MGL 450
Set of flashcards Details
Flashcards | 45 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Nature Studies |
Level | Other |
Created / Updated | 29.08.2021 / 04.05.2022 |
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Bakterielle (Laryngo-) Tracheitis
Definition, Symptome, Komplikationen
Definition
Entzündung von Kehlkopf und Trachea, ist primär viraler Genese (Parainfluenza, lnfluenza) mit nachfolgender bakterieller Superinfektion
Symptome
Der langsame Krankheitsbeginn mit Rhinitis und Pharyngitis ähnelt zunächst dem Bild einer leichten subglottischen Laryngitis, jedoch treten bald weitere Symptome hinzu, die bei einer isolierten Laryngitis fehlen:
- Exspiratorischer und inspiratorischer Stridor; die Stenosesymptomatik entsteht relativ langsam.
- Rasselgeräusche über den Lungen
Komplikationen
- totaler Verschluss der Atemwege ⇒ Notwendigkeit eines Tubus/Tracheotomie
- Atelektase und Pneumonieausbildung
Akute Epigolottis
- Definition
- Häufigkeit
- Nennung des verursachenden Erregers
- Pathogenese
- Symptome
- Komplikationen
- Differenzialdiagnose insbesondere Unterscheidung von Pseudokrupp
- Abklärung bei Verdacht auf eine Epiglottis, insbesondere dass dabei kein Spatel verwendet werden darf
- Kenntnis der Therapie einer Epiglottitis
- Prognose einer Epiglottitis
Definition
- Bei der Epiglottitis handelt es sich um eine lebensbedrohliche, meist bakterielle (Haemophilus influenzae) Infektion des Kehldeckels.
Häufigkeit
- Die Epiglottitis tritt sporadisch ohne jahreszeitlichen Schwerpunkt auf und betrifft bevorzugt Kinder im Alter zw. 2 und 8 Jahren. Infolge der Hib-(Haemophilus-influenzae-Typ-b-)Impfung ist die lnzidenz rückläufig.
Nennung des verursachenden Erregers
- Der häufigste Erreger ist Haemophilus influenzae (Typ b)
Pathogenese
- Infolge der Entzündung kommt es zu einem Ödem oder einer Abszessausbildung in der Epiglottis.
Symptome
- Der Krankheitsbeginn ist meist dramatisch und die betroffenen Kinder wirken innerhalb weniger Stunden schwer krank: Rascher hochfieberhafter Beginn mit lautem inspiratorischem Stridor und hochgradiger Atemnot.
- Nahrungsverweigerung
- Die Kinder klagen meist über ausgeprägte Schluckschmerzen.
- Auffallend ist eine klossige Sprache und im weiteren Verlauf zunehmende jugulare, sternale und interkostale inspiratorische Einziehungen.
- Innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden kann durch eine zunehmende entzündliche Verlegung des Kehlkopfeinganges die Stenosierung so stark zunehmen, dass der Erstickungstod eintritt.
Komplikationen
- Erstickungstod
Differenzialdiagnose insbesondere Unterscheidung von Pseudokrupp
- Allergie
- Pseudokrupp (Weniger bedrohlich, im Gegensatz zum Pseudokrupp husten die Kinder bei der Epiglottitis nicht.)
- Tumoren
Abklärung bei Verdacht auf eine Epiglottis, insbesondere dass dabei kein Spatel verwendet werden darf
- Diese Inspektion darf bei Verdacht auf eine akute Epiglottitis nur durch den Arzt erfolgen und muss äusserst vorsichtig und ohne Spatel ausgeführt werden, da ansonsten reflektorisch eine vollständige Atemwegsverlegung durch einen Laryngospasmus verursacht werden kann
Kenntnis der Therapie einer Epiglottitis
- antibiotisch und abschwellend
- Da sich eine Intubation bei diesem Krankheitsbild im Kindesalter meist nicht vermeiden lässt, sollte diese möglichst frühzeitig erfolgen
Prognose einer Epiglottitis
- Letalität 5 – 10 %
Larynxkarzinom
- Häufigkeit
- Ursache
Häufigkeit
Bösartige Tumoren des Kehlkopfes sind mit ca. 40% die häufigsten Kopf-Hals-Malignome, dies entspricht 1 bis 2 % aller bösartigen Tumoren.
Ursache
Eine klare Ursache gibt es bis heute nicht. Mitverantwortlich für die Krebsbildung sind erwiesenermassen folgende Stoffe: Zigarettenrauch, Asbest, Chromate, Benzol, Nickel, aromatische Kohlenwasserstoffe.
