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SW 2

ZHAW, BWL, 1. Semester

ZHAW, BWL, 1. Semester


Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.01.2021 / 19.01.2021
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Kulturbegriff - Einstieg

  • der Kulturbegriff bezeichnet die besonderen, historisch gewachsenen und zu einer komplexen Gestalt geronnenen Merkmale von Volksgruppen
  • gemeint sind damit besondere Wert- und Denkmuster einschliesslich der sie vermittelnden Symbolsysteme, wie sie im Zuge menschlicher Interaktion entstanden sind

Kulturbegriff - Definitionen

  • die Definitionsversuche zum Begriff Unternehmens-/Organisationskultur sind vielfältig und häufig widersprüchlich
  • Kernelemente, die heute allgemein mit dem Begriff der Unternehmenskultur verbunden werden, unabhängig von einzelnen Strömungen:
    • Unternehmenskultur bezieht sich auf eine gemeinsame Orientierung, Werte, Haltung, es handelt sich um ein kollektives Handlungsmuster
    • Unternehmenskulturen werden gelebt, ihre Orientierungsmuster sind selbstverständliche Annahmen, wie sie dem täglichen Handeln und dem Führungsverhalten zugrunde liegen
    • Unternehmenskulturen sind zu wesentlichen Teilen unsichtbaren Steuergrössen, die sichtbaren Elemente bilden nur einen kleinen Teil
  • Unternehmenskulturen sind das Ergebnis von histrorischen Lernprozessen im Umgang mit Problemen aus der Umwelt und der internnen Koordination; somit ein kollektiver Erfahrunsspeicher
  • Unternehmenskulturen repräsentieren das Weltbild einer Organisation, sie vermitteln Sinn und Orientierung, indem sie Muster für die Informationsfilterung, die Interpretation von Ereignsisen und typische Reaktionsweisen vorgeben (Siemens-like)
  • Unternehmenskulturen werden in einem Sozialisierungsprozess vermittelt und sind nicht statisch

Kulturmodell - Eisberg nach Hall

  • Sachebene (sichtbar): Ziele; Regeln; Organisation 
  • Beziehungsebene (unsichtbar): Werte; Motive; Emotion; Bedürfnis; Beziehung; Wahrnehmung; Einstellung; Angst; Miss-/Vertrauen

Kulturmodell - Modell von Schein (1984)

  • Symbolsysteme (sichtbar, aber interpretationsbedürftig): Sprache; Rituale; Kleidung; Umgangsformen
  • Normen und Standards (teils sichtbar, teils unbewusst):
    • weniger sichtbar: Maximen; Ideologien; Verhaltensrichtlinien; Verbote
    • sichtbar: Führungsrichtlinien
    • Bsp.: keine Behauptungen ohne Fakten; löse keine Unruhe aus; keine Privatkontakte mit Vorgesetzten
  • Basisannahmen (unsichtbar, meist unbewusst): Umwelt (Verhältnis des U. mit Umwelt); Wahrheit und Zeit (Umgang mit Unsicherheit); Natur (typischer Mitarbeiter, gutwillig/böse); menschl. Handeln (Charakter der Arbeit und Ausmass an Aktivität); Beziehungen (Trennung Privat/Beruf und zwischenmenschliche Interaktion)

Kulturmodell - Kulturtypen nach Deal und Kennedy (1987)

  • alles-oder-nichts-Kultur: schnelles Feedback, hohes Risiko
  • work hard/play hard: schnelles Feedback, tiefes Risiko
  • Projekt-Kultur: langsames Feedback, hohes Risiko
  • Prozess-Kultur: langsames Feedback, tiefes Risiko

Kulturmodell - Kulturtypologie nach Handy (1979)

  • Machtkultur
  • Aufgabenkultur
  • Personenkultur
  • Rollenkultur

Kulturausprägung - Beurteilungsdimensionen

  • Prägnanz - Orientierungsmuster und Werthaltung:
    • starke Unternehmenskulturen vermitteln unmissverständlich, was erwünscht ist und was nicht
  • Verbreitungsgrad - Ausmass der Mitarbeiterbereitschaft, die Kultur zu teilen:
    • starke Unternehmenskulturen sind davon geleitet, dass möglichst viele Mitarbeitende die Kulturwerte tragen
  • Verankerungstiefe - Internalisierungsgrad kultureller Muster:
    • es werden 2 Arten unterschieden:
      • kulturkonformes Verhalten als kalkulierte Anpassung
      • kulturkonformes Verhalten als Ausfluss internalisierter Orientierungsmuster

Kulturausprägung - Subkulturen

innerhalb der Unternehmenskultur entstehen Kulturen (Arbeiterkulturen; Angestelltenkulturen; Mangagerkulturen)

  • je heterogener die Subkulturen sind, desto schwächer ist eine Unternehmenskultur
  • Arten von Subkulturen: 
    • verstärkende Subkultur (Verstärken die Hauptkultur)
    • neutrale Subkultur (bilden ihr eigenes Wertesystem, welches nicht mit der Hauptkultur kollidiert)
    • Gegenkultur (entwickeln eigene Muster, kann als Alternative bei Unternehmenskrisen eine Chance für einen Kulturwechsel bieten)