Geschichte - Begriffsbestimmung
Begriffsdefinition von den Begriffen der PHZH-Anforderung
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 39 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Histoire |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 11.03.2020 / 26.01.2024 |
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Parteien
Schweiz bis Erster Weltkrieg / Staatskund
Politische Organisationen, die dauerhaft Einfluss auf die politische Willensbildung und die Regierung eines Staates nehmen wollen. Entstanden im 19. Jahrhundert haben die Parteien im 20. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Entwickung derrepräsentativen Demokratie zunehmend an Macht und Bedeutung gewonnen. Man spricht deshalb heute auch von Parteienstaat und einer pluralistischen Gesellschaft. In den meisten westlichen Demokratien haben sich aus den früheren Honoratiorenparteien (einem losen Zusammenschluss einflussreicher Bürger, meist Abgeordneter, die aber zuvor nicht von einer Partei für die Wahlen portiert worden sind) und Weltanschauungsparteien, die ihre Politik aus einer Ideologie ableiten, grosse Volksparteien entwickelt.
Perestroika
Der Kalte Krieg und die UNO
(russ. = Umbau) Politisches Schlagwort des Reformprogramms von Michail Gorbatschow, dem Generalsekretär der KPdSU in der Sowjetunion 1985-1990, das für die Umgestaltung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens stand. Die Reformen sollten sich gegen Korruption und Misswirtschaft vor allem in der Wirtschafts- und Staatsverwaltung richten und zielten auf grössere Effizienz und eigenverantwortlichkeit. Neben einer stärkeren Demokratisierung war auch die Einführung marktwirtschaftliche Elemente in der Wirtschaft geplant.
Planwirtschaft
Der Kalte Krieg und die UNO
Wirtschaftsordnung sozialistischer Staaten, in der im Gegensatz zu Marktwirtschaft das gesamte Wirtschaftsgeschehen zentral vom Staat gelenkt wird. Angebot, Preisfestsetzung und Verteilung der Güter werden nach gesamtwirtschaftlichen Plänen vorgenommen. Man spricht deshalb auch von Zentralverwaltungswirtschaft.
Pogrom
Nationalsozialismus und Zweiter Welktrieg
Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Russischen ("Zerstörung") und bezeichnet in unserem Gebrauch gewaltsame Ausschreitungen gegen Juden bis hin zu Plünderungen und Mord.
Rassenlehre
Imperialismus
Darunter verstehen wir die pseudo-wissenschaftliche Anwendung der biologischen Unterscheidung von menschlichen Gruppen ähnlicher erblicher Merkmale, beispielsweise der Hautfarbe, auf das gesellschaftlichpolitische Leben, wobei die Höher- bzw. Minderwertigkeit verschiedener "Rassen" unterstellt wird. Der auf das 19. Jahrhundert zurückgehende Rassismus (Sozialdarwinismus) erfuhr in der nationalsozialistischen Rassenpolitik seine fürchterlichste Konsequenz
Rechtsstaat
Staatswesen, in dem alle staatliche Gewalt an Recht und Gesetz gebunden ist und der Bürger vor der Willkür des Staates geschützt ist. Die wichtigsten Merkmale sind die Existenz einer Verfassung, die Gewaltenteilung zwischen Gesetzgebender Gewalt, Ausübender Gewalt und Rechtsprechung, die Unabhängigkeit der Gerichte, die Geltung der Grund- und Menschenrechte sowie die Möglichkeit jedes Einzelnen, seine Rechte vor unabhängigen Gerichten einzuklagen (Rechtsschutzgarantie).
Réduit
Beschreibt die militärische Verteidigungskonzeption der Schweizer Armee nach der Niederlage Frankreichs gegen Deutschland im Juni 1940. Im Zentrum stand dabei die Verteidigung des für Gegner schwer zugänglichen Alpenraums mit dem strategisch wichtigen Alpentunnels und -übergängen.