Nennung der am häufigsten betroffenen Drüse
Speichelsteine finden sich zu 70 – 80 % in der Glandula submandibularis und zu etwa 20 % in der Glandula parotis. Zu einem geringen Prozentsatz finden sich Steine in den kleinen Speicheldrüsen oder der Glandula sublingualis.
Ursache
Speichelsteine sind sekundäre Verkalkungen von „Speichelpfropfen“ aus angereicherten organischen Speichelinhalten (Speichelmuzine).
Symptome
Die Nahrungsaufnahme führt zu einer oft sehr schmerzhaften Schwellung der betroffenen Drüse („Speichelsteinkolik“).
Therapie
- Stoffe, die die Speichelproduktion anregen: saure, zuckerfreie Bonbons, Kaugummi und Getränke (Zitrone): Der vermehrt gebildete Speichel reinigt die Drüse und kann einen Stein eventuell nach aussen befördern. Bei Schmerzen oder fehlendem Erfolg werden weitere Manöver versucht.
- Dilatation des Ausführganges durch Sondierung
- Entfernung der Steine
- Eventuell kann der Stein durch Ausmassieren des Gangs entfernt werden. o operativ: aufschlitzen des Ganges (Steine im vorderen Teil des Ganges)
- Lithotripsie: zertrümmern der Steine
- bei chron. Entzündung: Entfernung der Drüse
Entzündung der Kopfspeicheldrüsen
- Ursache
- Symptome
- Komplikationen
- Therapie
Ursache
- Bakterien (Streptokokken, Staphylokokken) und Viren (im Kindesalter: Mumps),
- Speichelsteine sind häufige Ursachen der Speicheldrüsenentzündung, dabei kommt es zu einem Speichelrückstau. Im gestauten Sekret vermehren sich Bakterien und führen zur Entzündung. Den gleichen Effekt haben Einengungen, Narben oder Tumoren der Speicheldrüsen.
- Medikamente, die den Speichelfluss reduzieren.
- Eine Bestrahlung im Rahmen einer Tumor-Therapie, kann zu einer vorübergehenden Entzündung und späteren Vernarbung der Speicheldrüsen führen.
Symptome
- meist plötzlich und meist einseitig (beim Mumps allerdings öfters beidseitig)
- Die Drüse schwillt dann an, wird hart, schmerzt und ist überwärmt. Fieber kann auftreten.
- Schwellung und die Schmerzen nehmen beim Essen zu, da vermehrt Speichel gebildet wird, der einen Druck auf das entzündete Gewebe bewirkt.
- Selten entleert sich Eiter in die Mundhöhle.
- Das Kauen kann bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung schmerzhaft sein, da Kiefergelenk und Kaumuskulatur in unmittelbarer Nähe liegen.
Komplikationen
- Abszessausbildung, Durchbruch möglich mit Allgemeininfektion oder Sepsis
- Chronische Speicheldrüsenentzündungen führen zu einer Vernarbung der Drüse. In der Folge wird kaum noch Speichel produziert und die Drüse ist dann als derber Knoten tastbar.
Therapie
- kühlende alkoholische Umschläge, weiche Kost, reichlich Flüssigkeit und eine
- intensive Mundhygiene
- schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente
- bei einer bakteriellen Entzündung: Antibiotika
- Stoffe, die die Speichelproduktion anregen: saure, zuckerfreie Bonbons, Kaugummi und Getränke (Zitrone): Der vermehrt gebildete Speichel reinigt die Drüse.
- Liegt ein Stein vor, muss dieser entfernt werden.
Definition
Akuter Infekt mit dem Mumpsvirus, der sich vorallem in der Ohrspeicheldrüse manifestiert.
Ursache
Häufigster viraler Erreger ist das Mumpsvirus, das verantwortlich ist für die Parotitis epidemica, die vorwiegend, aber nicht ausschliesslich im Kindesalter vorkommt.
Symptome
- typisch ist eine diffuse, schmerzhafte und akute Schwellung der erkrankten Drüsen mit teigigem Ödem. (Hamsterbacken)
- Die Gangmündungen sind gerötet und leicht geschwollen, das Sekret ist eitrig.
- Die Drüse schwillt an, wird hart, schmerzt und ist überwärmt.
- Schwellungen und Schmerzen nehmen beim Essen zu, da vermehrt Speichel gebildet wird, der einen Druck auf das entzündete Gewebe bewirkt.
- kauen ist schmerzhaft, da Kiefergelenk und Kaumuskulatur in unmittelbarer Nähe liegen.
- Im Normalfall heilt die Infektion in 1-2 Wochen ab.
Komplikationen
- Orichitis, mit Sterilität als Folgeerscheinung beim geschlechtsreifen Mann.
