Methodenlehre Psychologie 1
Basierend auf der zweiteiligen VL Methodenlehre
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 98 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 09.05.2019 / 08.07.2024 |
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Was ist das Besondere und Neue an Humes Auffassung zur Kausalität?
Was ist Humes Position zum menschlichen Handeln im Vergleich mit anderen Naturereignissen?
Worauf beruht laut Hume die (aus seiner Sicht) irrige Annahme, dass der menschliches Handeln frei sei?
Erst schreibt man den Dingen (irrtümlich) Notwendigkeit zu, und fühlt sich dann als Mensch frei von dieser (vermeintlichen) Notwendigkeit und postuliert daher eine der Notwendigkeit entgegengesetzte Freiheit
Welches Verständnis von Freiheit beim Menschen lässt Hume gelten?
Freiheit des Menschen für Hume nur verständlich als „Gegensatz von Zwang“
Wie grenzt sich Kant von Hume ab in Bezug auf Humes Reduktion von a priori auf Analytizität?
Bei Hume: „a priori“ fällt zusammen mit „analytisch“
Bei Kant hingegen: „synthetisch a priori“ möglich Vor allem in Aussagen, die die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis betreffen = Kants Transzendentalphilosophie (ca. 1781)
z.B. Kausalprinzip („Nichts ist ohne Grund“ wie bei Leibniz), Sätze der Mathematik
Wie charakterisiert Kant das Subjekt (ich) – Objekt (Außenwelt)-Verhältnis? Inwieweit ist die Annahme, dass die Außenwelt Ursache der Erfahrung ist, bei Kant problematisch?
Was sind bei Kant Anschauungsformen und Verstandeskategorien?
Mit welchem Argument kann man vom Scheitern des Dualismus zur Annahme eines Monismus übergehen? Und was bedeutet überhaupt Dualismus/Monismus)? Und was hat der Behaviorismus mit dem Monismus zu tun?
E. Mach (1838-1916) kürzt Ding an sich, so werden Erscheinungen zu den Dingen selbst (Monismus statt Dualismus)
Dualismus: nimmt meist zwei Substanzen – Geist und Materie - an
Monoismus: Monistische Positionen betonen dahingegen, dass nur eine grundlegende Entität existiert. Die meisten monistischen Theorien sind materiell und entweder reduktiv oder nicht-reduktiv. Der Behaviorismus, die Identitätstheorie und derFunktionalismus sind reduktiv, d.h. sie behaupten, dass mentale Zustände in irgendeinem Sinne auf physikalische Zustände zurückgeführt werden können,
Warum heißen analytische und synthetische Sätze so, wie sie heißen (analytisch/synthetisch)?
Definieren Sie Analytizität und Synthetizität.
A priori (etwa: „zuvor“): Wissen, das gültig ist unabhängig von Erfahrung
A posteriori (etwa: „nachträglich“): Wissen, das aufgrund von Erfahrung gewonnen wurde Verwandte Konzepte bereits bei Aristoteles: „proteron“ (Vorausgehendes), „hysteron“ (Späteres)
Hume hat argumentiert, dass a priori-Wahrheiten deshalb erfahrungsunabhängig wahr sind, weil sie analytisch sind (er hat nur noch nicht den Begriff „analytisch“ benutzt, das hat dann I. Kant getan)
Analytische Urteile/Sätze sind solche, die bereits allein aufgrund der Bedeutungen der in ihr enthaltenen Begriffe wahr sind (d.h. sie sind wahr unabhängig davon, was empirisch in der Welt vorgeht)
Begriff „analytisch“ aus griechisch: „zergliedern“
Das Gegenteil von „analytisch“: Synthetische Sätze
Die Wahrheit synthetischer Sätze ist abhängig davon, was empirisch in der Welt der Fall ist Das heißt: Nur synthetische Sätze sagen inhaltlich etwas über die Welt aus!
Daraus folgt: Nur diese Sätze sind empirisch sinnvoll prüfbar!
Synthetische Sätze Wortherkunft „synthetisch“: aus dem Griechischen „zusammengesetzt“, gemeint ist in etwa: „Zusammen-Aussage zweier Begriffe zu einem Gegenstand“ Der behauptete Sachverhalt könnte (zumindest theoretisch) auch anders sein
„Die Erde ist rund.“ (Etwas Konkretes vereinigt auf sich die Prädikate „Erde sein“ und „rund sein“)
„Intelligente Menschen sind ängstlicher als unintelligente Menschen“
„Pfannkuchen schmecken lecker“
Warum kann man analytische Sätze nicht empirisch testen? Und was, wenn man es doch tut?
Was haben analytische Sätze mit einer Tautologie und dem Satz von Widerspruch zu tun?
„Unverheiratete Männer sind unverheiratet“ Das nennt man auch eine „Tautologie“, d.h. ihr Gegenteil wäre ein logischer „Widerspruch in sich“ (Kontradiktion)
Haben analytische Sätze in der Wissenschaft nichts verloren? Begründen Sie.
