Herzmechanik
Herzmechanik Med2 HS18 UniFr
Herzmechanik Med2 HS18 UniFr
Kartei Details
Karten | 49 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.12.2018 / 16.01.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20181204_herzmechanik
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Grundprinzip der Modulation des Herzens durch den Sympathicus
- Aktivierung der beta1-Rezeptoren des Herzens mittels Adrenalin oder Noradrenalin -> Steigerung der Aktivität der Adenylatcyclase -> Steigerung der intrazellulären cAMP-Konzentration
- Aktivierung der Proteinkinase A (PKA) durch cAMP -> Modulation der Aktivität verschiedener Schlüsselenzyme und Transporter mittels Phosphorylierung
Wirkungen des Sympathicus
- Positiv chronotrop
- Positiv dromotrop
- Positiv inotrop
- Positiv lusitrop
Positiv chronotrope Wirkungsweise beschreiben
- Erhöhung der cAMP-Konzentration in Sinusknoten-Zellen → Direkte Interaktion von cAMP und Funny Channels
- Vermehrte Öffnung von Funny Channels → Einstrom von Kationen während der spontanen Depolarisation → Steilerer Anstieg des Aktionspotentials
- Schwellenpotential wird früher erreicht und die Aktionspotentialdauer verkürzt → Schnellere Aktionspotentialfolge → Steigerung der Kontraktionsfrequenz (Herzfrequenz)
Positiv dromotrope Wirkungsweise beschreiben
- Erhöhung der Leitfähigkeit von L-Typ-Calciumkanälen in der Zellmembran des AV-Knotens → Schnellerer Calciumeinstrom während des Aufstrichs des Aktionspotentials
- Calciumeinstrom führt zu einem steileren Aufstrich des Aktionspotentials → Schnellere Überleitung
Positiv inotrope Wirkungsweise beschreiben
- Prinzip: Erhöhung der intrazellulären Calciumkonzentration während der Plateauphase → Verstärkung der Kontraktionskraft
- Ursachen
- Erhöhte Leitfähigkeit von L-Typ-Calciumkanälen des Arbeitsmyokards durch Phosphorylierung → Verstärkter Calciumeinstrom während der Plateauphase → Gesteigerte Calcium-induzierte-Calciumfreisetzung
- Durch Enthemmung (=Aktivierung) der SERCA werden dem SR vermehrt Calciumionen zugeführt → Vermehrte Calciumausschüttung aus dem SR durch den Ryanodinrezeptor bei der nächsten Kontraktion → Leichte Steigerung der Kontraktionskraft (indirekt positiv inotrop)
- Erhöhter Calciumausstrom aus dem Ryanodinrezeptor im SR ins Zytosol → Gesteigerte intrazelluläreCalciumkonzentration
Positiv lusitrope Wirkungsweise beschreiben
- Proteinkinase A phosphoryliert das Regulatorprotein Phospholamban (welches normalerweise die SERCA hemmt) → Phospholambanaktivität sinkt → SERCA Hemmung lässt nach
- Aktivität der SERCA gesteigert → Beschleunigter Rücktransport von Calcium aus dem Zytosol ins sarkoplasmatischeReticulum nach der Kontraktion → Beschleunigte Relaxation
Innervationsgebiet des Parasympathicus
Nur Vorhöfe mit Fasern aus dem N. Vagus
Nerven des Parasympathicus
Rr. cardiaci thoracici
Rr. cardiaci cervicales superior und inferior
Über welche Rezeptoren wirkt der Parasympathicus am Herzen? Wie?
Wirkung am Herzen über muskarinerge Acetylcholinrezeptoren: Ziel sind dabei vor allem der Sinusknoten zur Frequenzsenkung (negativ chronotrop) und der AV-Knoten zur Verzögerung der Erregungsüberleitung von den Vorhöfen auf die Kammern (negativ dromotrop).
Negativ chronotrope Wirkungsweise beschreiben
- Ursache 1: ACh steigert die Durchlässigkeit von Kaliumkanälen im Sarkolemm der Sinusknotenzellen → Verstärkter Kaliumausstrom → Membranpotential wird in Richtung des Kaliumpotentials verschoben (sinkt also) → Verzögertes Erreichen des Schwellenpotentials
- Ursache 2: Acetylcholin hemmt mittels inhibitorischem G-Protein die Adenylatcyclase → cAMP-Konzentration sinkt → Leitfähigkeit der Funny Channels wird verringert → Verlangsamter Kationeneinstrom bei der Depolarisation → Verzögerte Depolarisation
Negativ dromotrope Wirkungsweise beschreiben
- ACh steigert die Durchlässigkeit von Kaliumkanälen im Sarkolemm der AV-Knoten-Zellen → Verstärkter Kaliumausstrom → Membranpotential wird in Richtung des Kaliumpotentials verschoben (sinkt also, analog zu Ursache 1) → Flacherer Anstieg des Aktionspotentials → Verzögerte Überleitung
- Erregungsüberleitung wird entweder verlangsamt durch das negativere Membranpotential oder bei starker Vagusstimulation sogar vollständig unterbrochen (AV-Block)
Die physiologischen Herztöne und ihre Ursachen beschreiben
1. Herzton: Ensteht durch Wandanspannung der Ventrikel zu Beginn der Systole während der Anspannungsphase
2. Herzton: Entsteht durch den Schluss von Aorten- und Pulmonalklappe während der Entspannungsphase
Typische Auskultationsorte von Herzklappen?