- Labyrinthitis
- eine begleitetende seröse Meningitis
Therapie
- kühlende Umschläge, weiche Kost
- schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente
Prognose
- beim Kind in der Regel gut.
- beim geschlechtsreifen Mann grosse Gefahr der Infertilität.
Ohrschmalzpfropfen (Zerumen)
- Pathogenese und Ursachen
- Komplikationen
- Therapie
Pathogenese und Ursachen
Zum Zeruminalpfropf kommt es durch Störung der physiologischen Selbstreinigung oder Veränderung der Zeruminalsekretion. Zum Gehörgangverschluss kann es durch das Aufquellen eines Propfes kommen.
Komplikationen
Es kann eine Otitis media entstehen, ingesamt sind Komplikationen aber selten.
Therapie
Bei intaktem Trommelfell kann eine Ohrspühlung mit einer Ohrspritze und körperwarmen Wasser vorgenommen werden.
Entzündung des äusseren Gehörgangs
- Ursachen
- Symptome
- Abklärung einer Otitis externa
Ursachen
- chronische Mittelohrenzündung
- Diabetes mellitus
- Allergie gegen Kosmetika
- Gehörsgangsexostosen
- tägliches Waschen oder Baden
Kenntnis der Symptome
- zunächst vorwiegend Juckreiz
- Schmerzen sind beim akuten Infekt vorhanden
- Krustenbildung und eitriger Ohrfluss ist möglich
Abklärung einer Otitis externa
- Otoskopie zeigt das Gehörgangsekzem
- Typischerweise ist ein Tragusdruckschmerz
- diffuse Schwellung der Gehörgangshaut
Ursachen
Störung der Mittelohrbelüftung
- Verengung des Lumens der Tuba auditiva
- Fehlbildung im Kiefer-Gaumen-Bereich
- Vergrösserung der Rachenmandel
- Polypen im Nasenrachenraum
Infektiöse Entzündung
- Bakterien
- Viren
Symptome
- klopfen im Ohr und Fieber
- herabgesetzts Allgemeinbefinden, Kopfschmerzen,
- stechender Schmerz und Klopfen im Ohr, Hörverminderung, Ohrgeräusch
- Säuglinge sind unruhig, weinerlich, trinken schlecht und greifen sich oft ans Ohr
- Schallleitungsschwerhörigkeit
Diagnostik
- Anamnese: typische Beschwerden
- Otoskopie: Die Inspektion des Trommelfells zeigt die typischen lokalen Entzündungszeichen, zudem kann hinter dem Trommelfell ein Erguss ersichtlich sein.
- Schwellung entsprechender Lymphknotenstationen
- Bei der klinischen Untersuchung ist das Mastoid gelegentlich mässig druckempfindlich, es weist aber keine Schwellung auf.
Komplikationen
- Perforation des Trommelfells
- Mastoiditis
- chronische Otitis media
- Labyrinthitis, Meningitis oder eines Hirnabszesses
Therapie (Ohrentropfen sind nicht wirksam)
- Schmerzmittel und Wärmebehandlung des Ohres
- operative Eröffnung des Trommelfells
- orale Antibiose
- abschwellende Therapie
Prognose
- Eine bereits durchgemachte Otitis media oder das Vorliegen einer chronisch serösen Otitis media erhöhen das Risiko erneut an einer akuten Otitis media zu erkranken.
- Das Rauchen der Eltern ist ein bewiesener Risikofaktor. Andererseits ist das Stillen von Säuglingen über längere Zeit ein erwiesener Schutzfaktor.
- Bei frühzeitigem Behandlungsbeginn klingen die Beschwerden innerhalb weniger Tage ab und die akute Mittelohrentzündung heilt in den meisten Fällen vollständig aus. Nach zwei Wochen sollte eine akute Mittelohrentzündung vollständig abgeheilt sein. Ist dies nicht der Fall, so besteht der hochgradige Verdacht, dass sich die Entzündung auf den Knochen hinter dem Ohr, den so genannten Warzenfortsatz (Mastoid), ausgebreitet hat.
Sekretorische Otitis media / Tubenmittelohrkatarrh / Serotympanum / Tubenverschluss /Paukenerguss
Definition
Häufigkeit
Ursachen
Häufigkeit
Symptome
Komplikationen
Therapeutisches Konzept
Definition
Die sekretorische Otitis media bezeichnet einen entzündlichen Erguss hinter intaktem Trommelfell ohne akute Ohrsymptome und ohne Allgemeinsymptome.
