Gesundheitssport bei ausgewählten orthopädischen Beein- trächtigungen
Gesundheitssport bei ausgewählten orthopädischen Beein- trächtigungen
Gesundheitssport bei ausgewählten orthopädischen Beein- trächtigungen
Kartei Details
Karten | 20 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Sport |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 22.09.2020 / 14.07.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20200922_gesundheitssport_bei_ausgewaehlten_orthopaedischen_beein_traechtigungen
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Muskuläre Dysbalancen:
Muskuläre Dysbalancen kennzeichnen eine Abweichung von der Norm-Ge- lenkstellung in einem Muskel-Gelenk-System. Gängige Ursachen sind moto- rische Stereotype, eine arthromuskuläre Störung oder sportartspezifische Anpassungen. Der klassische Erklärungsansatz („Abschwächung phasischer Muskelgruppen bei gleichzeitiger Verkürzung tonischer Muskelgruppen führt zur muskulären Dysbalance“) und ebenso der klassische Therapiean- satz („Kräftigung der abgeschwächten Muskeln bei gleichzeitiger isolierter Dehnung der verkürzten Muskelgruppen“) gelten nach aktuellem For- schungsstand als überholt. Eine zentrale Rolle kommt hier dem Krafttraining über vollständige Bewegungsamplituden zu, sowohl für kraftdefizitäre als auch für beweglichkeitsdefizitäre Muskeln.
Definition „Rückenschmerzen“
Rückenschmerzen sind als Schmerzen im Rückenbereich unterhalb des Rippenbo- gens und oberhalb der Gesäßfalten, mit oder ohne Ausstrahlung definiert (BÄK, KBV & AWMF, 2017, S. 13). Im englischsprachigen Raum werden diese Beschwerden als "Low Back Pain" bezeichnet.
Begleiterkrankungen bei Rückenschmerzen:
degenerative und entzündliche Gelenkerkrankungen
Osteoporose
Schlaganfall
Herzinsuffizienz
Depression
Substanzmissbrauch
Adipositas
chronische Bronchitis
Definition:
Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Kno- chenmasse und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist, mit der Folge vermehrter Knochenbrüchigkeit (CDC, 1993). Die operationale (messbare) Definition von Osteoporose richtet sich nach dem Kno- chenmineralgehalt, der bei einer Knochendichtemessung erfasst wird. Demnach liegt eine Osteoporose dann vor, wenn der Knochenmineralgehalt an der Lenden- wirbelsäule und/oder am proximalen Femur von der Knochendichte einer gesunden jungen Frau (20 bis 29 Jahre) um mehr als 2,5 Standardabweichungen (SD) nach unten abweicht (vgl. Tab. 71). Diese Werte (T-Score) sind auch auf Männer ab 50 Jahren übertragbar
Ursachen
In 95 % der Fälle sind die Ursachen der Osteoporose weitestgehend unbekannt bzw. multifaktoriell.
Sekundäre Osteoporose
Bei der sekundären Osteoporose sind die Ursachen bekannt, im Gegensatz zur pri- mären Osteoporose sind die Auslöser für den krankhaft erhöhten Knochenabbau eine definierte Grunderkrankung oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Lediglich 5 % der Osteoporosefälle sind der sekundären Osteoporose zuzuordnen.
Therapie bei Osteoporose:
Bei der sekundären Osteoporose steht die Behandlung der ursächlichen Grunderkran- kung im Mittelpunkt der Therapie.
Bei der primären Osteoporose wird von der Primär- bis zur Tertiärprävention eine ge- nerelle Osteoporose- und Frakturprophylaxe empfohlen, um die Knochenstabilität zu erhöhen und/oder Frakturen zu reduzieren. Neben regelmäßiger sportlicher Betäti- gung (vgl. Kapitel 8.3.4) wird vor allem eine Veränderung der Ernährung und des Le- bensstils empfohlen. Untergewicht und Nikotin sind unbedingt zu vermeiden. Es sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium, Vitamin D, Vitamin B12 und Folsäure ge- achtet werden. Diese Vitamine und Mineralstoffe sollten hauptsächlich über die Er- nährung gesteigert werden bzw. zur Vitamin D-Bildung sollte auch auf ausreichende Sonnenexposition geachtet werden (DVO, 2014, S. 137–149).
Als Basistherapie wird nach Stürzen bzw. Frakturen eine psychosoziale Betreuung empfohlen, um die Angst vor Folge-Ereignissen zu senken. Diese Angst ist häufig mit weiteren Mobilitätseinschränkungen verbunden und würde die Osteoporose weiter verschlimmern. Je nachdem welche Risikofaktoren vorliegen, muss auch eine medika- mentöse Therapie eingeleitet werden
Gesundheitssport bei Osteoporose:
Zur Erhöhung der Knochenfestigkeit durch körperliche Aktivität gelten für die Auswahl von Trainingsinhalten für das Osteoporosepräventionstraining allgemein die folgenden Empfehlungen:
Die Trainingsübungen sollten axiale Belastungen, die deutlich höher sind als die Schwerkraft, beinhalten.
Die Trainingsübungen sollten zu möglichst hohen muskulären Spannungsspit- zen am Knochen führen und hohe Impact-Belastungen aufweisen.
Die Trainingsübungen sollten möglichst aus kurzzeitigen, intensitätsorientier- ten und weniger aus umfangsorientierten Belastungen bestehen.
Die Trainingsübungen sollten vor allem zu einer vielseitigen Beanspruchung des Knochens führen.
Ausdauertraining:
Im Rahmen der Osteoporose-Therapie kann sich Walking auf Grund der insgesamt niedrigeren Belastbarkeit der Patienten positiv auf die Knochendichte auswirken. Unabhängig von den knochenspezifischen Effekten spielt das Ausdauertraining auf Grund seiner allgemeinen gesundheitspositiven Wirkungen für die osteoporosege- fährdete Zielgruppe eine wichtige Rolle. Durch ein regelmäßiges Ausdauertraining werden z. B. verschiedene kardiovaskuläre Risikofaktoren positiv beeinflusst, welche als Begleiterscheinung der Menopause und generell des zunehmenden Lebensalters weit verbreitet sind und ein erhebliches Risiko für die Gesundheit darstellen.
Häufigkeit: 3-5 x pro Woche
Intensität: 40-60 % HfReserve (bzw. 50-70 % Hfmax), später auch über 60 % HfRe-
serve (bzw. über 70 % Hfmax),
Dauer: 30-60 Minuten pro Einheit (incl. Krafttraining).
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