Medikamente für die Notsanprüfung
Grundlegende Medikamentenkunde für die NotSanprüfung
Grundlegende Medikamentenkunde für die NotSanprüfung
Kartei Details
Karten | 43 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 12.06.2021 / 12.06.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20210612_medikamente_fuer_die_notsanpruefung
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210612_medikamente_fuer_die_notsanpruefung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Urapidil Indikation
Hypertonus
Urapidil Kontraindikationen
- bekannte Unverträglichkeit
- Aortenistmusstenose
- arteriovernöser Shunt
Urapidil Dosierung
0,1-0,5 mg/kgKG langsam
Empfehlung: 5mg i.v. nach 5 min wieder, bis Maximaldosis
Urapidil Nebenwirkungen
sehr häufig:
- Hypotonie
häufig
- Übelkeit
- Schwindel
- Kopfschmerzen
gelegentlich:
- Herzklopfen
- Herzfrequenzänderungen
- Atemnot
- Erbrechen
- Müdigkeit
- Schweißausbruch
selten:
- Priapismus
- allergische Hautreaktionen
sehr selten:
- Unruhe
- Thrombozytopenie
Urapidil Wechselwirkungen
Wirkverstärkung mit anderen Antihypertensiva
Urapidil Wirkeintritt
Wirkeintritt 1-3 min
Urapidil Besonderheiten
Für das initiale Absenken werden bei Erwachsenen idr. 10-30mg benötigt. Für die anschließende Erhaltung des Blutdrucks deutlich wenigere Mengen.
Ziel RR: Eine Senkung um maximal 25%, Apoplex sollte nur moderat gesenkt werden Zielwert hier: 180/100 mmHg
Midazolam
Midazolam gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine und entfaltet seine Wirkung nach dem selben Prinzip wie Diazepam durch Bindung an den GABA-Rezeptor. In der Folge verbessert sich die Verbindung von GABA und Rezeptor, wodurch die hemmenden Einflüsse von GABA steigen.
Midazolam hat nur eine HWZ von zwei Stunden. Beim Abbau entstehen keine aktiven Metabolite wie beim Diazepam.
Es lässt sich wesentlich besser steuern als andere Benzodiazepine.
Diazepam beugt zwar länger einem Krampfanfall vor, der Patient ist aber bei Midazolam hingegen schneller wieder orientiert und kann neurologisch untersucht werden.
Midazolam Indikation
- Sedierung
- Anxiolyse
- Antikonvulsion
- Narkose
Midazolam Kontraindikation
- bekannte Unverträglichkeit
- Myasthenia gravis
- Vergiftung mit zentral dämpfenden Substanzen
- schwere Leberfunktionsstörung
- schwere Nierenfunktionsstörung
Midazolam Dosierung
0,05-0,1 mg/kgKG
Zur Analgesie: 1mg i.v.
Krampfanfall: 5mg i.v.
Krampfanfall 10 mg nasal
Midazolam Nebenwirkungen
häufig:
- Atemdepression
gelegentlich:
- Übelkeit
- Erbrechen
- paradoxe Reaktion
selten:
- Herz-Kreislauf-Stillstand
Midazolam Wechselwirkung
Verstärkung der sedierenden Wirkung von Analgetika, Sedativa und Alkohol
Midazolam Wirkeintritt
2-3 min
Midazolam Besonderheiten
Achtung: verschiedene Ampullen mit sehr unterschiedlichen Wirkstoffmengen!
Als Antidot steht Flumazenil zur Verfügung
narkotische Analgetika
Narkotische Analgetika verhindern die Schmerzweiterleitung
antipyretische Analgetika
Antipyretische Analgetika sind Wirkstoffe, die die Entstehung von Schmerzbotenstoffen vermindern.
Nicht-Opioide Analgetika
Die meisten Nicht-Opioide greifen im wesentlichen in die Entstehung von Schmerzbotenstoffen ein, der Wirkbeginn ist deswegen meist nicht schnell genug für den Rettungsdienst.
Die meisten Nicht-Opioide werden im Rettungsdienst wegen ihrer Nebenwirkungen eingesetzt.
Ausnahme ist Ketamin, welches zentral über Rezeptoren schnell seine Wirkung freigibt.
Acetylsalicylsäure
ASS gehört zu den ältesten Schmerzmitteln.
