Sozi Seminar Partnerwahl und Rivalität
Antworten zu den Leitfragen
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Set of flashcards Details
Flashcards | 38 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 23.01.2020 / 27.01.2020 |
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Nennen und erklären Sie zwei Faktoren, die den Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und der Reaktion auf emotionale und sexuelle Untreue moderieren könnten (z.B. nach Edlund und Sagarin, 2017)
- Beziehungsstatus: single oder Beziehung
- in einer Beziehung waren die Geschlechterdifferenzen weniger groß
- als Single größere Geschlechtsunterschiede bzgl. wie schlimm sie Untreue wahrnehmen
- Bindungsstile:
- Secure und preoccupied: Weniger Geschlechterunterschiede
- Fearful und dismissive: Stärkere Geschlechterunterschiede
Beschreiben Sie den Auslöser und die Funktion Neid und beschreiben Sie die zwei Arten von Neid, welche es nach Fisher et al. (2009) gibt (beschrieben in Buunk, Pollet, Dijkstra, & Masaar, 2011) gibt.
Neid entsteht im sozialen Vergleich mit anderen, denen es besser geht oder die günstigere Eigenschaften besitzen. Neid motiviert Individuen dazu, die Kluft zwischen sich und dem überlegenen Anderen zu verringern.
2 Arten: Beide scheinen den Einzelnen zu motivieren, die Statuslücke zwischen sich und anderen zu verringern, jedoch auf unterschiedliche Weise
- Böswilliger Neid: Andere auf die eigene Ebene herunterziehen -> ermutigt zum Herabsetzen oder Schädigen des Rivalen (z.B. Mobbing, Belästigung, negative Gossip), sozial weniger angesehener
- Gutartiger Neid: Lücke schließen, indem sie sich selbst auf die Ebene des anderen begeben à regt dazu an, sich selbst zu fördern und zu verbessern (zB durch Beobachtungslernen und Verbindung zu einem überlegenen anderen) -> aus evolutionärer Sicht anpassungsfähigere Neidform, da es auf fitnessrelevante Vorteile aufmerksam macht à motiviert einen dazu, dieselben Vorteile zu erlangen, sozial angesehener
Buunk, Pollet, Dijkstra, & Masaar, (2011) beschreiben Taktiken die Männer und Frauen in Unternehmen nutzen, um gegeneinander zu konkurrieren, besser dazustehen und in den Wettbewerb zu gehen. Nennen Sie je eine Taktik, die typisch für Männer und eine, die typisch für Frauen zu sein scheint. Was könnten potenzielle Auswirkungen dieser Taktiken für die berufliche Zukunft der Person sein, bei dem diese Taktik angewendet wird?
Frauen: scheinen gehässiger zu sein und reden hinter dem Rücken anderer, machen sich über andere lustig, verbreiten Gerüchte oder machen indirekte Anspielungen. (eher beziehungsorientiert)
Typische männliche Taktiken: sind, andere ständig mit neuen Aufgaben zu betrauen, nicht mehr mit jemandem zu sprechen und Aufgaben zu vergeben, die das Selbstwertgefühl der anderen verletzen.
Auswirkungen: geringe Chancen, Führungskraft zu werden; geringere Jobzufriedenheit; weniger Mitarbeitersympathie; geringeres arbeitsbezogenes Selbstwertgefühl; geringere Gruppenleistung; höhere Fluktuation; höhere Abwesenheitsquoten; höheres social loafing à alles nicht arbeitsbezogen, hat nur mit intrasexueller Rivalität zu tun (hat nichts mit der eigentlichen Arbeitsleistung der Person zu tun, kann aber z.B. die berufliche Zukunft der Person beeinflussen)
Nach Gilbert et al. (1995) (beschrieben in Buunk, Pollet, Dijkstra, & Masaar, 2011) gibt es zwei Formen von Selbstkonzepten, die innerhalb einer Person zu inkompatiblen Formen sozialen Wettbewerbs führen. Nennen und erläutern Sie diese bezogen auf den Arbeitsplatz.
- Ressource Holding Potential (Selbstkompetenz): Selbstkonzept bzgl. der Fähigkeit, Kontrolle oder Dominanz so auszuüben, dass man Kontrolle über erwünschte soziale Outcomes und Status bekommt
- Kein Motivationsdefizit, wenn man das Scheitern nicht auf sich selbst bezieht
- Social attention-holding power (Self-liking): indirekterer Typ von intrasexuellem Wettbewerb à Fähigkeit, Aufmerksamkeit von beiden Geschlechtern auf sich ziehen zu können
- Motivationsdefizit, wenn man das Scheitern auf sich selbst bezieht
Nennen Sie 3 Gründe, warum nach Buunk, Pollet, Dijkstra und Masaar (2011) die physische Erscheinung einer Person (und die körperliche Fitness) eine Quelle für intrasexuelle Rivalität ist, obwohl diese Eigenschaften häufig nicht mit dem Beruf von Personen zusammenhängen.