In der Psychologie werden auch manchmal analytische Sätze (bzw. Sätze, die a priori wahr sind/sein müssen), als Hypothese empirisch getestet (wie im Junggesellenbeispiel)!
Geben Sie vier Beispiele für analytische Sätze aus der Psychologie, die man leicht als synthetische Sätze missverstehen könnte
Man erkennt an den Beispielen auch, dass die Beurteilung der Hypothesen nicht immer eindeutig ist. Im Zweifelsfall muss nachgefragt werden, wie bestimmte Begriffe genau verstanden werden bzw. unter welchen Umständen genau jemand die Hypothese als falsifiziert betrachten würde
„In der Wüste regnet es sehr selten.“
„Jemand wird eher als erfolgreich beurteilt, wenn er eine Aufgabe löst, die viele andere in ähnlichen Situationen nicht lösen können.“
„Menschen mit Sternzeichen ‚Waage‘ sind ausgeglichener als andere Menschen.“
„Zum Lesen der analogen Uhr ist die Fähigkeit der Unterscheidung von kleinem und großem Zeiger Voraussetzung.“
Warum hat Smedslund nichts gegen analytische Sätze in der Psychologie?
hat versucht, unhinterfragbare (analytische) Axiome der Psychologie zu systematisieren und nennt dieses System „Psycho-Logic“
„Psycho-Logic“ (Smedslund, 2012): - 1: Personen können wissen, denken, wollen, fühlen, wahrnehmen etc. (mentality) - 2: Was Personen wissen, denken etc. ist mitbestimmt dadurch, was Personen wollen und wie sie Situationen kognitiv einschätzen (intentionality) - 3: Manchmal wissen Personen, dass sie etwas denken/fühlen etc. und manchmal nicht (reflectivity)
Idee, dass analytische Sätze in der Psychologie das Fundament darstellen und daher auch unverzichtbar sind
Was meint Smedslund mit der Inkommensurabilität der Sprache über Mentales und der Sprache über physikalische Prozesse?
Sprache über Mentales und über physikalische Prozesse scheinen nicht aufeinander reduzierbar zu sein (inkommensurabel)
Was meinte Hume mit seinem empiristischen Sinnkriterium, und wie wurde dies von Carnap und Wittgenstein weiterentwickelt?
Hume: Der Begriff Sinnkriterium bezeichnet in der Philosophie einen allgemeinen Maßstab, rational sinnvolle Aussagen von sinnlosen Aussagen zu unterscheiden.
Carnap und Wittgenstein: Wann ist ein Satz eigentlich sinnvoll, und was bedeutet der Satz?
Ein Satz, von dem man nicht angeben kann, was in der Welt der Fall sein müsste, damit er wahr (bzw. falsch) wird, ist sinnlos (im Sinne von: er sagt gar nichts über die Welt aus).
„Die Bedeutung eines Satzes liegt in der Methode seiner Verifikation/Falsifikation.“
Welche Themenbereiche umfasst die psychologische Methodenlehre?
h
Definieren Sie Psychologie. Erläutern Sie, welche Konnotationen bei der Definition mitschwingen (hierzu ist auch Information aus dem zweiten Foliensatz nützlich)
Lehre vom Erleben und Verhalten
Mit welchem methodischen Umbruch hängt die Loslösung der Psychologie aus der Philosophie zusammen?
Einführung empirischer Methoden z.B. Psychologie „im Stil“ von Physik/Chemie/Biologie betreiben
Unabhängig von ihrer Institutionalisierung wurde Psychologie allerdings schon seit Menschengedenken betrieben
Was sind Ziele der Psychologie als Wissenschaft?
- Beschreibung
- Erklärung
- Vorhersage
- Kontrolle
...des Erlebens und Verhaltens
Was unterscheidet Beschreibungen von Erklärungen?
Beschreibungen sind Sätze, die beobachtbare Phänomene beschreiben „Wie ist es?“
Erklärungen beinhalten Bedingungen und Ursachen, die zu einem Phänomen geführt haben „Warum ist es so?“
Nennen Sie mindestens vier Gründe, wozu sie Methodenlehre gebrauchen können.
1. Um mich selbst besser zu verstehen
2. Um zu verstehen, wie ich geworden bin was ich bin
3. Um alltäglich aufgenommene Information besser beurteilen zu können
4. Um gegenüber der Wissenschaft kritikfähig zu sein
5. Um zu verstehen, worum es eigentlich geht
6. Um “Trichterwissen” von reflektiertem Wissen unterscheiden zu können
Wie erschließen wir im Alltag Eigenschaften von Personen?