Revolution
Französische Revolution und Napoleon
Eine tief greifende oder vollständige Umwälzung der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Ordnung. Bei einer politischen Revolution, die auf eine grundlegende Veränderung der Machtverhältnisse abzielt, ist das Vorhandensein eines bewussten Willens zur Veränderung, einer entsprechenden Aktionsgruppe mit Unterstützung im Volk oder in einer Bevölkerungsgruppe typisch.
Satellitenstaat
Der Kalte Krieg und die UNO
Ein Satellitenstaat ist ein formal unabhöngiger Staat, der aber politisch abhöngig und oft ideologisch beeinflusst ist von einem grösseren Staat.
Souveränität
Der von Jean Bodin im 16. Jahrhundert geprägte Begriff (lat. superanus = überlegen) bez. die höchste und unabhängige Staatsgwalt nach innen und aussen (innere und äussere Souveränität). Im Absolutismus war alleiniger Souverän, d.h. Träger aller Staats- und damit Herrschaftsgewalt, der Fürst. Dagegen gilt in demoktratischen Staaten das Prinzip der Volkssouveränität. Alle Gewalt geht vom Volke aus, das seinen Willen direkt oder indirekt durch Abgeordnete zur Geltung bringt. Die Idee der Volkssouveränität setzte sich zuerst in der Amerikanischen und Französischen Revolution durch. Sie wird nur durch die in der Verfassung festgelegten Menschenrechte beschränkt. Völkerrechtlich, d.h. nach aussen, gilt ein Staat als souverän, der nicht von einer anderen Macht besetzt ist und unabhängig von anderen Staaten handeln kann.
Sozialismus
Industrialisierung und Soziale Frage
Bis ins 20. Jahrhundert synonym mit Kommunismus bezeichnete politische Theorie und Bewegung. Ürsprüngliches Ziel des Sozialismus war die Schaffung gesellschaftlicher Gleichheit und Gerechtigkeit durch Aufhebung des Privateigentums, Einführung einer Planwirtschaft und Beseitigung der Klassenunterschiede. Ob die angestrebte Aufhebung der Kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung durch eine Revolution oder durch Reformen zu erreichen sei, war von Anfang an in der sozialistischen Bewegung umstritten. Im Marxismus-Leninismus wurde Sozialismus als Vorstufe zum Kommunismus vertanden. Unterschieden wird der reale Sozialismus, wie er beispielsweise in den osteuropäischen Ländern existierte, vom demokratischen Sozialismus, wie er seit der Spaltung der Arbeiterbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und im Ersten Weltkrieg von den sozialdemoktratischen und den meisten sozialistischen Demokratien vertreten wurde.
Sozialstaat
Industrialisierung und Soziale Frage
Wohlfahrtsstaat, der durch seine Wirtschafts- und Sozialpolitik für das materielle Wohl und die soziale Sicherheit seiner Bürger sorgt. Erste Ansätze des Sozialstaates in Deutschland gehen auf die Sozialgesetzgebung der 1880er-Jahre im Kaiserreich zurück. In der Schweiz ist die Sozialstaatsverpflichtung Bestandteil der Verfassung.
Stalinismus
Russische Revolution und Sowjetunion
Die unter der Herrschaft Stalins in den 1920er- und 1930er- Jahren in der Sowjetunion entstandene Staats- und Gesellschaftsordnung. Gestützt auf den zentralistischen Staats- und Parteiappparat, war sie durch diktatorische Unterdrückung, Terror und Personenkult gekennzeichnet. Wirtschaftlich stand eine bedingungslose Förderung der (Schwer-)industrie im Vordergrund, wobei auf menschliche Opfer keine Rücksicht genommen wurde. Nach 1945 wurde sie auch auf die osteuropäischen Staaten übertragen. Nach Stalins Tod 1953 setzte 1956 eine vorsichtige Entstalinisierung ein. DIe 1985 unter Michail Gorbatschow eingeleitete Reformpolitik, die durch die Schlagworte Perestroika (Umgestaltung) und Glasnost (gesellschaftliche Offenheit) gekennzeichnet war, führte zu einer Abkehr und zur Überwindung des Stalinismus.
