M5- Einführung 1
Themenliste 3b: Siegler Kapitel 9: Lerntheorien
Themenliste 3b: Siegler Kapitel 9: Lerntheorien
Set of flashcards Details
Flashcards | 22 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 17.12.2019 / 28.01.2023 |
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John B. Watsons Theorie
= J. B. Watson: Begründer des Behaviorismus Annahmen:
• soziale Umwelt bestimmt die Kindesentwicklung
• das Lernen durch Konditionieren ist der primäre Entwicklungsmechanismus
• ·Psychologen sollten nur objektiv nachprüfbare Verhaltensweisen untersuchen
Klassische Konditionierung
= Das klassische Konditionieren beruht auf einer bereits im Verhaltensrepertoire bestehenden Reiz-Reaktions-Verbindung. Wenn ein zuvor neutraler Reiz wiederholt mit dem ursprünglichen Auslösereiz gekoppelt wird, löst er im Anschluss ebenfalls eine Reaktion aus.
Experiment „kleiner Albert“ (Watson und Rayner 1920)
9 Monate alter Albert im Labor zunächst zahme Ratte gegeben ->Albert reagierte positiv auf Ratte • in nächsten Versuchsdurchgängen koppelten Forscher das Erscheinen der Ratte mit lautem Geräusch ->ängstigte Albert ->nach einigen Versuchsdurchgängen begann Albert sich vor der Ratte zu fürchten
unser Alltag ist voller Beispiele für konditionierte Reaktionen
z.B.: Kleinkinder zeigen beim Anblick eines Arztes in weißem Kittel häufig Furcht (unangenehme Behandlungen) → um dem entgegenzuwirken, verbinden moderne Ärzte die Behandlung oft mit Gesprächen oder kleinen Belohnungen
==>Arbeiten von Watson legten Grundlage für Behandlungsverfahren, die auf entgegengesetzten Prozess beruhen –> Dekonditionierung
Dekonditionierung /Löschung
(auch Löschung von Furcht genannt) = eine vorhandene Furcht/Angst soll gelöst werden durch Kopplung des Angstobjekts mit positiven Reizen
·Studie Dekonditionierung
• Studentin von Watson, Mary Cover Jones, behandelte 2 Jahre alten Peter
• Peter fürchtete sich entsetzlich vor weißen Kaninchen, weißen Ratten (alles was weiß war)
• um Furchtkonditionierung zu löschen, gab ihm Versuchsleiter kleinen Leckerbissen
• während Peter aß, wurde Kaninchen im Käfig ganz langsam näher zu ihm gebracht
->nachdem er das gefürchtete Objekt wiederholt in einem Kontext erlebte, der ihm selbst keine Angst machte, überwand Peter seine Furcht
o konnte Kaninchen streicheln
· dieser Ansatz wir heute systemat. Desensibilisierung genannt
Systematische Desensibilisierung
= Ein therapeutisches Konzept, das auf dem klassischen Konditionieren aufbaut. Dabei werden positive Reaktionen nach und nach auf Reize konditioniert, die anfänglich eine sehr negative Reaktion hervorgerufen haben. Dieser Ansatz erweist sich insbesondere bei der Behandlung von Ängsten und Phobien als nützlich
Kritik an seinen Experimenten
Moralisch und ethisch abzulehnen
- evtl. näher erläutern
B.F. Skinners Theorie: Operante Konditionierung- warum Bezeichnung "operant"?
Operante Konditionierung-warum Bezeichnung „operant“?
Annahmen Skinner:
• Wir neigen dazu, Verhaltensweisen zu wiederholen, die zu günstigen Ergebnissen führen = Verstärkung
• Wir neigen dazu, Verhaltensweisen zu unterdrücken, die zu ungünstigen Ergebnissen führen = Bestrafung/Ignorieren
• Laut Skinner ist alles was wir tun/ jede Handlung eine operante Reaktion, die von den Folgen früheren Verhaltens beeinflusst wird
>Im Mittelpunkt steht die Frage, wie (das Lernen von) Verhalten von seinen Handlungseffekten abhängig is
Verstärker / Verstärkung
Aufmerksamkeit =wirksamer Verstärker
• Kinder machen viele Dinge nur, um Aufmerksamkeit zu erhalten
• Wutausbrüche kann man vermeiden, indem dieses Verhalten immer, wenn es auftritt, ignoriert wird
Positive Verstärkung: Wenn auf ein Verhalten ein Ereignis in der Umwelt des Organismus erfolgt und die Auftretens-WSK dieses Verhaltens daraufhin steigt
Verstärker: Konsequenzen, die auf ein bestimmtes Verhalten folgen
POSITIVE Verstörker: Belohnung, Lob,Geld
Negative Verstärker: negativer Reiz bleibt aus, ein negatives Ereignis wird gemieden
Auszeit / Time Out
=Auszeit oder zeitweilige Isolierung (aufs Zimmer, vor die Tür)
=systematischer Entzug der Aufmerksamkeit
->Verstärkung für unangenehmes Verhalten wird aus der Situation entfernt
->Ziel: Löschung des Verhaltens
->z.B. Sohn, der immer wieder vom Bett aufsteht um elterliche Aufmerksamkeit (=Belohnung) zu erhalten
-> anstatt immer wieder zu belohnen (durch Gespräch, Interaktion, Diskussion, Schimpfen): nüchtern, freundlich, sanft, schweigend und konsequent immer wieder ins Bett zu bringen
Arbeiten über Verstärkung führte zur Therapieform Verhaltensmodifikation
=Eine Therapieform, die auf Prinzipien des operanten Konditionierens beruht. Dabei werden Verstärkungskontingenzen verändert, um ein angepasstes Verhalten zu fördern.
