Injektion
Kartei Details
Karten | 12 |
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Lernende | 67 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 05.09.2018 / 08.06.2025 |
Weblink |
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Wie wird Injektion definiert?
Einbringen von Flüssigkeit (Arzneimittel) in den Körper (intravenös, intramuskulär, subkutan, intrakutan oder intraarteriell) durch Einspritzen mit Injektionsspritze nach Punktion (Beck et al., 2018, S. 75).
Welche Interventionen müssen Sie aufgrund der Hygiene bei Injektionen einhalten?
Da bei Injektionen die Haut verletzt wird und die Kanülenspitze tief ins Gewebe eindringt, sind sterile Injektionslösungen und aseptisches Arbeiten Grundvoraussetzungen.
Die Injektionsspritzen und Kanülen sind steril verpackt. Beim Öffnen der Verpackungen ist darauf zu achten, dass das Material nicht kontaminiert wird.
Zum Aufziehen der Medikamente sind in der Regel keine Handschuhe notwendig.
Im Umgang mit Antibiotika, Immuntherapien und Zytostatika müssen zum Eigenschutz Handschuhe getragen werden, da diese Medikamente keimschädigende und karzinogene Eigenschaften haben.
Bei der Verabreichung der Injektion werden in der Regel Handschuhe getragen; es sind die hausinternen Richtlinien zu beachten.
Aufgezogene Medikamente können je nach Medikament und Temperatur (Raumtemperatur, Kühlschrank) unterschiedlich lange gelagert werden. Hierzu müssen die hausinternen Richtlinien und die Angaben auf dem Medikamentenbeipackzettel beachtet werden. Angebrochene Ampullen werden entsorgt (Beck et al., 2018, S. 83).
Welches Material brauchen Sie für eine Injektion?
- Zu verabreichendes Medikament
- Abfallsack
- Stichfester Abwurfbehälter
- Desinfektionsmittel für Hände und Flächen
- Alkoholtupfer oder Hautdesinfektionsmittel und Tupfer für die Desinfektion der Punktionsstelle • Bei Bedarf sterile Zellstofftupfer zum Aufbrechen von Glasampullen
- Handschuhe
- Spritzentablett
- Ausser einer Spritze wird für die Injektion eine Kanüle benötigt. Die Kanülen sind je nach Injektionsart, Injektionsort und zu verabreichendem Medikament unterschiedlich lang und dick.
- Für gewöhnlich wird ein Medikament mit einer speziellen Kanüle (Aufziehkanüle) aus der Ampulle aufgezogen. Vor der Injektion wird diese durch die Injektionskanüle ersetzt. Ausser bei Injektionspens und Fertigspritzen werden zum Schutz vor Nadelstichverletzungen häufig Kanülen mit integriertem Kanülenschutz verwendet (Sicherheitskanülen) (Beck et al., 2018, S. 92-93).
Beschreiben Sie in Stichworten, wie eine Vorbereitung der Injektion durchgeführt wird.
Hände und die Arbeitsfläche desinfiziert, benötigte Material bereitgelegt, 6-R-Kontrolle. Fertigspritze herausnehmen, Verabreichung schütteln, vermischen oder aufglösen, Pens Dosis einstellen, Stech- oder Brechampullen vor der Verabreichung aufziehen, leere Ampulle Spritze geheftet, Medikament zusammen mit Medikamentenampulle und Material Spritzentablett bereitgelegt (Beck et al., 2018, S. 93).
Welche Injektiosnformen kennen Sie? (Ausgeschrieben und abgekürzt)
intravenös = i.v.
intramuskulär = i.m.
subkutan = s.c.
intrakutan = i.c.
intraarteriell = i.a. (docchek, 2018)
Beschreiben Sie genau, wie eine subkutane Injektion verabreicht wird?
Injiziert werden wässrige, isotone Arzneimittel. Medikamente, die häufig subkutan verabreicht werden, sind Insuline, Analgetika und Heparine (Sandoparin ®, Clexane ®, Fragmin ®, Fraxiparine ®).
Subkutane Injektionen können überall dort durchgeführt werden, wo unter der Haut genügend subkutanes Fettgewebe vorhanden ist. Bevorzugte Stellen sind: • Bauchhaut mit Ausnahme einer Zone von 2 – 5 cm um den Bauchnabel, vorzugsweise im unteren Bauchbereich • Vorderseite der Oberschenkel, je eine Handbreit vom Knie und von der Leiste entfernt.
