FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5
FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5
FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5
Fichier Détails
Cartes-fiches | 50 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 17.11.2019 / 16.02.2021 |
Lien de web |
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Dyskalkulie
= umschriebene Beeinträchtigung der Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder unangemessene Beschulung erklärbar ist
→ Probleme bei: Zahlenverständnis, Zählverständnis, Nutzung arithmetischer Strategien
Triple-Code-Modell
bei Bewältigung mathematischer Anforderungen auf 3 unterschiedliche Kodierungen zurückgegriffen:
(1) Analoge Repräsentation von Größen (ungenaue Menge)
(2) Visuell-arabische Repräsentation (Ziffernform)
(3) Verbal-phonologische/auditiv-verbale Repräsentation (Wortform)
Dyskalkulie Klassifizierungen
Kosc:
Verbale = Störung in Benennung v. Ziffern und mathem. Symbolen
Praktognotische = Probleme welche von zwei Objekten größer ist
Lexikalischen = mathem. zwar benannt aber nicht gelesen werden können
Graphische = mathem. Symbole nicht geschrieben werden können
Ideognostische = Verständnis mathem. Ideen u Relationen fehlt
Operationale = häufige Verwechslung mathem. Operationen
Rourke:
Nonverbal = gekennzeichnet durch visuell-räumliche Defizite
Verbal = zusätzliche Probleme beim Lesen + Rechtschreiben
Geary:
prozedural = Rechenstrategien werden nicht angewandt
Gedächtnisrepräsentationen = Probleme beim Abruf mathem. Faktenwissens
Visuell-räumlich = Schwierigkeiten bei räuml. Präsentation von Zahlen
von Aster:
sprachlich = Fehler bei einfachen Kopfrechenaufgaben, Mengenabzählen und Rückwärtszählen
arabisch = Fehler beim Transkodieren
tiefgreifend = Leistungen in allen Bereichen der Testbatterie schlecht
Diagnostischer Prozess
begründete Zuschreibung einer Eigenschaft zu einer bestimmten Beobachtungseinheit
→ Phasen: 1. Problemanalyse
2. hypothesengetriebene Informationsgewinnung
3. diagnostisches Urteilens
4. Evaluation
klassifikatorische Diagnostik
Basisrate/ Prävalenz = Anteil der gestörten Kinder in der Stichprobe
Selektionsrate = Anteil der Kinder, für die der Test eine positive Diagnose ergibt
Sensitivität = Anteil der Kinder mit Störung, die eine richtig positive Diagnose erhalten
Spezifität = Anteil der ohne Störung, die eine richtig negative Diagnose erhalten
Effizienz = Anteil korrekt klassifizierter Kinder
relatives Risiko = Verhältnis der Wahrscheinlichkeit eines positiven Diagnose (Störung ja) bei vorhandener Störung
im Vergleich zu einer positiven Diagnose (Störung ja) bei nicht vorhandener Störung
Odds Ratio = Maß für die Stärke des Unterschieds zwischen zwei Gruppe
Datenquellen bei der Diagnostik von Personen
(1) Lebensdaten & Biografische Fakten
(2) Aussagen über Interessen, Persönlichkeit o. typische Verhaltensweisen
(3) Leistungsbezogenes Verhalten
(4) Verhaltensauffälligkeiten
Evaluation: 5 Komponenten der systemtheoretischen Perspektive
(1) Input = Ressourcen, die für eine Intervention bereitgestellt werden
(organisationale Strukturen, Personal, Finanzen und Infrastruktur)
(2) Transformation = Durchführung der Intervention zur Transformation bei Zielpersonen
(3) Output = Ergebnisse der Transformation bei den Zielpersonen
- Zielkriterien: kognitive Variablen, Leistungsmaße, Sozialverhalten,
Persönlichkeitsvariablen, emotionale und motivationale Merkmale
- Nahziele = Effekte einer Intervention direkt im Anschluss (kognitive Denktraining)
Fernziele = längerfristige Effekte von Interventionen
(4) Umwelt = soziale Normen, politische Strukturen, wirtschaftliches Umfeld,Interessengruppen, Erwartungen des
Auftraggebers der Evaluation, Interessen von direkt und indirekt Beteiligten
(5) Feedback = Prozess- und Produkt- bzw. Outputinformation können genutzt werden, um Modifikationen
auf der Input- und Transformationsseite vorzunehmen
Evaluationsarten
Globale Evaluation = Evaluation der Intervention als Ganzes
Analytische Evaluation = Detaillierte Evaluation einzelner Komponente
Summative Evaluationen = Produktevaluationen, nach Beendigung einer Maßnahme
Formative Evaluationen = Prozessevaluationen, während der Entwicklung
Evaluationsforschung (Definition)
= die wissenschaftlich fundierte, empirische und hypothesenorientierte Forschung unter