Völkerbund
Erster Weltkrieg
Während der Pariser Friedenskonferenz 1919 gegründete Organisation von zunöchst 32 Staaten zur Friedenswahrung durch Verpflichtung zur Konfliktaustragung in der (Voll-)Versammlung oder im Rat des Völkerbundes. Eine ausdrückliche Ächtung des Krieges sah die Völkerbundsatzung jedoch nicht vor. Das Ständige Sekretariat des Völkerbundes sowie das Internationale Arbeitsamt hatten ihren Sitz in Genf, der Internationale Gerichtshof befand sich in Den Haag, das Institut für geistige Zusammenarbeit in Paris. Die Schwäche des Völkerbundes resultierte nicht zuletzt aus der NIchtmitgliedschaft der USA sowie der zeitweisen Mitgliedschaft der Grossmöchte Deutschland, Sowjetunion, Italien und Japan und aus mangelhaften Sanktionsmöglichkeiten gegen Völkerrechtsbrüche. Der Völkerbund war zuständig für die Verwaltung des Saargebietes (bid 1935) und von Danzig sowie der ehemaligen deutschen Kolonien. Die Lestungen des Völkerbundes in humanitören und hygienischen Fragen sind unbestritten (Rückführung von Kriegsgefangenen, Sorge für die Flüchtlinge, Kamof gegen Sklaverei, Opium-, Frauen- und Kinderhandel)
Warschauer Pakt
Der Kalte Krieg und die UNO
1955 unter Führung der UdSSR gegründetes Militärbündnis der sozialistischen Staaten Osteuropas; Gegenstück zur westlichen NATO. Im Rahmen des Bündnisses wurde ein gemeinsames Oberkomando in Moskau eingerichtet; die UdSSR stationierte Truppen in den Mitgliedsstaaten. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus löste sich der Warschauer Pakt 1991 auf.
Antikommunismus
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Kämpferische Haltung gegen kommunistische Ideologien und Bewegungen, Parteien und Staaten, die wegen ihres totalitären Herrschaftsverständnisses strikt abgelehnt werden. Der Kommunismus, argumentierten die Gegner, sei gegen freiheitlich-demokratische Verfassungen, er lehne freie Wahlen, richterliche Unabhängigkeit und die Menschenrechte ab. Stattdessen befürworte er eine totalitäre Diktatur, in der das Volk mithilfe des Gewaltmonopols und iener Geheimpolizei unterdrückt und mithilfe eines Informationsmonopols manipuliert werde.
Antisemitismus
Nationalsozialismus und Zweiter Welkrieg
Ablehung oder Bekämpfung von Juden aus rassischen, religiösen oder sozialen Gründen. Judenfeindschaft gab es schon in der Antike und im Mittelalter, sie war aber vor allem religiös und sozial geprägt. Für diese ältere feindliche Einstellung wird auch der Begriff Antijudaismus gebraucht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein rassisch begründeter Antisemitismus, mit dem gesellschaftliche Konflikte auf die Juden als Feindbild übertragen wurden. In der NS-Ideologie bildete der Antisemitismus ein zentralese Element; das NS-Regime setzte seinen Rassenantisemitismus systematisch bis zum Völkermord um. Etwa sechsmillionen Juden wurden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern bis 1945 getötet.
NS: Nationalsozialismus
Autokratie
Russische Revolution und Sowjetunion
Autokratie ist eine Staatsform, in welcher eine zentrale Kraft (z.B. König im Absolutismus oder eine kleine Gruppe in gewissen Diktaturen) über die gesamte Staatsgewalt verfügt, ohne dass sie kontrolliert wird.