Schließen aufgrund von (vermeintlichen oder realen in der Vergangenheit wahrgenommenen) Gesetzmäßigkeiten
Wann immer wir einer Person begegnen: Dynamische Bildung von Kategoriensystemen (Attributen) mit zugehörigen dynamischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen
Erschließung von Attributen aus Erscheinung und Verhalten vor dem Hintergrund von Normdaten
Fazit: Alle Informationen werden vor dem Hintergrund von Normdaten interpretiert ( „Was würde jemand normalerweise bzw. im Durchschnitt tun/sagen/thematisieren?“)
Welche wissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich mit Zeichensystemen? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen dieser Disziplin und psychologischer Diagnostik (dafür müssten sie ggf. mal in einem Lexikon genauer recherchieren)?
Zeichentheorie = Semiotik
Grundprinzip: Schluss von (An-)Zeichen auf Person zum Zweck der Erkenntnisgewinnung
Wir betreiben ständig psychol. „Wissenschaft“ im Alltag
- Hypothesen aufstellen, testen, bestätigen/verwerfen/anpassen
Leider machen wir im Alltag häufig Fehler: Küchenpsychologie
Aber: prinzipiell auch in wissenschaftlicher Manier möglich (Stichwort: Diagnostik)!
Was heißt Inferenz, und was ist dabei in der Psychologie (oft) das Problem?
Schluss von Stichprobe auf Grundgesamtheit (Inferenz)
leider potentiell fehlerbehaftet
Inwiefern gehen schon kleine Kinder in ihrer Welterschließung wissenschaftlich vor?
Kinder als „Wissenschaftler in Windeln“:
- Aufstellen von Hypothesen/Gesetzen (Vergangenheitsform: „te“ ans Verb)
- Empirische Prüfung (Übergeneralisierung: „er gehte nach Hause“)
- Theorierevision („…keine Regel ohne Ausnahme(n)“)
Beispiel für Fehler, die eigentlich unsere Intelligenz kennzeichnen!
Nennen Sie einen sehr häufigen Fehlschluss in Wissenschaft und Alltag und geben Sie ein Beispiel.
Korrelations-Kausalitäts-Fehlschluss
Der häufige und ausdauernde Konsum von Ego-Shootern (sogenannte Ballerspiele) macht Jugendliche aggressiv und führt bisweilen zu Gewaltexzessen und Amokläufen an Schulen.
Korrelation:
Das eine steht in Beziehung zum anderen, bedingt es aber nicht zwingend
Kausalität:
Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, betrifft also die Abfolge aufeinander bezogener Ereignisse und Zustände
Was bedeutet „publication bias“?
Publication bias: Signifikante, positive Befunde (und damit auch zufällig signifikante Ergebnisse) haben eine höhere Wahrscheinlichkeit veröffentlicht zu werden als Nullbefunde, besonders in „hot topics“
Wichtig: Verstehen, wie Wissenschaft funktioniert!
Wozu kann die Kenntnis von Wissenschaftstheorie konkret für Psychologen nützlich sein?
Beispiel „Task Switching“ (Kognitionspsychologie):
Methode:
- Personen reagieren auf einzelne Ziffern (1,2,3,4,6,7,8,9) mit linker oder rechter Taste
- Wechsel zwischen „gerade-ungerade“-Aufgabe und „größer-kleiner-5“-Aufgabe
Befund:
- Aufgabenwechsel erhöht Reaktionszeiten (im Vgl. mit Aufgabenwiederholung)
Worum geht es eigentlich?
A) „Untersucht werden soll die Fähigkeit, zwischen „geradeungerade“-Aufgaben und „größer-kleiner“-Aufgaben hin und her zu wechseln“
B) „Untersucht werden soll, wie schnell wir Menschen überhaupt zwischen Aufgaben hin und her wechseln können“
C) „Untersucht werden soll der menschliche Wille, d.h. unsere Fähigkeit, adaptiv zu handeln“
Dafür wäre es wiederum nötig zu wissen …
- was der Wille überhaupt ist
- ob wir überhaupt einen eigenen (freien) Willen haben
- und wenn ja, wie das genau zu verstehen ist
Hierfür ist wiederum Erkenntnistheorie (Epistemologie) und Wissenschaftstheorie (philosophy of science) wichtig
Als Studierender hätte man oft gerne gewusst, welche Theorie bzw. Hypothese (z.B. zum Gedächtnis) denn nun stimmt. Warum lässt sich das nicht so einfach sagen?
Diese vorsichtige, selbstkritische Herangehensweise an die Wissenschaft unterscheidt typischerweise auch berufspraktisch orientierte Ausbildungsgänge (Ausbildung, FH) von der Universität
Wissen, was man alles nicht weiß!
Welche Antworten sind auf das Problem gegeben worden, wie man mentale Prozesse untersuchen kann? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?
1. Introspektion
2. Verzicht auf die Erforschung mentaler Prozesse? (Behaviorismus)
3. Erforschung mentaler Prozesse durch Verhaltensbeobachtung
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