Ursachen
Beim Kind stehen die Adenoidhyperplasie und die chronische Adenoiditis im Vordergrund. Beim Erwachsenen sind jedoch Ursachen einer gestörten Tubenfunktion zu berücksichtigen, die beim Kind keine Rolle spielen, wie z.B. das Schlaf-Apnoe-Syndrom und Tumoren des Nasopharynx.
Häufigkeit
Die sekretorische Otitis media ist bei Kindern im Vorschulalter die häufigste Ohrerkrankung und eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt.
Symptome
- Beim Kind fehlen meist Symptome der akuten Entzündung.
- Das Hauptsymptom ist der Hörverlust, der aber vom Kind selbst selten erwähnt wird. Bei Beidseitigkeit kann der Spracherwerb verzögert und die Wahrnehmung behindert sein.
- Zudem können die Patienten über ein Druck- und Taubheitsgefühl im betroffenen Ohr klagen. Schmerzen sind selten vorhanden. Es kann ein Knacken oder Plätschern auftreten.
- Im Gegensatz zum Kleinkind sind Erwachsene durch die Hörstörung und das Druckgefühl meist stark irritiert.
Komplikationen
- Die häufigste Komplikation ist die Otitis media acuta, aus der sich wieder weitere Komplikationen ergeben können.
- Über das runde oder ovale Fenster kann eine Labyrinthitis entstehen.
- Hörverminderung mit verzögerter Sprachentwicklung beim Kind
Therapeutisches Konzept
- konservativ mit Inhalation, abschwellenden Nasentropfen, Wärme
- Kommt es unter der konservativen Therapie zu keiner Besserung ist eine Paukendrainage indiziert. Hierbei wird ein Röhrchen in das Trommelfell eingesetzt. Dieses wird im weiteren Verlauf in den Gehörgang abgestossen, danach verschliesst sich das Trommelfell eigenständig.
- Ist die Ursache eine zu grosse Rachenmandel, sollte eine Adenotomie (Entfernung der Rachenmandeln) gemacht werden.
chronische Otitis media
Definition
Pathogenese
Symptome
Komplikationen
Prognose
Definition
Otitis media chronica
Pathogenese
Die Pathogenese ist in der Regel multifaktoriell, folgende Faktoren spielen eine Rolle:
- chronische Entzündung aufgrund einer gestörten Tubenfunktion
- anatomische Besonderheiten der Mittelohrräume wie Pneumatisation und Grössenverhältnisse
- Art, Pathogenität, Virulenz und Resistenz der infektiösen Erreger
Symptome
Die Symptome variieren: Eine Trommelfellperforation kann über Jahre trocken sein und kaum Beschwerden verursachen. Es kann andererseits häufig rezidivierender oder persistierender Ohrfluss auftreten. So finden sich folgende Symptome:
- chronische, schleimig-eitrige Otorrhoe (Ausfluss aus dem Ohr)
- unterschiedlich ausgeprägte Schallleitungsschwerhörigkeit
- Schmerzen, nicht obligat
Komplikationen
- Das Auftreten von Komplikationen wie Mastoiditis oder Abszesse ist bei der chroni-schen Otitis media selten und atypisch.
- Bei chronischem Verlauf entwickelt sich in der Regel neben der Schallleitungs- schwerhörigkeit auch eine kochleäre (Hörschnecken bedingt) Schwerhörigkeit.
- Greift die Entzündung auf den Knochen über, kommt es zu einer fötiden, stinkenden Eiterung, sowie zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Dabei kann es gehäuft zu Cholesteatombildung und Knochendestruktion kommen.
Prognose
- einträufeln von antibiotikahaltigen Ohrentropfen
- kein Wasser ins Ohr kommen lassen
- bei abgeklungener Entzündung: operativer Trommelfellverschluss
Definition
Eine Entzündung des Zellsystems des Warzenfortsatzes wird als Mastoiditis bezeichnet.
Symptome
Die Symptome der akutten Otitis media bestehen weiter oder werden deutlicher: Ohrschmerzen, pulssynchrones Klopfen im Ohr, Fieber
Dolenz im Bereich über dem Warzenfortsatz, welche die lokalen Entzündungszeichen aufweisen
Komplikationen
Durchbruch des Eiters in die anliegenden Strukturen mit Abszessbildung (Enzephalitis, Meningoenzephalitis)
Faszialisparese
Sapsis
Hörsturz
Definition
Häufigkeit
Ursachen
Symptome
Komplikationen
Abklärung Hörsturz
Therapie Hörsturz
Definition
Als Hörsturz bezeichnet man eine plötzlich auftretende, meist einseitige Hörminderung oder sogar Ertaubung.