- Kosten-Nutzen-Analyse (was mir die Person bringt, z.B. gute Gene, ob Bedrohung à falls nicht, muss man Energie nicht dafür aufbringen, gegen ihn zu kämpfen)
- Schnell erkennen können /Schnelle Reaktion auf Cues (z.B. ob jemand eine Bedrohung ist, Cues dafür erkennen) schneller erster Eindruck von Rivalen von entscheidender Bedeutung für das Überleben und die Fitness sein.
- Stereotype (helfen dabei, zB die Dominanz zu erkennen, z.B. Größe mit Dominanz verbunden) Cues erkennt man anhand der Sterotypen)
.Was ist Eminenz (‚Eminence‘) nach Buunk, Pollet, Dijkstra und Masaar (2011) und welchen alters trade-off postulieren die Autoren?
- Eminenz bezieht sich auf den erhöhten Rang, der allmählich durch gesellschaftlich anerkannte Leistungen wie Bildung und politische Karriere erreicht wird, was die indirektere Form des intrasexuellen Wettbewerbs widerspiegelt.
- Sie verlangt von den Individuen Intelligenz und Investitionen in intellektuelle Aktivitäten und als Folge davon, dass sie zumindest in gewissem Maße nach innen und reflektierend orientiert sind.
- Mit zunehmendem Alter, wenn die körperliche Dominanz der Männer abnimmt, wird die Strategie der Eminenz größeren Erfolg haben (Kemper 1990; Hill and Hurtado 1996; Rushton 1995).
- Das heißt, Männer, die sich auf die Strategie der Eminenz verlassen, sind zwar zu Beginn ihres Lebens nicht sehr erfolgreich, erreichen aber oft später im Leben ihren Höhepunkt (Buss 1994).
- Daher scheint ein Trade-off mit dem Alter zwischen den Strategien der physischen Dominanz und der Eminenz zu bestehen.
im Gegensatz zur Strategie der physischen Dominanz verlangt die Strategie der Eminenz von den Individuen, die Befriedigung von Bedürfnissen zu verzögern.
- Rang, den man graduell erreicht (durch sozial anerkannte Leistungen (Bildung, Politisch, …)
- Nötig ist Intelligenz & Bereitschaft zur Investition sowie Selbstreflexion
- Ziel: Status erreichen
- Eminenz vs. Dominanz
- Eminenz steigt i.d.R. mit zunehmendem Alter
Toma, Hancock und Ellison (2008) führen in ihrem Artikel zu Online-Dating das Konzept „Self-Presentation“ ein. Was ist das und was passiert dabei?
- Selbstpräsentation ist ein kreatives Bemühen, das sowohl das Zielpublikum als auch den Kontext der sozialen Interaktion berücksichtigt, und es beinhaltet Entscheidungen darüber, welche Informationen einbezogen, welche ausgelassen und ob man sich auf Täuschung einlässt (Schlenker, 2002; Schlenker & Pontari, 2000).
- So kann z. B. das Ziel der Selbstdarstellung, sympathisch oder konkurrenzfähig zu erscheinen, die Wahrscheinlichkeit, dass man beim ersten Treffen mit einem potentiellen Partner lügt, deutlich erhöhen
strategisches Instrument zur Vermarktung ihres "besten" Selbst und nicht zur völlig offenen, realitätsnahen Selbstdarstellung
Welche Probleme können unter Berücksichtigung der „Self-Presentation Theorie“ und der „Self-Verfication Theorie“ entstehen, wenn man ein online Profil von sich selbst in einem Online-Dating Portal erstellt? (Toma, Hancock, & Ellison, 2008).
Einerseits wollen sie ihre positiven Eigenschaften hervorheben und sich selbst ansprechend präsentieren. Andererseits haben sie das Bedürfnis, ihr wahres Selbst zu zeigen, komplett mit Macken und Unzulänglichkeiten, weil sie sich letztendlich Verständnis und Akzeptanz des Liebsten wünschen.
