Physiologie - Herz
Fragenkatalog
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Kartei Details
Karten | 16 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 23.09.2018 / 22.10.2018 |
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1. Beschreiben Sie, wie eine Erregung vom Sinusknoten bis ins Arbeitsmyokard der Ventrikel gelangt. Welche Strukturen können die Schrittmacherfunktion bei Ausfall des primären Schrittmachers ersetzen? Mit welcher Frequenz?
- Sinusknoten von Zelle zu Zelle in Vorhofmyokard- A.V.Knoten – HisBündel – Tawara Schenkel – Purkinje Fasern
- A.V.Knoten: 40/60 Schläge/min
- His-Bündel: 20/40 Schläge/min
2. Welche Anteile des Nervensystems haben Einfluss auf den Herzmuskel? Welche Wirkungen rufen sie hervor?
Sympathikus: beschleunigt –Herzkraft (inotrop)- Herzfrequenz (chronotrop) –Erregungsweiterleitung (dromotrop)
-Parasympathikus: „verlangsamt“ –Herzfrequenz - Erregungsweiterleitung
3. Beschreiben Sie, welchen Weg das Blut der Reihe nach durch den Körper nimmt, welche Gefäße, welche Herzräume, welche Klappen durchläuft es auf diesem Weg? Wo fließt frisches, wo verbrauchtes Blut?
-Rechter Vorhof – Segelklappe (Trikuspidalklappe) – rechte Kammer (Ventrikel) – Taschenklappe (Pulmonalklappe) – Lungenarterie – Lunge (Alveokapillaren) – Lungenvene – linker Vorhof – Segelklappe (Mitralklappe) – linke Kammer – Taschenklappe (Aortenklappe) – Körperkreislauf (Arterien – Kapillaren – Venen) – zurück in rechter Vorhof.
- Verbrauchtes Blut auf der rechten Seite, frisches Blut auf der linken Seite
4. In welcher Phase sind welche Herzklappen geöffnet, welche geschlossen?
Systole: Taschenklappen offen, Segelklappen geschlossen
Diastole: Taschenklappen geschlossen, Segelklappen offen
5. Skizzieren Sie das Aktionspotential des Skelettmuskels und das des Herzmuskels. Worin besteht der wesentliche Unterschied? Wie entsteht er? Was für Folgen hat dieser Unterschied für die elektromechanische Kopplung?
Unterschied: Plateauphase
Im Vergleich zum Skelettmuskel wird die Membran des Herzmuskels nicht sofort wieder repolarisiert, sondern solange im positiven Bereich gehalten bis die Kontraktion abgeschlossen ist. Membran bleibt refraktär. Somit wird ein "Kreisen einer Erregung verhindert und somit auch eine Tetanisierung verhindert, die zum Tod führen würde.
6. Wie entsteht das Ruhepotential? Wodurch wird das Aktionspotential ausgelöst? Wie läuft das Aktionspotential ab? Was ist die absolute, was die relative Refraktärzeit?
- Ruhepotential: K+ strömt raus und wird von Proteinen an Membran gehalten. Konzentrationsgleichgewicht
- Öffnen des Na+-Kanals durch Impuls von Axon-Hügel
- Großer Schub Na+ strömt ein, dadurch depolarisiert sich das Zellinnere, Cl- wird an Membran gezogen
- Absolute Refraktärzeit: Selbst starker Reiz löst kein AP aus
- Relative Refraktärzeit: Starker Reiz kann schwaches AP auslösen
7. Welche Wirkung hat („etwas“ mehr) Calcium aufs Herz? Wie wirkt eine „Überdosis“ Calcium?
-Etwas mehr Calcium steigert die Herzkraft
-Zu viel Calcium führt zu Herzstillstand in Systole
8. Wie kann es durch einen Stromschlag zu Kammerflimmern kommen?
Wenn es in der relativen Refraktärzeit zum erneuten AP kommt -> reentry (kreisende Aktivierung)
9. Erklären Sie die wichtigsten Wellen bzw. Zacken des EKG. Warum zeigt das EKG bei vollständiger Vorhof- bzw. Ventrikelerregung nichts an?
- P-Welle: Erregungsausbreitung in den Vorhöfen
- PQ-Stre >QRS-Komplex: Kammererregung
- ST-Stre >T-Welle: Erregungsrückbildung im Ventrikel
- Elektroden messen nur Spannungsunterschied -> vollständige Erregung vom Vorhof/Ventrikel, kein Spannungsunterschied vorhanden.