Häufigkeit
- häufigste Funktionsstörung des Innenohres
- zunehmend auch Jüngere betroffen, Altersgipfel im 50. bis 60. Lebensjahr, Frauen genauso häufig wie Männer
Ursachen
Die Entstehung des Hörsturzes ist noch nicht restlos geklärt. Als mögliche Ursachen werden diskutiert:
- Durchblutungsstörung (Arterioskleroserisikofaktoren!), Störung der Blutviskosität (Thrombosierung in den Innenohrkapillaren)
- Virusinfektion
- Ruptur des rundes Fensters durch Innenohrdruckerhöhung mit Austritt von Innenohrflüssigkeit (Perilymphe) ins Mittelohr
- seelischen Belastungs- und Konfliktsituationen
- Autoimmunerkrankungen
Symptome
- Plötzlich auftretende einseitige Schwerhörigkeit (oft morgens), der Hörverlust kann dabei entweder die hohen, die mittleren, die tiefen oder alle Frequenzen betreffen. Der Schweregrad der Hörminderung ist dabei unterschiedlich und reicht von leichten Fällen bis hin zur kompletten Taubheit.
- Gefühl „wie Watte im Ohr“ (Druckgefühl)
- Ohrgeräusch (Tinnitus)
- kein Drehschwindel im Vergleich zum M. Menière (siehe unten)
Komplikationen
- Gefahr einer dauerhaften Hörminderung
- Die häufigste Spätfolge ist der Tinnitus; Störgeräusche im Ohr wie Pfeifen, Klingeln oder Rauschen.
Abklärung Hörsturz
- typische Anamnese
- Otoskopie: zeigt keine Pathologie
- Weber- und Rinne-Versuch zeigen eine Innenohrschwerhörigkeit
- Bei der Hörprüfung (Tonaudiogramm) zeigt sich ein Hörverlust.
Therapie Hörsturz
- Behandlungsstrategien zur Verbesserung der Blutzirkulation durch Medikamente oder Infusionstherapie, Ginkgo kommt in zahlreichen Verfahren zur Anwendung, seine Wirksamkeit konnte in neueren Studien jedoch nicht belegt werden.
- Ruhe
- kein Nikotin!
- Die Anwendung von Kortison beim Hörsturz zeigte nachweislichen Erfolg.
- Sauerstoffüberdruck-Therapie: Patient liegt in einer Überdruckkammer, in der er über eine Atemmaske reinen Sauerstoff einatmet.
Tinnitus
- Definition
- Abgrenzung der Begriffe Tinnitus und Ohrgeräusche
- Aussagen bezüglich der Häufigkeit des Tinnitus
- Einteilung Tinnitus in nicht-pulsierende und pulssynchrone Tinnitusformen
- Abklärung des Tinnitus
- Therapie des Tinnitus
Definition
Trotz geräuschfreier Umgebung in einem oder beiden Ohren wahrgenommenes Klingen, Brummen, Pfeifen, Zischen oder andere Geräusche.
Abgrenzung der Begriffe Tinnitus und Ohrgeräusche
- Ohrgeräusche: objektive, vom Betroffenen und Untersucher mitzuhörende Geräusche
- Tinnitus: subjektive, nur vom Kranken wahrgenommene Geräusche
Aussagen bezüglich der Häufigkeit des Tinnitus
In jedem Lebensalter: rund 5% der Erwachsenen leiden an einem mehr oder minder starken Tinnitus.
Einteilung Tinnitus in nicht-pulsierende und pulssynchrone Tinnitusformen
nicht pulsierend:
- Tieffrequentes Ohrensausen kann Symtome zahlreicher Ohrenerkrankungen sein. Innenohrentzündung, Menière-Krankheit, Mittelohrentzündung, Otosklerose
- Hochfrequentes Pfeifen deutet auf eine Sinneszellen- oder Nervenschädigung im Innenohr
pulssynchron:
- in vereinzelten Fällen weist Ohrensausen auch auf Hypertonie, Hypotonie, ein Aneurysma oder auf ein Blutgefäss im Kopf drückender Tumor hin.
Abklärung des Tinnitus
- Anamnese: Beruf (Lärm, Verletzungen), Unfälle mit Kopfverletzungen, Ohrer- krankungen, Art und Häufigkeit des Tinnitus
- Blutdruckmessung
- Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung, Hörprüfungen mittels Weber- und Rinne-Versuch,
- Hörprüfung mit Abklärung des Hörvermögens sowie Frequenz etc. des Tinnitus
- Gleichgewichtsprüfung, oft geht ein Tinnitus mit einer Gleichgewichtsstörung einher
- Infektionskrankheiten (Herpes simplex, Masern, Mumps oder eine Lues (Syphilis)) ausschliessen
- Magnetresonanztomographie (MRT), um einen Tumor auszuschliessen •
- Untersuchung der Halswirbelsäule
Therapie des Tinnitus
soweit als möglich wird die Grunderkrankung behandelt.