Konflikt/Zwiespalt zwischen den Theorien: Möchte besonders attraktiv wirken aber gleichzeitig vom Partner wirklich gesehen werden. (Erleben Spannung)
Nennen und erläutern Sie zwei Features von Computer-mediierter Kommunikation bei Online-Dates und einen Moderator, der möglicherweise Täuschungen bei der Online-Kommunikation auf Dating-Websites verringern könnte (Toma, Hancock, & Ellison, 2008).
Selbstpräsentation, eine strategische, kontrollierte und optimierte Version der persönlichen Selbstpräsentation.
- Im Kontext des Online-Datings ermöglicht die Asynchronität der computervermittelten Kommunikation den Menschen, ihre Ideen in gut durchdachte Nachrichten zu formulieren. Sie können ihre Selbstdarstellung, einschließlich trügerischer Elemente, viel bewusster planen, gestalten und bearbeiten, als dies bei einer persönlichen ersten Begegnung der Fall wäre.
Die Reduzierung der Kommunikationshinweise, insbesondere der nonverbalen und visuellen Hinweise (mit Ausnahme von Fotos), erspart den Online-Datern einige der üblichen Probleme, mit denen traditionelle Daters konfrontiert sind, die versuchen, einen guten ersten Eindruck zu machen. Während sie entscheiden, wie sie sich in ihren Profilen präsentieren, müssen sich Online-Daters nicht um ihre Kleidung oder Körpersprache oder darum kümmern, das Richtige im richtigen Moment zu sagen. In ähnlicher Weise können Online-Daters durch die Neuzuweisung kognitiver Ressourcen all ihre mentalen Anstrengungen in die Erstellung von schmeichelhaften Profilen stecken, anstatt mit den vielen mentalen Aufgaben jonglieren zu müssen, die bei der Face-to-Face-Interaktion anfallen.
Möglicher Moderator:
Die Aufzeichnbarkeit oder die Fähigkeit, ein Profil zu speichern und zu archivieren, kann Beweise über eine Täuschung erhalten (Hancock, Thom-Santelli, & Ritchie, 2004). Datenträger fühlen sich möglicherweise nicht wohl in dem Wissen, dass eine Aufzeichnung ihrer Lüge in ihrem Profil enthalten ist.
Die Entscheidung von Online-Datern, ob sie betrügen werden , sollte sich auch an in Beziehung stehenden Überlegungen orientieren. Zum Beispiel sollte die Erwartung zukünftiger Interaktionen (Walther, 1996) oder die Erwartung von Online-Datern, potenzielle Partner persönlich zu treffen, eine Abschreckung gegen Täuschung sein. -> Nach Wiedersprüchen ausschau halten
Wie definieren und operationalisieren Toma, Hancock und Ellison (2008) „ground truth“ in ihrer Studie zu Online-Dating. Die Autoren nutzten in ihrer Studie das Alter, Gewicht und die Größe von Probanden um „ground truth“ zu untersuchen. Wählen Sie eine dieser Variablen und erläutern Sie, warum und für welches Cutoff Kriterium sie sich entschieden haben.
- Die Grundwahrheit ist definiert als der tatsächliche Sachverhalt einer Situation und dient dazu, mit Sicherheit festzustellen, ob die Informationen korrekt sind (siehe Vrij, 2000). Diese Ground-Truth-Daten werden zusätzlich zu den Ansichten der Teilnehmer über ihre eigene Genauigkeit verwendet, um betrügerische Praktiken in Online-Dating-Profilen zu beurteilen und die Faktoren der Selbstdarstellung zu untersuchen, die die Art der Täuschung in diesem Kontext der Beziehungsbildung prägen.
In der vorliegenden Studie wurden Online-Dater ins Labor eingeladen und sie gebeten, die Genauigkeit ihrer Pro-Date-Informationen und die Akzeptanz der Täuschung in Online-Dating-Profilen zu bewerten. Wir haben dann ihre Größe und ihr Gewicht gemessen und ihr Alter aus ihren Führerscheinen erfasst, was uns erlaubte, die Grundwahrheit über diese Merkmale für jeden Teilnehmer zu ermitteln. Die Feststellung der Grundwahrheit erlaubte die Kreuzvalidierung der Online-Selbstdarstellung der Teilnehmer mit ihrer tatsächlichen Größe, ihrem Gewicht und ihrem Alter.
cut off Wert: Ab wann spricht man von Täuschung:
Alter (0)
Gewicht (+- 2,27kg)
Größe (+-12cm?) (Fragwürdig: Erwartet, dass Männer mehr über ihre Größe lügen)
Nennen Sie die 3 Gründe, die Toma, Hancock und Ellison (2008) heranziehen, die dafür sprechen, lieber keine Fremdtäuschung (z.B. bei Online-Dating) zu betreiben, obwohl man die Möglichkeit dazu hätte.