Autonomie
Russische Revolution und Sowjetunion / Kalter Krieg und die UNO
(Griech. = Selbstbestimmung) bezeichnet die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Völker, Nationalitäten und Staaten. Innerhalb einzelner Staaten besitzen ethnische Minderheiten, Gliedstaaten oder Regionen oft ein gewisses Mass an Autonomie. Völkerrechtlich wurde sie im Zusammenhang mit der Verkündung des Selbstbestimmungsrechts der Völker nach dem Ersten Weltkrieg von Bedeutung.
Bolschewismus
Russische Revolution und Sowjetunion
Im weiteren Sinne ist Bolschewismus gleichbedeutend mit Kommunismus. Der Name leitet sich von den radikalen sozialdemokratischen Anhängern Lenins in Russland, den "Bolschewiki" ("Mehrheitler"), ab, die sich 1903 für Lenin und seine revolutionäre Taktik entschieden (Leninismus). Nach seiner Theorie braucht eine revolutionäre Partei eine Avantgarde, die einen politischen Führungsanspruch erhebt. Die Partei versteht sich als Kaderpartei, d.h. als streng von oben nach unten gegliederte Organisation, die in allen gesellschaftlichen Gruppierungen (Gewerkschaften, Jugendverbänden usw.) führende Positionen innehat, um die Massen auf den Weg zum Sozialismus zu führen. Vor allem unter Stalin wurde der Bolschewismus in Partei, Staat und Gesellschaft durch Terror und Personenkult zu einem diktatorischen Unterdrückungsapparat.
Diktatur
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Ein auf Gewalt beruhendes, uneingeschränktes Herrschaftssystem eines einzelnen, einer Gruppe oder Partei. In modernen Diktaturen ist die Gewaltenteilung aufgehoben; alle Lebensbereiche werden staatlich überwacht; jegliche Opposition wird unterdrückt. Typische Merkmale von Diktaturen im 20. Jahrhundert sind staatliche Propaganda mit Aufbau von Feindbildern sowie Abschaffung der Meinungs- und Pressefreiheit; politische Machtmittel sind die Androhung und/oder Ausübung von Terror und Gewalt. Beispiele für Diktaturen sind der Nationalsozialismus in Deutschland, der Stalinismus in der Sowjetunion, die Alleinherrschaft Francos in Spanien oder die Herrschaft der SED in der DDR. Wird die uneingeschränkte Staatsgewalt durch Befehlshaber der Streitkräfte ausgeübt, spricht man von einer Militärdiktatur (Junta).
Diktatur des Proletariats
Industrialisierung und Soziale Frage
Nach marxistischer Auffassung versteht man darunter die Herrschaft der Mehrheit (d.h. des Proletariats) über die Minderheit (die Bourgeoisie) in der revolutionären Umwandlungsperiode vom Kapitalismus zum Kommunismus.
Faschismus
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Der Begriff des Faschismus leitet sich ab von den Kampfverbänden in der italienischen Faschisten, den Fasci di Combattimento. Ihr Symbol war das Rutenbündel (lat.: Fascis), das die römischen Beamten als Zeichen ihrer Macht benutzten. Von Italien aus wurde der Begriff auf ähnliche Bewegungen ausgedehnt. Gemeinsame Merkmale der faschistischen Gruppierungen sind eine antiliberale antiparlamentarische, antidemokratische Organisation und Staaten sind nach dem Führerprinzip organisiert, das bedingungslosen Gehorsam fordert. Opposition ist nicht zugelassen.
Führerprinzip
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
In den faschistischen Diktaturen vereint der "Führer" die oberste vollziehende, gesetzgeberische und richterliche Gewalt. Es gibt keine Gewaltenteilung, der Führer benötigt keine Legitimation und darf unbedingten Gehorsam erwarten. Das Führerprinzip gilt nicht nur für den Diktator an der Spitze des Staates, sondern wird als Herrschaftsprinzip auf allen Ebenen angewandt. Es gibt keine demokratischen Entscheidungen nach Diskussionen, sondern der jeweils verantwortliche "Führer" entscheidet allein aufgrund seiner Machtbefugnisse.
