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Rechtschreibedidaktik

4. Semester

4. Semester


Kartei Details

Karten 27
Sprache Deutsch
Kategorie Deutsch
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.08.2019 / 16.08.2022
Lizenzierung Keine Angabe
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5 Stufen der Entwicklung des Rechtschreibkönnens nach Peter May

  1. Logographemische Strategie: „Einprägung eines Ganzen“ (Gedächtnisleistung)
  2. Alphabetische Strategie: „Schreibe, wie du sprichst“ (Phonologische Bewusstheit)
  3. Orthographische Strategie: „Anfang von Regeln / Übergeneralisierungen“ (Anwendung von ersten Regeln)
  4. Morphematische Strategie: „auf Wortebene denken / Wortbausteine“ (Analyse der Wortstruktur)
  5. Wortübergreifende Strategie: „grammatisches Wissen kommt dazu“ (Beachtung grammatischer Kenntnisse)

vier Zielbereiche des Rechtschreibunterrichts nach Menzel

  1. Rechtschreibkönnen: ohne denken wissen wie schreiben (Sichtwortschatz)
  2. Rechtschreibermittlung: mit Wörterbuch herausfinden wie schreiben
  3. Rechtschreibdenken: durch Transferprozesse oder Regelableitung richtig schreiben
  4. Rechtschreibmotivation: Fehler vermeiden und Verantwortung übernehmen

vier Komponenten des Rechtschreibunterrichts

  1. Arbeit an den Sinnesleistungen: Auditiv, optisch, taktil (auf Rücken schreiben), Artikulation, Graphomotorik (Wasserpinsel)
  2. Arbeit an den kognitiven Leistungen: Analogielernen (Bsp. Wortstamm), Transferlernen (Bsp.     -bar als Suffix für Adjektive), Regellernen (nach Punkt immer gross), Wortstrukturierungstechnik (Wortbausteine (Morpheme) als Hilfe)
  3. Arbeit am Rechtschreibwortschatz: Welche Wörter sind für das Kind bzw. die Klasse wichtig -> Grundwortschatz, Klassenwortschatz, individueller/thematischer Wortschatz
  4. Arbeit am «Problem»: Beurteilungsgrundlage (Texte der SuS) -> Analyse -> Fehlerschwerpunkt -> Gezieltes Übungsangebot

6 Fehlerkategorien beim Schreiben von Texten

  1. Verstoss gegen Stammprinzip
  2. Wortstrukturen (Morpheme)
  3. Verwendungskontext – Homonymie
  4. Regeln – Grammatik
  5. Lexikonwissen
  6. Flüchtigkeitsfehler

Was sind Nachsprech-, Regel- und Lernwörter?

Nachsprechwörter: Schreibe, wie du sprichst

Regelwörter: mithilfe von Übungen kann Sicherheit gewonnen werden, da sie mit Regeln erklärt werden können (Bsp. Doppelkonsonanten) (auch hier nur z. Bsp. auf eine Regel fokussieren)

Lernwörter: für die Lernenden zum gegebenen Zeitpunkt nicht verstehbar (muss auswendig gelernt werden, deshalb nur eine kleine Auswahl anstreichen) Bsp. Lohn, belohnen, lohnend immer mit h

Kritikpunkte traditioneller Diktate

  • SuS können zu Hause üben. Dafür braucht es aber auch jemand, der diktiert. Fremdsprachige Eltern haben eher Mühe, solche Diktattexte richtig zu diktieren. Ein grosser Nachteil für jene Kinder.
  • Gefahr des Auswendiglernens
  • Sagen nichts über den Lernstand der SuS aus
  • Keine Selbststeuerung
  • Hat gravierende lernpsychologische Nachteile
  • Individuelles Arbeitstempo wird nicht berücksichtigt
  • Misserfolgsorientiert (Alles Richtig ok!!!)
  • Kaum lebenspraktische Bedeutung
  • Gravierend lernpsychologische Nachteile
  • Keinen Adressaten
  • Eignet sich nicht zum Erfassen der Rechtschreibleistung
  • Betrifft nur eines von vielen Zielen des Rechtschreibunterrichts!
  • Oft komplexe Sachtexte
  • Oft habe die Kinder kein Rechtschreibproblem, sondern mit der Prüfungsform Diktat.

Was ist das Zwei-Komponenten Modell der Rechtschreibung nach Gerheid Scheerer-Neumann?

Das Zwei-Komponenten-Modell zeigt, dass beide Speicher – der Regelspeicher (Wörter konstruieren) und der wortspezifische Speicher (Wörter abrufen) – nicht unabhängig voneinander aufzubauen sind.

Das Wissen um allgemeine Regelungen erleichtert das Einprägen der Schreibung einzelner Wörter und umgekehrt unterstützt ein sicherer Bestand an Lernwörtern die Regelbildung.

Nenne drei visuelle Diktatformen.

Wanderdiktat: Diktatwörter im Schulzimmer aufhängen. SuS prägen sich eines ein, gehen an den Platz und schreiben es auf. Nur mit Wörter, keine ganzen Sätze, da sonst der Inhalt beachtet wird anstatt die Wortschreibung.

Dosendiktat: in einzelne Sätze geschnittener Text -> ordnen, mehrfach lesen, Streifen wieder umdrehen. Dann je ein Streifen lesen und weglegen, aus dem Kopf aufschreiben. Unterstützt das Memorieren, selbstständig überprüfbar.

Fensterdiktat: Schablone, die durch ein Fenster je eine Textzeile zeigt. Eine Zeile lesen, Schablone weiterschieben, sodass im Platz darunter die Zeile auswendig aufgeschrieben werden kann.