Vor der Verabreichung der Injektion wird der Klient über die Massnahme informiert, und seine Intimsphäre wird geschützt. Die Injektionsstelle wird ausgewählt und desinfiziert. Mit Daumen und Zeigefinger wird nun eine Hautfalte von 2 – 3 cm Höhe gefasst, um zu gewährleisten, dass die Injektion nicht in den Muskel erfolgt. Beim Anheben der Haut wird nur die Subkutis angehoben, nicht die Muskelschicht. Es ist darauf zu achten, die desinfizierte Hautpartie dabei nicht mehr zu berühren. Die subkutane Injektion erfolgt in einem Winkel von 45 ° oder 90 °. Die Wahl der Technik hängt von der Konstitution des Klienten und von der Länge der Nadel ab. Es gelten die hausinternen Regeln; folgende Angaben dienen als Orientierungshilfe: • 90 ° -Winkel: Kanüle bis 12 mm und normalgewichtige Klienten • 45 ° -Winkel: Kanüle länger als 12 mm oder Klienten mit Kachexie. Bei der subkutanen Injektion wird vor der Medikamentenverabreichung nicht aspiriert. Die Medikamente werden langsam injiziert, damit sich die Arzneimittel allmählich verteilen können und keine Schmerzen durch zu schnelle Injektion entstehen. Nach der Injektion wird die Kanüle noch einige Sekunden in der Haut belassen, um zu verhindern, dass ein Teil des Medikaments in die Spritze zurückfliesst. Die Hautfalte wird erst nach dem Entfernen der Kanüle losgelassen, damit es nicht zu einer Gewebeschädigung durch Verschiebung der Haut kommt. Die Einstichstelle wird mit einem Tupfer abgedeckt (nicht reiben oder massieren, da dies die Bildung von Hämatomen fördert) und die Kanüle sofort fachgerecht entsorgt. Danach wird die Einstichstelle mit einem Pflaster geschützt (Beck et al., 2018, S. 93-94).
Beschreiben Sie genau, wie eine intramuskuläre Injektion verabreicht wird.
Bei der i.m. Injektion wird ein Medi in einen Skelettmuskel injiziert. Intramuskuläre Injektionen werden bevorzugt in den Oberschenkelmuskel (M. vastus lateralis) und in den Oberarmmuskel (M. deltoideus) appliziert. • Am Oberschenkel befindet sich die Einstichstelle eine Handbreit unterhalb des Trochanters und eine Handbreit oberhalb der Kniescheibe, auf der Hautfläche zwischen gedachter Bügelfalte auf der Vorderseite und gedachter Hosennaht auf der Aussenseite des Oberschenkels. Der Einstichwinkel verläuft senkrecht zur Haut in Richtung des Oberschenkelknochens. • Am Oberarm wird ca. 5 cm unterhalb der Schulterhöhe mittig eingestochen. Der Arm sollte dabei locker nach unten hängen. In den Oberarm werden nur geringe Mengen Arzneimittel (bis zu 2 ml) und nur isotone Lösungen injiziert. Werden grössere Injektionsmengen verabreicht (bis zu 20 ml), zum Beispiel Depotpräparate, kann eine ventrogluteale Injektion erfolgen. Je nach Injektionsort und Konstitution (Alter, Körpergewicht) des Klienten werden für die intramuskuläre Injektion unterschiedlich lange Kanülen gewählt. Bei Injektionen in den Oberschenkel und normalgewichtigen Erwachsenen wird eine Kanüle von ca. 5 – 6 cm gewählt, bei Kindern oder kachektischen Klientinnen eine Kanüle von ca. 4 cm Länge. Für die Injektion in den Oberarmmuskel eignet sich eine Kanüle von 2,5 – 3 cm Länge. Bei der Injektion in den Oberschenkel- oder den Gesässmuskel sollte die Klientin liegen, Injektionen in den Oberarm können dagegen besser im Sitzen durchgeführt werden. Bei intramuskulären Injektionen ist das Infektionsrisiko höher als bei subkutanen Injektionen, da die Medikamente tief in den gut durchbluteten Muskel gespritzt werden. Aus diesem Grund wird empfohlen, für die Desinfektion sterile Tupfer zu verwenden. Wird die Desinfektion mit einem färbenden Desinfektionsmittel vorgenommen, ist nach dem Ausmessen der Punktionsstelle klar ersichtlich, welches Hautareal desinfiziert wurde. Eine Hautfalte muss bei der Injektionen nicht abgehoben werden. Die Kanüle wird im 90 ° -Winkel und zügig eingestochen. Nach der Punktion wird aspiriert, das heisst, der Stempel der Spritze wird langsam zurückgezogen, um sich zu vergewissern, dass kein Blut zurückfliesst. Das Medikament wird mit einer Geschwindigkeit von 2 ml/ Sek. injiziert (Beck et al., 2018, S. 95-96).
