M1 Forschungsmethoden
Karteikarten für M1 Forschungsmethoden Fernuni Hagen
Karteikarten für M1 Forschungsmethoden Fernuni Hagen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 48 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 23.02.2019 / 07.06.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20190223_m1_forschungsmethoden
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Welche Artefakte (=Signale, die nicht durch den physiologischen Prozess sonderen von anderen Faktoren wie Radiosendern) können bei biopsychologischen Messungen auftreten?
- Artefakte physiologischer Herkunft - Physiologische Aktivitäten die nicht von Interesse sind erzeugen Hirnaktivität (bspw. Reaktion auf Kälte/Wärme im Labor)
- Bewegungsartefakte - Störsignale durch Bewegung des Messgeräts oder der Versuchsperson
- Artefakte durch externe Einstreuungen - Elektrische oder magnetische Felder die Störfatkoren sind (bspw. Radiosender)
Welche Vorraussetzungen sind notwendig um Kausalschlüsse (B wurde durch A verursacht) treffen zu können?
- A und B kovariieren -> Wenn A sich verändert, verändert sich auch B
- A tritt zeitlich vor B auf
- Alternativerklärungen (andere Ursachen als A) können ausgeschlossen werden
Was sind die drei wesentlichen Klassen von Störvariablen, die in einem Experiment auftreten können?
- Versuchspersonenmerkmake - Alter, Geschlecht, Intelligenz
- Situationsmerkmale - Tageszeit, Beleuchtung, Untersuchungsmaterial
- Versuchsleitermerkmale - Alter, Geschlecht, Zuwendung
Welche Möglichkeiten gibt es, um in einem Experiment die Störvariablen die durch die Versuchssituation entstehen zu kontrollieren?
- Konstant halten oder Eliminiere - Störvariablen werden während des Experiments konstant gehalten oder Eliminiert (bspw. Geräuscheinflüsse eliminieren durch schallisolierten Raum)
- Balancieren - Einfluss bekannter aber nicht eliminierbarer Variablen (z.B. Tageszeit) wird über alle zu untersuchenden Bedingungen gleichmäßig verteilt.
- Kontrolle von Erwartungseffekten - Einfluss der Erwartungshaltung auf das Versuchsergebnis wird z.B. mittels Blindversuch begegnet (Versuchsteilnehmer werden nicht über experimentelle Manipulation und Hypothesen informiert)
Was ist in Zusammenhang mit experimentellen Designs ein sog. Between-Subjects-Design?
Experiment, bei dem unterschiedliche Versuchsbedingungen (z.B. Medikament/kein Medikament) verschiedenen Personen zugeordnet werden.
Was ist in Zusammenhang mit experimentellen Designs ein sog. Within-Subjects-Design?
Experiment, bei dem alle Teilnehmer allen Bedingungen des Experiments ausgesetzt werden (z.B. jeder muss Fragebogen ausfüllen, erhält dann ein Medikament und muss den Fragebogen dann nochmal ausfüllen).
Welche Möglichkeiten gibt es, um in einem Experiment personengebundene Störvariablen zu kontrollieren?
- Randomisieren - Zufällige Zuweisung von Versuchspersonen zu den Bedingungen des Experiments
- Parallelisieren - Störvariable (z.B. Alter der Person) wird zur Aufteilung aller Versuchspersonen in etwa gleiche Paare verwendet. Einer der Versuchspersonen jedes Paars wird der einen Bedingung zugewiesen (z.B. Behandlung), der andere der anderen Bedingung (z.B. keine Behandlung).
Wann hat ein Experiment eine hohe interne Validität?
Wenn es einen eindeutigen Kausalschluss ermöglicht, also die 3 Grundlagen dafür erfüllt sind.
Wann hat ein Experiment eine hohe externe Validität?
Wenn die Ergebnisse des Experiments auch auf andere Personen und Situationen übertragen werden können (=Generalisierbarkeit).
