B4 Sozialpsychologie für Pfleger PFH20
Entwicklungsphasen des Menschen, Alterstheorien, Autonomie, Identität, Angst
Entwicklungsphasen des Menschen, Alterstheorien, Autonomie, Identität, Angst
Kartei Details
Karten | 25 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.02.2021 / 05.11.2023 |
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Was verstehen wir unter der menschlichen Entwicklung und wieso ist sie für mich als Pfleger relevant?
(Entwicklung: historisch gesehen das Auseinanderrollen einer Schriftrolle)
Entwicklung = Prozess der Entstehung und der Veränderung nach den drei Prinzipien: Wachstum - Reifung - Lernen
Relevanz für Pflege?
- Pflegende begleiten Patienten & Angehörige bei deren Entwicklung (z.B. Verarbeiten einer schlimmen Diagnose)
- Pflegende erkennen Minderentwicklung und können diese bspw. als Symptome einer Krannkheit deuten
- Pflegende selbst sind grossen Herausforderungen gegenübergestellt und müssen sich entwickeln, um physisch und psychisch gesund zu bleiben.
Durch welche Faktoren wird die Entwicklung eines Menschen beeinflusst?
- Erbanlage
- Umwelteinflüsse (Familie & Freunde, Rollenbilder in der Gesellschaft, Medien, soziale Schicht, Bildung, Kultur, Religion)
- Eigene Person (Rollenwahl, Moral, Werte)
Erkläre das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson.
(1/2: Säugling bis Grundschüler)
Im Ggs. zu Freud: psychosexuelle Entwicklung im Zentrum, stellt Erikson den Fokus auf die psychoSOZIALE Entwicklung.
Während der gesamten Entwicklung vom Säugling zum Greis werden wir immer wieder vor neue Entwicklungsaufgaben gestellt. Die Konflikte müssen gelöst werden, damit sich eine gesunde Identität herauskristallisieren kann.
Die unterschiedlichen Aufgaben haben in aufeinanderfolgenden Stadien ihre Höhepunkte. Die Abtrennung ist aber nicht schwarz/weiss. Jedes Stadium ist durch zwei Pole gekennzeichnet zwischen denen sich der Mensch bewegen kann.
- Säugling (-1): Urvertrauen vs. Misstrauen > Mutter/Vater geben dem Säugling was er braucht. Der Säugling lernt anzunehmen. Er baut Vertrauen in sich selbst und die Welt auf. Häufige Enttäuschung, Trennung, Verlassen sein führen zu Misstrauen.
- Kleinkind (-3): Autonomie vs. Scham/Zweifel > Entdeckung des "Ichs", Festhalten/loslassen, Kontrolle über Ausscheidung (wann ich will/wie ich will), Ich-Sätze sprechen. Wird der Wunsch des Kindes nach Selbstbestimmung zu fest unterdrückt, entstehen Scham oder Selbstzweifel.
- Kindergärtner (-5): Initiative vs. Schuldgefühle > Spielerisches Erlernen von sozialem Verhalten, erkennen von Ursache-Wirkungszusammenhängen. Hier ist ein Gleichgewicht anzustreben: zu viel Inititative führt zu Rücksichtslosigkeit, zu viel Schuldgefühle führen zu einer mangelhaften Handlungsbereitschaft.
- Grundschüler (-12): Kompetenz vs. Minderwertigkeit > Das Kind hat einen Drang zum Lernen und Dinge zu fertigen (=Wekssinn). Wird es adäquat gefördert und gefordert entsteht die Einsicht: "Ich bin wertvoll, weil ich lernen und etwas leisten will und kann". Überforderung und mangelhafte Förderung führt zu Minderwertigkeits-Gefühlen: "Ich bin, was ich nicht kann."
Erkläre das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson.
(2/2: Adoleszenz bis hohes Erwachsenenalter)
- Adoleszenter (-18): Identität vs. Identitätsdiffusion > Bewusste Auseinandersetzung mit der Identität. Im Idealfall: Festigen des Selbstbildes, fassen von Rollen in der Gesellschaft. Bei Schwierigkeiten: Hin-und-her-Schwanken zwischen unterschiedlichen Rollen, Gefühl des Sich-selbst-Verlierens.
