eNeuro Level 1-3
Fragen zum eNeuro Level 1-3
Fragen zum eNeuro Level 1-3
Kartei Details
Karten | 186 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.02.2021 / 20.02.2021 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
Weblink |
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Wie sieht der Aufbau eines Neurons mit seinen verschiedenen Abschnitten aus? Benennen Sie die Abschnitte und deren Funktion.
Zellkörper (Soma oder Perikaryon) mit Zellkern:
- Stoffwechselzentrum, wo viele Stoffe synthetisiert und in Fortsätze transportiert werden
- Synthetisierung Transmitter und Verpackung in Vesikel am Golgi-Apparat
- Besitzt ein stark entwickeltes raues endoplasmatisches Retikulum (hohe Proteinsyntheserate) à beim Axonhügel (Axonursprung) ist es stark reduziert oder fehlt ganz
- Axonhügel
- Dort befinden sich zahlreiche Bündel von Neurotubuli (kanälchenartig aufgebaute fibrilläre Proteine, die Mikrotubuli entsprechen) à setzten sich ins Axon hinein fort
- Art Schaltzentrale des Neurons
- Ankommende Impulse werden hier generiert
- Aktionspotential kann ausgelöst werden (wird dann weitergeleitet über das Axon)
- Zellkern
- Deutlich erkennbar
- Hohe Stoffwechselaktivität (für Stoffwechsel der Zelle verantwortlich)
- Keine Teilungsfähigkeit in ausdifferenzierten Neuronen
- Hier ist DANN gespeichert
- Raues Endoplasmatisches Retikulum → Proteinsynthese
Nervenzellfortsätze:
- Dendriten
- Dienen dem Erregungsempfang (wie Antennen)
- Durchmesser wird nach peripher immer dünner
- Keine Aufzweigung am Schluss
- Axone (=Neuriten)
- Dienen der Erregungsweitergabe (wie Sender)
- Besitzt kein raues endoplasmatisches Retikulum
- Anfangsteil bis zur Beginn der Markscheide à Initialsegment
- Durchmesser bleibt bis zum Schluss fast gleich dick
- Telodendrom am Schluss à Aufzweigung
- Synaptische Endknöpfchen am Schluss der beiden Aufzweigungen à bilden gemeinsam mit Zellmembran der nachfolgenden Zelle und dem dazwischenliegenden Spalt die Synapse
- Synapsen à hier findet Erregungsübertragung von einem Neuron zum nächsten statt
In welcher Reihenfolge durchläuft ein Nervensignal die verschiedenen Abschnitte des Neurons?
Anterograder Transport: Vom Dendrit über das Perykaryon über den Axonursprung (Axonhügel) entlang des Axons zu den synaptischen Endkolben (synaptische Endknöpfchen) und schlussendlich zur Synapse
Retrograder Transport: Von der Synapse über die synaptischen Endköpfchen über das Axon und dann über den Axonhügel weiter zum Perikaryon und schlussendlich zu den Dendriten
Schematische Darstellung des Bauprinzips einer Nervenzelle (Neuron):
1 Perikaryon (Soma)
2 Zellkern mit Nucleolus
3 raues endoplasmatisches Retikulum (Nissl-Schollen), das typischerweise im Bereich des
4 Axonursprungs (= Axonhügel) fehlt
5 Dendrit
6 Axon
7 synaptische Endkolben (= synaptische Endknöpfchen)
8 synaptische Endkolben anderer Nervenzellen
Was sind die Funktionen der verschiedenen Gliazellen im Nervengewebe?
Periphere Gliazellen:
- Nur 1 Typus mit mehreren Differenzierungsformen
- Schwann-Zellen --> Markscheidenbildung (Myelinisierung neuronaler Fortsätze) im PNS
- Mantelzellen --> befinden sich in sensible Ganglien und Rezeptoren der Haut in der Peripherie (zuständig für Umhüllung der Perikaryen in sensiblen Ganglien)
Gliazellen im ZNS:
- Astrozyten
- Stützfunktion, Ernährung, Regenrration von Neuronen im ZNS
- Narbenbildung nach Gewebeschädigung im ZNS
- Induktion der Tight junctions der Blut-Hirn-Schranke (schützt Gehirn vor schädlichen im Blut zirkulierenden Stoffen, Modulation des kapillären Blutflusses)
- Modulation der interneuronalen Signalübertragung im ZNS (sind somit an der Informationsverbreitung im ZNS zentral beteiligt)
- Unterteilt in fibrilläre Astrozyten (v.a. in weisser Substanz) und protoplasmatische Astrozyten (v.a. in grauer Substanz)
- Oligodendrozyten à Markscheidenbildung im ZNS
- Mikro (=Meso)gliazellen à Abwehr- und Abräumvorgänge im ZNS (spielen Schlüsselrolle bei der Immnunabwehr im Gehirn)
- Ependymzellen
- Kleiden innere Liquorräume (Ventrikel) mit Zellschicht aus, die Liquor vom Nervengewebe trennt
- Tragen an ihrer Oberfläche Kinozilien und zahlreiche Mikrovilli, was auf starke Sekretions- oder Resorptionstätigkeit hinweist
- Tanyzyten sind spezielle Form davon, tragen zur Blut-Liquor-Schrank bei (diese verhindert, dass toxische Stoffe aus Blut in Liquor gelangen können)
- NG2 – Zellen à empfangen als Gliazellen über Synapsen Signale von Neuronen (sind also an Signalübertragung im ZNS beteiligt)
Wie kommt die Grau- respektive Weissfärbung des Rückenmarks und des Gehirns zustande?
