Diabetes Mellitus
Zuckerkrankheit "honigsüsser Durchfluss"
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Kartei Details
Karten | 20 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 20.04.2020 / 29.11.2022 |
Weblink |
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Beschreibe die Definition von Diabetes Mellitus
- Ist eine Stoffwechselkrankheit, die das Kohlenhydrat, Eiweiss- und Fettstoffwechsel betrifft.
- Glucose die von aussen in den Körper gelangt, wird nicht mehr ausreichend verwertet.
- Bei den unterschiedlichen Formen des Diabetes Mellitus handelt es sich um heterogene Stoffwechselstörung, eine zentrale Rolle spielt das Hormon Insulin.
- Es liegt entweder eine gestörte Insulinsekretion oder/und eine verminderte Insulin Wirkung vor. Dir Blutglucose ist zu hoch, weil ein Insulinmangel besteht.
Wie viele Personen sind an Diabetes Mellitus erkrankt?
- Schweiz rund 500`000 Personen, davon sind rund 40`000 Typ 1.
- Weltweit 425 Milionen Menschen
Fazit: Je älter, niedrigeres Einkommen sowie niedrigen Bildungsstand, umso höher der Anteil der Diabetes-Betroffenen.
Erkläre die Blutzuckerregulation.
Zur Senkungdes BZ-Spiegels ist das Insulin das wichtigste Hormon. Insulin wird in den B-Zellen des Pankreas gebildet und ist dafür verantwortlich ,dass die Glukose aus dem Blut in die Muskelund Fettzellen angenommen wird.
Vorgang: Die von uns über die Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten werden vom Magen und zur Leber in Glukose umgewandelt. VOn da aus gelangen sie in den Blutkreislauf. Zusätzlich gibt Pankreas Insulin ab. Dieses sorgt dafür, dass sich die Muskel- und Fettzellen öffnen (Schlüssel-Schloss-Prinzip), um die energiebringende Glukose aufzunehmen. Danach senkt sich der BZ-Spiegel. Geschieht dies nich, werden die Blutbahnen von überhöhten Glukosegehalt verklebt, der Zuckerspiegel steigt an und die Organe leiden an Energiemangel (Sichtbar im HbA1c). Insulin wird vorallem vor- und nach dem Essen freigesetzt, da dann der BZ-Spiegel am höchsten ist. Wenn der BZ-Spiegel neidri ist, wird Insulinproduktion gehemmt.
Gegenspieler von Insulin ist das Glukagon. Es wird meist zwischen den Mahlzeiten ausgeschüttet, da der BZ-Spiegel niedrig ist. Dieses wird normalerweise auch in der Pankreas hergestellt. Es bewirkt einen Ansiteg des BZ-Spiegels, indem es den Abbau von Glykogen (Speicherform der Glukose) in der Leber fördert.
Beschreibe die Physiologie des Diabetes Mellitus
Der Verdauungsapparat baut die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten (Getreide, Früchte, Kartoffeln) zu Glukose ab, die anschliessend über die Darmwand in das Blut aufgenommen und im gesamten Körper verteilt werden.
Die Pankreas erzeugt in den B-Zellen Insulin. Als Botenstoff bewirkt Insulin den Transport von Glukose ins Zellinere, wo die Glukose anschliessend zur Energiegewinnung verbraucht wird (Glykolyse). Insulin bewirkt auch die Speicherung von Glukose in Form von Glykogen in der Leber sowie in den Muskelzllen, wodurch der BZ-Spiegel nach der Nahrungsaufnahme in engen Grenzen (80-120mg/dl od. 4.5-6.7 mmol/dl) konstanz gehalten wird. Selbst bei langer Nüchternheit bleibtder BZ-Spiegel dabei auf normalem Niveau, wofür dann wiederum vor allem die Leber sorgt, zum einen dadurch, dass das zuvor gebildete Glykogen wieder zurück in Glucose aufgespalten und zurück ins BLut abgegeben wird, zum anderen dadurch, dass die Leber biochemisch ständig neue Glukose produziert (Gluconeogenese).