- Früher Erwachsener: Intimität vs. Isolation > Ziel: Partnerschaftsbezieung eingehen, ohne sich selbst zu verlieren.
- Mittlerer Erwachsener: Generativität vs. Stagnation > Generativität = "Liebe in die Zukunft tragen", Kinder grossziehen, Karriere, Kunst, Wissenschaft vs. sich nur um sich selbst kümmern.
- Hoher Erwachsener (nach Pension): Integrität vs. Verzweiflung > Annahme des eigenen Lebens, Versöhnung mit negativen Aspekten und konstruktive Beschäftigung mit dem Tod führen zu Ruhe und Zufriedenheit oder auch Weisheit. Dem gegenüber stehen: Hoffnungslosigkeit, Verlustängste, Selbstverachtung, "Zeit läuft davon", ...
Erkläre den Unterschied zwischen Gerontologie und Geriatrie.
Gerontologie = Wissenschaft des Alterns (Teildisziplinen: Altersphysiologie, Gerontopsychologie, etc.)
Geriatrie = Wissenschaft von alterstypischen Erkrankungen
Erkläre das kognitive Persönlichkeitsmodell (des Alterns).
Ein Gleichgewicht zwischen Herausforderungen und vorhandenen Hilfsmitteln (Einstellungen, Fähigkeiten, Geräte) führt zu Zufriedenheit.
Im Zentrum steht nicht die objektive Schwere einer Herausforderung, sondern die subjektive Bewertung durch den alten Menschen. >>> Positive emotionale Bewertung von Veränderungen
Erkläre das Kontinuitätsmodell und das Kompetenzmodell.
Kontinuitätsmodell: Zufriedenheit durch Beibehalt des Lebensstils des mittleren Erwachsenenalters
Innere Kontinuität: eigene Werte und Interessen beibehalten
Äussere Kontinuität: Wohnumgebung, Freizeitbeschäftigungen, etc. beibehalten
Kompetenzmodell: Betont das Vorhandensein von Ressourcen und Veränderungsfähigkeit bis ins hohe Alter.
Erkläre das S.O.K.-Modell
Selektion: Auswahl von Zielen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen
Optimierung: Zielrelevante Ressourcen wo möglich verbessern (Trainieren)
Kompensation: Nicht mehr mögliches ausgleichen (Hilfsmittel, Techniken, Personen)
Was heisst Autonomie und welche Bedeutung hat sie im hohen Alter?
Wo ist der Berührungspunkt zur Pflege?
Autonomie = Selbstbestimmung (nicht Selbstständigkeit!)
Der Anspruch auf Autonomie geht bis zum Lebensende nicht verloren. Er geht einher mit der Menschenwürde.
Auch bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz gibt es die Fähigkeit zur Autonomie in erlebensnahen Bereichen (z.B. Ich habe Lust, mir die Haare föhnen zu lassen oder nicht.).
Autonomie ist kein On/off-Schalter, sondern ein Prozess. Indem ein Mensch alle relevanten Informationen zur Verfügung gestellt bekommt, Zeit hat abzuwägen und schliesslich die Mittel zum Umsetzen hat, wird er autonom. Dabei kann ich als Pfleger Unterstützung bieten.
Was beduetet der Begriff "informed consent" im Zusammenhang mit Pflege- und Therapiemassnahmen?
Jede medizinische Massnahme bedeutet einen Eingriff in die körperliche Integrität des Pflegeempfängers und damit eine Verletzung seiner Persönlichkeit und bedarf daher seiner informierten Einwilligung (>ZGB).
Was sind die Rechte von Patienten im Zusammenhang mit Autonomie?