Im Allgemeinen neigen Menschen dazu, sich selbst genau zu präsentieren, auch wenn Täuschung eine Alternative ist, und zwar aus mindestens drei Gründen:
(a) es ist angstproduzierend und kognitiv anspruchsvoll, falsche öffentliche Bilder zu schaffen und aufrechtzuerhalten,
(b) es ist möglich, sich selbst sowohl positiv als auch akkurat darzustellen, indem man die Art von Informationen, die man vermitteln möchte, strategisch aus dem Repertoire akkurater Selbstbilder auswählt, und
(c) es gibt bedeutende soziale Sanktionen, die damit verbunden sind, beim Lügen erwischt zu werden (soziale Akzeptanz).
Howard und Perilloux (2016) beschreiben, das die Entstehung der sexuellen Orientierung von einem bestimmten Faktor abhängen könnte. Nennen und beschreiben Sie diesen.
Genetische Faktor: Männliche Homosexualität wird über die Linie der Mutter vererbt. Gene, die zu männlicher Homosexualität führen, fördern die Fruchtbarkeit der Frau.
Evidenz: Weibliche Verwandte von Homosexuellen haben mehr Kinder.
Howard und Perilloux (2016) beschreiben „sexual fluidity“ und „canalized sexuality“ bei hetero- und homosexuellen Männern und Frauen. Was ist damit gemeint und warum war aus der Sicht von Evolutionspsychologen „sexual fluidity“ adaptiv?
Sexual fluidity: Partnerpräferenzen überlappen –> fühlen sich häufiger sowohl zu Frauen und Männer hingezogen; Wichtig falls Frauen alleine mit dem Kind dastehen auch eine Bindung zu Frauen aufzubauen um den Nachwuchs zu schützen; Frauen müssen sich vor Missbrauch schützen ; Weniger direktionale sexuelle Motivation in eine Richtung
(hetero- und homosexuelle Frauen)
Canalized sexuality: Partnerpräferenzen stabil festgelegt à zu einem Geschlecht hingezogen ; Männer sind auf der Jagd benötigen keine enge, sexuelle Bindung zu Männern (kein langfristiges Großziehen von Nachwuchs)
(hetero- und homosexuelle Männer)
Howard und Perilloux (2016) stellen a priori zwei Möglichkeiten auf, wie das biologische Geschlecht und die sexuelle Orientierung einer Person auf Mating Strategies wirken könnten. Beschreiben Sie ihre Annahmen. Welchen Schluss ziehen die Forscher aus ihrer Studie?
a)Die Paarungspsychologie hat sich zu einer geschlechtsspezifischen entwickelt, und das biologische Geschlecht ist konsequent der bestimmende Faktor: Personen desselben Geschlechts haben unabhängig von der sexuellen Orientierung eine ähnliche Paarungspsychologie (d.h. Lesben zeigen eine ähnliche Paarungspsychologie wie heterosexuelle Frauen und schwule Männer eine ähnliche Paarungspsychologie wie heterosexuelle Männer).
b) Die Paarungspsychologie hat sich speziell in Bezug auf das Geschlecht, zu dem man sich hingezogen fühlt, entwickelt: Homosexuelle Individuen zeigen eine Paarungspsychologie, die eher den gegengeschlechtlichen Heterosexuellen ähnelt (d.h. Lesben sind in der Paarungspsychologie den heterosexuellen Männern und homosexuelle Männer den he- erosexuellen Frauen in der Paarungspsychologie ähnlich).
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Geschlechtsunterschiede in der Paarungspsychologie - die zuvor fast ausschließlich mit heterosexuellen Proben untersucht wurde - tatsächlich enger mit dem biologischen Geschlecht verbunden sind als mit dem Geschlecht, zu dem man sich hingezogen fühlt. Unsere kombinierte Stichprobe aus heterosexuellen und homosexuellen Teilnehmern erlaubte es uns, zwischen den Auswirkungen des Geschlechts und des Geschlechts, zu dem man sich hingezogen fühlt (und damit der sexuellen Orientierung), zu unterscheiden; der Trend zwischen den hier untersuchten Maßen der Paarungspsychologie und der Paarungsstrategie impliziert, dass das biologische Geschlecht enger - wenn auch nicht ausschließlich - an die Paarungspsychologie gebunden ist als das Geschlecht, zu dem man sich hingezogen fühlt.
Was sind die Kernaussagen der Error Management Theorie (beschrieben in Howard, & Perilloux, 2016)?
