Erziehungswissenschaften: Lektion 4

Bildung fungiert als normative Leitkategorie zur Begründung und Zielbestimmung des pädagogischen Handelns.

Das Ziel eines vernünftigen Menschen sei es, stets all seine Kräfte bestmöglich auszubilden.

Er versteht Bildung als Prozess der Vervollkommnung des einzigartigen Individuums, welche um seiner selbst Willen geschieht - die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen wären demnach zu vernachlässigen.

Das Individuum verliert den Zugang zu gesellschaftlichem und wirtschafltichem Wissen. Ein Individuum kann aber nur anhand äusserer Erlebnisse und/oder Gegenstände lernen - was ein individuum verinnerlicht hat, weiss es ja bereits! Bildung ist somit eine Wechselwirkung des Individuums und seiner Umwelt.

Sprache dient als Medium bei der Kommunikation/Interaktion mit der Umwelt.

Sprache ist das bildende Organ der Gedanken.

Jede Sprache stellt eine Welt dar.

Damit sind nicht nur die Worte selbst gemeint, sondern auch die Ausdrucksweise, als wie gesprochen wird. Indem Individuen miteinander interagieren/kommunizieren, teilen sie ihre Weltanschauung miteinander.

Er wollte einheitliche Schulsyseme, bestehend aus Elementarunterricht, Schulunterricht und Universitätsunterricht. Das sollte allen Menschen ein freien Zugang zu Bildung und die Entfaltung ihrer Kräfte ermöglicht werden.

"Denn die Entfaltung menschlicher Anlagen kann kein Privileg einiger weniger sein!"

• Bewältigung von Krisen und Problemlagen (Koller)
• Selbstentfaltung (Humboldt)
• Mündigkeit (Kant)
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ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes Leben zu führen

(um aufgeklärte und freie Entscheidungen für die Lebensführung zu treffen)

Verfügungswissen stellt immer die Frage: Was kann ich womit machen? Hier geht es um das faktische Wissen, welches beispielsweise die Wissenschaft liefern kann.

Orientierungswissen ist hier womöglich am ehesten mit Weisheit gleichzusetzten.

Ein Beispiel: Verfügungswissen ist, die Erziehungsstile zu kennen und zu wissen, wie sie angewendet werden. Orientierungswissen ist zu erkennen/entscheiden, in welcher Situation welcher Erziehungsstil angewendet werden sollte/könnte.

Soziale Ungleichheiten entstehen durch ungleiches Kapital und ein Machtungleichgewicht im sozialen Raum.

Bildung vollzieht sich innerhalb gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse.

Der Grund, warum Veränderungen so träge von statten gehen ist der Habitus der Menschen (sprich ihre Gewohnheiten).

Das Kapital bestimmt über die jeweilige Stellung im «sozialen Raum», das Fundament des sozialen Lebens. Kapital ist das Resultat von Arbeit (und damit den Einsatz von Zeit).

• Ökonomisches Kapital (Geld, Besitz)
• Kulturelles Kapital (Kenntnisse & Fähigkeiten, Kunst (wie Bücher oder Bilder), Titel (wie Doktor oder Priester)
• Soziales Kapital (akuelle und Potienzielle institutionelle und soziale Ressourcen (z.B. Schule oder Familienangehörige)
• Symbolisches Kapital (Nicht-/instituinelle Anerkennung eienr Gruppe/Gesellschaft)

«Unter sozialem Raum ist dabei ein mehrdimensionales Kräftefeld zu verstehen, in dem jedem Akteur bzw. jeder Gruppe von Akteuren eine bestimmte Position zukommt, die sich – unabhängig von ihren Intentionen und Selbstdeutungen – aus der jeweiligen Verteilung der verschiedenen Kapitalsorten (und d.h. aus der Verfügungsmacht über bestimmte ‘Güter’) ergibt» (Koller, 2018, S. 31)

Entscheidend: Die „Gesamtmenge sowie die Zusammensetzung des verfügbaren Kapitals“ entscheiden „über die Position eines Akteurs … im sozialen Raum“ (Koller, 2014, S. 148).

Ein erworbenes System von Denk- Wahrnehmungs- und Handlungsschemata -> klassifizierende Klassifikations- und Bewertungsschemata eines Individuums.

Bourdieu: entweder Resignation oder Auflehnung

Mit und gegen Bourdieu: Brüche als Anlass für Bildung

-> Bildung als Transformation des Habitus