Erkläre die Gluconeogenese.
Wenn die Insulinproduzierten B-Zellen nicht mehr genug oder gar kein Insulin mehr produzieren oder z.B aufgrund von Entzündung oder Operation gar nicht mehr vorhanden sind, fehlen also sowohl die Glukose Aufnahme in die Körperzellen als auch die Hemmung der Glukose Neubildung in der Leber ( die tägl. bis zu 500 Gramm Glukose neu produzieren kann). Diese Neubildng erklärt das Ansteigen des BZ-Spiegels bei Diabetikern z.B am frühen Morgen im nüchternen Zustand.
Die aufgenommene Glukose verbleibt im BLut, oder die Körpereigenen Glukose Neubildung in der Leber verläuft umgebremst weiter und liefert beständig Glukose nach, was den kontinuierlichen Verbrauch ausgleicht oder sogar übersteigt und im Ergebnis den BZ ansteigen lässt. Es ist ein sehr komplexer und dynamischer biochemischer Prozess, bei dem Zuflüsse, Abflüsse, Neubildung und Abbau von Glukose ständig bilanzieren, das heisst zu verrechnen sind.
Erkläre die Adipogene
Insulin hat eine weitere, dritte Wirkung. Es ist das einzige Hormon des menschlichen Körpers, das Körperfett aufbaut und auch dafür sorgt, dass dieses Fett in den Depots bleibt (sogenannte adipogene Wirkung).
Ein Kennzeichendes schweren, anhaltenden Insulinmangels isr daher auch eine extreme Gewichtsabnahme durch Wegfall der adipogenen Wirkung, insbesondere durch Abbau von Körperfett und Muskel/Eiweiss zur Energiegewinnung.
Beschreibe die Down Regulation:
Ist ein Mechanismus, der die Zelle vor einem Überangebot an Insulin schützen soll. Die Sensibilität der Zellmembranrezeptoren wird also herabgesetzt, die Insulinwirksamkeit weiter reduziert. Schreitet die Erkrankung weiter voran, lassen die Beta Zellen sowohl mit der Schnelligkeit als auch der Menge der Insulinausschuüttung nach und es entsteht ein Insulinmangel, der sich in einem Diabetes Typ 2 manifestiert.
Was ist ein metabolisches Syndrom?
Es ist keine eigenständigke Krankheit. Vielmehr beschriebt es das Zusammentreffen mehrere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf Erkrankungen und Diabetes. Zu diesen Risikofaktoren zählen Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Fettwerte im Blut und hoher Blutzucker. Bei Typ 2 stark zu sehen.
Was wird benötigt um eine Diagnose des Diabetes Mellitus herzustellen?
- Untersuchungen wie VbGA und Bestimmung der Elektrolyte sollen das Ausmass der Stoffwechselentgleisung und die aktuelle Gefährdung erfassen.
- Urinuntersuchungen wie Urinstatus, sowie untersuchungen auf Glucose und Ketonkörper, die als Folge der gesteigerten Fettabbaus entstehen.
- Zum Diagnosenachweis sind meist Autoantikörper nachweisbar.
- Messung der C-Peptis ermöglicht die Abschätzung der (Rest-) Insulineigenproduktion.
- HbA1c: Anteil von Hämoglobin mit Glucose in Prozent am Gesamthämoglobin < 5.7%
- Nüchterner BZ (mind. 8Std. Nahrungskaranz)
- Normwerte für Glucose im Blut <5.6mmol/l.
- Genetische Analysen zur Differenzialdiagnostik bei speziellen Formen.
Beschreibe "Glykohämoglobine" und den HbA1c Wert.
