japhil5
Gewalt/ sexuelle Ausbeutung
Gewalt/ sexuelle Ausbeutung
Kartei Details
Karten | 50 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Handwerk |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.12.2018 / 10.12.2018 |
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Was sind Regeln bei Doktorspielen?
Jedes Mädchen/jeder Junge bestimmt selbst, mit wem sie/er „Doktor spielen“ will
•Die Kinder streicheln und untersuchen sich nur so viel, wie es für sie selber und die anderen schön ist
•Kein Kind darf dem anderen weh tun
•Grössere Kinder, Jugendliche oder Erwachsene haben bei Doktorspielen nichts zu suchen
Was ist wichtig zu beachten beim Umgang mit Kindern die Gewalterfahrungen gemacht haben?
Unsere Bedeutungsgebung nicht den Kindern überstülpen. Wir die Misshandlung schlimm finden und dies dem Kind spüren lassen und das Kind merkt, wie schlimm die Handlung war.
Die Folgen für die Kinder können viel schlimmer sein wenn wir oder die Eltern alles dramatisieren.
Welche Gesetzesbücher regeln in dieser Thematik verschiedene Aspekte?
ZGB
stgb, Stragesetzbuch: Straftaten erfassen, Täter beweisen, dass er etwas falsches gemacht hat und um Täter zu verurteilen
Opferhiflegesetz
Kinderrechte nach Uno Konvention
Grundsätze bei Gewalt an Kindern und Jugendlichen: Merkblatt für Fachpersonen (wichtig für Prüfung)
1. Was ist wichtig bei unserer Haltung? 8 Punkte
• Nehmen Sie jeden Hinweis auf mögliche
Gewalt ernst.
• Körperliche und psychische Gewalt, sexuelle
Übergriffe und Vernachlässigung
unterscheiden sich in der Dynamik des
Geschehens und in ihren Ursachen. Berücksichtigen
Sie dies bei Interventionen.
• Es gibt keine Patentrezepte, jede Situation
ist für sich einzigartig.
• Vermeiden Sie übereiltes Handeln.
• Ein möglichst sorgfältiges Einschätzen der
(Gesamt-)Situation und eine überlegte
Interventionsplanung bilden die Grundlage
für adäquate Unterstützung der
Betroffenen.
• Eltern haben grossen Einfluss auf ihre
Kinder. Die Stärkung elterlicher Kompetenzen
hat daher zentrale Bedeutung.
• Kindesschutz ist eine multidisziplinäre
Aufgabe. Wirksamer Kindesschutz bedingt
gegenseitige Wertschätzung und Kooperationsbereitschaft
aller Helfenden.
• Gehen Sie achtsam mit Ihren eigenen
Möglichkeiten und Grenzen um.
Grundsätze bei Gewalt an Kindern und Jugendlichen: Merkblatt für Fachpersonen (wichtig für Prüfung)
2. Wie handelt man richtig? (7 Punkte)
Richtig handeln!
• Dokumentieren Sie alle wichtigen Hinweise
und die Aussagen des Kindes bzw. des/der
Jugendlichen möglichst wortgetreu und
mit Datum. Unterscheiden Sie zwischen
Fakten und Vermutungen. Halten Sie fest,
aus welchem Anlass das Kind oder der/die
Jugendliche etwas erwähnt hat und wie Sie
reagiert bzw. gefragt haben.
• Bleiben Sie nicht alleine, sondern arbeiten
Sie – auch bei vagen Vermutungen –
möglichst früh mit Fachpersonen und
spezialisierten Fachstellen für Kindesschutz
zusammen.
• Es gibt Situationen, die sofortiges Handeln
erforden, z. B. akute Bedrohung, Gefährdung,
Sicherstellung von Verletzungsspuren
oder bei übertragbaren Krankheiten.
Veranlassen Sie entsprechende Sofortmassnahmen,
z. B. Gefährdungsmeldung,
polizeiliche Intervention, Notplatzierung,
medizinische oder psychiatrische Behandlung.
• Ein Gespräch mit der – vermutlich – gewaltausübenden
Person ist in Zusammenarbeit
mit einer spezialisierten Fachstelle
sorgfältig vorzubereiten. Dies gilt auch für
den Einbezug eines nicht gewaltausübenden
Elternteils, insbesondere bei innerfamiliärer
Gewalt.
• Berücksichtigen Sie interne Leitlinien sowie
Dienstwege und informieren Sie Ihre vorgesetzte
Stelle über die aktuelle Situation
und geplante Vorgehensweise.
• Von allen Beteiligten ist ein verantwortungsvoller
Umgang mit Informationen
erforderlich. Allenfalls ist festzulegen, wer
für die Informationsvermittlung zuständig
ist und entscheidet wer, wie, wann, wen
informiert.
• Beachten Sie die rechtlichen Bestimmungen.
