Sozialisation, Entwicklung und Bildung: Kognitivismus
Kognitivismus
Kognitivismus
Kartei Details
Karten | 16 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.11.2020 / 15.05.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20201123_sozialisation_entwicklung_und_bildung_kognitivismus
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20201123_sozialisation_entwicklung_und_bildung_kognitivismus/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Erkläre das Grundprinzip des Modelllernens
Modellernen stellt eine besonders schnelle und effiziente Art der Übernahme von Verhaltensweisen dar, besonders bei der Übernahme komplexer Verhaltensweisen. Die Wahrnehmung eines Modells kann einen Beobachter »beeinflussen». Synonyme: "Lernen am Modell", "Beobachtungslernen", "Imitationslernen", "Stellvertretendes Lernen", "Lernen durch Nachahmung"
Neue Reaktionen werden nicht nur gelernt, in dem sie - wie beim instrumentellen/operanten Lernen - direkt belohnt oder bestraft werden. Auch die Wahrnehmung, dass eine Verhaltensweise bei einer anderen Person (= Modell) belohnt bzw. bestraft wird, kann dazu führen, dass die beobachtende Person dieses Verhalten zeigt (mittelbare Verstärkung).
Welche 3 Lerneffekte gibt es und was machen diese aus?
- Modellierende Effekt, der Beobachter erlernt Verhaltensweisen, die in seinem bisherigen Verhaltensrepertoire noch nicht vorhanden waren.
- Enthemmende oder hemmende Effekt: beim Beobachter bereits vorhandene Verhaltensweisen treten zukünftig leichter auf bzw. werden unterdrückt.
- Auslösende Effekt: unmittelbar nach dem Auftreten eines Modells wird ein Verhalten, das der Beobachter bereits vorher gelernt hat, gezeigt.
Welches sind die zwei gegensätzlichen Standpunkte beim Modellernen?
Verhaltenstheoretische Auffassung und sozial-kognitive Theorie von Bandura
Welche zwei Arten von Modellernen in der verhaltenstheoretischen Auffassung gibts und wie unterscheiden sie sich voneinander?
- Modellernen als instrumentelles Lernen: Das Modell bewirkt nur die Anregung des Verhaltens. Ob eine solche Verhaltensweise gelernt wird, darüber entscheiden die Konsequenzen, die der Beobachter erfuhrt. Modelle, deren Imitation durch den Beobachter positive Konsequenzen zur Folge hatten, werden so zu Hinweisreizen, in deren Gegenwart die Imitationshäufigkeit steigt.
- Modellernen als stellvertretende Verstärkung: nicht der Beobachter, sondern nur das Modell wird verstärkt, d.h. ein Individuum eignet sich als Folge der Beobachtung des Verhaltens anderer Individuen sowie der darauffolgenden Konsequenzen neue Verhaltensweisen an oder verändert schon bestehende Verhaltensmuster.
Welche 2 Phasen in der sozial-kognitiven Theorie von Bandura gibts?
Die Aneignungsphase (Akquisition) und die Ausführungsphase (Performanz)
Welche Prozesse beinhaltet die Aneignungsphase und was bedeuten sie?
Aufmerksamkeitprozess: Nur allein durchs Beobachten lernt man noch nicht, man muss die Aufmerksamkeit des Beobachters haben. Wird gefördert durch Charakteristika der Modellperson (erfolgreiche Modelle, Prestige und Kompetenz des Modells) und durch Charakteristika des Beobachters (emotionale Erregung und Engagement, Unklarheit und Zweifel über angemessene Verhaltensformen) sowie ein positives Beziehungsverhältnis des Beobachters zur Modellperson.
Gedächtnisprozess: Modellverhalten wird gespeichert und erst später offen gezeigt. Es gibt zwei Repräsentationssysteme, ein bildhaftes und ein sprachliches
Welche Prozesse beinhaltet die Ausführungsphase (Performanz) und was bedeuten sie?
motorische Reproduktionsprozesse:
Verstärkungs- und Motivationsprozesse:
Von wem stammt das Modelllernen?
Albert Bandura
Definiere Selbstwirksamkeitserwartung
Selbstwirksamkeitserwartung wird definiert als die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen auf Grund eigener Kompetenz bewältigen zu können. Dabei handelt es sich nicht um Aufgaben, die durch einfache Routine lösbar sind, sondern um solche, deren Schwierigkeitsgrad Handlungsprozesse der Anstrengung und Ausdauer für die Bewältigung erforderlich macht.
Konsequenzerwartungen (outcome expectancies)
Beziehen sich auf das für bestimmte Resultate notwendige Verhalten. Bsp. Man muss lernen, um Studium zu bestehen. Es spielt aber keine Rolle, ob der Student sich selbst in der Lage sieht, das alles zu lernen. à die Handlungsabhängigkeit des Ergebnisses thematisiert (Erwerb von Fertigkeiten führt zum Erfolg)
Selbstwirksamkeitserwartungen bzw. Kompetenzüberzeugungen (perceived self-efficacy)
Kompetenzerwartung enthält zwangsläufig einen Selbstbezug, nämlich die Frage nach der persönlichen Verfügbarkeit von Handlungen «Fühle ich mich in der Lage, mir diese Kenntnisse anzueignen?»
Selbstwirksamkeit ist dann schwach ausgeprägt, wenn man zwar weiß, welche Kenntnisse man erwerben soll, sich aber etwa auf Grund mangelnder Begabung oder fehlender Konzentrationsfähigkeit nicht in der Lage sieht, effektiv zu lernen, sich diese Kenntnisse selbst anzueignen und sie schließlich zu beherrschen. à Personenabhängigkeit der Handlung spielt eine Rolle
Banduras vier wesentliche (Informations-)Quellen der Selbstwirksamkeit
- eigene (Miss-)Erfolgserfahrungen
- Beobachtung und Nachahmung von Modellen (Lernen am Modell)
- Überredung (bzw. sprachliche Überzeugung)
- gefühlsmässige Erregung
Eigene Erfahrungen (Miss-)Erfolgen
Wohldosierte Erfolgserfahrungen sind das stärkste Mittel, um Selbstwirksamkeitserwartungen aufzubauen. Hat man Erfolge so stärkt das bzw, hat man Misserfolge schwächt es.
Beobachtung und Nachahmung von Modellen (Lernen am Modell)
Modelle erzielen dann eine gute Wirkung, wenn sie dem Lernenden in Alter, Geschlecht und sonstigen Attributen möglichst ähnlich sind
- Will sich zum Beispiel jemand das Rauchen abgewöhnen, profitiert er am besten von einem anderen, der ihm darin ein paar Wochen voraus ist
Überredung
"Du schaffst das" Man redet jemandem ein, er möge Vertrauen in seine Kompetenz haben, da ein reiches Potenzial in ihm schlummere, das nur geweckt und entwickelt zu werden bräuchte. Wenn jemand, der Autorität ausstrahlt, eine solche Überredung vornimmt (z.B. ein guter Freund oder ein Lehrer), dann kann dies wirken
Gefulhsmässige Erregung
- schwächste Informationsquelle zur Beeinflussung von Selbstwirksamkeit.
Der Erregungszustand kann die Beurteilung der Bewältigungskompetenz mitbestimmen. Hohe Erregung (z.B. ängstliche Aufgeregtheit in der Schule) kann interpretiert werden als Hinweis auf die eigenen unzureichenden Kompetenzen, sodass in geringerem Maße eine erfolgreiche Problembewältigung erwartet wird als bei niedriger Erregung.
-
- 1 / 16
-