Was sind die wesentlichen vier Varianten von Experimenten?
- (Labor-)Experiment - Manipulation der UV, Kontrolle von Störvariablen, Randomisierung
- Feldexperiment - Experiment unter natürlichen Bedingungen, erschwerte Kontrolle von Störvariablen, höhere externe Validität als im Labor
- Quasiexperiment - Wie klassisches Experiment, nur ohne Randomisierung, geringe interne Validität
- Feldstudie - In natürlicher Umgebung, ohne Randomisierung, Kausalinterpretation nur bedingt möglich
Welche speziellen Störeffekte können bei Experimenten mit Messwiederholungen (=VP wird innerhalb des Experiments in mehreren Bedingungen beobachtet) auftreten?
- Positionseffekte - Beeinflussung des Messergebnisses in Abhängigkeit davon, an welcher zeitlichen Position eine Beobachtung stattfindet (entsteht z.B. durch Ermüdung, Übung, Sensibilisierung)
- Übertragungseffekte - Inhaltliche Wirkung von zeitlich früheren experimentellen Bedingungen beeinflusst die Wirkung einer anderen Bedingung an späteren Zeitpunkten (z.B. Wirkung des Medikaments immer noch nicht ganz abgeklungen)
- Zwischenzeitliches Geschehen - Mögliche zusätzliche Störgrößen aus dem täglichen Umwelt, wächst mit zeitlichem Abstand der einzelnen Messungen
Was unterscheidet eine Korrelationsstudie von einem Experiment?
- Keine Trennung von UV und AV, Variablen sind gleichwertig
- Keine Ableitung von Kausalaussagen (UV verursacht AV) möglich
WElche drei Typen qualitativer Forschung lassen sich nach deren Forschungsinteresse unterscheiden?
- Methoden zur Untersuchung der Merkmale von Sprache
- Methoden zur Entdeckung von Regelmäßigkeiten
- Methoden zum Verstehen der Bedeutung eines Textes oder einer Handlung
Was sind verbreitete Ansätze der qualitativen Forschung?
- Qualitative Inhaltsanalyse - Ermittlung von Bedeutung von Texten durch vorgegebene Skalen oder Kriterien (z.B. zur Zusammenfassung)
- Grounded Theory - Entwicklung von Theorien mittels systematischer Analyse von forschungsrelevanten Texten (Interviews, Notizen während des Forschungsprozesses, Beobachtungsprotokolle)
- Diskursanalyse - Ansätze zur Konstruktion von Theorien mittels Diskurs (=Schreiben von Abhandlungen über ein Thema)
Welche Probleme treten bei einer qualitativen "Messung" (z.B. Typologisierung von Versuchspersonen anhand der Antworten in Interviews) auf?
- Repräsentationsproblem - Wahrscheinlichkeit für falsche Messungen (fehlerhafte Kategorisierung)
- Subjektivität - Schlussfolgerungen sind viel subjektiver als bei quantitativen Messungen
Welche wissenschaftstheoretischen Ansätze gibt es und welche Personen gelten als Begründer?
- Logischer Empirismus/Positivismus
- Kritischer Rationalismus (Popper)
- Historisch-Soziologische Analyse (Kuhn)
- Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme (Lakatos)
- Konstruktivistische Ansätze/Diskursanalyse (Wittgenstein)
Was unterscheidet Positivsmus und Konstruktivismus?
Positivismus: Es gibt eine reale, d.h. physische "echte" Welt. Wissenschaft kann allgemeingültige Erkenntnisse über die Welt erfassen. Das Gefüge der Welt ist messbar. --> Induktion ist möglich, weil wir tatsächlich erkennen können wie die Welt funktioniert.
Konstruktivismus: Es gibt keine objektive Wahrnehmung der Welt, alle Beobachtungen die wir formulieren sind eine Konstruktion des individuellen Geistes und der Sprache. Aufgabe der Wissenschaft ist das Entdecken der vom Menschen erschaffenen Welt --> Wissenschaft sollte qualitativ sein, d.h. Fokus auf interpretierbare Sprache (z.B. Texte).