Detailinformationen finden Sie in
«Juristische Grundlagen» unter:
Grundsätze bei Gewalt an Kindern und Jugendlichen: Merkblatt für Fachpersonen (wichtig für Prüfung)
3. Was ist Zentral, dass man Kinder und Jugendliche im Blick behält? (4 Punkte)
• Kinder und Jugendliche sind entsprechend
ihrer Entwicklung und Fähigkeiten
in die Überlegungen und Entscheidungen
einzubeziehen. Wichtig ist, sie über das
Vorgehen zu informieren und ihre Rechte
verbindlich zu beachten.
• Seien Sie im direkten Kontakt mit den
betroffenen Kindern/Jugendlichen, interes-
siert, respektvoll und offen.
• Unnötige Beziehungsabbrüche von gefährdeten
Kindern und Jugendlichen zu ihren
Bezugspersonen sind zu vermeiden.
• Stellen Sie das Wohl und den langfristigen
Schutz der Kinder/Jugendlichen in das Zentrum
aller Überlegungen und Handlungen.
Was sind Schutzmassnahmen gemäss ZGB`?
Ermahnung
Weisung
Erziehungsbeistandschaft
Aufhebung der Obhut
Entzug der elterlichen Sorge
StgB: Welche zwei unterschiedlichen Deliktarten gibt es?
Offizialdelikte
Antragsdelikte
Erkläre das Offizialdelikt:
(grundsätzlich schwerere Delikte) werden von Amtes wegen, also unabhängig vom Willen der oder des Verletzten verfolgt. Kein Einverständnis notwendig, aber Aussageverweigerung Bsp. Tötung, Mord, schwere Körperverletzung, Vergewaltigung etc.
Zuständige Behörden; Polizei, Untersuchungsamt, Jugendanwaltschaft, Strafgerichte
Erkläre das Antragsdelikt!
Antragsdelikte (verhältnismässig eher leichtere Delikte) können nur von der Person, die verletz wurde, zur Strafverfolgung gebracht werden. Das Antragsrecht erlischt nach drei Monaten nach der Tat. Berechtigte Person kann Strafantrag zurückziehen, solange Urteil erster Instanz noch nicht verkündet ist.
Zuständige Behörden; Polizei, Untersuchungsamt, Jugendanwaltschaft, Strafgerichte
Was sind Straftatbestände nach StGB?
-Schwere, einfache Körperverletzung
Tätlichkeiten
Mord, Totschlag, vorsätzliche Tötung
Verbrechen und Vergehen gegen die Freiheit
Drohung
Nötigung
Was sind strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität?
Sexuelle Handlungen mit Kindern (nicht strafbar bei Kinder unter 16 Jahren und Altersunterschied nicht mehr als 3 Jahre)/Abhängigen
Sexuelle Nötigung
Vergewaltigung
Schändung
Sexuelle Handlungen mit Anstaltspfleglingen, Gefangen, Beschuldigten
Exhibitionismus
Seit 30.11.2008 ist Strafverfolgung und Strafe für sexuelle und pornographische Straftaten an Kindern UNVERJÄHRBAR. Für Straftaten davor dauert die Verfolgungsverjährung mindestens bis zum vollendeten 25. Lebensjahr des Opfers.
Was ist der Umfang und die Ansprüche nach dem Opferhilfegesetz?
Beratung und Soforthilfe: Personen, welche Opfer einer Straftat geworden sind, sowie deren Angehörige haben Anspruch auf (kostenlose) Beratung und Unterstützung und Soforthilfe
Längerfristige Hilfe der Beratungsstellen: Opferhilfestellen leisten je nach Bedarf psychosoziale, juristische, medizinische, therapeutische und/oder finanzielle Hilfe bzw. Triage
Kostenbeiträge für längerfristige Hilfe Dritter
Entschädigung und Genugtuung: Unterstützung beim Geltend machen von rechtlichen Ansprüchen sowie allfälligen Entschädigungen bzw. Genugtuungsforderung
Der Opferbegriff nach Opferhilfegesetz?
Jede Person, die durch eine Straftat in ihrer körperlichen, sexuellen oder psychischen Integrität unmittelbar beeinträchtig worden ist
Unabhängig davon, ob Täter ermittelt werden kann oder sich schuldhaft verhalten hat
Gleichstellung von Personen, die dem Opfer nahe stehen (Eltern, andere BZP)
Die 3. Säulen des OHG?
Opfer von Gewaltdelikten haben Anspruch auf:
Beratung und Information, keine Verjährung
Schutz des Opfers und Wahrung seiner Rechte im Strafverfahren (spezielle Bestimmungen für Kinder)
Entschädigung und Genugtuung unter bestimmten Voraussetzungen; Verjährung nach 5 Jahren (Sparmassnahmen der Kantone zeigen sich auch hier!)
Was wird unter Gewalt verstanden?
