HF 18 Block 06 Depression und Suizidalität
Lernkartei zu Depression
Lernkartei zu Depression
Kartei Details
Karten | 21 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 23.11.2019 / 26.06.2024 |
Weblink |
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Was sind die Kernsymptome von Depressiven Störungen?
- Andauernde Verstimmung
- Verlust von Interessen und Freude
- Erhöhte Ermüdbarkeit
Was sind Zusatzsymptome, die bei einer Depressiven Störung auftreten können?
- Verminderte Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit
- Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle
- Pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken, -pläne, -handlungen
- Schlafstörungen
- Verminderter Appetit
Was sind somatische Symptome, die bei einer Depressiven Störung auftreten können?
- Verlust von Interessen oder Freude an üblichen Aktivitäten
- Verminderte emotinale Reaktionsfähigkeit
- Früherwachen (um zwei oder mehr Stunden)
- Morgentief
- Motorische Hemmung ("Verkriechen im Bett") oder Agitiertheit ("Tiger im Käfig")
- Schwere Schlafstörung in zweiter Nachthälfte
- Appetit- und Gewichtsverlust über 5 % in wenigen Wochen
- Verlust des sexuellen Verlangens
Wie werden Depressionen eingeteilt?
Leichte Depression (etwa 15 %* aller Depressionen):
- Nur wenige der aufgezählten Symptome; geringgradig ausgeprägt
Mittelgradige depressive Episode:
- Mehr Symptome, einige besonders ausgeprägt
- soziale, häusliche und berufliche Aktivitäten eingeschränkt
Schwere depressive Episode:
- Alle Kern- und mindestens 4 Zusatzsymptome
- Suizidrisiko sowie somatisches Syndrom
- Evtl. psychotische Symptome wie Wahn, Halluzinationen, Stupor,
- soziale, häusliche und berufliche Aktivitäten kaum noch möglich
Was sind die Ursachen von Depressionen?
10 % „Endogen“: von innen kommend (teilweise vererbte, an den Nervenübertragungsstellen ablaufende Prozesse)
15 % „Somatogen“: Organisch, körperlich verursacht (Erkrankungen verschiedener Körperorgane inkl. des Gehirns)
75 % „Psychogen“: seelisch verursacht (traumatisierende, konflikthafte Erlebnisse in Kindheit und Erwachsenenalter)
Welche Depressionsarten kennt das ICD-10?
- Depression als organische Störung (ICD-10: Kapitel F0)
- Depression im Verlauf eines schizophrenen Schubes (ICD-10: Kapitel F2)
- Depression als affektive Störung (ICD-10: Kapitel F3)
- Depression als Anpassungsstörung (ICD-10: Kapitel F4)
- Depression als Störung im Wochenbett (ICD-10: Kapitel F5)
Bei welchen Diagnosen kann die Depression als affektive Störung auftreten?
- F30 manische Episode
- F31 bipolar affektive Störung
- F32 depressive Episode
- F33 rezidivierende depressive Störungen
- F34 anhaltende affektive Störungen
- F38 sonstige affektive Störungen
- F39 nicht näher bezeichnete affektive Störungen
Was gibt es für weitere Depressive erkrankungen?
- F41.2 Angst und depressive Störung gemischt
- F43.20 kurze depressive Reaktion (leichter depressiver Zustand, der nicht länger als 1 Monat dauert)
- F43.21 längere depressive Reaktion (leichter depressiver Zustand als Reaktion auf eine längere Belastungssituation, der aber nicht länger als 2 Jahre dauert)
- F53.0 postpartale Depression (Beginn innerhalb von 6 Wochen nach der Entbindung; bei bis zu 15 % aller Frauen; Verstimmungen bei bis zu 80%)
- F20.4 Postschizophrene Depression (im Verlauf eines sich zurückbildenden schizophrenen Krankheitsschubes bei bis zu 60 % aller Patienten)
- F25 Schizoaffektive Störungen (episodische Erkrankungen, bei denen sowohl affektive wie schizophrene Symptome gemeinsam auftreten; im Lebensverlauf bei 0,5 bis 0,8 % der Bevölkerung)
- F06.32 organische depressive Störung (aufgrund einer Schädigung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit)
Was ist der Unterschied zwischen Trauer und Depression?
Trauer
- Gesunde Reaktion auf ein Verlusterlebnis
- Lässt Ablenkung zu
- Befreit zu neuem Erleben
Depression
- Krankhafter Prozess
- Blockiert Denken und Empfinden
- Führt zu innerer Leere
Was sind die Schlüsselfragen nach Kielholz?
- Woran können Sie sich freuen?
- Fällt es Ihnen in letzter Zeit schwer, sich für etwas zu entscheiden?
- Haben Ihre Interessen (an Zeitgeschehen, Hobbies) abgenommen?
- Haben Sie sich von Beziehungen zurückgezogen?
- Grübeln Sie über den Wert Ihres Lebens nach?
- Müssen Sie ab und zu daran denken, sich das Leben zu nehmen?
Wieviele Menschen leiden an Depression?
- Im Verlauf ihres Lebens ist ca. jede fünfte Person (Frauen doppelt so häufig wie Männer) von einer ernsthaften Depression betroffen
- Aktuell leiden bis zu 7% der Bevölkerung an Depressionen. 1 bis 3% sind schwer erkrankt.
Trotz der Häufigkeit werden Depressionen in höchstens der Hälfte aller Fälle erkannt und korrekt behandelt.
Weshalb erfogen suizidale Handlungen auf Basis einer Depression mehrheitlich?
Suizidale Handlungen erfolgen auf Basis einer Depression mehrheitlich in einem Zustand der Dissoziation (Abspaltung, Trance)
Die meisten Menschen, die einen Suizidversuch begangen haben, sterben durch Suizid.
Wer von einer suizidalen Handlung abgehalten wird, stirbt mit grosser Wahrscheinlichkeit nie durch Suizid
Welches sind die 3 häufigsten Suizidmethoden?
- Erhängen
- Schusswaffen
- Sturz
Suizidversuche sind häufiger als durchgeführte Suizide. Wie viel häufiger? Sind Frauen oder Männer mehr betroffen?
- 10 – 15 x häufiger als Suizide
- 1,5 x so viele Frauen wie Männer
10% aller Suizide werden angekündigt.
Man sollte Selbsttötungsgedanken nicht erfragen. Das erhöht das Suizidrisiko.
Mit welchen Fragen kann man die Selbsttötungsgefahr einschätzen?
- Wunsch nach Veränderung: „Haben Sie in letzter Zeit daran gedacht, dass Sie so nicht weiterleben wollen?“
- Todeswünsche: „Haben Sie daran gedacht, dass Sie sterben möchten?“
- Suizidideen: „Ist Ihnen der Gedanke gekommen, sich etwas anzutun?“
- Suizidpläne: „Haben Sie konkrete Pläne, sich etwas anzutun?“
- Suizidmethode: „Wüssten Sie, wie Sie sich etwas antun würden?“
- Parasuizidale Handlungen in der Anamnese: „Haben Sie schon einmal versucht, sich das Leben zu nehmen?“
- Familienanamnese: „Sind in Ihrer Familie Suizide oder Suizidversuche vorgekommen?“
Wann ist ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik bei Depression empfehlenswert?
- Selbsttötungsgefahr
- Überforderung der Angehörigen
- Unfähigkeit, den Alltag zu strukturieren
- Behandlungsresistenz
- Komplizierung durch zusätzliche Erkrankungen
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