Die Wirkung beruht auf einer Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase, es ist überall auf Zellmembranen zu finden. Dieses Enzym ist notwendig für die Prostaglandinsynthese, weche ein wichtiger Parameter für Entzündungsreaktionen sind.
ASS vermindert also Entzündungen und dadurch auch das Entzündungszeichen: Schmerz.
Prostaglandine sind bei diversen weiteren Stoffwechselprozessen notwendig, somit wirkt ASS schmerzlindern (analgetisch), entzündungshemmend (antiinflammatorisch), fiebersenkend (antipyretisch) und gerinnungshemmend durch eine Thrombozytenaggregationshemmung.
Für den Rettungsdienst ist die Nebenwirkung der Thrombozytenaggregationshemmung wichtig.
Acetylsalicylsäure Indikation
- Thrombozytenaggregationshemmung
- z.B.:
- ACS
- z.B.:
- Analgesie (nicht im RD)
- Antipyrese (Fiebersenkend)
Acetylsalicylsäure Kontraindikationen
- bekannte Unverträglichkeit
- gleichzeitige Therapie mit Marcumar o.ä.
- akute Magen- oder Darmgeschwüre,
- geplante Operationen in den nächsten 5 Tagen
- erhöhte Blutungsneigung,
- schweres Leberversagen
- schweres Nierenversagen,
- Schwangerschaft
- Kinder unter 12Jahren
Acetylsalicylsäure Dosierung
- Thrombozytenaggregationshemmung allgemein: 500 mg i.v.
- ACS: 300mg i.v.
- Analgesie 5-10mg / kg KG
Acetylsalicylsäure Nebenwirkung
Häufig:
- Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen)
gelegentlich:
- Hautreaktionen
selten:
- Magen-Darm-Geschwüre
- Magen-Darm-Blutungen
- Bronchospasmus
- Quincke-Ödem (besonders bei Asthmatikern)
- anaphylaktischer Schock
sehr selten:
- Reye-Syndrom
Acetylsalicylsäure Wechselwirkungen
- Verstärkung der Blutungsneigung mit anderen gerinnungshemmenden Stoffen z.B. Ticlopidin, Marcumar, Heparin
- erhöhtes Risiko von Magenblutungen in Zusammenhang mit Alkohol
- verstärkende Wirkung von Antidiabetika
Acetylsalicylsäure Wirkeintritt (i.V. und p.O.)
i.V.: 2-3 min
p.O.: 20-30 min
Acetylsalicylsäure Besonderheiten:
Intoxikation
Bei einer Intoxikation mit ASS ist das Hauptmerkmal die Symptomatik einer metabolischen Azidose, der Patient versucht die Azidose respiratorisch durch Kußmaul-Atmung und Hyperventilation zu kompensieren.
Zusätzlich neurologische Symptome:
- Schwindel
- Ohrensausen
- Verwirrung
Die toxische Dosis liegt bei einem Erwachsenen bei etwa 8g/d
Intensivstation mit Dialyse/Hämofiltration
Ketamin
Ketamin bewirkt eine dissoziative Anästhesie, in dem es die Großhirnrinde vom Körper pharmakologisch abschirmt.
Patienten werden Schmerzfrei und Bewusstlos, Reflexe und Skelettmuskeltonus bleiben jedoch erhalten (bzw. werden gesteigert). Atmung und Kreislauf sind stabil bis erhöht. Pupillen sind meist geweitet.
Ketamin steigert den Sympathikotonus.
Ketamin Indikation
- Starke Schmerzen
- Narkose insbesondere bei Trauma und Status asthmaticus
Ketamin Kontraindikation
- bekannte Unverträglichkeit
- SHT mit Hypertension
- KHK
- ACS
- Hyperthyreose
- Eklampsie
- Psychosen
- bekanntes Krampfleiden
- perforierende Augenverletzungen
Ketamin Dosierung
Analgesie und Narkose
Analgesie:
- Ketamin: 0,25-0,75 mg/kgKG
- Ketanest-S 0,125-0,25 mg/kgKG
Narkose:
- Ketamin: 1-2 mg/kgKG
- Ketanest-S 0,5-1 mg/kgKG
Kann auch i.m. oder intranasal angewendet werden.
Ketanest-S: i.m. 0,25-0,5 mg/kgKG bzw. 2,5-5 mg/kgKG
Nasal: 0,4 mg/kgKG
-
- 1 / 43
-