Abhängig vom BZ- Spiegel lagert sich Glucose fest an Hämoglobin, bis dieses abgebaut wird. Die Bestimmung dieser Glykohämoglobine im Blut erlaubt eine Aussage über den mittleren BZ-Spiegel der letzten Wochen. HbA1c ist der gebräuchlister Wer als Mass der BZ- Einstellung der letzten zwei Monaten.
Normalerweisse wird der HbA1c Wert alle 3 Monate bestimmt und lässt retrograde Rückschlüsse auf die Stoffwechseleinstellung zu. Die Bestimmung der HbA1c und die tägl. BZ Werte sind unerlässlich für therapeutischen Entscheidungen. Falsche Werte können vorliegen bei einer Hämoglobinopathie und Niereninsuffizienz. Der HbA1c Wert wird oftmals auch in Prozent angegeben oder als Einheit Promille als mmol Glukose pro Hämoglobin. Der HbA1c ist eine Form des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, an den Glucose gebunden ist.
Wie wird der orale Glucosetoleranztest (oGTT nach WHO Richtlinien) durchgeführt?
- nicht bei akuten Erkrankungen durchführen
- in den drei Tagen vor Test mind. 150g Kohlehydrate pro Tag bei normaler körperlicher Aktivität zuführen. Absetzen spezieller Medikamente (Prednison etc)
- Nach 10-16h Nahrungs-, Alkohol- und Nikotinkarenz morgens Nüchtern BZ bestimmen und den Pat. dann 75g Glucose in 250-300ml Wasser, innerhalb von 5Min. trinken lassen (Vor dem Test Nahrungskaranz, nicht rauchen, kein Sport) Während des Tests: nüchtern, keine Bewegung, nicht rauchen
- Pat. informieren bis zur zweiten Blutentnahme zu sitzen oder zu liegen, sich nicht anzustrengen, nicht zu rauchen
- Zweiten BZ 2Std. nach dem Glukosetrunk messen
- Beurteilung.
Störfaktoren: Mens, Medikamente, akute Erkrankungen.
Welche frühe Interventionsmassnahmen gibt es bei einer gestörten Glukoseintoleranz?
- Lebensstilländerung
- Mehr Bewegung
- Gesunde Ernährung
Wie oft und wann wird der Blutzucker gemessen?
Bei Diabetes Typ 1 muss der BZ mindestens 7mal tägl. gemessen werden, indivuelle Umstände können eine häufigere Messung notwendig machen. Bei Typ 2 sind meit nur Gelegenheitsmessungen des BZ nötig. Es gibt jedoch auch Situationen bei denen eine regelmässige Kontrolle notwendig ist. Bsp. Neue diagnositsche Manifestation, häufige unterzuckerung, schwere Infekte etc.
Erkläre warum die Ernährung eine grosse Rolle bei Diabetes Mellitus spielt?
- Bei Typ 1 ist die Kenntnis des Gehaltes an Kohlenhydraten in Lebensmitteln die Basis für die Insulin Bedafes Berechnung, bei Typ 2 steht die Körpergewichtsreduktion im Vordergrund.
- Blutzuckerregulation wird von den verzehrten Lebensmitteln beeinflusst.
- Ziel einer bedarfsgerechneter Ernährung ist es, den BZ im normnahen Bereich zuhalten und falls möglich Übergewicht abzubauen.
Was ist die Grundlage einer guten Ernährungsberatung?
- Vorlieben der Betroffenen zu erfragen und die se in die Empfehlung zu intergrieren.
Nenne die drei Grundnährstoffen.
- Kohlenhydrate
- Fette
- Eiweiss
Die Richtlinien der Fachgesellschaft empfehlen eine Nahrungszusammensetzung für Diabetiker: 45-60% Kohlenhydrate(1g hat 41Kcal), 30-35% Fett (1f hat 9,3Kcal) bei Übergwicht < 30%, 10-20% Eiweiss (1g hat 4,1Kcal)
Erkläre den Einfluss von Kohlenhydrate (Einfache Kohlenhydrate/Komplexe Kohlenhydrate) auf den Blutzucker.