Die Fehlermanagement-Theorie besagt, dass heterosexuelle Männer das sexuelle Interesse von Frauen überschätzen, weil das Verpassen einer potenziellen Paarungsgelegenheit für Männer insbesondere in der angestammten Umgebung kostspieliger gewesen wäre als vergebliche Liebeswerbeanstrengungen (Haselton & Buss, 2000; Perilloux et al., 2012). Umgekehrt neigen Frauen dazu, das Interesse der Männer an der Entwicklung einer festen Beziehung zu unterschätzen, weil die falsche Annahme, ein Mann sei romantisch engagiert, der kostspieligere Fehler gewesen wäre. Wir sagten daher voraus, dass schwule Männer, wie heterosexuelle Männer, dazu neigen würden, das sexuelle Interesse der Zielpersonen zu überschätzen, während Lesben, wie homosexuelle Frauen, dazu neigen würden, die Bindungsabsicht der Zielpersonen zu unterschätzen.
Was ist nach Toates der Unterschied zwischen automatischen Reaktionen mit denen, die volle Aufmerksamkeit verlangen? Nennen Sie zusätzlich je ein Beispiel, das einen a) unfreiwilligen unbewusste Prozesse veranschaulicht und b) eines für ein Verhalten das entweder mit voller Aufmerksamkeit oder c) vollständig automatisch ausgeführt werden kann.
- automatische Reaktionen: schnell und unbewusst (ohne Aufmerksamkeit oder drüber nachzudenken) evolutionär wichtig (Schutz, z.B. Hand von einer heißen Platte wegziehen), würde wertvolle Gehirnkapazität verbrauchen, wenn wir bewusst drüber nachdenken müssten und wir würden wertvolle/wichtige Zeit verlieren + riskieren ernsthafter Verletzungen, getriggert von externem Stimulus
- z.B Reflexe Hand wegziehen, wenn wir auf heiße Platte fassen, Pupillenrefle
- --> Unfreiwillig unbewusst: Reflex
- bewusste Aufmerksamkeit (genaues Gegenteil): langsamer, verbraucht Gehirnkapazität, Einbeziehung u.a. von Erfahrungen
- in fremder Umgebung, man will Weg finden
- b) eines für ein Verhalten das entweder mit voller Aufmerksamkeit oder c) vollständig automatisch ausgeführt werden kann:
- Berg hochgehen und dabei sprechen (läuft eigentlich automatisch ab, ohne dass wir uns drauf konzentrieren müssen, außer es wird irgendwie uneben)
2.Wie wirken Amygdala, der Nucleus Accumbens und der Orbitofrontale Kortex zusammen? Was bedeutet das für die Informationsaufnahme und -verarbeitung für partnerschaftswahlrelevante Merkmale? Geben Sie ein Beispiel. (S.12)
- Amygdala: Teil des limb. Systems, arbeitet automatisch, reagiert auf emotionale und motivationale Stimuli, leitet in den Ncl. Accumbens weiter
- OFC: leitet auch in den Ncl. Accumbens, auf höherer kognitiver Ebene (Bewusstseinsebene), Bewertung, zusätzliche Infos (wie kulturelle Infos einbezogen und stellt andere Infos über Körperzustände zurück und schaut ob ein bestimmter Stimulus in einer Situation angemessen ist
- Ncl. A: Infos aus Amygdala (schneller, motivational/emotional) und OFC (kognitiv bewusst)à integriert sie à also vermittelt zwischen Amygdala und OFC, Teil des dopaminergen Belohnungssystems/Basalganglien, inhibiert oder verstärkt bestimmte Stimuli in unserem Gehirn
Informationsaufnahme und -Verarbeitung für Partnerschaftsrelevante Merkmale:
Amygdala: Sexuelles Verlangen
OFC: Evaluiert und bezieht Erfahrungen mit ein
à Die Bewertung eines Partnerschaftswahl relevanten Anreizes passiert bei jedem individuell., je nach Erfahrung
.Was ist im Kontext der Evolution mit einer „funktionalen Erklärung für ein Verhalten“, „Design“, „Fitness“ und was mit „parental investment“ gemeint? (S.17)
-Funktionale Erklärung: Jedes Verhalten hat einen bestimmten Zweck und die Funktion die Gene fortzutragen
Erklärung, dass das Verhalten der Weitergabe der eigenen Gene dient
-Design: Design eines Gehirns ist evolutionär adaptiv an die Umwelt und dient der Weitergabe der Gene
-Fitness: Wie gut angepasst man an die Umwelt: Maß für den Erfolg der genetischen Aufrechterhaltung (unter genetischem Selektionsdruck)
Höher wenn man mehr lebensfähige Nachkommen produziert; ungleich mit physischer Fitness
-Parental investment: bezieht sich auf die Kosten/den Einsatz/die Ressourcen, um Nachkommen zu produzieren à höhere Kosten für Frauen, da ihr Reproduktionssystem über 9 Monate außer Kraft ist, muss den Fötus versorgen; für den Mann ist es nur die Zeit, die er mit der Paarung verbringt
4.Was meint Toates mit „low level“ vs. „high level“ wenn er über die Organisation des Gehirns redet? Geben Sie ein Beispiel
- 2 Kontrolleinheiten in unserem Gehirn:
- evolutionär altes „low level“-System, das automatisch reagiert und z.T. unbewusst agiert (spontane Reaktionen auf externe Reize), schnell, reagiert auf Ereignisse im Hier und Jetzt und verbraucht wenige Verarbeitungsressourcen.
