Pädagogik BAfEP 3P - Teil 1
Beispielfragen Teil 1 Abschlussprüfung (= 1. Test vom 15.01.19)
Beispielfragen Teil 1 Abschlussprüfung (= 1. Test vom 15.01.19)
Set of flashcards Details
Flashcards | 58 |
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Students | 21 |
Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | Other |
Created / Updated | 04.01.2019 / 25.06.2019 |
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Analysiere den Dialog "Pflanze" zwischen Kind und Erwachsenem in Hinblick auf sprachförderliches Verhalten. Erläutere, inwiefern sich der oder die Erwachsene sprachförderlich verhält oder nicht. Identifiziere und benenne Sprachlehrstrategien im Dialog oder zeige alternative Strategien sprachförderlichen Verhaltens auf.
Im Dialog "Löffel" wird nicht bloß korrektives Feedback gegeben, sondern versucht, dem Kind ein bestimmtes sprachliches Verhalten beizubringen (eine grammatikalische Regel). Es hat aber keinen Sinn, Kindern in diesem Alter grammatische Formen (z.B. grammatische Fälle) richtig vorzusagen, damit sie das Kind nachsagt! Einem Kindergartenkind eine grammatische Regel so zu vermitteln ist sinnlos und bestenfalls ohne Effekt, schlimmstenfalls verstummt das Kind, weil es für seine sprachlichen Äußerungen kritisiert wird und die Motivation zum Sprechen verliert! Im vorliegenden Dialog versteht das Kind offenbar auch überhaupt nicht, was der Erwachsene von ihm will, und lernt nichts von ihm.
--> nicht sprachförderlich
Möglichkeiten sprachförderlichen Verhaltens/Alternativen: Fragen stellen, Lieder singen, zum Erzählen, Bewertungen herausfordern, Begründungen erbitten, nach Vorlieben fragen
Sprachlehrstrategien (im Dialog nicht vorhanden):
- Korrektives Feedback
- Expansion
- Extension
- Transformation (Umformung)
Analysiere den Dialog "Später" zwischen Kind und Erwachsenem in Hinblick auf sprachförderliches Verhalten. Erläutere, inwiefern sich der oder die Erwachsene sprachförderlich verhält oder nicht. Identifiziere und benenne Sprachlehrstrategien im Dialog oder zeige alternative Strategien sprachförderlichen Verhaltens auf.
Der Erwachsene konzentriert sich nicht auf die Aussagen des Kindes und bessert falsche Wörter auch nicht aus. Er hört ihm nicht zu und greift die Gesprächsgelegenheit (das Kind will sich mitteilen) nicht auf.
--> verhält sich nicht sprachförderlich
Möglichkeiten sprachförderlichen Verhaltens/Alternativen: Fragen stellen, Lieder singen, zum Erzählen, Bewertungen herausfordern, Begründungen erbitten, nach Vorlieben fragen
Sprachlehrstrategien (im Dialog nicht vorhanden):
- Korrektives Feedback
- Expansion
- Extension
- Transformation (Umformung)
Analysiere den Dialog "Luisa" zwischen Kind und Erwachsenem in Hinblick auf sprachförderliches Verhalten. Erläutere, inwiefern sich der oder die Erwachsene sprachförderlich verhält oder nicht. Identifiziere und benenne Sprachlehrstrategien im Dialog oder zeige alternative Strategien sprachförderlichen Verhaltens auf.
Luisa: Erwachsener antwortet ausführlich und erklärt und gibt gute Beispiele die für das Kind verständlich sind. Erwachsener verhält sich sprachförderlich.
Sprachlehrstrategien (jeweils im Dialog zu markieren):
- Korrektives Feedback
- Expansion
- Extension
- Transformation (Umformung)
Weitere Möglichkeiten sprachförderlichen Verhaltens: Fragen stellen, Lieder singen, zum Erzählen, Bewertungen herausfordern, Begründungen erbitten, nach Vorlieben fragen
Erkläre, wofür Kohlberg Dilemmageschichten wie das Heinz-Dilemma im Rahmen seines Stufenmodelles der moralischen Entwicklung beim Menschen verwendet?
