Друштвена историја
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Друштвена историја
Set of flashcards Details
Flashcards | 14 |
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Language | Deutsch |
Category | General Education |
Level | University |
Created / Updated | 25.06.2019 / 29.06.2019 |
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Was besagen "Klassische Modernisierungstheorien" (Max Weber etc.)?
•Entwicklung der „westlichen“ Gesellschaften seit dem 18. Jahrhundert zu beschreiben und erklären
•Verschiedene Prozesse laufen parallel und bilden zusammengenommen den Prozess der „Modernisierung“: funktionale Ausdifferenzierung der Gesellschaft, Industrialisierung, Säkularisierung, Rationalisierung, Nationalstaatsbildung, Demokratisierung, Individualisierung, etc.
•Zunächst von Soziologen entwickelt, ab den 60er Jahren auch in der Sozialgeschichte (v. a. in Deutschland) sowie der Entwicklungstheorie wichtig (Unter Modernisierung wird dabei der Prozess der Transformation von traditionellen Institutionen und Verhaltensgewohnheiten zu den modernen Ausprägungen, wie sie in der westlichen Gesellschaft vorzufinden sind, verstanden.)
Manche Kritiker setzen an der Beschreibung an, die als unzureichend angesehen wird: die westeuropäische Modernisierung sei nur eine singuläre historische Entwicklung, der keine universale Bedeutung zugemessen werden könne. Die Entwicklungsländer befänden sich also nicht auf dem gleichen, sondern einem anderen Entwicklungspfad.
Die These vom Deutschen Sonderweg, auch Sonderwegsthese genannt, besagt?
Denkfigur aus dem Kaiserreich auf, nach der Deutschland aufgrund eines spezifischen Sonderwegs den westlichen Gesellschaften überlegen sei und kehrt dieses Bild in sein radikales Gegenteil: der deutsche Sonderweg ist in Wahrheit Ausdruck eines strukturellen Modernisierungsdefizits und führte letztlich in den Nationalsozialismus. Führungsschichten hätten in Deutschland, vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert, eine verfehlte, unflexible und bisweilen anachronistische Politik verfolgt. Diese Politik sei vor allem durch eine antiparlamentarische und antidemokratische Haltung sowie die grundsätzliche Verweigerung und Ablehnung gegenüber vom Volk ausgehenden, liberalen und sozialen Erhebungen gekennzeichnet (Sozialistengesetze), was zu einem vor allem über kulturelle Aspekte definierten, letztlich fehlerhaften Selbstverständnis und einem übersteigerten Nationalgefühl der Deutschen geführt habe. Ideen von 1914 = Aufhebung der Ideen von 1798 (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit): Die deutschen aristokratischen Eliten sahen sich hierbei ideologisch „eingeklemmt“ zwischen den modernen kapitalistischen Klassengesellschaften Frankreichs und Englands und der zaristischen Autokratie Russlands. Sie beschworen daher „eine alle Klassen einschmelzende, konfliktfreie, harmonische ‚Volksgemeinschaft‘, die – von der kompetenten bildungsbürgerlichen Bürokratie dirigiert und von der starken preußisch-deutschen Militärmonarchie geschützt – in der Feuerprobe des Krieges wie ein Phönix emporsteigen werde.
Beispiele soziostruktureller Konzepte
„Stand“ – „Klasse“ – „Schicht“
„Bürgertum“ – „Mittelstand“ – „Arbeiterschaft“
Soziostrukturelle Konzepte bei Bourdieu „Sozialer Raum“.
Was beinhaltet der soziale Raum?
-Soziales Kapital
-Ökonomisches Kapital
-Kulturelles Kapital
-Symbolisches Kapital
Die sozialen Positionen, die ein Individuum innerhalb des sozialen Raumes innehat, sind wandelbar und können in der schematischen Darstellung zu einer Ortsveränderung in horizontaler oder vertikaler Richtung führen. Permanente Entwicklung von Investitionsstrategien in eine oder mehrere Kapitalarten sind zum Aufstieg oder der Vermeidung eines Abstiegs innerhalb der Sozialstruktur unabdingbar.
„Alte“ soziale Bewegungen: 19. Jh.
Arbeiterbewegung
Frühliberalismus
Frühnationalismus
Solidaritätsbewegungen (mit Griechen, Polen)
Konstitutionelle Bewegungen
Bauernbewegungen
Anti-Sklaverei-Bewegung
Politischer Antisemitismus
„Alte“ soziale Bewegungen: 19. Jh./früher 20. Jh.