- Recht auf Aufklärung zum eigenen Gesundheitszustand
- Recht auf Einwilligung bzw. Ablehnung von therapeutischen Massnahmen
- Recht auf eine Wahl zwischen Behandlungsalternativen
- Recht, sein eigenes Wohl selbst zu definieren
- Recht auf möglichst geringe Einschränkungen durch institutionelle Rahmenbedingungen
a) Erläutere den Begriff der Urteilsfähigkeit.
b) Wie kann die Autonomie von nicht urteilsfähigen Menschen gewahrt werden?
a) Ich bin urteilsfähig, wenn ...
- Ich die relevanten Informationen verstehe
- Ich die Konsequenzen meiner Entscheidung abschätzen kann
- Ich die Alternativen bewerten kann
- Ich meine Wahl äussern kann
Aberkennung der Urteilsfähigkeit nur durch einen Arzt oder Psychiater.
Problem: Die Urteilsfähigkeit wird ganzheitlich aberkannt, obwohl der Mensch in einigen Bereichen noch urteilsfähig wäre.
b) Ärzte und Pflegende handeln nach dem mutmasslichen Wille des Pflegeempfängers.
Informationen dazu erhalten sie aus folgenden Quellen:
- Mündliche Äusserungen des PE, als er noch urteilsfähig war (>Wichtigkeit der Biografiearbeit!)
- Schriftliche Patientenverfügung (>oft nicht ganz genaz auf vorliegende Situation anzuwenden oder veraltet, daher nicht 100% verbindlich!)
- Angaben der bevollmächtigten Vertrauensperson für med. Angelegenheiten
- Aussagen von Angehörigen zu früheren Willensäusserungen des PE
- Angaben des Hausarztes zur Grundeinstellung des PE gegenüber Gesundheitsfragen und Therapiemassnahmen.
- Informationen zum Stellenwert von Kultur/Religion
- Averbale Äusserungen des urteilsUNfähigen PE (Natürlicher Wille)
Was sind die Grenzen der Autonomie?
- Autonomie von Dritten eingeschränkt.
- Illegalle Handlungen bzw. Aufruf zu illegalen Handlungen (Bsp. Wunsch nach aktiver Sterbehilfe)
- Willensäusserung unter Druck von Angehörigen
- Willensäusserung unter Krankheitseinfluss (Bsp. Äusserungen während depressiver Phase)
Nenne typische freiheitsbeschränkende Massnahmen (fbM) und was dabei beachtet werden muss.
Bettgitter, Fixationen, Fesseln, Abschliessen von Türen, Isolierung, medikamentöse Ruhigstellung (und Fürsorgerische Unterbringung FU)
Graubereich: Sitzwache, Klingelmatte, Überwachungskameras (da keine direkte Einschränkung der Bewegungsfreiheit)
FbM können von Pflegenden angewendet werden unter folgenden Bedingungen:
- Hohes Risiko von Selbst- und/oder Fremdgefährdung
- Schwerwiegende Störung des Gemeinschaftslebens
- Nicht auf behebbare Ursachen zurückzuführen (z.B. Schmerzen)
- Keine wirksame und weniger drastische Massnahme vorhanden
>FbM müssen immer zeitlich begrenzt und genau dokumentiert werden
>Nur im Notfall ohne ärztliche Verordnung zu treffen! Dann aber mind. im Team absprechen.
Erkläre den Begriff Identität.
(Stichworte: Individuum, Perspektive, Arbeit)
Die Summe aller äusseren und inneren Merkmale, die mich als einzigartiges Individuum kennzeichnen.
Die Identität kann aus der Eigenperspektive bzw. aus der Fremdperspektive wahrgenommen werden > Die beiden Perspektiven stimmen nie ganz überein.
Die Identität ist kein starres Gebilde, das einfach so existiert. Sie ist plastisch und das Resultat von Identitätsarbeit.
Erkläre die Identität an Hand des 5-Säulen-Modells von Petzold.
> Wie können Identitätskrisen entstehen?
> Wie verändert sich die Identität im Alter?
Die Identität als Palast mit 5 Säulen:
- Leiblichkeit
- Soziales Netzwerk
- Arbeit und Leistung (+Freizeit)
- Materielle Sicherheit
- Werte
Während der gesamten Lebensdauer investiert der Mensch in diese Säulen. Die Prioritäten sind dabei sehr unterschiedlich.