- das „high level system“ ist evolutionär gesehen neuer und agiert bewusst und strebt nach langfristig rationalen Zielen (z.B. harmonische Ehe), rational, langfristig, hohe Verarbeitungskapazität
- z.B.: ich will abnehmen und sehe einen leckeren Kuchen à low will, high nicht; im Kindesalter überwiegt oft low, weshalb wir da zu implusiverem riskanterem Verhalten neigen, später überwiegt high
- wenn wir gerade hohe Verarbeitungskapazitäten haben, überwiegt meist high, wenn Geringere low
- wenn man Person zum ersten Mal sieht, ist das auf low level Ebene, mit genauerer Auseinandersetzung schaut man, ob sich erster Eindruck bestätigt oder überdacht werden muss (high level)
5.Was ist nach Toates der Unterschied zwischen Attraktivität und Attraktion?
- Attraktivität: Äußerliche Beurteilung von Schönheit; nicht gleichzusetzen mit sexueller Begierde kann ohne Verlangen sein, obwohl es damit assoziiert wird
- Attraktion: individuelle Anziehung, mehrere Ebenen: sexuell, Intelligenz, kann mich zu Person hingezogen fühlen, obwohl ich sie nicht attraktiv finde
- korrelieren miteinander, können aber auch unabhängig voneinander sein
- Welche vier Axiome stellt die Sexual Economics Theorie nach Baumeister und Vohs (2004) auf?
- Das Verhalten von Individuen ist in Marktsystemen miteinander verbunden, in denen die individuellen Entscheidungen durch Kosten und Nutzen im Rahmen stabiler Präferenzen geprägt sind. à soziale Normen etc. beeinflussen uns (Sexualverhalten von Personen ist „interconnected“)
- Knappe, aber wertvolle Ressourcen werden durch Preisänderungen und andere Markteinflüsse verteilt. à Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis (für Sex)
- Verkäufer von Waren oder Dienstleistungen konkurrieren miteinander à Wettbewerb um Angebot der Ressource
- Menschen streben danach, ihren Profit zu maximieren. à Outcome maximieren (Kosten-Nutzen-Vergleich)
2.Wann und warum wird nach Baumeister und Vohs (2004) (Sexual Economics Theorie) der Preis für Sex „erhöht“ oder „verringert“? Nennen und erläutern Sie je drei Beispiele aus dem Bereich „Individuelle Faktoren“ und „Markt Faktoren“
Individuelle Faktoren
Erhöht: Jungfräulichkeit, Treu, Ehrlichkeit, guter Ruf, bei Männern nicht à spricht für Sex als Ressource der Frau (hoher Wert)
Sexuelle Vorzüge à attraktiv, abhängig von der lokalen Kultur und Gemeinschaft (lokale Normen und Standards) à zB Kleidung, Make-Up. Figur, flirten, …
Niedrigerer Sexualtrieb der Frauen
Verringert:
Keine Jungfräulichkeit
Geringere sexuelle Vorzüge: Attraktivität, Alter )
Höherer Sexualtrieb der Frauen
hoher Status
Markt Faktoren
Erhöht:
mehr Männer in der Gesellschaft (hohe Nachfrage, wenig Angebot)
Monopol: künstliche Beschränkungen, um den Preis zu steigern à
Extra Punkt Frauen schließen sich zusammen, um den Preis hochzuhalten (müssten Druck aufeinander ausüben, um sexuelle Zurückhaltung auszuüben) à nicht der gl. Punkt wie Pornografie
Wenn Frauen nicht unbedingt Sex brauchen, um an Ressourcen zu kommen und auch so alle Recht und Privilegien der Männer haben
Verringert:
Mehr Frauen in der Gesellschaft (hohes Angebot, wenig Nachfrage)
Prostitution, Pornografie à Männer kommen für geringe Kosten an Sex, Nachfrage außerhalb sinkt oder wenn generell andere Frauen Sex für weniger geben
Wenn Sex der einzige Zugang für Frauen zu Ressourcen ist und zu einem guten Leben; wenn Männer Frauen in einer untergeordneten Rolle lassen
Nach der Sexual Economics Theorie von Baumeister und Vohs (2004): Wie kommt competition zwischen Frauen zustande und wie erklären die Autoren, dass auch Frauen andere Frauen unterdrücken?