Friedensbewegung
„Alte“ Frauenbewegung
Abstinenzbewegung
Lebensreformbewegung(en)
„Alte“ soziale Bewegungen: frühes 20. Jh.
Früh-Faschismus
Antikolonialismus
„Neue“ soziale Bewegungen
68er Bewegung und Neue Linke
„Neue“ Frauenbewegung
LGBT-Bewegungen
Umwelt- und Anti-AKW-Bewegung
Anti-Rüstungs- und Anti-Kriegsbewegungen
Jugendbewegungen
Bürgerrechtsbewegung
Menschenrechtsbewegung
Behindertenbewegung
Solidaritätsbewegungen
Anti-Immigrationsbewegungen
Rechtsextremismus
Religiös-politischer Fundamentalismus
Linksautonome
Stadtbewegungen
Antiglobalisierungsbewegung
Globalisierung nach Osterhammel/Petersson?
„Globalisierung“ sollte verstanden werden als Aufbau, Verdichtung und zunehmende Bedeutung weltweiter Vernetzung. Durch dieses Verständnis verliert der Begriff seinen statischen Charakter als Gegenwartsbeschreibung und lenkt den Blick auf die historischen Dimensionen.
Ist die Familie ein autonomer Mikrokosmos ohne umfassende gesellschaftliche Zusammenhänge?
Scholarisierung und Säkularisierung = zunehmende Möglichkeit der Individualisierung.
Funktionsentlastung = ausserfamiliale ökonomische Absicherung alter Menschen durch Sozialstaat
Die Familie ist nicht ein autonomer Mikrokosmos, innerhalb dessen die Formen des Zusammenlebens allein vom guten Willen und von frei getroffenen Entscheidungen der ihr angehörenden Personen abhängen. Sie ist viel mehr in umfassende gesellschaftliche Zusammenhänge eingeordnet, von deren Veränderungen im Großen die Veränderungen im Kleinen wesentlich mitbestimmt sind. Der Rahmen dieses determinierenden Umfelds weitet sich aus, wird zunehmend unübersichtlich und für die Gestaltungsmöglichkeiten des einzelnen unerreichbar. Um Lebensbedingungen von Familien zu verbessern, erscheint es erforderlich, in die Ordnungen dieses gesellschaftlichen Makrokosmos einzugreifen und auf umfassende gesellschaftliche Entwicklungstendenzen Einfluss zu nehmen, die - mehr oder minder vermittelt - für das Zusammenleben in der Kleingruppe entscheidend sind.
Was heisst bürgerlich?
vor allem die Mittelschichten. Gegen oben grenzen sie sich gegen die Eliten ab, gegen unten gegen die Arbeiterschaft. Wobei die oberen Bürgerschichten auch Elitefunktionen wahrnehmen (Grossbürgertum).
Das Bürgertum lebt vom Gegenwert der eigenen Arbeit, es gehört nicht zum bodenbesitzenden Adel, aber auch nicht zu den besitzlosen Lohnempfänger (Proletarier).
(Gesellschafts-) Schicht?
Stand?
Klasse?
Elite?
Schicht konstituierende Merkmale (z.B. Beruf, Einkommen, Bildung, Ansehen, Lebensführung). Soziale Schichten können in aller Regel vertikal angeordnet werden (Oberschicht, Mittelschicht, Unterschicht). Schichten stellen per se auch keine Interessengemeinschaften dar.
Ständische Gesellschaft eine durch Geburt bestimmte Gesellschaftsordnung im vormodernen Europa, hierarchisch abgestuft; Adel, Klerus, Dritter Standes.
Die Mitglieder einer Klasse zeichnen sich durch eine strukturell gleiche Stellung im Wirtschaftsprozess und damit durch eine ähnliche soziale Lage, durch gemeinsame Interessen und unter bestimmten Bedingungen durch ein gemeinsames Bewusstsein dieser Lage aus.
Elite ist eng mit dem Aufkommen der Bürgerlichen Gesellschaft im späten 18. und frühen 19. Jh. verbunden (Bürgertum). Sie entsprang dem Bedürfnis der aufsteigenden bürgerl. Schichten, ihren sozialen Status gegenüber dem Adel mit besonderen Leistungen und Tugenden, mit Bildungs- und Fachwissen zu legitimieren.
