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M5- Einführung 1

Themenliste Studienbrief- Fragen

Themenliste Studienbrief- Fragen


Kartei Details

Karten 27
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.12.2019 / 04.04.2024
Lizenzierung Keine Angabe
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Was ist eine „empirische“ Wissenschaft?

Eine empirische Wissenschaft
--> arbeitet nicht rein argumentativ und denkerisch

--> erprobt die Gültigkeit von Theorien und daraus abgeleiteten Hypothesen in der "realen Welt".

 

- sie ist erfahrungsbasiert ("Erfahrungswissenschaft").

--> Mit Hilfe der Generierung und Auswertung von Daten werden vorher aufgestellte Hypothesen überprüft und daraus dann Schlüsse auf den Wahrheitsgehalt übergeordneter theoretischer Zusammenhänge gezogen.

Beispiele: Physik, Chemie, Biologie, empirische Sozialwissenschaft, Psychologie

- Psychologie ist keine normative Wissenschaft

Was ist ein psychologisches Konstrukt?

- Abstraktion von empirisch direkt beobachtbaren Untersuchungsgegenständen auf etwas "dahinter", das diese gedanklich verbindet oder erklärend hinter ihnen steht.

= eine gedankliche Hilfskonstruktion für die Beschreibung von Phänomenen, die der direkten Beobachtung nicht zugänglich sind, sondern nur aus anderen beobachtbaren Daten erschlossen werden können; sind nicht reine Gedankengebäude, beziehen sich auf Phänomene des menschlichen Verhaltens/ Erlebens, sind aber nicht mit diesen identisch


 

Das Konstrukt kann also immer nur indirekt erschlossen werden, weil man davon ausgeht, dass es sich in bestimmten beobachtbaren Sachverhalten / Daten ausdrückt, ohne damit voll erfasst werden zu können.

Beispiele: Intelligenz, Freundschaft, Trieb, Liebe
-- Konstrukte manchmal denselben Namen wie Alltagsbegriffe; Unterscheidung in Bedeutung nicht vergessen

Was bedeutet Operationalisierung?

- Vorgang, mit dem man ein theoretisches Konstrukt "messbar" machen will.

man muss definieren, welche empirisch erfassbaren Indikatoren für das Konstrukt man sinnvollerweise verwenden kann, um das Konstrukt möglichst in der Breite seiner Bedeutung weitgehend abbilden zu können.

-Außerdem gehört zur Operationalisierung die methodische Festlegung der Erhebungsmethode, der Messinstrumente und die Art der Datenauswertung.

 

Beispiel: Operationalisierung der Konstrukts "Angst" mithilfe von Messung der Hautleitfähigkeit

oder Pulsrate

-Mit der Operationalisierung hängt aber auch die Frage zusammen wie die erfassten Werte (hier die Hautleitfähigkeit) genau mit dem Konstrukt „Angst“ in Verbindung gebracht werden. In diesem Fall könnte es z. B. ein Anstieg der Ängstlichkeit in einer bestimmten Situation sein, die als eine Anstieg der Hautleitfähigkeit operationalisiert wird.

- Operationalisierung als spannende, vor allem kreative Aufgabe (häufig jedoch Bedienung an standardisierten oder etablierten Erhebungesmethoden)

Was sind die Vor- bzw. Nachteile einer Fragebogenuntersuchung?

Nachteile sind:

-Bei geschlossenen Fragen (Ratingskala1 bis 5 z.B.) lässt sich daraus nicht ablesen, was im Kopf des Befragten abläuft und ebenso wenig, ob dieselbe angekreuzte Zahl für unterschiedliche Menschen nicht unterschiedliche Bedeutung hat.

Und auch wenn man auf der Grundlage von Zahlen statistische Auswertungen vornehmen kann, müssen diese Zahlen psychologisch gesehen nicht immer valide (gültig) sein.

Neben den unterschiedlichen persönlichen Konstrukten, die in die Antworten einfließen und in der Auswertung nicht mehr sichtbar sind, spielen dabei auch ungünstige Antwortmuster wie "Ankreuzen der mittigen Kategorie als Notlösung bei Verständnisschwierigkeiten oder Unschlüssigkeit" eine Rolle.

 

Vorteile sind: Sie ist ökonomisch und erfordert weniger Zeit als z.B. Interviews; man kann sie einfach quantitativ auswerten und erhält in vielen Fällen reliable und valide Ergebnisse (wann sind Ergebnisse valide?)

Was sind display rules und wie können Sie erforscht werden?

