HFGS
Set of flashcards Details
Flashcards | 22 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | University |
Created / Updated | 04.11.2019 / 21.03.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20191104_fu_gesellschaft_ae_18_systemisches_denken_und_handeln
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Definition von «System» (Luhmann)
«Ein System bezeichnet einen Zusammenhang von Elementen, deren Beziehungen untereinander sich quantitativ und
qualitativ unterscheiden von Beziehungen zu anderen Elementen (dadurch ist eine Grenze zur Systemumwelt
beobachtbar). Systeme können unterschieden werden nach Maschinen, lebenden, psychischen und sozialen Systemen.»
(Zit. luhmann online, 2018)
Lebende Systeme sind...
z.B. (menschliche) Körper
«Lebende Systeme produzieren, reproduzieren und erhalten Zellen, Zellteile oder
Organe bzw. ganze Organismen.» (zit. luhmann online, 2018)
Psychische Systeme sind....
Bewusstseinsysteme
Die Operationen psychischer Systeme sind Gedanken
(luhmann online, 2018)
Soziale Systeme sind...
Soziale Systeme (Interaktionen, Organisationen und die Gesellschaft ) produzieren,
reproduzieren und erhalten Kommunikationen. Sie operieren im Medium Sinn .
Soziale Systeme sind strukturell
gekoppelt mit....
Psychischen Systemen
diese sind gekoppelt mit
Lebenden Systemen
Ist der Mensch, gemäss der Systemtheorie nach Luhmann ein soziales System?
Nein! Der Mensch ist ein Psychisches und Lebendessystem
Kriterien Sozialersysteme
Die drei Bestandteile sind...
Menschen
Kontext
Kommunikation
Kriterien Sozialersysteme
Bestandteile: Menschen
Menschen
als «nicht triviale» Systeme
«Menschen sind keine Maschinen (triviale Systeme)!»
Input ≠ Output
- Stellen sich als „ black box“ dar
- Ihr Innenleben ist auch bei Wissen nicht durchschaubar
- Sie können mehr Zustände einnehmen als sich berechnen lasse
- Menschen sind autonom, unberechenbar, unvorhersagbar , eigensinnig, uneindeutig , d.h. der Steuernde ist Teil der Maschine, die er steuert
- Instruktive Interaktion ist nicht möglich
- Menschen können nicht gezielt gesteuert werden
- Das Steuerungskriterium ist der „Sinn“
vgl. Schaub, 2008, S. 26 f. und Simmen , Buss , Hassler & Immoos , 2010, S. 15
Bestandteile: Menschen was sind die Unterschiede?
- unterschiedliches Alter
- unterschiedliche Bildung
- unterschiedlicher Herkunft (Wohnort, Kultur, Sprache etc.)
- Unterschiedliche «Familienerfahrung»
- Unterschiedlichen Erwartungen an eine Familie
- Unterschiedlichen Rollen und Funktionen
- freiwillig/unfreiwillig anwesend
(Vgl. Simmen , Buss , Hassler & Immoos , 2010, S. 15
Kriterien sozialer Systeme
Bestandteile: Kontext
Soziale Systeme sind immer in einen Kontext eingebunden.
z.B. Wohnort, Wohnviertel, Infrastruktur, Ausstattung /
Räumlichkeit von Haus, Schule Arbeitsplatz.
(Vgl. Simmen , Buss & Hassler, Immoos , 2010, S. 17
Kriterien sozialer Systeme
Bestandteile: Kontext
Soziale Systeme als «Kontext»
Handlungsleitende Grundannahmen
«Jedes Verhalten macht Sinn, wenn man den Kontext kennt.»
«Es gibt keine vom Kontext losgelösten Eigenschaften einer
Person.»
«Jedes Verhalten hat eine sinnvolle Bedeutung für die
Kohärenz (den Zusammenhang) des Gesamtsystems.»
(Nach von Schlippe und Schweizer, 1996, S. 179, zit. in
Simmen , R.; Buss , G., Hassler, A., Immoos , S. 53).
Die strukturellen Elemente von sozialen Systemen sind....
Kriterien sozialer Systeme
Bestandteile: Kommunikation
Die strukturellen Elemente von sozialen Systemen sind
Kommunikationen (bei Parsons: Handlungen)
«Soziale Systeme bestehen aus Kommunikationen. Kommunikation ist
diejenige autopoietische Operation, die rekursiv auf sich selbst zurückgreift und vorgreift und dadurch soziale Systeme erzeugt. Kommunikation gibt es somit nur als soziale Systeme und in sozialen Systemen. Sozialität ist kein unhabhängig von Kommunikation (…) gegebener Sachverhalt.»
