Lernkartei Gesundheit

Karten	339
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	10.12.2020 / 02.03.2021
Lizenzierung	Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
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Welche Antwortalternativen geben die Hauptergebnisse der fMRI-Studie von Eisenberger et al. (2003) zu
sozialer Exklusion bzw. sozialer Inklusion korrekt wieder?

Soziale Exklusion führt (im Vergleich zu sozialer Inklusion) zu gesteigerter Hirnaktivität im anterioren cingulären Cortex.

Die Hirnaktivitätsmuster im anterioren cingulären Cortex unterscheiden sich bei sozialer Exklusion und sozialer Inklusion nicht (wohl aber in anderen Hirnarealen).

Soziale Inklusion führt (im Vergleich zu sozialer Exklusion) zu reduzierter Hirnaktivität im anterioren cingulären Cortex.

Soziale Inklusion führt (im Vergleich zu sozialer Exklusion) zu gesteigerter Hirnaktivität im anterioren cingulären Cortex.

Soziale Exklusion führt (im Vergleich zu sozialer Inklusion) zu reduzierter Hirnaktivität im anterioren cingulären Cortex.

Welche Aussagen zur Onlinevorlesung 1 sind korrekt wiedergegeben?

Die Bedeutung sozialer Beziehungen lässt sich hinsichtlich der Quantität und Qualität untersuchen.

Hall-Lande et al. (2007) belegen in ihrer prospektiven Studie, dass soziale Isolation einen Hauptrisikofaktor für psychische Erkrankungen über die gesamte Lebensspanne darstellt.

House et al. (1988) belegen in prospektiven Mortalitätsstudien den kausalen Zusammenhang, dass das Sterblichkeitsrisiko erheblich geringer ist in Abhängigkeit von der sozialen Eingebundenheit.

Eisenberger et al. (2003) zeigen anhand von fMRI Daten und Selbstberichten zu Distress in einem Cyberball-Experiment mit Messwiederholung, dass die neuropsychologischen Reaktionen auf sozialen Ausschluss ähnlich zu denen physischen Schmerzes sind.

Obwohl in die Studie von Eisenberger et al. (2003) nur 13 Vpn eingeschlossen waren, belegt die Studie den kausalen Zusammenhang, da die unvorbelasteten VPN nicht übermäßig vulnerable waren und zwei Datenquellen zur Prüfung der theoriegeleiteten Hypothese herangezogen wurden.

Welche der folgenden Antwortalternativen lassen sich aus einer sozialen Identitätsperspektive auf die
Symptomwahrnehmung ableiten?

Für Personen, die in einem geringen Ausmaß in soziale Beziehungen eingebunden sind, besteht ein höheres Risiko Symptome bei sich selbst wahrzunehmen.

Die Bedrohlichkeitswahrnehmung von Symptomen hängt davon ab, inwieweit diese distinkte Dimensionen einer sozialen Identität bedrohen.

Die Bewertung von körperlichen Zuständen als Krankheitssymptome variiert mit der Perceiver Readiness.

Dieselben Symptome werden bei Salienz unterschiedlicher sozialer Identitäten als unterschiedlich bedrohlich bewertet.

Personen, die glauben, dass sie eine bestimmte Krankheit haben, nehmen damit einhergehende Symptome als schwerwiegender wahr, wenn sie sich stark mit einer Gruppe identifizieren, mit denen die Krankheit assoziiert ist.

Zu den Studien von van Dick et al. (2004) und Wegge et al. (2006). Welche Aussagen sind richtig?

In ihrer Studie konnten van Dick et al. (2004) über drei unterschiedliche Berufsgruppen (in vier Samples) hinweg einen signifikanten moderaten Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzidentifikation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz aufzeigen.

Diese Korrelationen waren zwar nur moderat, sind jedoch vor dem Hintergrund ihres theoretischen Modells, das weitere Einflüsse wie Kontextfaktoren und Merkmale des Arbeitsplatzes sowie der Aufgabe berücksichtigt, ein beeindruckender Befund.

Weiterhin konnte ein negativer Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzidentifikation und den Absichten den Arbeitsplatz zu wechseln gefunden werden. Auch dieser Zusammenhang war moderat und wurde von der Arbeitsplatzzufriedenheit moderiert.

Van Dick et al. (2004) nutzen für ihre Studien ein “Cross-Sectional”- Design mit einem Messzeitpunkt. Das korrelative Querschnittsdesign zeigt u.a. positive Zusammenhänge zwischen Arbeitsplatzidentifikation und Arbeitsplatzzufriedenheit auf. Vorstellbar wäre in diesem Kontext ein bidirektionaler Zusammenhang. In Längsschnittuntersuchungen zeigt sich jedoch (auch) ein kausaler Effekt von Arbeitsplatzidentifikation auf Arbeitszufriedenheit.

Wegge et al. (2006) bestätigten insgesamt die Befunde von van Dick (2004); dabei erfassten sie jedoch noch weitere Variablen und legten einen Fokus ihrer Untersuchung auf Krankheitssymptome. In hierarchischen Regressionsanalysen konnten sie zeigen, dass Arbeitsplatzidentifikation und „Motivational potential“ wie z.B. die Reichhaltigkeit des Arbeitsplatzes unabhängig voneinander negativen Einfluss auf gesundheitliche Beschwerden nahmen.