systematischer Anwendung sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden, die Ergebnisse
der Evaluationsforschung bilden die wesentliche, wenn auch nicht die einzige Grundlage
einer wissenschaftlichen Evaluation
Evaluationsparadigmen
isolierte Evaluation: Wirksamkeitshypothese (Wirksamkeit einer Intervention anhand von Zielkriterien)
Vergleichende Evaluation:
o Äquivalenzhypothesen (alle Maßnahmen sind gleich erfolgreich)
o Überlegenheitshypothesen (eine Maßnahme hat größere Effekte auf die Zielvariablen)
o Nicht-Unterlegenheitshypothese (eine Maßnahme ist ebenso wirksam wie eine Alternative)
o Vergleich von mindestens zwei Maßnahmen/Interventionen, welche dieselben Ziele verfolgen
kombinierte Evaluation: Zusammenführung der isolierten und vergleichenden Evaluation
Ablauf Evaluation
1-3 Konzeptualisierungsphase, 4-5 Implementationsphase, 6-8 Wirkungsforschungsphase
Entstehungszusammenhang
→Auswahl Zieldimensionen, Zielgruppe, Kontext, Institution, Evaluationsart
1. Entscheidung über Durchführung einer Evaluation
2. Entscheidung über zu untersuchende Bereiche
Begründungszusammenhang
→ theoriebasierte Ableitung von Hypothesen, die Kausalgefüge zwischen Maßnahmen und Kriterien beschreiben
3. Entwicklung von Fragestellungen und Indikatoren
4. Konstruktion von Instrumenten
5. Durchführung, Aufbereitung, Auswertung, Dokumentation
Verwertungszusammenhang
→ Entscheidungen über Zugang zu den Ergebnissen, Befundsinterpretation, Konsequenzen für Produkt/Programm
6. Entscheidung über Zugang zu Ergebnissen
7. Interpretation von Ergebnissen
8. Konsequenzen
Zentrale Faktoren der Qualität einer Schule
1. Leistungsorientierung, hohe Lernerwartungen der Lehrkräfte an die Schüler
2. Effiziente Schulleitung
3. Konsens und Zusammenhalt im Kollegium
4. Qualität von Curriculum und Lernumgebungen
5. Schulklima
6. Evaluationsorientierung
7. Aktive und positive Beziehungen zwischen der Schule und ihrem Umfeld (z. B. Eltern, Betriebe) 8. Klassenklima
9. Zielstrebige Führung des Unterrichts
10. Klar strukturierter Unterricht
11. Selbstständiges Lernen
12. Differenzierung, lernerangepasste Methodik
13. Rückmeldungen
Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionen
Methodische Probleme bei Evaluationen
1. Reifungseffekte = Veränderung der Zielvariablen durch umweltbedingte Faktoren
2. Nichtäquivalenz von Vergleichsgruppen = Randomisierung unmöglich, Störvariablen müssen kontrolliert werden
→ Diffusion/ Imitation: KG versucht Treatment zu imitieren
→ Kompensatiorischer Ausgleich
→ Kompensatorische Anstrengung
3. Stichprobenmortalität = fehlende Werte
→ Gegenmaßnahmen: Multiple Imputation, Full-information-maximum-likelihood-Verfahren
Standards für Evaluationen
- Nutzenstandards = mit Ergebnissen von Evaluationen soll aktueller Wissensbedarf befriedigt werden
- Machbarkeits- oder Durchführbarkeitsstandards = Regeln zur Anpassung der Evaluation an Umgebung
- Standards für Anstand und ethisches Vorgehen
- Genauigkeitsstandards = Evaluation soll umfassend, wissenschaftlich, verwertbar sein
Arten der Extrinsischen Lernmotivation
- Leistungsbezogene
- Kompetenzbezogene
- Wettbewerbsbezogene
- Soziale
- selbstbewertungsbasierte
- Beruflich-materielle
- Beruflich-inhaltliche
Arten intrinsischer Lernmotivation
1. Tätigkeitszentrierte intrinsischen Lernmotivation:
- Freude am Lernen
- unabhängig vom Lerngegenstand
2. Gegenstandszentrierte intrinsischen Lernmotivation:
- Lernen aus Interesse und Neugier
- unabhängig von der Tätigkeitsform
Theorie der organismischen Integration
Stufen der Internalisierung:
1. Vorstufe Externale Regulation: Handeln aufgrund von äußerem Druck (Belohnung, Bestrafung)
2. Introjizierte Regulation:Internalisierung eines Handlungsziels ohne Identifizierung
3. Identifizierte Regulation: Identifizierung mit einem Handlungsziel, aber vorhandene Konflikte mit anderen Ziele
4. Integrierte Regulation: Identifizierung mit einem Handlungsziel ohne Konflikte mit anderen Zielen
5. Intrinsische Regulation: Handeln aufgrund von handlungsbegleitenden Anreize
Dispositionale Motivationsmerkmale: Leistungsmotiv Arten
Implizites Leistungsmotiv:
- früh gelernte Vorlieben für Anreize
- individuelle Bezugsnorm
- Eigeninitiative und Spontanität leistungssteigernd
- Sagt berufliche Leistungen voraus
explizites Leistungsmotiv:
