Konsum im engeren und im weiteren Sinne
Konsum im weiteren Sinne = die Nutzung von Güter zur Befriedigung der Bedürfnisse der Konsumenten
Konsum im engeren Sinne = Marktentnahme von Konsumgütern bzw. Einkommensverwendung
Erklären Sie, in welcher Hinsicht der Verbraucher ein »personifiziertes Implikat des Marktbegriffs« ist und wie sich die Begriffe Verbraucher und Konsument voneinander unterscheiden!
Der Koordinationsmechanismus des Marktes impliziert einen bestimmten Begriff für den Verbraucher und den Konsumenten. Der Verbraucher ist eine Person, die ohne den Markt undenkbar ist (siehe dazu der merkatorische Verbraucherbegriff und der Verbraucher nach § 13 BGB, beide begreifen den Verbraucher als Marktakteur). Der Konsument indes ist eine Person, die Güter nutzt, unabhängig davon, wo diese herkommen.
Erläutern Sie, inwiefern der Kauf eines Kühlschranks Konsum im engeren Sinne ist, über die Periode seiner Verwendung hinweg hingegen Konsum im weiteren Sinne. In welchem Zusammenhang stehen in dieser Hinsicht der Konsum i. e. S. und der Konsums i. w. S.?
In der Erläuterung kommt es darauf an, die Begriffe sinnvoll anzuwenden. Der Konsum i. e. S. determiniert den Konsum i. w. S. Das bedeutet, der Konsum i. e. S. bestimmt die Lebensund Nutzungsdauer des Kühlschranks, die Folgekosten seiner Nutzung, seinen Gebrauchswert etc
Klären Sie die Zusammenhänge zwischen den folgenden Begriffen! Verbraucherschutz, Verbraucherinteressen, Verbraucherpolitik, Bedürfnisse, Bedarf, Mangel. Askese, Genuss, Hedonismus, Spaßgesellschaft, Arbeitsethos, Nachhaltigkeit, Grenzen des Wachstums.
Verbraucherpolitik dient u. a. dem Verbraucherschutz. Verbraucherschutz dient dem Schutz der Verbraucherinteressen. Interesse des Verbrauchers ist die Befriedigung seiner Bedürfnisse. Bedürfnis entsteht durch einen Mangel. Bedarf ist die quantitative Objektivierung eines Bedürfnisses. Hedonismus war die Lehre der Epikurärer, gemäß derer Lebenszweck sei, viel Genuss zu haben. Heute findet sich dies in der sogenannten Spaßgesellschaft wieder. Die Zyniker lobten die Askese. Sie mache unabhängig. Heute findet sich dies als Verweis auf die Grenzen des Wachstums und Plädoyer für Nachhaltigkeit. Eine mittlere Position vertraten die Stoiker, die die Erfüllung des Menschen in Arbeit und Pflichterfüllung sehen.
Güterkategorien nach Musgrave
→ Private Güter (Ausschließbarkeit und Rivalität. Solche Güter nennt man private Güter. Als Beispiel wäre der Apfel zu nennen.)
→ Allmendegüter (Rivalität, aber keine Ausschließbarkeit. Solche Güter nennt man Allmendegüter . Ein Beispiel ist ein Naherholungsgebiet in einer Großstadtregion.)
→ Clubgüter (Ausschließbarkeit, aber keine Rivalität. Solche Güter heißen Clubgüter . Als Beispiel wurde ein Fernsehprogramm genannt, das unverschlüsselt über Satellit ausgestrahlt wird.)
→ Kollektivgüter (Keine Rivalität und kein Ausschluss möglich. Solche Güter heißen Kollektivgüter . Klassische Beispiele wären Leuchttürme, Deiche oder Feuerwerke.)
Such-, Erfahrungs- und Vertrauensgüter
Suchgüter -> Bei Suchgütern kann sich der Verbraucher vor dem Kauf von den Eigenschaften und der Qualität des Gutes überzeugen. Ein Beispiel wären Früchte, die man auf dem Markt kauft und von deren Farbe und Reife, deren Geruch und Geschmack man sich vor dem Kauf – etwa durch eine Verkostung – überzeugen kann.
Erfahrungsgüter -> Bei Erfahrungsgütern kann sich der Verbraucher erst nach dem Kauf und Gebrauch von der Qualität überzeugen. Ein Beispiel wäre Thunfisch aus der Dose oder ein Gebrauchtwagen. Wie der Thunfisch schmeckt, weiß der Verbraucher erst nachdem er die Dose geöffnet und den Thunfisch gegessen hat. Wie lange der Gebrauchtwagen hält, weiß er erst nach dessen Nutzung.
Vertrauensgüter -> Bei Vertrauensgütern kann sich der Verbraucher weder vor noch nach dem Kauf von der Qualität überzeugen. Ein Beispiel wäre etwa ein Medikament. Auch nach Gebrauch weiß der Verbraucher oft nicht mit Sicherheit, ob er wegen der Einnahme des Medikaments oder von selbst wieder gesund geworden ist. Weiteres Beispiel: »Sportschuhe ohne Kinderarbeit hergestellt«. Der Verbraucher kann schlecht vor dem Kauf eine Fernreise unternehmen, um sich in fernen Ländern eine Übersicht über die Produktionsbedingungen zu verschaffen, um gegebenenfalls festzustellen, dass sie doch in einem Sweatshop produziert wurden.
Güterkategorien nach Externalitäten
= externe Effekte, d.h. Kosten und Nutzen einer wirtschaftlichen Aktivität, die nicht beim Verursacher sondern bei Unbeteiligten anfallen
Positive Externalitäten
Sich impfen lassen, reduziert Ansteckungsgefahr anderer
Waldbauer hält Waldwege frei, die auch von Wanderern/
Spaziergängern genutzt werden können
Negative Externalitäten
Luftbelastung durch Kohlekraftwerk
Luftbelastung durch Fahrten mit privatem PKW
Externe Effekte (Externalitäten)
Externe Effekte (Externalitäten) sind Kosten und Nutzen einer wirtschaftlichen Aktivität, die nicht beim Verursacher anfallen, sondern bei Unbeteiligten. Zwischen dem Verursacher und dem Betroffenen besteht eine Beziehung, die nicht über den Preismechanismus vermittelt wird. Der Betroffene hat also Kosten oder einen Nutzenverlust, ohne hierfür einen Ausgleich bezahlt zu bekommen (negativer externer Effekt), oder erhält einen Nutzen, ohne hierfür bezahlt zu haben (positiver externer Effekt).
BEISPIEL Externalität → Frau A ist Anliegerin eines großen Flughafens. Durch den Ausbau des Flughafens kommt es für Frau A zu einer höheren Lärmbelastung. Ihr erzielter Gesamtnutzen wird durch den Lärm negativ beeinflusst, ohne dass sie dies steuern kann. Wenn Frau A hingegen ein Heavy-Metal-Konzert besucht, wird sie zwar auch vom Lärm beeinflusst, aber sie kann weggehen, wenn ihr die Ohren schmerzen. Wenn die Flughafengesellschaft Frau A eine Ausgleichszahlung gewährt, damit sie sich schalldämmende Fenster einbauen lassen kann, dann handelt es sich bei dem Lärm nicht um einen externen Effekt, weil der Nutzenverlust durch eine Zahlung ausgeglichen wird. Ohne eine Ausgleichszahlung handelt es sich bei der Lärmbelästigung um einen negativen externen Effekt.