Gewalt als „zielgerichtete, direkte physische Schädigung von Menschen durch Menschen“ (vgl. Heitmeyer/Schröttle 2006:15)
Gewalt als Instrument zur Demonstration von Macht (vgl. Popitz, H. 1992)
Gewalt ist zerstörerisch und meist unrechtmässig und illegitim
„Die Bestimmung dessen, was Gewalt ist, wird nicht nur durch wissenschaftliche oder rechtliche Objektivierungsversuche bestimmt, sondern ist mittelbar auch Teil eines politischen und gesellschaftlichen Aushandlungsprozesses (vgl. Heitmeyer/ Schröttle, 2006, S. 17)
Dass was wir heute als Gewalt ansehen, ist durch politische, gsl., Aushandlungsprozesse entstanden, veränderte Werte und Normen im Gegensatz zu früher z.b. Ohrfeige
Ist Gewalt immer illegitim und illegal?
nein.
Selbstschutz/ polizeilicher Schutz
kann legitim sein! muss immer verhältnismässig sein
Was bedeutet Vulnerabilität/ vunerabel?
Verletzlichkeit
verletzlich
Welche Menschengruppen sind von allem von Gewalt betroffen?
Frauen
Männer
Kinder
Alte Menschen
Menschen mit Behinderungen
Menschen mit Migrationshintergrund
Die Zahlen von Beratungsfällen von Opfern von Gewalt nimmt stetig zu, was könnten Gründe dafür sein?
-Menschen getrauen sich mehr, Hilfe zu holen. (Dunkelzahlen nehmen somit ab)
-Opferhilfe wird bekannter
Männer werden stets als Täter gesehen, Frauen als Opfer. warum das?
-Männer fällt es grundsätzlich schwieriger, sich als Opfer zu outen.
-Mediale Prägung.
-Zahlen von Gewalt
-Diese Aussagen müssen aber differenziert angeschaut werden!
Viele Frauen werden Opfer von Gewalt, wo findet diese am häufigsten statt?
Frauen erleiden Gewalt am häufigsten im sozialen Nahraum, durch den eigenen Partner oder Ex-Partner. Damit spielt sich ein grosser Teil dieser Gewalt im Dunkelfeld ab
Zähle verschiedene Formen von Gewalt gegen Frauen auf:
Physische, psychische und sexuelle Gewalt
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Frauenhandel, Zwangsprostitution
Verbrechen im Namen der Ehre (häusliche Gewalt, Ehrenmorde)
Zwangsheiraten
Genitale Verstümmelung (FGM)
Männer werden nicht gerne als Opfer gesehen, warum?
Opfer sein bedeutet zugleich verletzlich sein.
Der Opferbegriff fördert Assoziationen von Schwäche, Hilflosigkeit, Verliererimage und widerspricht dem traditionellen Bild von Männlichkeit.
Gewalt an Männern wird oft verharmlost.
Inwiefern erfahren Männer Gewalt?
Männer erleiden Gewalt überwiegend im öffentlichen Raum und durch andere Männer („Der natürliche Feind des Mannes ist der Mann“ Karl Weilbach). Männer erleben beispielsweise im Militär gewalt.
Bei allen Gewaltdelikten – ausser den Straftaten gegen die sexuelle Integrität – ist der Anteil an männlichen Opfer höher als jener von weiblichen.
(sexualisierte Gewalt = physische Gewalt)
In welchen Jahren besteht für Männer das grösste Risiko ein Opfer von Gewalt zu werden?
Zwischen 14 und 25 Jahren haben Jungen/Männer das höchste Risiko, Opfer einer Gewalttat zu werden
Zwischen 12 und 19 Jahren ist das Risiko für sie am höchsten, Opfer von sexualisierter Gewalt (meist durch andere Männer) zu werden
Was für Gewaltarten erleben Männer?
Männer erleben alle Formen von Gewalt, auch sexuelle Gewalt (aktuelles Strafrecht: Vergewaltigung eines Mannes nicht möglich!).
Jugendliche Männer sind besonders gefährdet, Opfer von Raub, Körperverletzung, Mord, Totschlag und Straftaten gegen die persönliche Freiheit zu werden.
Wie gehen Mànner mit Gewalt um und wie sieht dies aus SA Perspektive aus?
Die meisten Männer schweigen über die erlittene Gewalt.
Es gibt kaum spezialisierte Beratungsstellen für männliche Opfer von Gewalt.
Männer tauchen kaum auf in den Statistiken der Opferberatung.
Die Arbeit mit männlichen Gewaltopfern scheint für viele männliche Professionelle nicht sehr attraktiv.
Welche Formen von Gewalt stehen im Zusammenhang mit Kinder?
Kinder werden Opfer von allen Formen von Gewalt (physische, psychische, sexuelle, strukturelle Gewalt, Vernachlässigung)
Kinderpornographie, Kindersextourismus
Körperstrafe offiziell abgeschafft, dennoch weiterhin Ohrfeigen als alltägliche Bestrafungsform
Was sind typische Formen von Gewalt im Alter?
Handtaschen-Entreissdiebstahl
Häusliche Gewalt
Gewalt im Rahmen von Pflege-verhältnissen durch Angehörige oder in stationären Einrichtungen
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