Mit so genannten „moralischen Dilemmata“ untersuchte Kohlberg die moralische Entwicklung des Menschen. Den Probanden wurden zehn hypothetische Dilemmata vorgelegt. Durch diese fiktiven Geschichten wurden sie mit moralischen Problemstellungen konfrontiert, zum Beispiel geraten die Protagonisten in einen inneren Konflikt mit Normen und Gesetzen, wenn die Forderung einer Autorität im Widerspruch zum Wohlergehen anderer Personen steht.
Die wohl geläufigste Geschichte ist das Heinz-Dilemma, welches von Kohlberg und seinen Mitarbeitern wiederholt benutzt wurde, um das Auswertungssystem zu erklären. (Die Geschichte handelt von einem Mann namens Heinz, dessen Frau sterbenskrank ist. Der einzige Apotheker der Stadt hat ein Medikament entwickelt, das die Frau heilen könnte. Der Apotheker verkauft das Medikament für den zehnfachen Preis, den ihn die Herstellung kostet, und er ist nicht bereit, Heinz das Medikament zu einem geringeren als den veranschlagten Preis zu verkaufen. Trotz zahlreicher Bemühungen gelingt es Heinz nicht, ausreichend Geld zu beschaffen, um das Medikament kaufen zu können. Verzweifelt bricht Heinz in die Apotheke ein und stiehlt das Medikament für seine Frau.)
Die nachfolgend beschriebenen Entwicklungsstufen des moralischen Bewusstseins durchläuft Kohlberg zufolge jeder Mensch, unabhängig von der Kultur, in der er aufwächst, immer in derselben Reihenfolge und ohne einzelne Stufen zu überspringen.
Stufe 1: Präkonventionelle Moral: Orientierung an Gehorsam und Strafe sowie an der Gegenseitigkeit menschlichen Handels ("Wie du mir, so ich dir")
Stufe 2: Konventionelle Moral: Orientierung an Gesetz und Ordnung sowie am Bild vom "braven Kind" (Anerkennung durch andere)
Stufe 3: Post-konventionelle Moral: Orientierung am Sozialvertrag und am universalen ethischen Prinzip
Benenne die Phasen der psychosexuellen Entwicklung nach Sigmund Freud bzw. Erik Erikson beim Kleinkind und führe für jede Phase das jeweilige Alter sowie die jeweilige Entwicklungsaufgabe bzw. potentielle Konfliktquelle an.
Orale Phase (erogene Zone: Mund, Lippen, Zunge) - Entwicklungsaufgabe: Entwöhnung von der Mutterbrust (bzw. vom Fläschchen) - Alter: 0-1 Jahre
Anale Phase (erogene Zone: Anus, After) - Entwicklungsaufgabe: Sauber werden - Alter: 2-3 Jahre
Phallische Phase (erogene Zone: Genitalien) - Entwicklungsaufgabe: Geschlechtsidentität herausbilden - Alter: 4-5 Jahre
Latenzphase (keine spezifische Zone): Entwicklungsaufgabe: Abwehrmechanismen herausbilden - Alter: 6-12 Jahre
Welche Auswirkungen für den Erwachsenen kann die mangelhafte Bewältigung der Entwicklungsaufgaben in einzelnen Phasen der psychosexuellen Entwicklung nach Erik Erikson haben?
Oral - orales Verhalten (Rauchen, Kaugummikauen, übermäßiges Essen etc.), Passivität, Leichtgläubigkeit
Anal - Ordentlichkeit/Sturheit/Sparsamkeit (oder jeweils das Gegenteil)
Phallisch - Eitelkeit/Rücksichtslosigkeit (bzw. jeweils das Gegenteil)
Latenz - keine (denn: sexuelle Gefühle treten in dieser Phase den Hintergrund, Erwerb sozialer und kognitiver Fähigkeiten sowie die Übernahme von kulturellen Werten überwiegen)
Genital - Erwachsene, die frühere Phasen erfolgreich integriert haben, sollten mit Interesse für andere und einer reifen Sexualität aus dieser Phase hervorgehen (Suche nach Sexualpartner – nicht nur zur Lustbefriedigung, sondern auch Fortpflanzung)
Gib ein charakteristisches Beispiel für eine kindliche Verhaltensweise, die für eine bestimmte Phase der psychosexuellen Entwicklung typisch ist und erläutere, woran man erkennt, dass das Kind in einer bestimmten Phase der psychosexuellen Entwicklung befindet.
