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B5 Diabetes Mellitus PFH20

- Definition- Typ 1 & 2- Gestationsdiabetes- Hypoglykämie- Hyperglykämie- Ketoazidotisches Koma- Hyperosmolares Koma- Risikofaktoren / Ursachen- Therapie (funktionell, konventionell, intensiviert konventionell, häufige Probleme bei der Einstellung BZ)- Medikamente- Spätfolgen

- Definition- Typ 1 & 2- Gestationsdiabetes- Hypoglykämie- Hyperglykämie- Ketoazidotisches Koma- Hyperosmolares Koma- Risikofaktoren / Ursachen- Therapie (funktionell, konventionell, intensiviert konventionell, häufige Probleme bei der Einstellung BZ)- Medikamente- Spätfolgen


Kartei Details

Karten 36
Lernende 20
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.10.2021 / 19.03.2024
Lizenzierung Keine Angabe    (Pflege Heute, Mensch Körper Krankheit)
Weblink
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Was ist Diabetes Mellitus?

Definition: Es ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel beruht und durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist.

Woher kommt der Name: Diabetes Mellitus heisst "honigsüsser Durchfluss" --> süsser Urin wegen Glucosurie

Was ist Insulin, wie wirkt es und wo wird es gebildet?

Definition: Insulin ist ein Peptidhormon der Bauchspeicheldrüse, welches den Blutzuckerspiegel reguliert. Es wirkt blutzuckersenkend und ist der Gegenspieler vom Glucagon.

Bildung: Es wird von den Beta-Zellen in den Langerhans-Inseln des Pankreas gebildet.

Wirkung: Ein steigender Blutzuckerspiegel ist der wichtigste Sekretionsreiz von Insulin. Insulin bindet an die Insulinrezeptoren der Zelloberflächen von Leber-, Nieren-, Muskel- und Fettgewebe und ermöglicht so, dass Glucose aus dem Blut in die Zellen zur Energiegewinnung gelangt. --> Hirn kann direkt Glucose aus Blut beziehen!

Weiter bewirkt es, dass Glucose als Glykogen (Speicherform von Glucose) in der Leber und in den Muskeln gespeichert wird.
Es löst im Gehirn das Appetitgefühl aus und hemmt den Fettabbau (Lipolyse) / den Eiweissabbau (Proteolyse) und den Zuckerabbau (Glykogenolyse).

Was ist Glucagon, wie wirkt es und wo wird es gebildet?

Definition: Es ist ein Peptidhormon und wirkt als Antagonist des Insulins.

Wirkung: Bei einem zu niedrigen Blutzucker (Hypoglykämie) wird es vom Pankreas ausgeschüttet. Es steigert den Blutzuckerspiegel in dem es das in der Leber gespeicherte Glykogen (Speicherfrom Glucose) freisetzt.

Bildung: Glucagon wird von den Alpha-Zellen in den Langerhans-Inseln des Pankreas gebildet.

Erkläre den Glucosestoffwechsel.

Glucose ist der wichtigste Energielieferant des Körpers. Der grösste Bedarf besteht beim Hirn. Glucose wird über Nahrung aufgenommen und entweder gleich als Energie verarbeitet (Glycolyse) oder mithilfe von Insulin als Glykogen in der Leber gespeichert (Glykogensynthese). Durch das Hormon Glucagon wird das Glykogen wieder in Glucose umgewandelt.

Bei einer Hungersituation wo keine Nahrung aufgenommen wird, kann der Körper selbständig Glucose produzieren (Glucogenese). Dieser Vorgang findet hauptsächlich in der Leber und Niere statt.

Der Körper verwendet dafür vor allem:

- Laktat aus Muskelzellen (Glykogen dass in Muskeln gespeichert wurde, wird in Laktat verstoffwechselt)

- Aminosäuren (entstehend beim Abbau von Skelettmuskeln)

- Glycerin (durch Verbrennung weisses Fettgewebe und Skelettmuskulatur)

Erkläre die Hyperglykämie (Definition, Ursache, Folgen, Symptome)

Bei einer Hyperglykämie handelt es sich um einen erhöhten Blutzucker (nüchtern BZ über 7mmol/l).
Gefahr Ketoazidose bei anhaltendem BZ Wert ab 14mmol/l.