10. Durch welchen Mechanismus wird das Herz zur „Saug“-Pumpe? Wie funktioniert der Mechanismus und wozu dient er?
Ventilebenenmechanismus. Dadurch, dass das Herz im Herzbeutel fest „verankert“ ist, kann die Herzspitze bei der Kontraktion nicht zur Basis hochgezogen werden, sondern zieht stattdessen die Vorhöfe lang, so dass deren Volumen sich vergrößert. Es entsteht Unterdruck und damit eine Sogwirkung auf das Blut in den großen Hohlvenen.
11. Nennen Sie die 2 Aktionsphasen des Herzens. Beide werden nochmals in 2 weitere Phasen unterteilt. Wie heißen diese und wodurch sind sie charakterisiert (Übergang einer Phase zur nächsten)?
Systole:
- Anspannungsphase: Isovolumetrisch, Druck steigt, Klappen sind geschlossen. Wenn Kammerdruck den Aortendruck übersteigt, öffnen sich die Taschenklappen -> beginn Austreibungsphase.
- Austreibungsphase: auxotonische Kontraktion, Druck und Volumen ändert sich. Blut strömt in Aorta, Druck steigt noch kurz, dann fällt er mit Ende der Systole wieder ab. Wird Aortendruck unterschritten, schließen sich die Taschenklappen wieder.
Diastole:
- Entspannungsphase: isovolumetrische Erschlaffung. Druck im Ventrikel fällt ab, alle Klappen sind zu, bis der Vorhofdruck unterschritten wird, dann öffnen sich die Segelklappen.
- Füllungsphase: Druckzunahme mit Volumenzunahme erfolgt passiv. Segelklappen sind offen, Ventrikel dehnen sich aus, Blut strömt ein. Ventilebene rutscht basiswärts und damit stülpen sich die Ventrikel über das Blut, das gerade noch in den Vorhöfen war.
12. Welche Substrate kann das Herz zur Energiegewinnung heranziehen? Wie hilft es, die Gefahr einer Übersäuerung bei körperlicher Arbeit zu mindern?
- Glucose
- Fettsäuren
- Laktat
13. In welcher Herzseite kommt das verbrauchte Blut an, aus welcher wird es in den Körper gepumpt? Wo entstehen Ödeme bei Rechtsherz- bzw. Linksherz- Insuffizienz?
Rechts verbrauchtes, von links in den Körper.
Rechtsherz: Halsvenenstau, Rückstau in Abdomen (Aszites, Leberkapselspannung)
Linksherz: Rückstau in Lunge
14. Was bedeutet „Vorlast“ (preload) und „Nachlast“ (afterload)?
Preload (Akute Volumenbelastung) = Ein verstärkter venöser Rückstrom führt zu einer größeren enddiastolischen Füllung. Die dadurch vorgedehnten Herzmuskelfasern entwickeln beim nächsten Schlag eine höhere Kraft und befördern ein größeres Volumen aus dem Herzen.
Afterload (Akute Druckbelastung) = Der 1. Schlag gegen einen erhöhten Strömungswiderstand und damit erhöhten Aortendruck wirft ein vermindertes Schlagvolumen aus. Es bleibt ein höheres Restvolumen im Ventrikel. Da der venöse Rückstrom gleichbleibt, geht der nächste Schlag von einem erhöhten Volumen aus. Nächster Schlag, höhere Kraft um alles auszuwerfen.
15. Wie kann sich das Herz ohne Einwirkung der Nerven auf erhöhte Belastung einstellen (intrakardialer Anpassungsmechanismus)? Nennen Sie den Mechanismus und beschreiben Sie das Grundprinzip der Wirkung. Erklären Sie die Wirkung für erhöhte Volumen- und für erhöhte Druckbelastung.
Frank-Starling-Mechanismus. Wird der Herzmuskel stärker gefüllt und somit gedehnt, entwickelt er eine größere Kraft, dieses erhöhte Volumen wieder auszuwerfen. Die Folgen: Preload, Afterload.
16. Was ist der Unterschied zwischen Hypertrophie und Dilatation des Herzens? Wie ist die Auswirkung einer Herzdilatation auf die Pumpleistung des Herzens?
Hypertrophie: Radius und Wanddicke nehmen zu. Wachstum ist begrenzt, da Sauerstoff per Diffusion in die Muskelfasern gelangen muss. (Sport, erhöhter Blutdruck, Klappenfehler)
Dilatation: Nur Radius nimmt zu. Herz muss mehr Kraft aufbringen um den gleichen Innendruck zu entwickeln (also gleiches Volumen auszuwerfen) (Gesetz von Laplace).
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