=
Charakterisiere die entwicklungsspezifischen Besonderheiten jeder Phase in der Theorie der psychosexuellen Entwicklung nach Erik Erikson bzw. Sigmund Freud.
Kind nimmt alles in den Mund – Orale Phase (erogene Zone: Mund, Lippen, Zunge) 0-1 Jahr
Doktorspiele- Anale Phase (erogene Zone: Anus, After) 2-3 Jahre
Kind will später einmal gegengeschlechtliches Elternteil heiraten und empfindet gleichgeschlechtliches Elternteil als Konkurrenz (Ödipus-/Elektra-Komplex)- Phallische Phase (erogene Zone: Genitalien) 4-5 Jahre
Sexuelle Gefühle treten in den Hintergrund, Erwerb kognitiver/sozialer/kultureller Fähigkeiten bzw. Werte in den Vordergrund-Latenzphase (keine erogene Zone): 6-12 Jahre
Zwischen welchen beiden Trieben beim Menschen unterscheidet Sigmund Freud? Gib Beispiele dafür, wie sich die beiden Triebe beim Kind oder Erwachsenen auswirken können (in welchen Verhaltensweisen sie zum Vorschein kommen können).
Eros: Lebenserhaltungstrieb, lebensbejahendes Prinzip, Lust, sexueller Trieb, Arterhaltung
Thanatos: Todestrieb, lebensverneinendes Prinzip, Zerstörung von Leben, Aggression, Hass, Konkurrenzkämpfe
Beispiel Essen: Beide Triebe kommen zum Vorschein (Nahrungsaufnahme als Überlebens- und Lusthandlung sowie als Zerstörung von Lebewesen/Objekten)
Was versteht man unter Abwehrmechanismen und wann bilden sie sich laut welcher Theorie beim Kind aus?
Um „unerlaubte“ Triebe abzuwehren und überwinden zu können, entwickeln sich während der Latenzzeit Abwehrmechanismen (Latenzzeit = Zeit der Verzögerung oder des Verstecktseins sexueller Gefühle nach der Theorie über die Phasen der psychosexuelle Entwicklung von Freud und Erikson). Der bekannteste Abwehrmechanismus ist die Verdrängung (Beispiel: Ein peinliches Erlebnis wird ins Unbewusste verdränt, das heißt, die Erinnerung daran wird unterdrückt).
Was versteht man unter dem Ödipuskomplex und wann tritt er laut welcher Theorie beim Kind auf?
Buben richten in dieser Phase ihre sexuellen Wünsche auf die Mutter, der Vater wird als Rivale emfunden (nach Ödipus, der im griechischen Mythos unwissentlich seinen Vater erschlug und seine Mutter heiratete). Bei Mädchen nennt man dies den Elektra-Komplex (analog zum Ödipus-Komplex: Der Vater wird begehrt und die Mutter als Konkurrenz empfunden). Nach der Theorie der psychosexuellen Entwicklung (Freud/Erikson) tritt dieser Komplex in der Phallischen Phase im Alter von 4-5 Jahren auf, in der Kinder ihre Geschlechtsidentität entwickeln (erogene Zone: Genitalien).
Was ist der Unterschied zwischen Libido und Libidobesetzung (VOK)?
Libido = psychische Energie des Eros, Lust und Freude, kommt in der Entwicklung der Sexualität zum Vorschein
Libidobesetzung = psychische Energie/sexueller Trieb sich einem Objekt ganz oder teilweise
Skizziere, wie der kindliche Spracherwerb auf den Ebenen der Artikulation (Aussprache), des Wortschatzes und der Grammatik (Satzstrukturen) beim einsprachigen Kind im Alter von 0 bis 4 Jahren erfolgt.