- Solange die Nachfrage hoch ist à Wettbewerb zwischen Frauen indem sie ihre Schönheit/Vorzüge zeigen und ihren guten Ruf aufrechterhalten
- Relevanter wenn das Angebot aber im Verhältnis zur Nachfrage (mehr Frauen, weniger Männer) hoch ist, müssen andere Wettbewerbsformen eingesetzt werden: Abwertung von Wettbewerbern indem man sich auf den Sexappeal eines Wettbewerbers (Attraktivität) und ihre „Exklusivität“ konzentriert à als unattraktiv darstellen oder als hätte sie viele Lover (indirekte Aggressivität)
à Jede Frau will zu gutem Preis einen Partner bekommen
Wie kann man nach Baumeister und Vohs (2004; Sexual Economics Theorie) den Befund erklären, dass sexuelle Untreue für Männer schlimmer ist als emotionale Untreue und was sind mögliche Konsequenzen, die Männer spezifisch nach Baumeister und Vohs (2004) aus der sexuellen Untreue ziehen können?
- Sexuelle Untreue bei Frauen: Frau gibt kostbare Ressource weg, die der Ehemann für sich haben will, Ressource nicht wiederherstellbar, Mann hat seine Güter umsonst investiert, weil die Frau ihren Wert schon weggegeben hat
- Konsequenzen: Männer entziehen ihre Ressourcen, Frau wird für Untreue bestraft
5.Warum könnte nach Baumeister und Vohs (2004; Sexual Economics Theorie) die sexuelle Revolution im 20. Jh. für Frauen negativer sein, als für Männer?
- Durch Verhütungsmittel lassen Frauen eher Sex zu und der Preis für Sex sinkt
- Schlecht für diejenigen, die dies nicht tun
- Frauen hatten selbst mehr Möglichkeiten um sich selbst zu versorgen, weshalb sie auf keinen hohen Preis für Sex mehr angewiesen waren und in dem Sinne Sex auch selbst freier genießen konnten
- Frauen hatten keinen Druck mehr durch Selbstversorgung Sex einzutauschen
- Problem: Der Tauschpreis für Sex wurde signifikant reduziert, da mehr Frauen Sex hatten und auch für wesentlich geringere Preise
- Gegenleistung, die die Männer erbringen mussten waren geringer
Was ist nach Darwin intrasexual und intersexual selection? Erklären Sie dies an einem Beispiel.
- Intrasexual:
- Wettbewerb zwischen Mitgliedern des gleichen Geschlechts, um Zugang zu Partnern des anderen Geschlechts zu bekommen
- z.B. Schlankheitswahn bei Frauen
- z.B. Stärke oder Größe signalisieren („Kampf“), männliche Tiere
oder eindeutige Signale aussenden an das andere Geschlecht, vom anderen Geschlecht begehrte Ressourcen erwerben, Zugang von Wettbewerbern zu Personen des anderen Geschlechts behindern (kein Kampf) à oft kein direkter Kampf; Konkurrenten müssen sich nicht zwangsläufig begegnen
- Intersexual:
- Zwischengeschlechtlich, bevorzugte/präferenzgeleitete Wahl von Mitgliedern eines Geschlechts gegenüber Mitgliedern des anderen Geschlechts, die über bestimmte Eigenschaften verfügen
- z.B., dass der Partner schlau ist, um einen guten Beruf zu finden
- Weibchen vieler Arten sind in ihrer Partnerwahl anspruchsvoller/kritischer und wählerischer als Männchen à "weibliche Auswahl/Selektion/Entscheidung".
- männliche Wahl möglich, insbesondere bei Paarungssystemen, die zur Monogamie neigen.