Ein erhöhter Blutzucker nach dem Essen ist physiologisch. Ist er dauerhaft erhöht, ist es pathologisch und das Leitsymptom für Diabetes Mellitus.

Ursache: Insulinmangel, Insulinresistenz, falsche Ernährung, Bewegungsmangel etc.

Folgen:

  • Organ- und Systemschäden
  • Akute Blutzuckerentgleisung bis hin zum ketoazidotischen oder hyperosmolaren Koma

Symptome:

  • Abnorme Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Desinteresse
  • Abnormer Durst (Polydipsie) und häufiges Wasserlassen (Polyurie)
  • Gehäufte Infektionen, schlechte Wundheilung
  • Juckreiz: trockene Haut, vermehrt Pilzinfekte
  • Unscharfes Sehen (meist reversibel)
  • Ungewollte Gewichtsabnahme (langfristiges Symptom)

Erkläre die Hypoglykämie.

Fachbegriff für eine Unterzuckerung. Häufigster akuter Notfall bei Diabetes.
Ab Blutzucker unter 3,5 mmol/l.

Ursache: Medikamentenüberdosierung oder falsche Dosierung, zu späte oder/und geringe Aufnahme von Kohlenhydrate, schwere körperliche Anstrengung, Alkoholkonsum etc.

Symptome:

  • Schwitzen
  • Herzrasen
  • Zittern
  • Hunger
  • Übelkeit
  • Schwächegefühl
  • Blässe
  • Schwindel
  • Aggressivität
  • Kopfschmerzen

Einteilung Schweregrad:

  • Grad 1: Blutzucker < 3.5mmol/L --> Selbsthilfe mit Traubenzucker gut möglich
  • Grad 2: Blutzucker < 3.0mmol/L --> Verwirrtheit, Apathie, Aggression --> Fremdhilfe notwendig! Traubenzucker, Süssgetränk, Banane, Brot etc.
  • Grad 3: Blutzucker < 2.5 mmol/L --> Schwere Hypoglykämie mit drohender Bewusstlosigkeit und Verletzungsgefahr --> Notarzt rufen, keine Traubenzucker eingeben!

Was ist Diabetes Typ 1 (inkl. Symptome und Therapie)?

  • Tritt oft im Kindsalter bis zum 40. Lebensjahr auf
  • Entwicklung innerhalb weniger Wochen bis Monate
  • Autoimmun bedingt
  • Beta-Zellen im Pankreas werden zerstört = keine bis minime Insulinsekretion (absoulter Insulinmangel)
  • Dauerhaft erhöhter BZ Spiegel
  • Oft schlanke Statur

Symptome:

  • Hyperglykämie
  • Glucosurie
  • Polyurie (durch osmotischen Wasserentzug der Zellen zur Zuckerverdünnung)
  • Polydipsie (grosser Durst wegen Wasserverlust), ca. 6 - 8 Liter am Tag
  • Exsikkose (weil alles was reinkommt, wieder rausgeht)
  • Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen (wegen Stoffwechsel-/Elektrolytenentgleisung)
  • Risiko zur Hypoglykämie und Ketoazidose

Therapie:

  • Insulin zwingend!
  • Ernährungswissen (Berechnung Kohlenhydrate)

 

 

Was ist Diabetes Typ 2 (inkl. Symptome und Therapie)?

  • Tritt häufig im mittleren / höheren Erwachsenenalter auf
  • Hauptfaktor Entstehung: Übergewicht, Bewegungsmangel, Vererbung!
  • Insulinbedarf wegen falscher Ernährung stark gesteigert -> führt auf Dauer zu Insulinresistenz der Zellen
  • Beta-Zellen produzieren noch Insulin (relativer Insulinmangel)
  • Insulinsekretion ist verlangsamt
  • Insulinsensibilität der Zellen ist reduziert

Symptome:

  • treten erst spät auf, schleichend
  • Risiko zur hyperosmolaren Entgleisung
  • Schwäche, Angeschlagenheit
  • Müdigkeit
  • häufige HWI
  • Pilzinfektionen (wegen Zucker sehr guter Nährboden)
  • Juckreiz

Therapie:

  • Umstellung Lifestyle (Ernährung, Bewegung)
  • OAD
  • Insulin / Inkretine