- Einfache Kohlenhydrate in Süssigkeiten, Keksen, Marmeladen usw. führen zu einem schnellen Blutzuckeranstieg nach dem Essen. Der Konsum sollte gering sein (am besten in Verbindung mit anderen Kohlenhydrate, Eiweiss und Fett aufnehmen)
- Komplexe Kohlenhydrate in Süssigkeiten (Polysaccharide, Disaccharide) in Vollkorn Produkten werden langsamer zu Glukose (Monosaccharide) abgebaut und sollten einen Teil der Ernährung ausmachen. Ballaststoffe lassen den Blutzucker nur sehr gering und langsam ansteigen. Gemüse und Salat werden nicht in die Berechnung einbezogen.
Erkläre die Berechung der Nahrungsaufnahme und die Wirkung der weiteren Zuckerstoffen im zusammenhang mit Diabetes Mellitus.
- Für die Berechnung der Nahrungsaufnahme erforderlichen Insulins ist es üblich, die Kohlenhydrat Mengein der Berechnungseinheit (BE) anzugeben. EIne BE/KH entspricht ca. 10 bis 20g Kohlenhydraten.
- Besonders bei Typ 1 Diabetiker wird diese Berechnungsgrundlage in Schlungen erlernt und verinnerlicht. Es ist aber nicht zielführend, ein Leben lang Lebensmitteln zu wegen.
- Vielmehr ist es üblich, dass der Patient, seine Teller Portion korrekt einschätzt, um so die entsprechende Berechnungseinheit zu ermitteln. Dies erhöht die Lebensqualität der Betroffenen.
- Die Zuckeraustauschstoffe (Fruchtzucker und Zuckeralkohole), haben genau soviel Kalorien wie Zucker und werden in die Berechnung miteinbezogen. -> Führen nur zu einem schwachen Anstieg des BZ. In grösseren Mengen wirken sie abführend. Von Fruktose wird fpr Diabetiker jedoch abgeraten, da diese eine ungünstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel hat.
- Zuckerzusatzstoffe: Sind Süssstoffe, in flüssiger Form oder als Streusüsse oder Tabletten. Erhöhen den BZ nicht und haben keine Kalorien.
Beschreibe "Eiweisse" und deren Funktion bei Diabetes Mellitus
- Eiweiss ist ein essentieller Baustoff und fast in allen Nahrungsmitteln enthalten, tägl. Bedarf liegt bei 0.8pro kg Körpergewicht.
- Menschem mit Diabetes haben oft eine eingeschränkte Nierenfunktion und sollten sich an die Empfehlung halten.
- Fett und vorallem versteckte Fette haben einen hohen Energiegehalt und finden sich z.B in Pommes, Bratwurst, Leberwurst, Sahne, Torten usw. Fettreiche Ernährung ist die häufigste Ursache für Übergewicht und Herz-Kreislauf erkrankungen.
- Empfehlung Fettreduktion: Wird ein Patient mit Insulin behandelt, kommt es aufgrund der anabolen Insulinwirkung oft zu einer Gewichtszunahme. Hier gilt es den Pat. zu beraten, unterstützen und mit ihm die Kalorienbewertung und Aufnahme (fettreduzierend) abzustimmen.
- Als geeignet wird heute eine Mediterrane Kostform mit reichlich Gemüse und mit Fisch statt Fleisch unter Verwendung pflanzlicher Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren eingeschätzt.
Warum sind Beratungen und Schulungen wichtig bei Diabetes Betroffenen?
- Erfolg von Therapiemassnahmen ist entscheidend von der aktiven Mitarbeit der Betroffenen.
- Die Akzeptanz von Massnahmen erfordert Disziplin und zeitliche Ressourcen.
- Die Motivation fehlt besonders bei jugendlichen, somit ist die Schulung und Beratung von Pat. ein fester Bestandteil der Therapie.
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