- Bsp.: weibliche Wahl à Männer müssen sich stärker behaupten, um die wünschenswerten Merkmale/Ressourcen zu zeigen/bekommen
Welche vier „intrasexual strategies“ kommen nach Buss (1988) im Menschen häufiger vor als direkte Konfrontation?
- Fähigkeit, einen Partner zu finden/lokalisieren (z.B. Orte aufsuchen, an denen sich Personen des anderen Geschlechts aufhalten, wie z.B. Bar)
- Verhalten, um die Anziehungskraft zu stärken, zeigen (z.B. Interesse oder Verfügbarkeit signalisieren)
- Erwerb von Ressourcen, die von den Mitgliedern des anderen Geschlechts begehrt sind
- Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes/Aussehens (z.B. Diät) à Anpassungsfähigkeit
Wie ist Buss (1988) vorgegangen als er verschiedene Taktiken entwickelte, die Menschen dazu benutzen, einen Partner anzuziehen (Preliminary Study)? Beschreiben Sie 2 Vor- und Nachteile dieses Vorgehens.
- 113 College Studenten (57 Frauen und 56 Männer) haben jeweils einen Fragebogen erhalten wo sie ihr Geschlecht und Alter eintragen mussten
- Zunächst sollen sie 5 Sachen aufschreiben was Personen des gleichen Geschlechts für Taktiken nutzen um sich für das andere Geschlecht attraktiv zu machen. Dabei können sie ihre eigene Erfahrung aufschreiben oder das was sie von anderen gehört haben
- Um sich von gleichgeschlechtlichen Rivalen abzuhaben (gleiche Geschlecht)
- Potentielle Partner des anderen Geschlechts anzuziehen (andere Geschlecht)
- Sich selbst attraktiver zu machen
- Danach haben sie nochmal den gleichen Zettel bekommen wo sie nochmals die Taktiken des anderen Geschlechts aufschreiben sollten
-> Act nominations nennen
Vorteile
Kann neue Aspekte/Items enthalten
Geschlechterspezif. Taktiken erkennen
Breites Spektrum
Nachteile
Explizites Rating (Selbstaussage, kann verfälscht werden)
Personen trauen sich evtl. nicht etwas aufzuschreiben à Soziale Erwünschtheit
Man denkt oft in Klischees und Rollenbildern und denkt nicht mehr selber nach
Keine starke Variation bezüglich des SÖS und der Kultur
Welche Stichproben hat Buss (1988) befragt, um nach Geschlechterunterschieden in der Ausübung verschiedener „Mating Tactics“ zu suchen (Study 1 / Study 2)? Begründen Sie kurz auf Grundlage zweier Befunde, warum die verschiedenen Stichproben unterschiedliche Ergebnisse geliefert haben könnten.
- Study 1: 113 college students Ausgewogenes Männer Frauen Verhätlnis
- Ähnliche Instruktionen: Engster Freund des selben Geschlechts, welche Taktiken hat die Person in den letzten 3 Monaten angwendet
- tudy 2: 107 neu verheiratete Paare
. Studie: Rückblickende Bewertung der Performance von 107 frisch verheirateten (<1Jahr) Paaren à angeben, welche Taktiken sie in ihren ersten Dates verwendet haben
- Vortest und Laborbeobachtung
Warum kamen bei Studie 1 und 2 unterschiedliche Ergebnisse raus?
- verschiedene Situationen (in Studie 2 sollte man sich zurückerinnern à retrospektive Selbsteinschätzung) und in Studie 1 sollte man wen anderen einschätzen; anderen einzuschätzen birgt Gefahr: man weiß nicht, ob der andere sich z.B. wirklich schüchtern verhalten hat, weil er wen anderes anziehen wollte
- Unterschdl. Ergebnisse, aber man versucht es in die Hypothesen reinzupressen
- Man hätte für die versch. Erhebungssituationen versch. Annahmen machen müssen
Der selbsteingeschätzte „Mate Value“ ist nach Bird, Carré, Knack und Arnocky (2016) entscheidend verantwortlich für intrasex Rivalität zwischen Männern. Was schreiben die Autoren, wie man den „Mate Value“ einer Person definieren kann?
- mate value = Summe an Charakteristiken, die ein Individuum je nach Zeitpunkt (z.B. Aussehen verändert sich mit der Zeit) und Kontext (z.B. je nach Kultur wie Bräune der Haut), die ihre Fähigkeit beeinflussen einen Partner zu finden, anziehen und zu behalten
-> gibt es für beide Geschlechter
- Verändern über Zeit (Jugend, Fertalität)
- Kontextunterschiede (Bsp. Bräune der Haut)
- 3 Stadien (find, attract and retain a mate)
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