Der US-Präsident Trump bezeichnete das Coronavirus SARS-CoV-2 auf Twitter wiederholt als „Chinese
Virus“. Experten der WHO prangerten diese Bezeichnung öffentlich an, da es sich dabei um stigmatisierende
Sprache handele. Im Kontext der Theorie sozialer Repräsentationen lässt sich der Begriff „Chinese Virus“ als
Beispiel für folgende Prozesse interpretieren.

Verankerung

Objektifizierung

Identifizierung

Personalisierung

Sozialisierung

Welche Aussagen zu den Studien von Terry und Hogg (1999) resp. Schofield et al. (2003) sind richtig?

„Die Effekte der wahrgenommenen Normen einer relevanten Referenzgruppe auf gesundheitsrelevantes Verhalten variieren systematisch mit der Stärke der Gruppenidentifikation“ war eine Haupthypothese von Terry und Hogg (1999).

Terry und Hogg (1999) konnten die Theorie des überlegten Handelns empirisch bestätigen.

Schofield et al. (2003) konnten zeigen, dass die Gruppennorm indirekten Einfluss auf das (Gesundheits-)Verhalten hat.

Schofield et al. (2003) konnten zeigen, dass der Einfluss der Intention auf das Gesundheitsverhalten umso geringer ausfällt je höher die Identifikation mit der salienten Gruppe ist.

Im Modell von Schofield et al. (2003) fällt die subjektive Norm zugunsten der „peer group norm“ als Variable heraus.

Welche theoretischen Annahmen von Oyserman et al. (2007) werden durch die in der Abbildung
dargestellten Experimentalbefunde empirisch untermauert?

Eine hohe kontextuelle Salienz der Minoritätszugehörigkeit hat grundsätzlich einen negativen Effekt auf gesundheitsrelevante Überzeugungen (bzw. Verhaltensweisen).

Negative Effekte von Minoritätszugehörigkeit auf gesundheitsrelevante Überzeugungen (bzw. Verhaltensweisen) resultieren insbesondere dann, wenn die Identität einer ethnischen Minorität durch Risikoverhaltensweisen bzw. -normen definiert wird und diese Identität kontextuell salient ist.

Nehmen Minoritätsangehörige ein hohes Ausmaß an Ähnlichkeiten zwischen ihrer Gruppe und der statushohen Fremdgruppe wahr, wird der negative Effekt von identitätsdefinierenden Risikoverhaltensweisen bzw. –normen auf gesundheitsrelevante Überzeugungen (bzw. Verhaltensweisen) abgemildert („Puffereffekt“).

Wird die Identität einer ethnischen Minorität durch Risikoverhaltensweisen bzw. - normen definiert, dann führt die Wahrnehmung von wenigen Ähnlichkeiten mit einer status-hohen Fremdgruppe zu positiven Effekten auf gesundheitsrelevante Überzeugungen (bzw. Verhaltensweisen).

Negative Effekte von Minoritätszugehörigkeit auf gesundheitsrelevante Überzeugungen (bzw. Verhaltensweisen) resultieren insbesondere dann, wenn die Identität einer ethnischen Minorität durch Risikoverhaltensweisen bzw. -normen definiert wird und Minoritätsangehörige viele Ähnlichkeiten zwischen der Eigengruppe und der statushohen Vergleichsgruppe wahrgenommen werden.

Welche Aussagen zu Kapitel 6 sind richtig?

Das Rejection-Identification Modell (z.B. Branscombe et al., 1999) nimmt an, dass wahrgenommene gruppenbasierte Diskriminierung das Selbstwertgefühl beeinträchtigt. Personen können diese Beeinträchtigung bewältigen, indem sie sich weniger mit ihrer Gruppe identifizieren, besonders dann, wenn soziale Mobilität durch eigene Anstrengung nicht möglich ist.

Cole und Kollegen (1997) nehmen an, dass ein Outing dann positiv wirkt, wenn die sich outenden Personen eher unempfindlich im Hinblick auf eine Zurückweisung sind.

Matheson und Anisman (2012) konnten zeigen, dass die Zugehörigkeit zu sozial abgewerteten und unterprivilegierten Gruppen Coping erleichtert, da die Hilfeleistungen zwischen Eigengruppenmitglieder kompensatorisch wirken.

Die Haupthypothese von Outten und Kollegen (2009) war: Der positive Effekt von Gruppenidentifikation auf das Wohlbefinden im Kontext wahrgenommener Diskriminierung wird über die Wahl gruppenbezogener Bewältigungsstrategien vermittelt.

Die Haupthypothese bei Cronin und Kollegen (2011) war: Der positive Effekt von Gruppenidentifikation auf das Wohlbefinden im Kontext wahrgenommener Diskriminierung wird über die Wahl kollektiver Bewältigungsstrategien (Aktivismus) vermittelt.