Schweizer Geschichte - 1. Weltkrieg
Nennen und erläutern Sie einen wesentlichen inhaltlichen Unterschied zwischen den beiden Wahlplakaten.
● Die Stellung zur Armee. Im Jahr 1919 wird der Einsatz der Armee «auf dem hohen Ross» gegen die wehrlosen Arbeiter gezeigt. Im Jahr 1939 ist ein Arbeiter selbst zum Wehrmann geworden, die Landesverteidigung erscheint als unterstützenswert.
Schweizer Geschichte - 1. Weltkrieg
Erläutern Sie den historischen Hintergrund der beiden Plakate. Welche wichtigen Ereignisse und Entwicklungen haben die Gestaltung des Plakats aus dem Jahr 1919 beeinflusst? Welche Geschehnisse erklären die Darstellung auf dem Plakat von 1939?
Historischer Hintergrund des Plakats von 1919:
● Der Landesstreik bedeutete eine Kraftprobe zwischen Arbeiterschaft und Bundesrat, dabei forderte der Armeeeinsatz Todesopfer unter den Streikenden → Die Armee wurde von der SPS als «Instrument der Besitzenden» abgelehnt.
Historischer Hintergrund des Plakats von 1939:
● Im Süden (Mussolini) und im Norden (Hitler) der Schweiz regierten macht- und expansionshungrige Diktatoren. Die SPS glaubt nicht mehr an einen baldigen Übergang zum Sozialismus, sondern versuchte, zusammen mit den bürgerlichen Kräften die Demokratie zu verteidigen
Schweizer Geschichte - 1. Weltkrieg
Die beiden Plakate widerspiegeln die politische Entwicklung der SPS zwischen 1919 und 1939. Fand bei den bürgerlichen Parteien eine ähnliche Entwicklung statt? Sie dürfen in Ihrer Antwort auch die Politik des mehrheitlich bürgerlichen Bundesrates und innenpolitische Veränderungen während des Zweiten Weltkriegs berücksichtigen.
Der Bundesrat kam den Sozialdemokraten in gewissen Bereichen entgegen. Verschiedene sozialpolitische Massnahmen (Rationierung, Preisstopp, Erwerbsersatzversicherung) sollten die Entstehung eines sozialen Grabens verhindern.
Schweizer Geschichte - 2. Weltkrieg
Machen Sie zu den folgenden Stichworten je zwei zentrale Aussagen.
Réduit National
Réduit National
● Nach dem deutschen Sieg über Frankreich 1940 kam es zur Teilmobilisierung der Schweizer Armee. General Guisan verknüpfte das Konzept einer Alpenfestung als Verteidigungsraum der Schweizer Armee (=Réduit National) mit dem Appell an den Widerstandswillen.
● Das Réduit National war Teil einer Strategie des hohen Eintrittspreises «Dissuasion»). Im Laufe der Zeit wurde die Alpenfestung ausgebaut, die Verkehrsinfrastruktur wurde für den Fall eines Angriffs zur Sprengung vorbereitet.
Schweizer Geschichte - 2. Weltkrieg
Machen Sie zu den folgenden Stichworten je zwei zentrale Aussagen.
Wirtschaftsbeziehungen Schweiz – Deutsches Reich
● Nach der Kapitulation Frankreichs im Sommer 1940 war die Schweiz fast ganz von den Achsenmächten umgeben. Die grosse Abhängigkeit von Deutschland veranlasste die Schweiz, einen für Deutschland günstigen Handelsvertrag abzuschliessen.
● Die Schweiz erlaubte Deutschland die Einfuhr wichtiger Güter auf Kredit (Clearing-Kredit).
Sie stellte für zivile Zwecke die Gotthard-Route zur Verfügung. Die Nationalbank kaufte deutsche Goldbestände, obwohl diese zumindest teilweise aus Raubgold bestanden. (Judengold)
Schweizer Staatlehre
Die Schweiz gilt als halbdirekte Demokratie. Im Ausland ist sie für ihre innenpolitische Stabilität bekannt.
Erläutern Sie anhand von zwei direktdemokratischen Elementen der Schweizer Politik, wie diese zur innenpolitischen Stabilität beitragen.
Die Volksinitiative gibt unter anderem Kräften eine Mitgestaltungsmöglichkeit, die im Parlament wenig Gewicht haben. Dies hat eine integrierende Wirkung.
Das parlamentarische System wird dank der Volksinitiative auf Themen aufmerksam, die Problempotenzial haben. Dadurch sind frühzeitig Korrekturen möglich.
Russische Revolution
Machen Sie zu den folgenden Stichworten zur Russischen Revolution je zwei wesentliche Aussagen.
Nationalsozialismus und Stalinismus
Der «neue Mensch» gemäss der obigen Beschreibung war in der Sowjetunion unter Stalin ein Vorbild für die Gesellschaft. Erläutern Sie, inwiefern dieses Idealbild für den Stalinismus nützlich war.
Einen solchen Menschen konnte der Stalinismus gut als Werkzeug benutzen. Er konnte zum Beispiel seinen Fleiss und seine Hingabe für die Ziele der Staatsgewalt nutzen. Wenn es dem Staat gelang, sich als Kraft der «allgemeinen Sache» zu präsentieren, konnte er vom «neuen Menschen» so gut wie alles verlangen.