Wenn eine Säule bröckelt, aber die anderen Säulen stabil sind, dann kann das Haus der Identiät bestehen.
Sind aber mehrere Säulen schwach, kann das Haus zusammenbrechen und es kommt zur Identiätskrise.
Im Alter: Verdichtung der Identität. Zentrierung. (Haus kleiner, dafür stabiler > Haus am See, statt Palast;-))
Erkläre den Begriff Kohärenzgefühl und seine Bedeutung für eine gesunde Identität.
Das Kohärenzgefühl ist ein Konzept aus der Salutogenese und hat drei Aspekte:
- Sinnhaftigkeit: Ich habe Ziele und Projekte, für die es sich lohnt, mich anzustrengen.
- Handhabbarkkeit: Ich habe Ressourcen, um Probleme zu überwinden.
- Verstehbarkeit: Was mir wiederfährt ist verständlich, es steht in einem grösseren Zusammenhang
Je stärker ausgebildet das Kohärenzgefühl, umso stabiler ist die Identität > führt zu einer höheren Belastbarkeit (Resilienz).
Erkläre den Prozess der Identitätsarbeit nach H. Keupp.
Kreislauf:
<> Alltagserfahrungen <> Teil-Identitäten <> Identität <> Handeln/Identitätsprojekte <>
Jeder Mensch besitzt verschiedene Teil-Identitäten (Lernender, Freund, Partner, Vater, Pfleger).
Mit diesen begegnen wir Alltagssituationen. Erfahrungen im Alltag bilden ein Feedback und haben einen Einfluss auf die Teilidentitäten.
Hinter den Teil-Identitäten steht die "Gesamt-Identität". Die Gesamt-Identität steht in einer steten Wechselwirkung mit den Teilidentitäten.
Die Identität bestimmt mehr oder weniger Bewusst unser Handeln. Auch können bewusst Identitätsprojekte gestartet werden (z.B. ein Meditationskurs oder eine neue Sportart).
Abhängig vom gewählten Handeln oder Projekt, werden wir andere Alltagserfahrungen machen und somit ein anderes Feedback für unsere Teil-Identitäten generieren.
a) Nenne einige Beispiele von normierten Übergängen und kritischen Lebensereignissen im Alter
b) Was ist der Unterschied zwischen den beiden und wann entstehen Lebenskrisen?
Normierte Übergänge > absehbar, planbar
- Statuspassage: Pensionierung > Eingeschränkte finanzielle Möglichkeiten, Lebensinhalt fällt weg
- Übertritt ins Pflegeheim > Wechsel des Wohnortes, in Abhängigkeit geraten
Kritische Lebensereignisse > unerwartet (oft unerwünscht)
- Krankheit > Umgang mit verkürzter Lebensdauer oder aufwändiger Therapie
- Verlust Ehepartner oder guter Freunde > Trauer, Einsamkeit
Sowohl normierte Übergänge, wie auch kritische Lebensereignisse zwingen ein Individuum dazu, einen Teil seiner Identität "umzugestalten". Mit einer guten Vorbereitung, kann diese Aufgabe leichter gemeistert werden.
Aus beiden Ereignistypen kann eine Lebenskrise entstehen, wenn der äussere Drang zur Anpassung die innere Flexibilität der Anpassungsfähigkeit übersteigt.
Wie können Pflegende Identitätsarbeit unterstützen?
- Orientierung im Hier und Jetzt > Stabilität
- Werte berücksichtigen
- Informieren
- Entscheidungsmöglichkeiten bieten
- Ressourcen und Kompetenzen aufdecken, fördern, erhalten
- Sinnvolle Beschäftigung ermöglichen
- Sinnvolle Gespräche führen
- Unterstützen bei der Integration in die Gemeinschaft
- Autonomie wahren, bei Defiziten gezielt unterstützen
- Biographiearbeit
> Aktiviert Gedächtnisfunktion
> Wertschätzung > Selbstwertgegfühl stärken
> Gefühl der Geborgenheit / Beheimatung
> Reaktivieren von bewährten Bewältigungsstrategien
> Gewohnheiten / Rituale pflegen
a) Was ist Angst?
b) Beschreibe die unterschiedlichen Stufen von Angst
a) Ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung, das von einer autonomen (körperlichen) Reaktion begleitet wird. Ursache häufig unklar.