1/2 Jahr: Artikulation: Lallen, Gurren, Schreien
1 Jahr: Artkulation: Erste Wörter und viele Lautvarianten
1 1/2 Jahre:Artikulation: Gezielte Lautbildung + m, b, p, n. Grammatik: Einwortsätze. Wortschatz: Einzelne Wörter.
2 Jahre: Artikulation: + w, f, t, d. Grammatik: Zwei- oder Dreiwortsätze. Wortschatz: Bis zu 50 Wörter
2 1/2 Jahre: Artikulation: + k, g, ch, r. Grammatik: Mehrwortsätze. Wortschatz: Wortschatzerweiterung
3 Jahre: Artikulation: + schwierige Lautverbindungen (kn, bl, gr). Grammatik: Mehrwortsätze. Wortschatz: Wortschatz nimmt weiter zu.
3 1/2 und 4 Jahre: Artikulation: Aussprache optimieren (später kl, dr, sch). Grammatik: Nebensätze --> Bildung komplexer Sätze. Wortschatz: Wortschatz wächst ( Farben und Pronomen, später: abstrakte Begriffe.
Benenne die wichtigsten phonologischen Prozesse in der Ausspracheentwicklung einsprachiger Kinder und erläutere sie anhand von Beispielen.
1.) Interdentalität: "Lispeln", ab 5. 2.) Vorverlagerung von ….. : Schiff --> Siff, Licht --> List ab 5 1/2. 3.) Enstimmung/ Sonorierung: Baum--> Paum, Kuh --> Guh, ab 5. 4.) Reduktion von Konsonantenverbindingen: Glock --> Glocke, Drachen --> Grachen, ab 4 1/2. 5.) Assimilation: Drachen --> Grachen ab 4 1/2. 6.) Vorverlagerung von k, g: Katze --> Tatze, Garten --> Darten, ab 4. 7.) Rückverlagerung von ... : Tisch --> Tich, ab 4. 8.) Auslassung unbetonter Silben: Banane --> Nane, ab 3 1/2. 9.) Plosivierung: Kuchen --> Kuken, ab 3. 10.) Auslassungfinaler Konsonanten: Ball --> Ba, ab 3. 11.) Vorverlagerung von ...: Zunge --> Zune, ab 3.
2.) Vorverlagerung von ….. : Schiff --> Siff, Licht --> List ab 5 1/2.
3.) Enstimmung/ Sonorierung: Baum--> Paum, Kuh --> Guh, ab 5.
4.) Reduktion von Konsonantenverbindingen: Glock --> Glocke, Drachen --> Grachen, ab 4 1/2.
5.) Assimilation: Drachen --> Grachen ab 4 1/2.
6.) Vorverlagerung von k, g: Katze --> Tatze, Garten --> Darten, ab 4.
7.) Rückverlagerung von ... : Tisch --> Tich, ab 4.
8.) Auslassung unbetonter Silben: Banane --> Nane, ab 3 1/2.
9.) Plosivierung: Kuchen --> Kuken, ab 3.
10.) Auslassungfinaler Konsonanten: Ball --> Ba, ab 3.
11.) Vorverlagerung von ...: Zunge --> Zune, ab 3.
Gib einen Überblick über die wichtigsten Meilensteine in der sprachlichen Entwicklung des einsprachigen Kleinkindes (0-6 Jahre). Erläutere die Meilensteine anhand von Beispielen und benenne das ungefähre Alter ihres Auftretens [Meilensteine sind u.a.: Lallmonologe, passiver Wortschatz, erste Wörter, Einwortsätze, 50-Wort-Grenze/Vokabelexplosion, Zwei- und Mehrwortsätze, schwierige Lautverbindungen, komplexe Sätze mit Haupt- und Nebensatz, Passivsätze, Konjunktiv, bildungssprachlicher Sprachgebrauch …].