- Akuter Tinnitus: bei innenohrbedingter oder unbekannter Ursache,Cortison, durchblutungsförderndes Mittel, hyperbare (Druck) Sauerstofftherapie
- chronischer Tinnitus:
- autogenes Training oder Entspannungstherapie die Behandlung zu ergänzen.
- Viele Betroffene gehen mit Radio und Fernsehen, Schallplatten und Walkman gegen die Ohrgeräusche an.
- Gelegentlich kann man durch eine Elektrostimulation des Innenohres den Tinnitus erfolgreich behandeln.
Menière-Krankheit
- Definition
- Symtome
- Therapie
Definition
Erkrankung des Innenohres mit wiederholtem Auftreten von Schwindelgefühl, Hörverlust (Schwerhörigkeit) und Tinnitus. In 80 bis 85 Prozent der Fälle ist nur ein Ohr betroffen.
Symptome
- plötzlich auftretender Drehschwindel mit Übelkeit, Erbrechen und Nystagmus
- einseitiges Ohrgeräusch (tieffrequentes Sausen mit Druckgefühl)
- anfallsweise einseitige Innenohrschwerhöhrigkeit (v.a. für tiefe und mittlere Frequenzen)
Therapie
- Bettruhe, Medikamente gegen den Schwindel
- durchblutungsfördernde Medikamente und Blutdruckregulation
- ultima ratio, falls jede Therapie versagt: operative Ausschaltung des Labyrinthes
- Vermeiden von gefässaktiven Genussmitteln (Kaffee, Nikotin, Alkohol) als prophylaktische Massnahme zur Vermeidung von Rezidiven.
Nenne die allgemeine Ursachen der Erkältungskrankheiten.
- Vireninfektion übertragen durch Tröpfeninfektion
- Unterkühlung und eine schwäche des Immunsystems können einen Ausbruch begünstigen
Nenne die allgemeinen Symptome bei Erkältungskrankheiten.
erhöhte Temperatur, bei Kindern kann Fieber auftreten
allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit
Kopfschmerzen, Gliederschmerzen
Nenne die möglichen Lokalisationen und typischen Symptome von Erkältungskrankheiten.
typischen Symptome
Schnupfen (akute Rhinitis)
Rachenentzündung (akute Pharyngitis)
Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
Entzündung der Luftröhre und Bronchien
Pseudokrupp (bei Kindern häufig Folge einer Erkältung)
Komplikationen von Erkältungskrankheiten
Bakterielle Superinfektion (Eine Superinfektion kann die oben angeführten Symptome verschlimmern. Dabei ist die eitrige, d.h. gelblich-grünliche Sekretion der entzündeten Schleimhaut ein typisches Zeichen. Die Ausbreitung der Bakterien kann zu folgenden Komplikationen führen:
- Mittelohrentzündung
- Nasennebenhöhlentzündung
- Rachenmandelentzündung
- Lungenentzündung
Herzmuskelentzündung
Pleuritis
Therapiekonzept Erkältungskrankheiten
Es gitb keine kausale Therapie viraler Erkältungskrankheiten:
Allgemeine Massnahmen
- körperliche Schonung
- viel Trinken, insbesondere Tee
- inhalieren
- warme Halswickel
- Lutschtabletten
- einstellen des Rauchens
Medikamente
- Kopf-, Halsschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl: kombinierte Grippemittel
- Schnupfen und "Druck im Ohr" abschwellende Nasentropfen
- trockener Reizhusten: Hustenmittel
- schleimiger Husten: schleimlösende Hustenmittel
Was ist der Unterschied zwischen einer Grippe und einem grippalen Infekt?