Soziale Milieus und Subgesellschaften?
bestimmen die Subgesellschaften und umgekehrt.
beinhalten soziale Gruppen, unterteilt in subkulturellen und substrukturellen Ebenen.
Subgesellschaften selber stellen ideologische und organisatorische Untergesellschaften in einer Gesellschaft dar, ein bestimmtes soziales Milieu, ein Teilmilieu von dieser Gesellschaft mit eigenen Schwerpunkten.
Teilmilieus = stimmen mit Grunddiskurs, der Grundideologie der umhüllenden Gesellschaft, bzw. des Sozialen Milieus überein.
Grundideologie bildet dabei die Grenze zu anderen sozialen Milieus und Gesellschaften.
Subgesellschaften aber eigene Identität konstruieren, eigene Netzwerke bilden, Teilmilieus der umfassenden Gesellschaft bilden.
beeinflussen die geographische Region, die soziale Schichtung, verschiedene Generationen, Genderrollen die Bildung von Subgesellschaften.
Mitglieder eines sozialen Milieus müssen nicht zwingend aus der gleichen sozialen Schicht kommen. Katholiken haben einen gemeinsamen Nenner (die Konfession), aber aus unterschiedlichen sozialen Schichten. innerhalb des sozialen Milieus weitere Unterteilungen, wenn die die Mitglieder unterschiedliche Schwerpunkte legten. bei den Katholiken vier Subgesellschaften, davon waren die zwei «Extreme» mit den jeweiligen Zielen:
- als Katholiken sich in die Gesellschaft zu integrieren und auch als Minderheit eine tragende Rolle zu spielen
- den Katholizismus wieder als die einzige Religion in der gesamten Schweiz durchzusetzen.
Anhand des Beispiels der Sportbewegung zeigt sich, dass je nach Entwicklung des Umfeldes, sich ehemals konkurrierende Gruppierungen (hier der Arbeitersport versus der bürgerliche Sport mit unterschiedlichen Zielsetzungen) aneinander annähern bzw. ihre ehemaligen gegensätzlichen Grundsätze aufgeben
Wie und warum hat sich die Sozialgeschichte als eigenständige historische Disziplin herausgebildet?
wollte sich vom traditionellen Historismus (wo Politik, Staat, wichtige Persönlichkeiten im Vordergrund standen, diese als für die Geschichtsbildung wichtig angesehen wurden) abgrenzen und neue Forschungsfelder aufgreifen.
traditionelle Historismus kam mit seinen Forschungsobjekten (v.a. nur wichtige Persönlichkeiten, Nationengeschichten) an seine Grenzen, er konnte den entstehenden sozialen Wandel aufgrund der Industrialisierung nur noch teilweise erklären und wiedergeben.
Gesellschaft und Kultur sollen stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, die Sozialstrukturen und ihre Veränderungen sollten mehr berücksichtigt werden.
Auch die Nationalökonomie, aufgrund der Industrialisierung wird jetzt mehr eingebunden, auch vermehrt quantitative Forschungen, die auf Zahlen, Statistiken, Computerauswertungen beruhen, werden jetzt angewandt, v.a. ab Mitte 20. Jhr. Gegen Ende des 20. Jahrhundert erscheint auch dann noch die Geschichte von unten, die Alltags- und Kulturgeschichte.
Zuerst um 1900 bot Schweiz ein besonders günstiges gesellschaftliches und akademisches Umfeld für sozialhistorische Forschungen. Es herrschten bürgerlich-liberale Fortschrittsparadigmen, mit einer modernisierungsoffenen Grundlage. Daher auch in der Schweiz Ableger der Historischen Schule der Nationalökonomie, die die Institutionalisierung der Sozialwissenschaften beeinflusste und der entstehenden Sozialgeschichte den Weg bereiteten. Diese arbeiteten mit historisch-statistischen Methoden in positivistischer Manier, um Theorien herbeileiten zu können, mit meist sozialreformerischen Anliegen. Frühe Schweizer Pioniere wie William Rappard (Wirtschaftsgeschichte) und Eduard Fueters der v.a. methodisch innovativ war, und strukturhistorische Ansätzie der Annales -Bewegungen und der Bielefelder Sozialgeschichte schon in den 1920er vorwegnahm.
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