1.) Lallmonologe: sechs Monate bis ein Jahr, Ketten aus einfachen Silben zu bilden wie ba-ba-ba oder da-da-da.
2.) Einwortsätze: Ein Jahr bis ein Jahr und Sechs Monate, Silbenverdopplung (ma-ma), Lautnachahmung (wau-wau)
3.) Zwei- oder Mehrwortsätze: ein Jahr, sechs Monate bis zwei Jahr, gezielt nach Bezeichnungen zu fragen (erstes Fragealter), "das" oder "Is das"
4.) Einzelne Wörter: 1 1/2 Jahr, "Ball mein"
5. 50-Wort-Grenze: 2 Jahre, Nomen, einfache Verben, Adjektive, "Papa weg"
6.) schwierige Lautverbindungen: 3 bis 4 Jahre, (kn, bl, gr)
7.) komplexe Sätze mit Haupt- und Nebensatz: 6 bis 10 Jahre, "Gesternwar ich mit Papa beim Doktor"
8.)Passivsätze: 6 bis 10 Jahre
9.) Konjuktiv: 6 bis 10 Jahre
Analysiere den Dialog „Melissa“ in Hinblick auf die Ausspracheentwicklung von Melissa. Benenne die von dir identifizierten phonologischen Prozesse bei Melissa und erläutere, inwiefern sie als alters- und entwicklungsgemäß einzustufen sind oder ein Förderbedarf gegeben ist.
1.) Vorverlagerung von k,g: Vogel--> Vodel, Gabel --> Dabel, kleine --> tleine, vergessen --> verdessen, größe --> dröße, Tiger --> tider, Tierpark --> tierpart, Käfig --> täfig, eingesperrt --> eindesperrt. Ab 4 Jahre
2.) Vorverlagerung von c,f: ich/ nicht --> is/ nis. Ab 5 1/2 Jahre.
Melissa braucht keinen Föderbedarf, weil alles einer altergemäßen Entwicklung entspricht, eine weitere Beobachtung ist aber angebracht.
In dem Eingangsdialog gibt es keine Belege dafür, dass Melissa (3;4) die Laute [g] und [k] als Sprachlaute
im Zusammenhang mit Wörtern und Sätzen bildet. Nach Fox (2006) wäre dies nicht altersgemäß,
da 90 % aller Kinder diese Laute bis zu einem Alter von 2;6 Jahren erworben haben. ABER: Dass in
einem so kurzen Transkript wie dem Eingangsdialog einzelne Laute nicht belegt sind, muss nicht
bedeuten, dass das Kind diese Laute generell nicht bilden kann. Um das zu beurteilen, bedarf es einer
umfangreicheren Sprachbeobachtung.
Den Laut [ç] wie in „ich“ bildet Melissa zwar nicht immer im geforderten Kontext, aber sie bildet ihn
bereits in einigen Wörtern (z. B. mädche, täfi ch).
Bei Melissa kann man eine Vorverlagerung von [g] nach [d] und von [k] nach [t] beobachten. Nach Fox
ist dies bei einsprachigen Kindern bis zu einem Alter von 3;5 Jahren altersgemäß. Des Weiteren zeigt
Melissa eine Vorverlagerung von [ç] zu [s]. Dies ist nach Fox bis zu einem Alter von 4;11 Jahren altersgemäß.
Insofern liegt bei Melissa keine Entwicklungsverzögerung vor. Allerdings sollte Melissas weitere
Ausspracheentwicklung beobachtet werden, um zu überprüfen, ob und wann sie diese
phonologischen Prozesse überwindet. Insbesondere die Vorverlagerung von [g] und [k] sollte sie in
den nächsten Monaten überwinden.
Was ist der Unterschied zwischen Erziehung und Entwicklung?
Erziehung strebt dauerhafte Verhaltensänderungen, während Entwicklung die Veränderung des Menschen über die Lebensspanne bezeichnet. Die Erziehung erfolgt durch erwachsene Erzieher/innen, während Entwicklung durch Lern- bzw. Reifungsprozesse (beim Kind) stattfindet.