- Dort, wo sich Perikaryden der zentralnervösen Neurome ansammeln --> graue Substanz
- Filz aus Nervenfasern und Gliazellen, der die graue Substanz umgibt wird als Neuropil bezeichnet
- Gruppiert sich so, dass sie von weisser Substanz umgeben wird --> es bilden sich Nervenkerne (Nuclei)
- Im Rückenmark gibt es viele Nervenkerne an einem Ort und es bildet sich ein grosser Komplex aus grauer Substanz
- Im Gehirn sind die Kerne gut gegen den andern abgrenzbar
- Im Gross- und Kleinhirn kommt zusätzlich zu diesen Kernen die graue Substanz in Form der sog. Rinde (Cortex) vor --> umhüllt die weissen Substanzen der entsprechenden Hirnteilen vollständig
- Im Rückenmark im Querschnitt schmetterlingsähnliche Konfiguration --> breiter Teil des Schmetterlings zeigt nach vorne, schmaler Teil nach hinten (Vordere Teil = Vorderhorn, hinterer Teil = Hinterhorn)
- Weisse Substanz → Nervenfasern/Nervenfortsätze
Wie funktioniert die Signalübertragung an einer Synapse?
- Erregungsweitergabe eines Neurons geschieht über Einbahnstrassenprinzip (Reiz kann nur in eine festgelegte Richtung weitergeleitet werden)
Chemische Signalübertragung:
- Informationsweitergabe mithilfe von Transmitter
- Transmitterwirkung kann exzitatorisch (erregend) und inhibitorisch (hemmend) sein, ist nicht von ausgeschüttetem Transmitter abhängig, sondern von Rezeptor, an den Transmitter bindet
- Exzitatorisch --> mit Rezeptor verbundene Natriumkanäle werden geöffnet, bewirken somit Depolarisation der Membran, wodurch Aktionspotential entsteht oder begünstigt wird
- Inhibitorisch --> mit Rezeptor verbundene Chloridkanäle werden geöffnet, Hyperpolarisation entsteht, Auslösung von Aktionspotential wird erschwert oder verhindert
- Nervenimpuls kommt an synaptischem Endköpfchen eines präsynaptischen Axons an
- Depolarisationsphase des Nervenimpulses öffnet spannungsgesteuerte Ca+-Kanäle --> Ca+ fliesst durch geöffnete Kanäle einwärts
- Erhöhung Ca+ Konzentration im Innern --> Exocytose synaptische Bläschen --> Neurotransmitter aus den Bläschen werden in synaptischen Spalt freigesetzt
- Neurotransmittermoleküle binden an Neurotransmitterrezeptoren in Plasmamembran des postsynaptischen Neurons
- Binden von Neurotransmittermolekülen an Rezeptoren auf ligandengesteuerten Kanälen --> Öffnung für bestimmte Ionen
- Spannung an Membran ändert sich dadurch --> Depolarisation oder Hyperpolarisation (Öffnung Na+-Kanäle à Einstrom Na+ --> Depolarisation / Öffnung von Cl oder K+ Kanälen à Hyperpolarisation)
- Zellinnere wird negativer --> wenn Schwelle erreicht --> Aktionspotenzial
Elektrische Signalübertragung:
Informationsübertragung durch Verbindung zweier Nervenzellen über interzelluläre Ionenkanäle (Gap Junctions) --> findet im glatten Muskelgewebe und im Herzen statt (ist sehr selten)
Die Gliederung des Gehirns weist verschiedene Abschnitte auf. Welche sind dies?
Welche Hirnteile werden zum Hirnstamm gerechnet?
Hirnstamm: Medulla oblongata, Pons & Mesencephalon