Woraus können Theorien entstehen/entwickelt werden?
- Inutition: Auf Basis von Gesprächen und der Auseinandersetzung mit einem Thema
- Induktion: Verallgemeinerung einer Beobachtung oder Erfahrung
- Metaphern: Analogie eines Modells aus dem technischen Bereich zur Beschreibung psychischer Prozesse
- Systematische Suche mittels wissenschaftlicher Methoden: Herstellung eines neuen Sinnzusammenhangs duch Analyse von Daten
Welche drei Stufen der Hypothesenbildung gibt es im Forschungsprozess?
- Formulierung theoretisch-inhaltliche Hypothese (AV ist in der Formulierung der Hypothese noch nicht messbar, z.B. AV = Zufriedenheit)
- Operationalisierung und dadurch Erzeugung einer empirischen Hypothese (AV ist jetzt messbar, z.B. AV = subjektives Wohlbefinden, messbar mittels Standardtest von Wissenschaftler X)
- Überführung in eine statistisch überprüfbare Hypothese (statistische Hypothese) (Formulierung bezieht sich jetzt auf einen statistischen Parameter der AV, z.B. Mittelwert der gemessenen AV > 5)
Was sind die vier Basisziele der wissenschaftlichen Tätigkeit in der Psychologie?
- Beschreiben - Angaben über die Erscheinungsformen und Merkmale von Sachverhalten
- Erklären - Ableitung von kausalen-, d.h. Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen (UV->AV)
- Vorhersagen - Prognose eines zukünftigen Sachverhalts auf Basis der gegenwärtigen Ausprägung von Prädiktorvariablen (Basis: Prognosemodelle)
- Verändern - Korrektur, Förderung und Prävention von Zuständen. Relevant bei klinischer Psychologie
Welche prinzipiellen Arten von Hypothesen, in Abhängigkeit der Einfachheit der Falsifizierbarkeit, werden unterschieden?
- Universelle Hypothese - Gelten allgemein und ohne Einschränkung (bspw. "Alle Schwäne sind schwarz") --> sehr leicht falsifizierbar (ein Gegenbeispiel reicht aus)
- Beschränkt universelle Hypothesen - Gelten auch allgemein aber mit Einschränkungen (bspw. "Alle Schwäne, die mindestens einen schwarzen Schwan als Elternteil haben sind schwarz") --> können grundsätzlich falsifiziert werden, aber etwas schwerer als universelle H.
- Quasiuniverselle Hypothesen - Bedingt geltende Hypothesen - (bspw. "Schwäne sind zumeist weiß") --> Falsifikation ist nur im Kontext der Untersuchung möglich, nicht generell.
Was ist Messen und was ist Ziel dessen?
Messen: Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Personen (subjektive Wahrnehmung = 3)Ziel: Ermittlung von Ausprägungen eines Merkmals bei einem Objekt zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Hilfe eines Messinstruments (bspw. Fragebogen/Test).
Was sind die drei messtheoretischen Probleme?
- Repräsentationsproblem: Ist das Problem überhaupt messbar und in Zahlen ausdrückbar (numerisches Relativ)? -> Bspw. wie messe ich "Glück"?
- Eindeutigkeitsproblem: Wie kann ich die Messskala verändern, ohne die Eigenschaft der Skala zu verändern? -> Bspw. Fragebogenskala von 1-5, wenn ich zu jedem Wert 1 addiere verändere ich die Abstände nicht (1-2 ist der gleiche Abstand wie 2-3), aber wenn ich die Skala mit 3 multipliziere verändere ich die Abstände (1-2-3-4-5 ist anders als 3-6-9-12-15)
- Bedeutsamkeitsproblem: Welche mathematischen Operationen (addieren/subtrahieren, multiplizieren, etc.) sind bezogen auf die erhobene Messung bzw. das Skalenniveau sinnvoll? Bspw. Mittelwertsbildung bei Ordinalskalenniveau nicht sinnvoll, weil Zwischenwerte (3,5) keinen Aussagegehalt haben.