Den Unterchied zwischen Erziehung (Erziehung durch Erzieher/innen) und Entwicklung (Lernen/Reifung beim Kind) nennt man auch pädagogische Differenz. Diese Differenz schließt auch die Rollenunterschiede (Erzieher/in entscheidet und trägt Verantwortung, Kind weniger) und das Kompetenzgefälle zwischen Erzieher/in und Kind ein (die Erzieher/in kann vieles, das Kind dazu vergleichsweise noch wenig, sie haben unterschiedliche Rollen).
Was versteht man unter pädagogische Differenz?
Unter pädagoischer Differenz versteht man die Unterschiede zwischen Erziehung (Erziehen durch Erzieher/innen) und Entwicklung (Lernen/Reifung aufseiten des Kindes). Erziehung zählt zu den Umweltfaktoren, während Reifung von den genetischen Anlagen (angeborenen Faktoren) abhängt.
Diese Differenz schließt auch die Rollenunterschiede (Erzieher/in entscheidet und trägt Verantwortung, Kind weniger) und das Kompetenzgefälle zwischen Erzieher/in und Kind ein (die Erzieher/in kann vieles, das Kind dazu vergleichsweise noch wenig, sie haben unterschiedliche Rollen).
Erziehung (Erziehen durch Erzieher/innen), Entwicklung (Lernen/Reifung aufseiten des Kindes)
Was ist der Unterschied zwischen Lernen und Reifung?
Lernen bedeutet Verhaltensänderung aufgrund von Erfahrungen (Umweltfaktoren). Reifung bezeichnet die biologisch festgelegte Entfaltung der genetischen Anlagen (angeborene Faktoren).
Erziehung versucht die Entwicklung zu beeinflussen. Erziehung ist wirkungsvoll, wenn sie an der Entwicklung orientiert ist. Erziehung wird von vielen Pädagogen/ Pädagoginnen als Schrittmacher oder Motor der Entwicklung verstanden, Erziehung unterliegt aber auch Grenzen.
Was versteht man unter ,, Theroy of Mind‘‘ ( Vok) und wie lässt sie sich beim Kind nachweisen ( nenne und erläutere eines der Experimente)
"Theroy of my Mind" bedeutet das Wissen um das Funktionieren des menschlichen Verstandes, sie ermöglicht die Unterscheidung zwischen dem eigenen Wissen und dem davon abweichenden Wissenstand von Personen über Sachverhalte. Es gibt verschiedene Experimente, um bei Kindern das Vorhandensein einer Theory of Mind zu testen, wie zum Beispiel das "Smarties Box"-Experiment, bei dem ein Kind gefragt wird, was sich in einer Smartiesbox befindet. Es antwortet "Smarties", ohne zu wissen, das Bleistifte drin sind. Zeigt man ihm die Bleistifte in der Box und fragt es, was ein anderes Kind, das gerade in den Raum gekommen ist, glaubt, was sich in der Smartiesbox befindet, so antwortet es "Bleistifte" (ohne Theory of Mind) oder "Smarties" (mit Theory of Mind). Kinder lernen im Alter zwischen drei und fünf Jahren, die Überzeugungen einer Person mit einzubeziehen. Davor verstehen sie nicht, dass subjektive Überzeugungen von der Realität abweichen können, und berücksichtigen sie somit auch nicht bei ihrer Handlungsvorhersage.
Führe die Stufen der moralischen Entwicklung nach Lawrence Kohlberg an.
- Präkonventionelle Moral (Orientierung an Strafe und Gehorsam und Gegenseitigkeit menschlichen Verhaltens/"Wie du mir, so ich dir")
- Konventionelle Moral (Orientierung an Gesetz und Ordnung sowie am Bild des "braven Kindes"/Erwartungen anderer)
- Postkonventionelle Moral (Orientierung am Gesellschaftsvertrag, Orientierung am universalen ethischen Prinzip)
Benenne die vier Stufen der Denkentwicklung nach Jean Piaget und erläutere, welche Fähigkeiten Kinder auf den einzelnen Stufen erwerben.
