Sozialpsychologie - Schlüsselbegriffe

Uni Würzburg - aus Seminaren

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Kartei Details

Karten 179
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 15.02.2021 / 26.01.2025
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Stapel: Kapitel 11

Social Facilitation/Soziale Erleichterung (11)

Anwesenheit anderer sorgt für individuelle Leistungssteigerung bzw. -minderung (abhängig von Komplextität der Aufgabe).

Gegenteil: Social Loafing

Durch die Anwesenheit anderer wird deren Beurteilungsfähigkeit wahrgenommen (und man ist ggf. abgelenkt). Dadurch entsteht ein Zustand der Erregung, sodass verfügbare Reaktionen wahrscheinlicher werden und nicht verfügbare unwahrscheinlicher (dementsprechend steigt oder sinkt die Leistung). 

Interdependenz (11)

Gruppenmitglieder beeinflussen sich gegenseitig in Gedanken, Gefühlen, Handlungen (auch ohne direkte Interaktion möglich)

Face-to-face-Gruppen besitzten bsp. eine hohe Interdependenz

 

 

Aufgabeinterdependenz (11)

Abhängigkeit von anderen Gruppenmitgliedern, um materielle Ergebnisse zu beherrschen (mastery), die sich aus der Gruppenaufgabe ergeben (insb. bei der Arbeit); Ziel: Produktivität/Kontrolle

Arten:

diskunjtiv: Mathe-Aufgaben (Gruppenleistung ist so gut wie die des besten Gruppenmitglieds)

additiv: Tauziehen (individuelle Anstrengung: Ergebnis ist proportional von der Anzahl der Beteiligten und dessen Anstrengung)

konjuktiv: Bergsteigen (jedes Gruppenmitglied nimmt einen Part ein, wobei die Gruppenperformance vom schwächsten Mitglied abhängig ist)

kompensatorisch: Schätz-Aufgaben (Wenn mehrere Gruppenmitglieder ihre Beurteilung abgeben, wird das beste Resultat erzielt durch Mittelwertsbildung, bzw. Ausglätten von Fehlern/Kompensation)

 

--> meist Mischung aus allem (komplexe Aufgaben)

Soziale Interdependenz (11)

Abhängigkeit von anderen Gruppenmitgliedern, um Gefühle der Verbundenheit zu erleben (connectedness), sozial-emotionale Belohnungen zu erhalten und eine positive soziale Identität zu erlangen (insb. in Familien/enge Freunde)

--> kann die Aufgaben-Performance schmälern, wenn diei Gruppe sich "zu gut" versteht, aber auch Probleme innerhalb der Aufgabeninterdependenz lösen (Gruppenkohäsion erhöht i.d.R. Gruppenleistung). 

Gruppensozialisierung (11)

Die kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Änderungen, die aufreten, wenn Individuen Gruppen beitreten und verlassen (Phasen der Beziehungsentwicklung: Entry, Socialization, Maintance, Exit)

Gruppenentwicklung: Forming, Storming, Norming, Performing, Adjouring

Ostracism/Ausgrenzung (11)

Von einer Gruppe ignoriert oder ausgeschlossen werden (social rejection)

siehe auch: Cyberball-Experiment

Dazu zählt auch, wenn einem bewusst Informationen vorenthalten werden

Das Zielt ist es, die Zugehörigkeit wiederzuerlangen (belonging, self-esteem, control, sense of meaning)

Soziale Kompensation (11)

Ein Gruppenmitglied arbeitet besonders hart, um die schwächere Performance/Anstrengung eines anderen zu kompensieren. 

Köhler Effekt (11)

Gegenteil: soziale Kompensation

Bei Gruppen, in denen die Mitglieder unterschiedlich leistungsstark sind, kann es zum Köhler-Effekt und zur sozialen Kompensation kommen. Beim Köhler-Effekt strengen sich schwächere Gruppenmitglieder mehr an, als sie es individuell täten.

Die Gruppenmitglieder vermeiden damit, dass sie für eine schwächere Gruppenleistung zur Verantwortung gezogen werden. Dies lässt sich meist mit der Bewertungsangst der Teammitglieder begründen.

Social loafing/Soziales Faulenzen (11)

Beim so genannten "Sozialen Faulenzen" oder "Social Loafing" reduzieren Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen, weil sich ihr individueller Beitrag zum gemeinsamen Gruppenergebnis nicht identifizieren oder bewerten lässt. Ein Motivationsverlust tritt ein (Bsp.: Tauziehen). 

 

Leadership/Führung (11)

Ein Prozess, bei dem ein oder mehrere Gruppenmitglieder dazu berufen werden, den Rest der Gruppe zu beeinflusen und zu motivieren, um Gruppenziele zu erreichen.

Gute Situation: eher aufgabenorientierter Führungsstil, schlechte Situation: eher beziehungsorientiert, aber siehe auch: transformationaler Führungsstil

Kontingenz-Theorie der Führung (11)

Die Theorie, dass das Verhalten der Führungsperson variieren kann. Diese Anspassung ist notwendig, um effektiv in spezifischen Situationen zu führen

ODER: 

Effektivität der unterschiedlichen Führungsstile ist abgängig von der gegebenen Situation

Matching: Führungsstil sollte übereinstimmen mit dem Stil, den die Situation fordert (beziehungsorientiert, aufgabenorientiert)

Transformationale Führung (11)

Bsp.: Jesus, Buddha, Mohammed (insb. in Zeiten der Veränderung!)

Führungspersonen, die zu extremer Hingabe und emotionaler Identifiaktion inspirieren, bspw. durch inspirierende Visionen, d.h. starke Effekte auf ihr Team haben und so deren Ziele beeinflussen können (Fokus von persönlichen Absichten zu gruppenzentrierten Absichten/Verfolgen von Gruppenzielen, auch mit persönlichen Einbußen)

Meist selbstbewusste, charismatische, entschlossene Personen, die klare und starke Meinungen vertreten

 

Macht (11)

Die Möglichkiet, Belohnungen oder Bestrafungen zu verabschieden bzw. zurückzuhalten.

Die Kapazität, den Status anderer zu modifizieren (Beförderung, Entlassung), d.h. eine Person hat mehr Möglichkeiten, die Ressourcen/Ergebnisse einer anderen Person zu kontrollieren.

Abhängig von Status, Kompetenz, Position