„Influenza und grippaler Infekt sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, betont die Studienleiterin Kathryn Hoffmann von der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin der MedUni Wien. „Die klar abzugrenzenden Influenza-Viren lösen eine Erkrankung aus, deren Verlauf schwer sein kann. Ein grippaler Infekt dagegen entsteht durch infektiöse Viren, von denen es Hunderte Arten gibt. Der Verlauf und die Symptome sind in den allermeisten Fällen viel harmloser.“ Hoffmann ergänzt: „Aus einem grippalen Infekt wird auch – entgegen der landläufigen Meinung – nie eine echte Grippe.“
Septumdeviation (Definition, Symptome und Komplikationen)
D: Bei der Septumdeviation handelt sich um eine angeborene oder traumatisch erworbene Verbiegung der Nasenscheidewand
S: behinderte Nasenatmung, Riechstörungen, Sinusitiden, trockene Rachenschleimhaut, Nasenbluten
K: Folgeerscheinungen durch behinderte Nasenatmung: häufige Rachen-/Kehlkopfkatarrhe, häufig Anginen und Bronchitiden, rezidivierende Sinusititden und Polypenbildung
Nasenbluten (Ursachen, Abklärung eines stärkeren Nasenblutens, Therapiekonzept beim Nasenbluten, insbesondere allgemeine Massnahmen sowie mögliche örtliche Massnahmen)
Lokale Ursachen:
- entzündlich veränderte und dadurch hyperämische Schleimhaut bei akuten Entzündungen
- Austrocknng der Schleimhaut mit erhöhter Fragilität der Gefässe
- Allergien
- lokale Manipulation
- ausgeprägte Septumformanomalien
- Tumore
Systemische Ursachen
- Autoimmunerkrankung
- Gefäss und Kreislauferkrankungen (z.B. Hypertonie)
- hämorrhagische Diathesen (Leukämie usw.)
- Infektionskrankheiten (Grippe, Masern)
Abklärung: eine Abklärung ist bei rezidivierendem oder starkem Nasenbluten ist angezeigt
- Labor: Gerinnungsstatus, Blutbild,
- Endoskopie: Suche nach Blutungsquelle
- evt. CT/MRI v.a. bei Tumorverdacht
- Anamnese: gründliche Allgemeinuntersuchung mit Blutdruckmessung
Therapie:
- Aufrechtsitzen
- kalte Halsumschläge
- Druck auf Nasenflügel während mindestens 5 Minuten
- Ätzung oder Elektrokoagulation
- tamponade
- der häufigste Fall für den Notfall
Rhinitis (Definition, Ursachen)
Definition: oberflächlicher Katarrh der Nasenschleimhaut
Ursachen: infektiös, allergisch, vasomotorisch, iatrogen (Gewöhnung an abschwellenden Nasentropfen mit nachfolgender Atrophie der Nasenschleimhaut, bei Systemerkrankungen: Tuberkulose, Sarkoidose)
akute Rhinitis (Definition, Ursachen, Eröterung der verschiedenen Stadien, Symptome, Komplikationen)
Definition: die akute Rhinitis ist die häufigste Infektionskrankheit
Ursachen: Rhino- und Koronaviren stelllen fast die Hälfte der Erreger der akuten viralen Rhinitis. Die Übertragung erfolgt aerogen (Tröpfcheninfektion). Durch entsprechende äusser Umstände, wie z.B. lokale Unterkühlung wird die Infektionsanfälligkeit des Organismus erhöht.
verschiedene Stadien/Symptome: trockenes Vorstadium: lokale Symptome in Nase und Nasenrachenraum (Brennen, Wundgefühl), katarrhalische Stadium: gesteigerter wässriger, anfangs seröser Sekretion, näselnde Sprache, Beieinträchtigung des Riech- und Schmeckvermögens
Komplikationen: Privinismus: durch zu langen Gebrauch abschwellender Nasentropfen tritt eine Gewöhnung an die Tropfen ein, akute Mittelohrenentzündung, Nebenhöhlenentzündung.
unspezifische chronische Rhinitis (Ursachen)
- häufig rezidivierende akute Entzündungen
- anatomische Veränderungen (ausgeprägte Septumdeviaton)
- Erkrankungen der Nasenhaupthöhle (Polypen, Tumore)
- extreme Dauertemperaturen, Schadstoffe in der Luft
allergische Rhinitis (Definition, Einteilung in saisonale allergische Rhinitis, Symptome, Differenzialdiagnose, Abklärungen / Therapie)
Definition
Einteilung in saisonale allergische Rhinitis
Durch Antigene ausgelöste, meist IgE-vermittelte Reaktion der Nasenschleimhaut
Symptome
- behinderte Nasenatmung mit Niesattacken
- wässrige Nasensekretion
- Juckreiz in Nase und Augen
Differenzialdiagnose
andere Rhinitisformen
Abklärungen / Therapie
- Allergenkarenz
- genaue Allergieanamnese
- Hauttests
- Desensibilisierungstherapie
- symtomatische Therapie je nach Klinik
Vasomotorische Rhinitis und Privinismus (Definition, Symptome, Ursachen, Komplikation
Definition
hyperreflektorische Rhintis, über dese Parasympathikus führt zu unterschiedlich starker Muskelschwellung
Symptome
- wechselnd starke Behinderung der Nasenatumung
- Herabsetzung des Riechvermögens
- Absonderung von wässrigem Sekret
- Niesreiz
Ursachen
unspezifische Reize wie Kälte, Rauch, Staub, Alkohol, psychische Komponente
Komplikation
Durch zu langen Gebrauch von abschwellenden Nasentropfen tritt eine Gewöhnung an die Tropfen ein. Die Patienten kommen dann nicht mehr ohne diese Tropfen aus. Erfolgt keine Absetzung kann es zu einer atrophischen Schleimhaut kommen.
