HF 18 Block 06 Demenzerkrankungen
Lernkartei zu Demenz
Lernkartei zu Demenz
Kartei Details
Karten | 28 |
---|---|
Lernende | 12 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 20.11.2019 / 26.06.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20191120_hf_18_block_06_demenzerkrankungen
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20191120_hf_18_block_06_demenzerkrankungen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Demenzerkrankungen nehmen in der Bevölkerung immer mehr ab.
In Graubünden werden mehr als die hälfte der Menschen, die an Demenz leiden, zuhause von ihren Angehörigen gepflegt.
Was ist die Definition von Demenz?
Beeinträchtigung verschiedener Hirnfunktionen mit Folgen für das alltägliche Leben
Welche Hirnfunktionen können bei einer Demenz beeinträchtigt sein?
- Gedächtnis
- Orientierung
- Sprache
- Erkennen
- Handeln
- Exekutivfunktionen (Planen, Organisieren, Abstrahieren, Urteilsfähigkeit)
Wie verläuft eine Demenz?
Demenz ist eine langsam fortschreitende Erkrankung (Durchschnittsdauer 9 Jahre).
Was sind die Symtome der leichten Demenz?
- Beginnende Vergesslichkeit
- Unaufmerksamkeit
- Orientierungsstörungen in ungewohnter Umgebung
- Unentschlossenheit, Zögerlichkeit
Was sind die Symtome der mittleren Demenz?
- Zunehmende Vergesslichkeit auch für Wichtiges
- Mit Wortfindungsstörungen beginnende Sprachstörungen
- Orientierungsstörungen in bekannter Umgebung
- Vernachlässigung der Körperpflege
- Vernachlässigung finanzieller Angelegenheiten
Was sind die Symtome der schweren Demenz?
- Schwere Vergesslichkeit auch für längere Zeit Zurückliegendes und Namen engerer Angehöriger
- Körperpflege nur mit Hilfe möglich
- Verhaltensauffälligkeiten und Weglaufen
- Störungen der Kontrolle der Blasen- und Darmentleerung
- Gang- und Haltungsstörungen, Bettlägerigkeit
Was sind mögliche Veränderungen auf der Gefühlsebene, die Patienten, die an einer Demenz leiden, entwickeln können?
- Verunsicherung und Ängstlichkeit
- Depressive Verarbeitung, oft bei beginnender Demenz
- Vermehrtes sich-Angewiesen-Fühlen und starke Ausrichtung auf den Partner
- Gefühle wie Wut, Verzweiflung, Reizbarkeit, die auch in aggressives Verhalten umschlagen können
- Gefühle von Misstrauen und Beeinträchtigung aufgrund falscher Wahrnehmungen
- Manchmal auch Änderung von Wesenszügen (z.T. nur phasenweise), wahrscheinlich organisch bedingt (z.B. aktiver Mensch wird apathisch, gehemmter Mensch wird zugänglich und zärtlich, dominanter Mensch wird ganz ausgerichtet)
Was sind mögliche Veränderungen im Verhalten, die Patienten, die an einer Demenz leiden, entwickeln können?
- Tag-Nacht-Umkehr (Änderung der Schlafarchitektur)
- Psychomotorische Unruhe (Laufdrang, Rastlosigkeit)
- Weglauftendenz (Orientierungsstörung: will nachhause, zur Arbeit o.a.)
- Rufen (Folge der Ausdrucksschwierigkeiten, Angst, Langeweile, Schmerz
- Halluzinationen (cave: Delir!!!! Arzt informieren) Gründe: Flüssigkeitsmangel, körperliche Erkrankung (Lungenentzündung, Harnwegsinfekt o.a.), Demenz selbst
- Kindliches Verhalten (fühlt sich in die Kindheit zurückversetzt)
- distanzloses Verhalten (meist organisch bedingt, manchmal Verkennung der Situation)
Menschen mit Demenz haben keine bessere oder schlechtere Lebensqualität als alle anderen Menschen.
Die Demenz zu akzeptieren, ist der einfachfachste Teil der Krankheit.
Eine Beziehung von Mensch zu Mensch ist auch beim schwersten Formen von Demenz Betroffenen möglich.
Wie wird die Demenz abgeklärt?
- Frühabklärung wichtig! (Ausschluss heilbarer Ursachen, Entlastung des Betroffenen, frühzeitiger Behandlungsbeginn und frühe Information der Angehörigen)
- Screening beim Hausarzt (Minimentalstatus, Uhrentest, Labor, EKG)
- Vertiefte Abklärung beim Spezialist oder Memoryklinik (Neuropsychologische, neurologische und psychiatrische Untersuchung, MRI, Verhaltensbeobachtung)
- Diagnosegespräch (möglichst Einbezug der ganzen Familie)
- Weiterführende Beratung (Alzheimervereinigung) zur Information über bestehende Hilfsmöglichkeiten
Welches sind die drei häufigsten Demenzformen?
- Alzheimer-Krankheit
- Vaskuläre Demenz
- Lewy-Body Demenz
Was ist eine vaskuläre Demenz?