Display rules sind " kulturell vorgeschriebene Regeln, die Menschen früh in ihrem Leben durch Interaktionen und Sozialisation mit anderen Menschen lernen."

-->Darstellungsregeln modifizieren d. den Ausdruck von Emotionen in Abhängigkeit vom soziokulturellen Umfeld und dem situativen Kontex, Der emot. Ausdruck kann abgeschwächtverstärkt oder durch andere Emotionen maskiert werden

 

- Beispiel: freundliches Lächeln, auch wenn man ein enttäuschendes Geschenk erhält (um anderen nicht zu verletzten, manchmal auch bedanken); Enttäuschung lassen wir uns nicht ansehen

Entwicklung der Regulation des nonverbalen Ausdrucks

- Kinder zeigen Enttäuschung recht offen -> Es stellt sic die Frage, ab wann das Ausdrucksverhalten auf welche Weise reguliert wird? ("Untersuchungssituation: Das enttäuschende Geschenk"
- Ausdruck von Kindern wird beobachtet und ausgewertet

- 72 Kinder; Bedinungen: Qualität des Geschens (attraktiv; enttäuschend); SItuationstyp (sozial; nicht- sozial)

- Mikikkodierung: Filmmaterial könnte zum einen Versuchspersonen zur Einschätzung vorgelegt werden

-> Beurteilen auf deren emotionalen Gehalt (handelt es sich um attraktives oder unattraktives Geschenk?)

-  alternativ: Mimikanalyse: Mimikkodiersystem FACS (Facial Action Coding System)
 

Erwartungen: Indikatoren für positive Emotionen sollten sich bei Erhalt des attraktiven Geschenkes unabhängig vomm Situationstyp finden -> zeichen des "wahren Lächelns" / bei Erhalt des unattraktiven Geschenks in der nicht- sozialen Bedingung: nicht

--> soziale Bedingung: es wurde Indikatoren positiver Emotionen- aber kein "wahres Lächeln"- erwartet

- Statistische ANalyse: Varianzanalyse

- drei Haupteffekte: 1. Alter: Jüngere Kinder: zeigen mehr positive Indiktoren als ältere

2. Situaitonstyp: in der sozialen Situaiton: mehr positive Indikatoren wurden gezeigt 

3. Geschenkqualität: bei Erhalt des attraktiven Geschenks: mehr positive Indikatoren gezeigt

-> bei Interpretation:  Interaktion berücksichtigen

- Mädchen zeigen mehr positives Verhalten in der sozialen als in der nicht- sozialen Situaiton (unabhängig von Geschenkqualität)

-Verhalten der Jungen war vom Situationstyp und von der Geschenkqualität beeinflusst (bei attraktivem Geschenk: Situationstyp kein Einfluss); unattraktives Geschenk: zeigten in der nicht-sozialen Situation weniger positives Verhalten

- Auswertung der Indikatoren für negative Emotionen: klarer Haupteffekt für die Geschenkqualität; Situationstyp spielt keine Rolle

 

 

 

 

Was bedeutet Generalisierung?

- man schließt auf Basis der Stichprobe auf die Grundgesamtheit

-„Generalisierung bezeichnet den Vorgang der Verallgemeinerung von Aussagen, die in der Regel auf einer geringen Anzahl gleichlautender Erfahrungen beruhen (Stangl, 2020).

- nur möglich, wenn Stichprobe tatsächlich eine Zufallsaufwahl einer wie auch immer definierten Grundgesamtheit darstellt:  --> Repräsentativität

- Externe Validität muss gegeben sein

(Bsp. Schwierigkeit: Psychologiestudenten als VPs- leicht zugägnglich; jedoch oft nicht zu verallgemeinern)

Einschränkungen: Man kann Merkmale wie Alter/ Geschlecht zwar systematisch ausbalancieren, allerdings bei z.B. kultureller Zugehörigkeit/ sozioökonomischem Status: fast unmöglich 

Was ist mit ökologischer Validität gemeint?

Nach Bonfenbrenner ist ökologische Validität das "Ausmaß, in dem die von den VPn einer wissenschaftl. Untersuchung erlebte Umwelt die Eigenschaften hat, die der Forscher voraussetzt"; d. h., dass kritisch zu hinterfragen ist, ob die in den mehr oder weniger artifiziellen Kontexten hergestellte Erkenntnis auch für dieses Phänomen draußen in der Welt gültig ist.

Ökologische Validität bedeutet also, inwieweit das Untersuchungsdesign möglichst natürlich ist