Glasnost
Der kalte Krieg und die UNO
(russ. glasnyi = öffentlich, der Allgemeinheit zugänglich): potisches Schlagwort des Reformprogramms von Michail Grobatschow (Generalsekretär der KPdSU in der Sowjetunion 1985 - 1990), das die Durchsetzung gesellschaftlihcer Offenheit und Transparenz propagieren sollte. Ziel war eine demokratische Öffnung des Landes, vor allem eine Sichtbarmachung der Willensbildungsprozesse in Partei und Staat mit Hilfe der Medien. Die Transparenz sollte dem Abbau von Bürokratismus, Korruption und anderen Mangelerscheinungen dienen.
Ideologie
Industrialisierung und Soziale Frage
Bedeutet Denkrichtung und umfassende Deutung gesellschaftlich-politischer Verhältnisse und historischer Entwicklungen. Diese Deutung ist durch Interessen bedingt und daher einseitig und verzerrt; sie soll bestehende Verhältnisse begründen bzw. rechtfertigen. Ideologiekritik meint die argumentierende Aufdeckung der Interessenbedingtheit von Programmen oder Zielen, Forderungen oder Lehren, die sich als interessenunabhängig darstellen und allgemeine Geltung beanspruchen.
Imperialismus
Imperialismus
Der Begriff meint zunächst die Ausdehnung der Herrschaft eines Staates über andere Länder durch Eroberung, Annexion oder Durchdringung; eine seiner Formen ist der Kolonialismus oder die Kapitaldurchdringung (Dollarimperialismus). Für die Zeit seit der Hochindustrialisierung bedeutet Imperialismus ein deutliches wirtschaftliches und politisches Anhängigkeits- und Ausnutzungsverhältnis zwischen industriell fortgeschrittenen und wirtschaftlich gering entwickelten Staaten oder Regionen, häufig zur Ablenkung von eigenen inneren sozialen Problemen (Sozialimperialismus). Vor allem die Zeit von 1880 bis 1918 gilt als Epoche des Imperialismus.
Industrialisierung
Industrialisierung und Soziale Frage
Ein tiefgreifender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandlungsprozess, der zuerst in England um 1770, dann auf dem europäischen Kontinent und noch später in anderen Weltteilen einsetzte und bis heute nicht abgeschlossen ist. Im Mittelpunkt stehen die Einführung und Fortentwicklung der industriellen Produktionsweise (neue Energiequellen, Maschinen, Fabrik, Arbeitsteilung, zunehmend auf wissenschaftlicher Grundlage, Wachstum des Sozialprodukts) und die Umverteilung der Erwerbstätigkeit von der Landwirtschaft ins Gewerbe und in den Dienstleistungsbereich. Die erste Phase der Industrialisierung wird auch als Industrielle Revolution bezeichnet.
Kapitalismus
Industrialisierung und Soziale Frage
Wirtschaftsordnung, innerhalb derer sich die Industrialisierung in Europa und Nordamerika vollzog. In dieser Ordnung befinden sich die Produktionsmittel in den Händen von Privatpersonen bzw. -personengruppen, der Kapitalisten und Unternehmer. Dieser treffen wirtschaftliche Entscheidungen, z.B. Investitionen, im Hinblick auf den Markt und die zu erwirtschaftenden Gewinne. Den Eigentümern von Produktionsmitteln bzw. Kapital stehen die Lohnarbeiter gegenüber.
Konzentrationslager (KZ)
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Begriff für Massenlager, in denen Menschen aus politischen, religiösen oder anderen Gründen gefangen gehalten, misshandelt und ermordet werden. Die Insassen der KZs sind rechtlos und der Willkür ihrer Bewacher ausgeliefert. Die nationalsozialistischen KZs waren in der Anfangszeit vor allem Instrumente zur Einschüchterung, Ausschaltung und Vernichtung der Gegner der nationalsozialistischen Diktatur. Im Zweiten Weltkrieg wurden Vernichtungslager zur systematischen Ermordung der europäischen Juden errichtet.
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