->z.B. Vorschulkind spielte zu oft allein -Betreuungspersonen verstärkten Rückzugsverhalten des Jungen unwillentlich - Sprechen mit ihm und trösteten ihn, wenn er allein war, schenkten ihm keine Beachtung, wenn er mit anderen spielte
->Verhalten des Kindes wurde verändert, indem Erzieherinnen ihre Verstärkungskontingenzen umdrehten und ihm dann Aufmerksamkeit schenkten, wenn er mit anderen spielte und ignorierten, wenn er allein war
Intermittierende Verstärkung
=Inkonsequentes Reagieren auf das Verhalten eines anderen Menschen, indem man beispielsweise ein unerwünschtes (erwünschtes) Verhalten manchmal bestraft (belohnt/verstärkt) und manchmal ignoriert.
Skinner entdeckte in seinen Forschungen an Tieren, dass intermittierende Verstärkung Verhaltensweisen gegen Löschung immunisiert
->wird die gelegentliche Belohnung nach intermittierender Verstärkung vollständig entzogen, bleibt Verhalten länger bestehen als bei vorausgehender kontinuierlicher Verstärkung und ist schwerer zu löschen
=>Die Hoffnung / Erwartung auf Belohnung wird nicht so schnell aufgegeben (was einmal funktioniert hat, soll doch auch in der Zukunft funktionieren….)
->z.B. Wird dem Schreien auch nur einmal nachgegeben (Kind bekommt was es will) wird das Verhalten löschungsresistenter, selbst wenn es danach bei unerwünschten Verhaltensweisen (schreien) immer ignoriert wird ->hier nachteilig für die Eltern Video Josephs: Automat mit vielen Kaugummis und wenig beliebten Spielzeugen - >Hoffnung auf Spielzeug führt dazu, dass immer wieder Geld eingeworfen wird, auch wenn meist ein unbeliebtes Kaugummi kommt (Spielzeug, kommt aber dennoch in gewissen Abständen)
Warum heißt es "operantes" Lernen?
-Form des Lernens, die durch die Konsequenzen einer Handlung (Erfolg od. Misserfolg) gesteuert wird
[< lat. operans, Gen. operantis »wirksam, tätig«]
Operantes Verhalten ist ein Verhalten, das durch nichts bedingt (ausgelöst) wird ("spontan").
Man operiert durch eine Handlung in der Umwelt. Aufgrund der Auswirkungen auf diese Handlung verändert sich das Verhalten.
Verhalten, das sich als günstig oder angemessen erweist, wird wieder gezeigt und aufgrund von Verstärkungen ins Verhaltensrepertoire eines Individuums aufgenommen.
Albert Banduras Theorie
-> soziales Lernen
• Versucht auch, Persönlichkeit und andere Aspekte der sozialen Entwicklung anhand von Lernmechanismen zu erklären
• Betont Beobachtung und Nachahmung, weniger die Verstärkung als Entwicklungsmechanismen
• Umwelt wirkt auf Entwicklung von Kindern ein
• Größter Teil des Lernens ist sozialer Natur ist, und beruht auf der Beobachtung des Verhaltens anderer Menschen
Rolle von Beobachtung und Nachahmumg
• Kinder lernen am wirksamsten, indem sie zuschauen, was andere Menschen machen und dann imitieren
• Verstärkung kann Wahrscheinlichkeit der Imitation erhöhen, ist aber nicht notwendig
->daher auch symbolisches Lernen (Bücher, Film, etc.) ist möglich
• Beobachtungslernen hängt von kognitiven Prozessen ab (Aufmerksamkeit, Encodierung, Speicherung, Abruf)
->z.B. wissen Kinder bereits viel durch Beobachtung über das Autofahren, lange bevor sie selbst den Führerschein machen ->nannte sie daher später ‚sozial-kognitive-Lerntheorie‘
• betont aktive Rolle des Kindes in ihrer Entwicklung • Entwicklung = reziproker Determinismus von Kindern und ihrer sozialen Umgebung
= reziproker Determinismus
=die Wechselbeziehung zwischen Kindern und ihrer Umwelt, die Veränderungen auf beiden Seiten bestimmt: Kinder werden durch ihre jeweilige Umgebung beeinflusst, haben zugleich aber auch umgekehrt Einfluss auf diese
• wahrgenommene Selbstwirksamkeit
Selbsteinschätzung eines Menschen, wie wirksam er oder sie das eigene Verhalten, die Gedanken und Gefühle kontrollieren kann, um gewünschte Ziele zu erreichen
o wahrgenommene Selbstwirksamkeit (SW) der Affektregulierung hängt damit zusammen, wie gut man im Leben mit seinen Gefühlen umgehen kann