- Aortenklappe: 2. ICR rechts, parasternal
- Pulmonalklappe: 2. ICR links, parasternal
- Trikuspidalklappe: 4. ICR rechts, parasternal
- Mitralklappe: 5. ICR links, medioklavikulär
- Erb'scher Punkt: 3. ICR links, parasternal
Merkspruch zu den Auskultationsorten?
Anton Pulmann trinkt Milch um 22:45
(Nimmt Erb'schen Punkt nicht mit rein)
Definiton der Wandanspannung des Herzens nach Laplace
Kraft innerhalb der Herzwand, die dem Auseinanderstreben bei Dehnung entgegenwirkt und die Herzwand "zusammenhält"
Definieren der Herzfrequenz
Herzfrequenz (HF): Anzahl der Kontraktionen des Herzens pro Zeiteinheit
Definieren Schlagvolumen
Schlagvolumen (SV): Blutvolumen, das pro Kontraktion von (linken o. rechten) Ventrikel ausgeworfen wird
Definieren Ejektionsfraktion
Ejektionsfraktion (EF): Der Anteil des enddiastolischen Volumens, der aus dem Ventrikel ausgeworfen wird; sollte beim Gesunden mindestens 55% betragen
Berechnen der Ejektionsfraktion
EF = Schlagvolumen / Enddiastolisches Volumen
Definieren Herzzeitvolumen
Herzzeitvolumen (HZV): Volumen, das pro Zeiteinheit vom Ventrikel ausgeworfen wird → Ergibt sich aus Schlagvolumen und Herzfrequenz
Berechnen des Herzzeitvolumens. Klinischer Unterschied?
Berechnungsvorschrift: HZV = Schlagvolumen × Herzfrequenz
Bestimmung: Meist mittels Fick'schem Gesetz (s.u.)
Schlagvolumen des Herzens ist im klinischen Alltag schwierig zu bestimmen, weshalb hierzu eine Inikatorverdünnungsmethode nach dem Fick'schen Prinzip angewendet wird.
Hauptfunktion der Anspannungsphase
Ventrikel kontrahieren sich
Ablauf der Anspannungsphase
- Alle Klappen sind geschlossen und die Ventrikel sind mit Blut gefüllt
- Isovolumetrische Kontraktion des Arbeitsmyokards
- Druckanstieg in den Ventrikeln, bis der Druck in der Aorta bzw. dem Truncus pulmonalis überschritten ist
- Passive Öffnung der Taschenklappen(Pulmonal- und Aortenklappe) → Beginn der Austreibungsphase
Status des linken Ventrikels bei Anspannungsphase?
- Druck: Anstieg von ca. 8 mmHg auf ca. 80 mmHg
- Volumen: Gleichbleibend ca. 150 mL(isovolumetrische Anspannung)
Ablauf der Austreibungsphase
- Blut strömt aus den Ventrikeln in den Truncus pulmonalis bzw. die Aorta (Großteil bereits zu Beginn der Austreibungsphase)
- Weitere Kontraktion des Myokards(beginnend am distalen Septum und der Herzspitze)
- Wanddicke der Ventrikel ↑ und Innendurchmesser der Ventrikel ↓
- Druck in den Ventrikeln ↑ (Laplace-Gesetz) → Blutvolumen ↓ im Ventrikel
- Druck ↓ langsam im Ventrikel (bis unter den Druck der Aorta bzw. Truncus pulmonalis)
- Schluss der Taschenklappen → Beginn der Entspannungsphase
Status des linken Ventrikels bei Austreibungsphase
- Druck: Anstieg von ca. 80 mmHg auf ca. 120 mmHg, danach Absinken
- Volumen: Austreibung von ca. 90 mLSchlagvolumen (150 mL → 60 mL)
Hauptfunktion der Entspannungsphase
Ventrikel entspannen sich
Ablauf der Entspannungsphase
- Alle Herzklappen sind geschlossen (Volumen bleibt konstant)
- Weitere Entspannung des Myokards (Druck ↓ in den Ventrikeln)
- Isovolumetrische Entspannung
- Ventrikeldruck fällt unter den Druck in den Vorhöfen
- Segelklappen öffnen sich → Beginn der Füllungsphase
Status des linken Ventrikels bei Entspannungsphase
- Druck: Absinken auf ca. 10 mmHg
- Volumen: Gleichbleibend ca. 60 mL(isovolumetrische Entspannung)
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