Warnsignal für eine drohende Gefahr. > Ermöglicht Massnahmenenileitung zum Umgang mit der Gefahr.
Kann aber auch krank machen.
Abgrenzung zu Furcht (wissenschaftlich): Reaktion auf eine konkrete Bedrohung. Diese kann vom Pat benannnt werden.
b) Die 4 Stufen der Angst:
- Geringfügige Angst > gesteigerte Wahrnehmung, motiviert, aber auch unruhig, leicht reizbar
- Mässige Angst > eingeschränkte Wahrnehmung, stark konzentriert, zittern, erhöhter Puls
- Ausgeprägte Angst > Wahrnehmung weiter eingeschränkt, Funktion eingeschränkt, Schwindel, Kopfschmerzen
- Panik > keine realistische Wahrnehmung mehr, möglw. Terror oder Verwirrtheit, kann nicht mehr sprechen oder sich bewegen, Drogenmissbrauch, Verleugnen, Regression (?)
a) Was sind typische Angstauslösende Situation im Spital/Pflegeheim?
b) Welche Faktoren verstärken die Angst im Spital?
a) Angst vor...
- Spitalaufenthalt
- Schmerzen
- bestimmten Behandlungen (e.g. Chemo, Blutentnahme, ...)
- OPs, Narkosen
- Verlegung von IPS zu Bettenstation
- persönlichen Veränderungen
- Invalidität
- Einsamkeit
- Tod
b) Verstärk durch...
- Asymmetrie
- Miterleben von Krankheit und Tod
- Komplexe Technik
- Hektik
- Einsamkeit
Was sind typische Merkmale von Angst (was kann der Pfleger beim Patienten beobachten) ?
Körperlich:
> Aktivierung des Sympathikus:
- Gesteigerter Puls
- Erweiterte Pupillen
- Trockener Mund
- Muskeltonus erhöht
- zittern
- Schwitzige Hände
Verhalten:
- erhöhte Vorsicht, umherschauen
- wenig Augenkontakt
- angespannte Gesichtszüge
- zitternde Stimme
- wiederholtes Fragen
- Ichbezogenheit
- Aggression ?
- Unruhe, Umhergehen
- Schlaflosigkeit
- Häufiges Wasserlassen
Wie wird Angst physiologisch ausgelöst?
Genauer Prozess noch nicht geklärt. Ziemlich sicher spielt aber das Limbische System eine zentrale Rolle dabei:
Hormonelle Achse (langsamer Weg):
Hypothalamus > Hypophyse > Nebennierenrinde > Produktion von Cortison > Aktivierung von Cortisol
Cortisol im Körper:
- Hemmt Wundheilung, Entzündungsprozesse
- Zellfunktionen abnehmend
- Bereitstellung von Energie (Glucose-Reservoire aufgelöst)
- Ödeme
Nervliche Achse (schneller Weg):
Hypothalamus > Rückenmark > Blutbahn > Nebennierenmark > Produktion von (Nor-)Adrenalin
Wie können Pflegende auf Angst von Patienten reagieren? (Stufen)
- Geringe Angst > Energie nutzen, bei Lernvorgängen unterstützen
- Mässige Angst > Pat. zum Sprechen ermuntern. Eigene Angst unter Kontrolle halten.
- Grosse Angst > Lernvorgänge kaum mehr möglich, für Beruhigung / Ablenkung sorgen (Snoezelen, Musik, Malen, Sport), Entlastungsverhalten zulassen
- Panik > Beim Patienten verweilen, keine Argumentation, sachliche, kurze Ansprachen, vorsichtig mit Berührungen
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