• SW bei positiven Affekten:
• das Gefühl, Zuneigung zu einem anderen Menschen ausdrücken und darin Erfüllung finden können
• SW bei negativen Affekten:
• wie gut kann man nach eigener Einschätzung bei Bedrohungen und Provokationen mit Angst und Wut umgehen • SW bei schulischer Leistung:
• Wie gut regulieren Schüler ihre Lernanstrengung, bewältigen ihr Lernpensum und könne eigene Erwartungen und die der anderen erfüllen
z.B. hohe SW beim Lernen: Umgebung so gestalten, dass effektives Lernen möglich und sich Infos und Hilfe von anderen holen • folgt in verschiedenen Bereichen ähnlichen Mustern: z.B. Jugendliche mit geringer SW bei der Affektregulierung haben auch meist geringe SW beim Erfüllen von Ausbildungsanforderungen
Bedeutung der Bobo Doll (Stehaufpuppe) Untersuchung:
noch ergänzen!was z. B. die Beschreibung des Designs und der Ergebnisse anbelangt
1. Kindern im Vorschulalter wurde einzeln ein Kurzfilm gezeigt, in dem ein erwachsenes Modell eine große aufblasbare Stehaufpuppe ungewöhnlich gewaltsam behandelte
2. waren in drei Gruppen eingeteilt, die jeweils unterschiedliche Reaktionen auf das Verhalten des Modells beobachteten
a. Modell wurde belohnt b. Modell wurde bestraft c. keine Konsequenzen
3. Frage war, ob die stellvertretende Verstärkung ( =Beobachtung, wie jemand anderes eine Belohnung oder Bestrafung erhält) einen Einfluss darauf haben würden, inwieweit das Kind das beobachtete Verhalten reproduziert
4. Jedes Kind wurde anschließend in einem Raum mit einer Stehaufpuppe gelassen und beobachtet.
5. Unabhängig davon, ob das Verhalten nachgeahmt wurde oder nicht, wurde dem Kind nachher einen Saft und ein Geschenk angeboten, wenn es alle Handlungen des Models imitierte, an die es sich erinnern konnte
Ergebnis& Schlussfolgerung : Podo- Stehauf- Puppe
• Tendenz zur Imitation ist davon abhängig, ob das Modell für die beobachtete Handlung belohnt oder bestraft wurde
o Kinder, die Bestrafung beobachtet hatten, imitierten das Verhalten seltener als die anderen beiden Gruppen.
Kinder aller drei Gruppen hatten aus Beobachtung des Modellverhaltens gelernt und konnten sich erinnern, was sie gesehen hatten
• Jungen verhielten sich körperlich aggressiver als Mädchen
o wahrscheinlich lernen Kinder, welche Verhaltensweisen für ihr Geschlecht unpassend sind
Bedeutung und Schlussfolgerung:
• Kinder lernen schnell durch Beobachtung des Verhaltens anderer Menschen
o jedoch: Es zeigte sich, dass nicht alles, was Kinder durch Beobachtung lernen, zu Verhaltensänderung führt
• Auf versprochene Belohnung wiederholten alle Kinder das beobachtete aggressive Verhalten -> Sie hatten gelernt, sich das Verhalten zu merken =>Die These, dass Verstärkung die Wahrscheinlichkeit der Imitation erhöhen kann, aber nicht notwendig zum Lernen ist, konnte durch die Untersuchung bestätigt werden
Klassische und Operante Konditionierung in der Entwicklung
• Im Gegensatz zu psychoanalytischen Theorien empirisch abgeleitet und prüfbar
• Haben viele Anwendungsmöglichkeiten beeinflusst, z. B. systematische Desensibilisierung, Verhaltensmodifikation
• Hauptschwächen: Vernachlässigung biologischer Faktoren, und abgesehen von Bandura auch kognitiver Faktoren
Die Überwindung "der" Lerntheorien durch "den" Konstruktivismus
• Lerntheorien haben im Alltag nach wie vor noch große Bedeutung
• Einfluss auf Behandlungsmethoden s.o.
• Beispiele: • Joseph: Kinder, die an der Kasse schreien, bis sie eine Belohnung erhalten
--> ABER: Individuen nicht einfach stimulus-kontrolliert sind wie von den Lerntheorien behauptet, ist mittlerweile, dank des Einflusses der Konstruktivisten, Konsens. Menschen (und teilweise auch Tiere) reagieren nicht direkt auf einen Stimulus, sondern auf ihre subjektive Deutung des Reizes und der Situation.
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