Demenz, die durch eine Störung der Hirndurchblutung zustande kommt.
Was sind die Risikofaktoren für eine vaskuläre Demenz?
- Bluthochdruck
- Herzkrankheit
- Hypercholesterinämie
- Alkoholabusus
- Diabetes
- Nikotin
Was wird zur Sekundärprävention bei der vaskulären Demenz angewendet?
- Aspirin (Blutverdünnung)
- Blutdruckregulation
- Blutfette (Cholesterin)
- Bewegung, Gewichtsabnahme
- Blutzucker gut einstellen
- Nikotin- und Alkoholreduktion
Was sind reversible Demenzen?
Reversible Demenzen entstehen aufgrund von Krankheiten, die man behandeln kann. Nach der Besserung der Grunderkrankung gehen die Symptome der Demenz zurück und können sogar wieder ganz ausheilen.
Was sind die Ursachen reversibler Demenzen?
- Chronischer Alkoholismus
- Chronischer Medikamentenmissbrauch
- Hormonelle Störungen
- Vitaminmangel (B1, B12, Folsäure)
- Entzündliche Hirnerkrankungen (Encephalitis, HIV, Lues, Creutzfeld-Jakob)
- Hirntumoren
- Hirnblutungen
- Hydrocephalus
- Vergiftungen (Medikamente, Industriegifte)
- Stoffwechselstörungen
- Chronische Lungeninsuffizienz
- Depression (Pseudodemenz)
Was ist eine primär degenerative Demenz?
- Alzheimer Demenz
- Lewy-Body-Demenz
- Frontotemporale Demenz
Was sind die typischen Symtome einer Lewy-Body-Demenz?
- Fluktuierende kognitive Defizite
- Optische oder akustische Halluzinationen
- Extrapyramidale Störungen oder Überempfindlichkeit auf Neuroleptika
- Wiederholte unerklärliche Stürze
Welche nichtmedikamentösen Therapieformen gibt es bei der Demenz?
- Milieugestaltung (Beteiligung am Alltag, Einbezug ins tägliche Leben)
- Realitätsorientierung
- Ergotherapie
- Psychotherapie
- Logopädie
- Gedächtnistraining
- Biographiearbeit/Erinnerungstraining
- Bewegung (Spazieren, Tanzen Gymnastik)
- Malen, Musik
- Entspannungstechniken
In fortgeschrittenen Stadien:
- Basale Stimulation, Snoezelen, Aromatherapie
- Licht- und Farbtherapie
Wie kann ich eine vaskuläre Demenz erkennen? Was sind die Symptome?
- Epilepsie
- Nicht kontinuierlicher Verlauf
- Kann plötzlich auftreten (Schlaganfall)
- schwankende Symtome (von Tag zu Tag)
Was sind die Symtome der Alzheimer-Demenz?
Allgemein
- schleichender Beginn und ein langsames, aber stetig fortschreiten der Erkrankung
- Die Persönlichkeit bleibt oft lange erhalten
Störungen:
- des Gedächtnisses
- der Sprache
- des planerischen Denkens und Handelns
- der Wahrnehmung
- der Alltagskompetenz
- der örtlichen und zeitlichen Orientierung
Was für Medikamente werden bei Demenz-Erkrankungen eingesetzt?
Acetylcholinesterasehemmer
- Donezepil (Aricept) (5-10mg)
- Rivastigmin (Exelon) (2x1,5 bis 16mg)
- Galantamin (Reminyl) (8-24mg)
NDMA-Rezeptorblocker (Glutamat)
- Memantine (Ebixa, Axura) (5-20mg)
Behandlung von Verhaltensstörungen
- Neuroleptika, Antidepressiva, Benzodiazepine, Schlafmittel
Was sind die Unterschiede zwischen der Alzheimer- und vaskulärer Demenz?
Alzheimer Demenz
- Beginn: Unmerklich
- Verlauf: Sich langsam verschlechternd
- Schlaganfälle: Meist keine
- Lähmungen/Taubheitsgefühle: Fehlen normalerweise
- Computer-/Kernspinttomografie: Globale Hirnschrumpfung
Vaskuläre Demenz
- Beginn: Meist plötzlich
- Verlauf: sich schubweise verschlechternd
- Schlaganfälle: Häufig in der Vorgeschichte
- Lähmungen/Taubheitsgefühle: Häufig vorhanden
- Computer-/Kernspinttomografie: Umschriebene Defekte
Was ist die Definition der Alzheimer-Demenz?
Die Alzheimer-Krankheit ist eine chronische, über Jahre fortschreitende neurodegenerative Erkrankung des Gehirns. Sie äussert sich in einem kontinuierlichen Verlust des Erinnerungsvermögens und der mentalen und intellektuellen Fähigkeiten. Alzheimer ist die häufigste Demenzerkrankung. Medikamente können die Symptome lindern und die Erkrankung etwas verzögern. Die Alzheimer-Krankheit bleibt derzeit aber unheilbar.
-
- 1 / 28
-