- Die Sensomototische Stufe 0-2 Jahren. (Wahrnehmug und Bewegung, Erwerb von sensomotorischer Koordination, praktischer Intelligenz und Objektpermanenz)
- Päoperationale Stufe = Stufe des anschaulichen Denkens 2-7 Jahren. (Sprache zum Sprechen und Denken, Als-ob-Spiel, Rollenspiel, Ichbezogenheit noch stark ausgeprägt, Eingleisigkeit des Denkens, Objektpermanenz)
- Konkret-operationale Stufe = Stufe des logischen Denkens 7-12 Jahren. (das Denken löst sich von der konkreten Wahrnehmung, es löst sich von dem Ich, Hier und Jetzt, zunehmendes Einfühlungs- und Vorstellungsvermögen, Denken bleibt aber an tatsächliche Gegebenheiten gebunden)
- Formal-operationale Stufe = Stufe des abstrakten Denkens ab 12 Jahren. (das Denken kann sich von tatsächlichen Gegebenheiten lösen.)
Magisches Denken, das = in der präoperationalen Phasen (nach Piaget) beim 2-5 jährigen Kind Vorstufe des rationalen Denkens, etwa in Form des Glaubens an Wirkungen von Zauberei, Beschwörungen oder Wunschdenken.
Piagets hat die Leistungsfähigkeit der Kinder unterschätzt. Er meinte, es sei ausgeschlossen das Fähigkeiten geübt und verbessert werden können. Das ist aber falsch, mit einem Training ist es möglich (grundsätzlich nicht, sondern nur, wenn man es trainiert)
Die Objektpermanenz oder auch Personenpermanenz ist die kognitive Fähigkeit, zu wissen, dass ein Objekt oder eine Person auch dann weiterhin existiert, wenn es oder sie sich außerhalb des Wahrnehmungsfeldes befindet.
Fasse die vier Thesen in der Geschichte der Entwicklungspsychologie zusammen, die den Kernaussagen der vier großen Theoriefamilien in der Anlage-Umwelt-Debatte entsprechen?
- Mensch ist Produkt seiner Umwelt
- Mensch ist Produkt seines inneren Entwicklungsplans (seiner Gene/Erbanlagen)
- Mensch gestaltet seine Entwicklung selbst
- Mensch ist weder Produkt noch Gestalter seiner Umwelt, sondern er ist beides
körperlich (motorisch, morphologisch= das Aussehen betreffend), psychologisch: sozial-emotional, kognitiv (Denken, Warhnehmung, Moral), sprachlich
Unter kognitiver Entwicklung versteht man die Entwicklung all jener Funktionen, die dem Erkennen und Erfassen der Gegenstände und Personen der Umgebung und der eigenen Person gelten. (Funktionen sind z.B. Denken, Wahrnehmen, Problemlösen, Sprache, etc.)
Erläutere das Experiment der visuellen Klippe und interpetiere die Ergebnisse zu diesem Experiment.
Die Visuelle Klippe ist eine Versuchsanordnung zur räumlichen Wahrnehmung. Bei diesem Versuch werden Kleinkinder bzw. Säuglinge in die Mitte eines Tisches gesetzt, dessen Tischplatte aus durchsichtigem Glas besteht. Die eine Hälfte der Tschplatte ist mit einem Schachbrettmuster unterlegt, bei der anderen Hälfte wird das Schachbrettmuster unter die Tischplatte gelegt (ca. 1 Meter unter Tischplatte, sodass ein Tiefeneindruck entsteht). Bei Säuglingen, die gerade anfangen zu krabbeln, sieht man in der Regel, dass sie sich nicht über die Seite, wo das Muster am Boden ist, bewegen. Bei Säuglingen die noch nicht krabbeln können hat man unterschiede der Herzrate feststellen können, je nach dem wohin sie mit dem Kopf geschaut haben. Jedoch war die Herzrate geringer wie das Kind auf der Seite war, wo das Muster am Boden liegt. Das Experiment zeigt, dass schon Säuglinge fähig sind, Tiefe wahrzunehmen.
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