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M5- Einführung 2

Themenliste 8- Familie

Themenliste 8- Familie


Kartei Details

Karten 10
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.01.2020 / 28.01.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20200130_m5_einfuehrung_2
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Erziehungsstile

Elterliche Verhaltensweisen und Einstellungen, die das emotionale Klima der ElternKind-Interaktionen bestimmen, zum Beispiel die Ansprechbarkeit der Eltern und ihr Anforderungsniveau

Autorativer Erziehungsstil

ein Erziehungsstil, der hohe Anforderungen stellt und viel Unterstützung bietet. Autoritative Eltern setzen ihren Kindern klare Normen und Grenzen und achten konsequent auf deren Einhaltung; gleichzeitig gestehen sie ihren Kindern innerhalb dieser Grenzen beträchtliche Autonomie zu, sind aufmerksam und reagieren auf die Sorgen und Bedürfnisse ihrer Kinder, deren Perspektive sie respektieren und berücksichtigen

 

 

Autoritärer Erziehungsstil

Ein Erziehungsstil, der hohe Anforderungen stellt, aber wenig auf die Kinder eingeht. Autoritäre Eltern reagieren nicht auf die Bedürfnisse ihrer Kinder und neigen dazu, ihre Anforderungen durch die Ausübung elterlicher Gewalt und den Einsatz von Drohungen und Strafen durchzusetzen. Sie orientieren sich an Gehorsam und Autorität und erwarten, dass sich ihre Kinder ihren Anforderungen ohne Wenn und Aber, ohne Fragen und Erklärungen fügen

Permessiver Erziehungsstil

Ein Erziehungsstil, der stark auf die Kinder eingeht, aber kaum Anforderungen stellt. Permissive Eltern reagieren auf die Bedürfnisse ihrer Kinder und verlangen nicht, dass sie sich selbst regulieren oder sich angemessen oder vernünftig verhalten.

 

Ihre Kinder sind häufig impulsiv, es fehlt ihnen an Selbstbeherrschung, und sie zeigen schwache schulische Leistungen. Als Jugendliche fallen sie häufiger durch schlechtes Benehmen in der Schule und Drogen- oder Alkoholkonsum auf als Jugendliche mit autoritativen Eltern

Zurückweisend- vernachlässigender Erziehungsstil

Ein Erziehungsstil, der durch geringe Anforderungen und geringe Ansprechbarkeit gekennzeichnet ist. Zurückweisend-vernachlässigende Eltern setzen dem Verhalten ihrer Kinder keine Grenzen und kontrollieren es auch nicht, bieten keine Unterstützung und weisen ihre Kinder manchmal zurück oder vernachlässigen sie. Die Eltern sind auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentriert und nicht auf die des Kindes.

 

 

Kinder, die einen zurückweisend-vernachlässigenden Erziehungsstil erfahren, haben als Säugling und Kleinkind häufig gestörte Bindungsbeziehungen und in der späteren Kindheit Probleme in den Beziehungen zu ihren Altersgenossen

Als Jugendliche legen sie häufig eine weite Bandbreite von Problemen an den Tag, von unsozialem Verhalten und schlechten schulischen Leistungen bis hin zur Verinnerlichung ihrer Probleme (z. B. in Form von Depression oder sozialem Rückzug), zu Drogenmissbrauch und riskantem oder wahllosem sexuellem Verhalten

Forschung zu Erziehungsstilen 

Erziehungsstil schafft generelles emotionales Klima: Strafen und Prioritäten der Eltern werden beim autoritativen Stil besser angenommen, wie wenn die Eltern stetig feindlich sind - das Verhalten der Kinder kann den Erziehungsstil beeinflussen, in einer Studie konnte die Zu- oder Abnahme des Erziehungsstil allerdings kein spezielles Verhalten vorhersagen 

Kulturelle Einflüsse auf den Erziehungsstil 

Studien bei afroamerikanischen Kindern, insbesondere bei gering verdienenden Familien führt autoritärem Erziehungsstil (Einmischung, einseitiges Entscheiden, sogar körperliche Züchtigung) zu positiven Entwicklungsresultaten wie hoher schulischer Leistung und wenig Problemverhalten. 
 
Mögliche Erklärung: Wenn diese Praktiken aus echter Sorge um das Wohlergehen und aus der Überzeugung das richtige zu tun resultieren, könnten die Kinder dies positiv interpretieren, auch weil dieser Stil u.U. im Umfeld üblicher ist und daher als weniger dramatisch erlebt wird, besonders wenn die Eltern sonst warmherzig sind. Auch in China ist der autoritative Erziehungsstil günstig, doch sind die Einflüsse auf die Kindesentwicklung schwächer. Autoritäres Einfordern von Gehorsam erfolgt durch Beschämen u.ä., wird von den Kindern überwiegend „gut vertragen“. Vermutlich interpretieren Kinder das elterliche Verhalten als Zeichen von Zugewandtheit. Für Jugendliche gilt dies nicht mehr. Körperliche Züchtigung führt auch in der chinesischen bzw. chinesisch/amerik. Kultur zu Problemverhalten. während in afroamerikanischen Familien ein hohes Maß an Wärme und an Kontrolle vorhanden sind ist in euroamerikanischen Familien generell weniger Kontrolle vorhanden; dies wird durch unterschiedliche Wertvorstellungen erklärt 
 
Die Zusammenhänge von Erziehungsstil und Kindesentwicklung sind immer vor dem jeweiligen kulturellen Hintergrund zu interpretieren. 
 
Grundsätzlich gibt es innerhalb der USA aber mit Blick auf die verschiedenen Subkulturen mehr Übereinstimmungen als Unterschiede in der Wirkungsart verschiedener Erziehungsstile. 

Mütter, Väter, Geschwister

-Mütter interagieren mit ihren Kindern typischerweise viel mehr als Väter, und das Spiel der Väter mit ihren Kindern ist körperbetonter als das der Mütter. Die Art der Eltern-Kind-Interaktionen ist jedoch von Kultur zu Kultur verschieden

 

-Kinder entwickeln sich besser, wenn ihre Eltern gut miteinander auskommen und bei der Erziehung an einem Strang ziehen

 

-Geschwister lernen voneinander, können sich gegenseitig Unterstützung geben und haben manchmal Streit miteinander. Sie kommen besser miteinander zurecht, wenn sie gute Beziehungen zu ihren Eltern haben und sich gegenüber ihren Geschwistern nicht zurückgesetzt fühlen.