Ursachen
Die Erkrankung entsteht in der Regel als Folge von Entzündungen der Nasenschleimhaut (Rhinitis), da die Mukosa der Nasennebenhöhlen mit der Mukosa der Nasenhaupthöhle kommuniziert. Das Ausmass der Entzündung im Nasennebenhöhlensystem und somit auch der Symptomatik hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- funktionell-anatomische Besonderheiten (Zuschwellen der Nebenhöhlenausfuhrgänge)
- individueller Immunstatus
- spezifische Virulenz des Entzündungserreger
Nennung bein Kind sowie beim Erwachsenen am häufigsten betroffenen Nasennebenhöhlen
Kinder: Siebbeinzellen
Erwachsene: Kieferhöhlen, Siebbeinzellen, Stirn- und Keilbeinhöhle
Symtome bei Sinusitis maxillaris, frontalis, ethmoidalis, sphenoidalis,
- Sinusitis maxillaris, Kieferhöhlenentzündung: über Kieferhöhle, angrenzendem Mittelgesicht und Schläfe
- Sinusits frontalis, Stirnhöhlenentzündng: im Bereich von Stirnhöhlenvorderwand und Stirnhöhlenboden
- Sinusitis ethmoidalis, Siebbeinzellen: im Bereich der Nasenwurzel
- Sinusitis sphenoidalis, Keilbeinhöhlenentzündung: eher uncharakteristisches Beschwerdebild mit dumpfen Druckschmerz in der Mitte des Schädels, der in den Hinterkopf ausstrahlt
Komplikationen
- Durchbruch in das Schädelinner mit Gefahr einer Hirnabszesses, einer Abszessbildung, einer Meningitis
- orbitale Beteiligung
- Lidschwellung
Abklärung
- Bildgebung: Röntgen, CT in unklaren Fällen,
- Klopfschmerz über entsprechendem Sinus, Verstärkung der Schmerzen beim Bücken und Husten
- Rhinoskopie
Prognose einer Sinusitis
- nach 1 bis 2 Wochen sollte jede akute Sinusitis abgeheilt sein. Ist dies nicht der Fall ist eine Abklärung durch den HNO Arzt erforderlich
- akute Nasennebenhöhlenentzünudngen können jedoch immer wieder auftreten, wenn anatomische Engen im Nasenraum nicht beseitigt werden.
Chronische Sinusitis (Definition, Ursachen, möglichen Formen einer chronischen Sinusitis, Therapie einer chronischen Sinusitis, Prophylaxe)
Definition
länger als 3 Monate bestehende Entzündung der Nasennebenhöhlen
Ursachen
- anatomische Veränderungen des Naseninneren wie Septumdeviation
- Erkrankungen chronisch-entzündlicher, allergischer oder tumoröser Genese
möglichen Formen einer chronischen Sinusitis
bei einer chronischen Sinusitis sind die Schmerzen meist gering oder fehlen ganz, die Nasenatmung ist oftmals nur einseitig behindert. Es werden zwei Formen unterschieden:
- serös-polypöse Form
- Druckgefühl, Kopfschmerzen
- Sekretfluss im Nasenrachenraum
- behinderte Nasenatmung
- näselnde Sprache
- verminderte Riechfähigkeit
- eitrige Form
- Kopfschmerzen beim Bücken verstärkt
- eitrige Sekretion aus der Nase
- Schnupfen häufig einseitig
Therapie einer chronischen Sinusitis
- sofern möglich kausale Therapie, z.B. Polypenabtragung, bei allergisch oder tumorös bedingter Sinusitis
- abschwellende Nasentropfen, antibiotische Therapie
- Spühlung v.a. Kieferhöhle
Prophylaxe
- starker Schnupfen behandeln, damit sich keine Nasennebenhöhlenentzündung entwickeln kann
- viel trinken
- 3 bis 4 Mal täglich die Nase mit mit einer NaCl Lösung spühlen
- Dampfbäder
- abschwellende Nasentropfen
- schleimlösende Medikamente
- operative Korrektur von eventuellen anatomischen Veränderungen
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