Wie wird das Medikament injiziert? s.c.? i.m.?, wie ist der Einstichwinkel? mit oder ohne Hautfalte?, wird bei der Injektion aspiriert?
Einstichwinkel: • Subkutan: 45 ° oder 90 ° • Intramuskulär: 90 °
Hautfalte: • Subkutan: ja • Intramuskulär: nein
Aspiration: • Subkutan: nein • Intramuskulär: ja
Wirkungseintritt Medikament: • Subkutan: 20 – 30 Min. • Intramuskulär: 10 – 15 Min.
Subkutan Medikamente: Insulin, Heparine, Analgetika
Intramuskulär Medikemante: Analgetika, Impfungen, Depotmedikamente (Psychopharmaka, Hormone) (Beck et al., 2018, S. 162).
Wie dokumentieren Sie die Überwachung von der Injektion, die Sie bei Ihrer/m Klientin/Klient durchgeführt haben?
Nach der Injektion wird die Einstichstelle auf Nachblutung, Hämatome und Infektionszeichen beobachtet.
Die Klientin wird auf die Wirkung und mögliche Nebenwirkungen des Medikaments beobachtet. Die Dokumentation erfolgt unmittelbar nach der Injektion gemäss den hausinternen Richtlinien. Sollten bei der Klientin Komplikationen auftreten, werden diese dokumentiert. Falls im Nachhinein auffällt, dass bei der Injektion ein Fehler unterlaufen ist, beispielsweise bei der Dosierung oder bei der Auswahl der Injektionsstelle, so muss dies mittels eines Meldesystems weitergeleitet werden (Beck et al., 2018, S. 97).
Welche Kenntnisse müssen Sie in Bezug zum Medikament zwingend wissen, bevor Sie es verabreichen?
Die Wirkung und die Nebenwirkung des Medikamentes.
Welche Kontraindikationen kennen Sie für Injektionen?
- Klient gibt keine Einwilligung zur Durchführung der Injektion.
- Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Medikamentenwirkstoffen (allergische Reaktion bis hin zum anaphylaktischen Schock)
- Störungen der Hautdurchblutung, wie zum Beispiel bei Schockzuständen (Zentralisation), Ödemen oder Entzündungen. Wenn die Haut unzureichend durchblutet wird, können die Medikamente nicht oder nicht vollständig resorbiert werden.
- Hautveränderungen wie zum Beispiel Exantheme, Hämatome, Infektionen, Pilzerkrankungen, Rötungen oder Narbengewebe: Die Infektionsgefahr ist erhöht und die Medikamentenresorption verändert.
- Gelähmte Körperstellen: Aufgrund der mangelnden Bewegung wird die Haut schlechter durchblutet und Wirkstoffe werden langsamer resorbiert. An Körperstellen mit reduzierter Sensibilität spürt der Klient nicht, wenn lokale Komplikationen auftreten.
- Ölige Substanzen dürfen nicht subkutan verabreicht werden, da sie durch die verzögerte Resorption zu Nekrosen führen können. Intramuskulär können sie jedoch problemlos verabreicht werden (Beck et al., 2018, S. 98).
Welche Kontraindikationen kennen Sie für intramuskuläre Injektionen?
- Klienten, die Antikoagulanzien einnehmen (Marcoumar ®, Sintrom ®) oder unter Blutgerinnungsstörungen (Leberinsuffizienz, Hämophilie) leiden. Es kann zu Blutungen in den Muskel kommen.
- Verdacht auf Herzinfarkt: Durch die intramuskuläre Injektion werden Enzyme freigesetzt, die auch nach einem Herzinfarkt im Blut erhöht sind. Wichtige Laborwerte für die Herzinfarktdiagnostik könnten so verfälscht werden.
- Lysetherapie nach Herzinfarkt oder Schlaganfall: Da der Muskel durch die Injektion verletzt wird, kann es anschliessend zu Blutungen und Hämatomen im Muskel kommen (Beck et al., 2018, S. 98).
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