(Luhmann, 2000, S. 59)
Soziale Systeme sind somit Netze kommunikativer Handlungen und
keine reine Ansammlung von Menschen und ihren Beziehungen.
(Vgl. Simmen , Buss & Hassler, Immoos , 2010, S. 17)
«Kommunikation ist die Einheit von Mitteilung, Information und Verstehen.» luhmann online, 2018).
Kriterien sozialer Systeme
Logik des Handelns sind....
Systemspezifische Vorgänge / Regeln, die sich wiederholen.
Kriterien sozialer Systeme
Grenze zur Umwelt
Lebende Systeme bilden eine...
physikalisch räumliche Grenze aus.
Psychische und soziale Systeme entwickeln eine.....
symbolisch sinnhafte Grenze zu ihrer Umwelt.
Dies…
....erschwert ihre Beobachtung (woher soll der Beobachter wissen,
welche sinnhaften Elemente dazugehören und welche nicht)
....bedingt eine Anbindung dieser Systeme an physikalische Systeme
Kriterien sozialer Systeme
Grenze zur Umwelt
Symbolisch sinnhafte Grenzen zeigen sich, wenn....
...Regeln überschritten, Vorgänge geändert werden.
Kriterien sozialer Systeme
Beeinflussbarkeit
Soziale Systeme produzieren, reproduzieren und erhalten sich selbst (Autopoiesis ).
Sie reagieren auf äussere und innere Einflüsse und bestimmen gemäss eigenen Regeln und eigener Logik , was und wie sie Impulse (Störungen, äussere und innere Einflüsse ) So hat j edes soziale System hat eine unendliche Bandbreite an Verhaltens und Handlungsmustern.
Änderungen eines Systemmitgliedes verändern das ganze System, jedoch ist die Art der Veränderung kontingent (ungewiss/offen).
Operativ geschlossene Systeme lassen sich nicht kausal beeinflussen (da sie black boxes / nicht triviale Maschinen sind), d.h. ein anderes System kann nur „angestoßen, gestört“ Störungen werden intern „verrechnet“,
d.h. Handlungen im System (gezielt oder unbewusst) sind Versuche das Geschehen zu beeinflussen.
(Vgl. Simmen , Buss & Hassler, Immoos , 2010, S. 17)
Kriterien sozialer Systeme
Beeinflussbarkeit
- Ein System kommt mit den Umwelten nie direkt, sondern über eine „strukturelle Kopplung“ (Kommunikationen / Handlungen) in Kontakt, d.h. die strukturellen Elemente von Sozialen Systemen sind Kommunikationen (bei Parsons: Handlungen)
- Soziale Systeme sind Netze kommunikativer Handlungen und keine reine Ansammlung von Menschen und ihren Beziehungen.
- Soziale Systeme sind immer in einen Kontext eingebunden.
- Soziale Systeme produzieren, reproduzieren und erhalten sich selbst ( Sie sind nicht direkt instruierbar aber beinflussbar.)
- Sie benötigen Sinn und Bedeutungszusammenhänge um zu entstehen, diese werden über Kommunikation hergestellt.
- Soziale Systeme sind zeitlich begrenzte Gebilde.
(Simmen , Buss , Hassler & Immoos , 2010, S. 17)
Kybernetik defintion
«Erforschung der Steuerung und Regelung des Verhaltens von Systemen, die von ihrer Umwelt und vom Beobachter isoliert sind.»
(Simon, 2015, S. 41 f.)
Kybernetik 1. Ordnung:
Theorien über beobachtbare Systeme
Ursache -> Wirkung (kausale / lineare Denkweise)
Hat den Fokus auf dem Systemgleichgewicht (Homöostase), d.h.Systeme versuchen einen Gleichgewichtszustand zu erzielen, den sie zur Erhaltung ihres Daseins benötigen.
Kybernetischer Regelkreis als «Folge von Ursachen und Wirkungen, die zur Ausgangslage zurückführt, diese bestätigt oder verändert.» (Simon / Stierlin 1996, S. 393 zit. in: Simmen , Buss , Hassler & Immoos , 2010, S.
Systemgleichgewicht (Homöostase)
Auch dysfunktionale, d.h. «kranke» (Familien --) Systeme versuchen ihre Funktionalität (ihr Weiterbestehen) zu
erhalten.
Beschreibung und Diagnose von Kommunikationsmustern in Beziehungen:
Betrachtung der Familien als Systeme und ihre Kommunikation als Regelkreise (Zirkularität) die das Funktionieren der Familie
(Trennung von Ursache und Wirkung möglich / Anfang und Ende sind nicht (mehr) definierbar.
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