- bewusste Selbstzuschreibungen
- soziale Bezugsnorm
- Einforderung von Leistung
- Sagt schulische Leistungen voraus
Dispositionale Motivationsmerkmale: Zielorientierungen
1. Bewältigungsziele („mastery goals“)
- Aufgaben- bzw. Lernzielorientierung
- Erweiterung der eigenen Kompetenz,
2. wettbewerbsorientierte Leistungsziele
(„performance goals“)
- Ich-Orientierung
- Demonstration der eigene Kompetenz im Vergleich mit anderen
Dispositionale Motivationsmerkmale: Interesse (Stage- Enviroment-Fit-Theorie)
= Schulische Lernumwelt ist zunehmend weniger auf Bedürfnisse, Werte und Interessen abgestimmt
→ Gründe der Abnahme von Interessen und intrinsischer Motivation:
(1) Unterrichtsmerkmale (Vernachlässigung von Alltagserfahrungen)
(2) Außerschulische Interessen
(3) Fähigkeitsabhängige Spezialisierung
Interventionsbereiche
- Förderung der Kompetenzwahrnehmung
- Förderung der Selbstbestimmung
- Förderung der sozialen Bezogenheit
- Förderung der Bedeutsamkeit des Lerngegenstands
Selbstwertgefühl (Definition, Hierarchieebenen)
= Summe gewichteter, bereichsspezifischer Selbstkonzepte
1. spirituelle Selbst (Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellunge)
2. soziale Selbst (wahrgenommene Fremdwahrnehmung)
3. materielle Selbst Wissen über den eigenen Körper)
Internal/ External-Frame-of-Reference-Modell
Modell zur Erklärung der Zusammenhänge zw. fachspezifischen Schulleistungen & fachspezifischen Selbstkonzepten
- 4 Prozesse:
1. externaler Bezugsrahmen (Beurteilung der eigenen Leistung im Vergleich mit anderen)
2. interindividuelle bzw. soziale Vergleiche
3. internaler Bezugsrahmen (Vergleich mit eigenen Leistungen)
4. intraindividuelle bzw. dimensionale Vergleiche
Prozess der Aufnahme und Verarbeitung selbstbezogener Informationen (Selbstkonzept)
1. Vorbereitungsphase (Diskrimination selbstbezogenen Wissens)
2. Aneignungsphase (Information wird in internes, aktualisiertes Selbstmodell integriert)
3. Speicherungsphase
4. Erinnerungsphase (Wissensabruf)
Stabilität des Selbstkonzepts
- normative Stabilität (Rangfolge innerhalb einer Gruppe bleibt stabil)
- Mittelwertsstabilität (Mittelwert innerhalb einer Gruppe bleibt stabil)
- strukturelle Stabilität (Verbindungen zwischen den Dimensionen eines Konstrukts bleiben stabil)
- intraindividuelle Stabilität (individuellen Ausprägungen auf verschiedenen Bereichen bleiben stabil)
- Konstruktstabilität (Konstrukt bleibt über bestimmten Zeitraum in seiner Bedeutung stabil)
Determinanten des Selbstkonzepts
- Soziale Vergleichsinformationen
- Temporale Vergleichsinformationen
(Vergleich von eigenen bereichsspezifischen Fähigkeitsausprägungen zu unterschiedl. Zeitpunkten)
- Dimensionale Vergleichsinformationen
(intraindividueller Vergleich zwischen Fähigkeitsausprägungen in verschiedenen Bereichen)
- Kriteriale Vergleichsinformationen
(Vergleich der eigenen Leistung mit einem Kriterium/ einem Leistungsziel)
→ Auswirkungen eines Ereignisses auf das Selbstkonzept hängen davon ab, wie die 4 Arten
von Vergleichsinformationen jeweils gewichtet werden
Big-Fish-Little-Pond Effekt
= Bezugsgruppeneffekt
1. Schüler haben hohes Selbstkonzept, wenn in leistungsschwacher Klasse
2. Schüler haben niedrigeres Selbstkonzept, wenn leistungsstarke Klasse
→ Selbstkonzept als Mediator: leistungsschwache Bezugsgruppe - hohes Selbstkonzept -hohes Fachinteresse
→ Leistungsstärkere Umgebungen - erhöhen Leistungsfähigkeit - beeinträchtigen Selbstkonzept
Wirkungen des Selbstkonzepts
→ Hohes Selbstkonzept → höhere Anstrengung → höhere Leistung/ Kompetenz
Skill-Development-Ansatz: Leistungen sind Ursache für Selbstkonzepte
Self-Enhancement-Ansatz: Selbstkonzepte beeinflussen Leistungen
Reciprocal-Effects-Modell: Selbstkonzepte und Leistungen beeinflussen sich wechselseitig
→ Wirkung der Selbstkonzepte auf die Leistung zeigen sich nur fachspezifisch
Eccles: Erwartungs-Wert-Modell
= Systematisierung der Faktoren die Selbstkonzeptgenese beeinflussen & Vorhersage von Leistungsverhalten
- Kombination von Erwartungs- und Wertkomponente bestimmt die Leistung (Motivation, Anstrengung, Ausdauer)
- Selbstkonzept als Mediator zwischen Leistungserfahrung und Lernmotivation/verhalten
- Geschlechterstereotypen beeinflussen Kompetenzerwartungen, Werte, Leistungsverhalten
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