungsmenge und körperliche Aktivitäten angepasst
Nachteil:
- BZ Messung vor jeder Mahlzeit notwendig
- Berechnung der benötigten Insulindosis muss sehr gut erlernt sein (Hypo-/Hyperglykämiegefahr)
Erkäre die supplementäre Therapie (SIT) und basalunterstützte orale Therapie (BOT).
Supplementäre Therapie:
Zusätzlich zu den oralen Antidiabetika wird vor jeder Mahlzeit ein kurzwirksames Insulin (Bolus) gespritzt.
Basalunterstütze orale Therapie:
Zusätzlich zu den oralen Antidiabetika wird abends ein niedrigdosiertes Langzeitinsulin gespritzt. Wird häufig bei älteren, nicht gut schulbaren Diabetikern angewendet.
Was sind Lipohyperthropien und wie vermeidet man sie?
Es ist eine geschwulstartige Veränderung des Unterhautfettgewebes und entsteht, wenn man Insulin immer am gleichen Ort spritzt. Insulin hat eine fettbildende Wirkung und fördert die Fettablagerung im Gewebe.
Die betroffenen Stellen sind schlechter durchblutet, was die Aufnahme des Insulins beeinträchtigen kann.
Wichtig:
- Injektionsstellen immer wechseln und 2-3cm Abstand (Rotation)
- Injektionsnadel nach jeder Anwendung ersetzen
Welche Arten von Insulin gibt es und wie wirken sie?
Insulin muss parenteral (unter Umgehung Verdauungstrakt) verabreicht werden, da es sonst von den Verdauungsenzymen abgebaut würde. Es wird i.d.R. subkutan ins Fettgewebe gespritzt, da es über den Muskel zu schnell resorbiert wird und so zu einer Hypo führen könnte oder eine zu kurz wirkt.
Faustregel:
- Tagesbedarf: 0,5 - 0,7 IE pro KG
- 1 IE Insulin senkt den BZ um 1,7 - 2,2 mmol/l (2,8 mmol/l in der Nacht!)
- 1 KE (Kohlenhydrateinheit) hebt den BZ um 1,7 - 2,2 mmol/l)
Kurz wirksame und normale Insuline
- Wirkungseintritt: nach 15 - 30min / ultrakurzwirksames Insulin: sofort
- Wirkdauer: 2-3h (kurzwirksam) / bis zu 6h (Normalinsulin)
- Injektionsort: Bauch
- Anwendung: akute Stoffwechselentgleisung, supplementäre oder intensiviert konventionelle Insulintherapie, Insulinpumpe
- Beispiele: NovoRapid, Fiasp (kurzwirksam) / Actrapid (Normalinsulin)
Mittellang wirksames Insulin (Depot Insulin)
- Wirkungseintritt: nach ca. 60min
- Wirkdauer: 12 - 18h
- Injektionsort: Oberschenkel oder Bauch
- Anwendung: Zur Deckung des basalen Insulinbedarfs oder als Bestandteil von Mischinsulin
- Beispiele: Huminsulin, Insuman Basal NPH
Lang wirksames Insulin
- Wirkungseintritt: nach ca. 60-120min
- Wirkdauer: 12 - 24h
- Injektionsort: Oberschenkel oder Bauch
- Anwendung: Zur Deckung des basalen Insulinbedarfs oder als BOT Therapie oder intensivierte Insulintherapie
- Beispiele: Tresiba, Levemir
Mischinsulin
- Wirkungseintritt: nach ca. 30min
- Wirkdauer: bis zu 10h
- Injektionsort: Oberschenkel oder Bauch
- Anwendung: konventionelle Insulintherapie
- Beispiele: Ryzodeg
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