Premium Partner

Leitfragen für das Thema 03

Lernen als Verhaltensänderung

Lernen als Verhaltensänderung


Kartei Details

Karten 15
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 16.05.2019 / 30.04.2021
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20190516_leitfragen_fuer_das_thema_03
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20190516_leitfragen_fuer_das_thema_03/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was ist Lernen aus verhaltenspsychologischer Sicht? 


  • Lernen wird als Veränderung im Verhalten oder im Verhaltenspotential eines Organismus definiert und zwar in Bezug auf eine bestimmte Situation.
  • Zugrunde liegen wiederkehrende Erfahrungen des Organismus in der betrachteten Situation.
  • Im Idealfall führt Lernen zu stabilen Verhaltensveränderungen.

Welche Kernaussagen beinhalten die folgenden Lerntheorien? 


o klassisches Konditionieren (Pawlow/Watson

  • klassische Konditionierung baut auf einer bereits vorhandenen (z.B. angeborenen) Verknüpfung zwischen einem unkonditionierten Reiz und einer unkonditionierten Reaktion auf.
  • ein ursprünglich neutraler Reiz, der an sich lediglich eine unbestimmte Orientierungsreaktion hervorruft, wird dann durch „ausreichend häufiger Kombination mit einem unkonditionierten Reiz zu einem konditionierten Reiz […], indem er die annähernd gleiche (nun konditionierte) Reaktionhervorruft wie der unkonditionierte Reiz“
  • Watson => Behaviorismus (Lernen auf der Basis von Reiz-Reaktionskontingenzen)
  • klass. Kond. beschränkt sich auf das Schaffen neuer Verknüpfungen von bereits vorhandenen, elementaren Verhaltensmustern und Reflexen; folglich kann nichts grundsätzlich Neues erlernt werden.

Welche Kernaussagen beinhalten die folgenden Lerntheorien? 
Instrumentelles Lernen

  • Organsimen aktiv
  • zeigen spontanes Verhalten, dass zu Erfahrungen mit bestimmten Effekten führt (Prinzip „trail and error“)
  • Gesetz des Effektes - Verknüpfung zwischen Reizsituation und Reaktion wird durch befriedigende Folgen verstärkt
  • Gesetz der Übung -Verknüpfung durch Wiederholung der Reaktion gestärkt.
  • Verhalten als Instrument, um positive Konsequenzen zu erreichen und negative zu vermeiden

Welche Kernaussagen beinhalten die folgenden Lerntheorien? 
Operantes Konditionieren

  • keine Annahmen mentaler Prozesse
  • operante Verhalten steht unter dem Einfluss der Konsequenzen des Verhaltens und nicht unter der Kontrolle vorausgegangener Reize
  • Regelkreis - gezeigtes Verhalten in bestimmter Situation hat für  Individuum bestimmte Konsequenz; diese bewirkt im Wiederholungsfall eine Verstärkung des Verhaltens in der gleichen Situation.
  • operante Konditionierung ist ein Prozess, in dem die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens in einer bestimmten Reizsituation durch Verstärkung erhöht wird.

Welche Kernaussagen beinhalten die folgenden Lerntheorien? 
Beobachtungslernen/Modelllernen

= sozial-kognitiver Ansatz; geht über Behaviorismus hinaus

=> Modelllernen ist ein Prozess, in dem ein Individuum die Kompetenz zur Ausführung von Handlungen durch die Beobachtung des Verhaltens anderer erwirbt.

  • die Erwartungen an die Konsequenzen einer Handlung sowie die Selbstwirksamskeitserfahrung stehen im Zentrum des Handelns
  • Erweiterung der behav. Theorien um sozial-kognitive Elemente
  • Kompetenzerwerb - beobachteten Verhaltensmuster werden im Gedächtnis gespeichert;  Verstärkung des Modells hat informative Funktion für den Lernenden
  • Performanz - tatsächliche Ausführung eines erlernten Verhaltens setzt Fähigkeit und Motivation dazu voraus; Verstärkung erhöht die Bereitschaft, das erlernte Verhalten zu zeigen

Worin unterscheidet sich die klassische von der operanten Konditionierung? 


Im Gegensatz zum klassischen Konditionieren, bei dem Verbindungen von bereits vorhandenen, zum Teil angeborenen elementaren Verhaltensweisen mit neuen Reizen aufgebaut werden, werden beim operanten Konditionieren neue Verhaltensweisen gelernt, und zwar auf Grund der Verhaltenskonsequenzen“

Klassische Konditionierung geschieht vor und anstatt der natürlichen Reaktion; operante Konditionierung geschieht durch Konsequenzen danach.

Was ist positive und was ist negative Verstärkung (reinforcement)?

Positive Verstärkung ist die «Belohnung» von Verhaltensweisen durch positiv, erwünschte Konsequenzen (zBsp 10 CHF nach bestanderer Prüfung); von negativer Verstärkung  wird gesprochen, wenn ein unangenehmer Reiz entfernt wird (= Wegfall eines vorhandenen aversiven Reizes zBsp Einnehmen von Aspirin bei Kopfschmerzen; Wegfall von Kopfschmerzen führt dazu, dass das nächste Mal auch Aspirin genommen wird). Beides, positive und negative Verstärkungen sind belohnend.

Wie lässt sich der Aufbau von erwünschtem Verhalten aus verhaltenspsychologischer Sicht 
erklären? 


  • Aufbau von erwünschtem Verhalten geschieht auf Basis der Verstärkung.
  • Zeigt SuS ein für LP positives Verhalten, so kann diese nach dem Prinzip der differentiellen Verstärkung dieses Verhalten loben oder anderweitig belohnen; dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Schüler dieses Verhalten erneut zeigt.

wünschenswert, dass Lernprozess in kleinen Schritten erfolgt (Prinzip der sukzessiven Annäherung). Werden bereits elementarste Schritte in die richtige Richtung auf die erwünschte Verhaltensweise belohnt, ist der Lerneffekt grösser als wenn nur das Endverhalten zählt und bei nicht vollständigem Erreichen des gewünschten Verhaltens getadelt wird.