Was sind die wesentlichen Skalenniveaus?
- Nominalskala
- Ordinalskala
- Interallskala
- Verhältnisskala
- Absolutskala
Was ist ein Test und welche 2 großen Testgruppen gibt es?
Test: Standardisiertes Verfahren zur Erfassung einer nicht direkt beobachtbaren Variablen (z.B. Intelligenz), meist mittels einer Reihe von Aufgaben/Fragen ("Items"). Antworten werden in einen Testwert umgerechnet (z.B. IQ)
2 Gruppen:
- Persönlichkeitstests (kein objektives richtig oder falsch)
- Leistungstests (es kann objektiv festgestellt werden, ob Antwort richtig oder falsch ist)
Was sind die 3 Hauptgütekriterien beim Testen und Messen?
- Objektivität: Das Messinstrument darf nicht vom Testleiter/Versuchsleiter beeinflusst werden. Testleiter könnte sich bspw. bei einer Befragung von Probanden diesen gegenüber unterschiedlich verhalten und dadurch das Ergebnis beeinflussen.
- Reliabilität: Das Messinstrument darf bei wiederholten Messungen desselben Gegenstands nicht zu unterschiedlichen Testergebnissen führen. Z.B. ist ein Intelligenztest nicht reliabel wenn er bei wiederholter Durchführung durch die selbe Person jedes mal ein anderes Ergebnis liefert.
- Validität: Das Messinstrument muss tatsächlich die Variable messen die von Interesse ist. Z.B. Gemessener IQ-Wert muss tatsächlich eine Aussage über die kognitive Leistungsfähigkeit eines Individuums liefern.
Was bedeutet "Operationalisierung" in Zusammenhang mit Variablen?
Abstrakte/komplexe Variablen (z.B. "Zufriedenheit") werden auf Basis vorhandenen Hintergrundwissens direkt messbarer/beobachtbarer Größen zugeordnet (z.B. den Antworten auf Fragen wie "Wie zufrieden sind Sie mit ihrer derzeitigen Lebenslage auf einer Skala von 1-5"?). Dadurch wird es möglich die Ausprägung der abstrakten Variablen festzustellen (d.h. sie zu messen!).
Was unterscheidet konkret und abstrakte Variablen?
Konkrete Variablen sind direkt beobachtbar/messbar, z.B. Körpergröße. Abstrakte Variablen sind nicht direkt beobachtbar/messbar und müssen daher operationalisiert werden (z.B. Zufriedenheit).
Was sind wesentliche Unterscheidungskriterien im Design von Befragungen?
- Mündliche vs. schriftliche Befragung
- Nutzung von Technologien (Telefon, elektronische Medien wie E-mail oder Internet)
- Quantitative (vorgegebene Antwortmöglichkeiten) vs. qualitative Befragung (Möglichkeit zu freien Antworten)
- Einzel vs. Gruppenbefragung
Unterschiedliche Vor- und Nachteile in Bezug auf Zeitaufwand, Objektivität, Wirtschaftlichkeit, Einfachheit der Auswertung, Ortsgebundenheit, etc.
Welche Formen der Standardisierung im Kontext von Befragungen gibt es?
- Keine Standardisierung - Forscher weiß nicht wen oder was er in welcher Reihenfolge befragt, bspw. ein unstrukturiertes Interview.
- Extreme Standardisierung - Jeder Befragte bekommt identische Fragen in einem identischen Kontext, d.h. Befragungssituation wird komplett kontrolliert.
- Leitfaden-Interview - Interview folgt einer gewissen Struktur/einem Leitfaden. Leitfaden ist Gedächtnisstützte für den Interviewer.
- Standardisierte Interviews, Fragebögen und Tests - Alle Fragen und deren Abfolge sind vorgegeben.
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