FS18 Kooperation und neue Medien
Dr. Prof. Oliver Rack FHNW
Dr. Prof. Oliver Rack FHNW
Fichier Détails
Cartes-fiches | 121 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 12.06.2018 / 16.06.2022 |
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Welches sind die Grundprinzipien des Managements virtueller Teams? Auf welche Bereiche wird sich dabei oftmals konzentriert?
Klassische Ziele:
Steigerung der Produktivität oder Performenz (Leistung) des v. Teams
Beschleunigung der Arbeitsprozesse (z.B. Kommunikation=Effizienz)
Reduktion von Fehlern & Hindernissen v. Teamarbeit (positivistische Sichtweise)
Stärkung von Ressourcen der Teammitglieder (z.B. Training)
Bereiche:
Management von Vertrauen
Management von Motivation
Management von Diversität
-->Identisch zu den Besonderheiten von v. Teams werden sie hier aufgegriffen im Management
Beschreiben Sie kurz die Phasen des Lebenszyklus-Modells virtueller Teams und nennen Sie dabei jeweils eine beispielhafte Methode des Managements virtueller Teams.
Zyklus / Phase – Managementmethode
- Aufbau und Konfiguration – Teamzusammenstellung
- Initiierung - Kick-Off’s (Vertrauen)
- Aufrechterhaltung, Regulation – Identifikation, Kohäsion (MbO Feedback)
- Optimierung und Korrektur – Motivation und Anreizsysteme
- Beendigung und Auflösung - keine Methode
Wie kann Vertrauen in virtuellen Teams erzeugt werden?
angemessene Schulung & Training zur Benutzung von internetbasierten Medien-->Vertrauen durch Kompetenz
Definition klarer Ziele & Rollen (z.B. Koordinator) innerhalb des v. Teams-->Vertrauen durch Transparenz
Unterstützung auch informeller Kommunikation& Ausbilden eines Team-Mental-Modell (Mind-map, wer gehört zu welchem Team?, welche Zuständigkeit?)
Erzeugung von Interdependenz unter den Teammitgliedern wodurch--> Commitment & Vertrauen erhöht werden kann
Wie kann Motivationsmanagement in virtuellen Teams betrieben werden? Welche Schritte sind dabei zu beachten? Welche Probleme können dabei auftreten?
Anhand von Anreizsystemen, welche entweder auf der Individuellen, Teambasierenden oder Organisationalen Ebene stattfinden. Dabei hat jedes Anreizsystem seine eigenen Vor- und Nachteile. Probleme ergeben sich bei der direkten Belohnung (monetär anhand der Leistung), da Individuelle Leistung meist nur schwer messbar ist in Virtuellen Teams. Zusätzlich zeigen sich Resultate von Anreizsystemen meist erst langfristig, was bei teilweise kurzlebigen Kooperationen schwer implementierbar ist.
Wie wird der Informationsaustausch in mediengestützter Kooperation verstanden?
in der Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie wird der Austausch von Wissen und Informationen als kooperativer Gruppenprozess verstanden.
Theoretische Grundannahmen
→ Informationen sind in gleichem Ausmass erinnerbar / nennbar ←ich brauche nicht eine Info von einer anderen Person, um meine Info die ich aus der Instruktion habe zu erzählen; nicht abhängig
→ Gruppenmitglieder haben die gleiche Basisrate, Informationen zu kommunizieren („gleich gesprächige Gruppenmitglieder“) ← dieses Modell berücksichtigt nicht ob Personen z. B. eine Person gesprächiger ist als andere
→ die Erinnerungsleistung der Gruppenmitglieder ist voneinander
→ unabhängig (Wahrscheinlichkeiten des Erinnerns von Informationen ist unabhängig) ← Wahrnehmungspsychologen würde z. B. noch mit Bildung arbeiten; wird in diesem Moment nicht berücksichtigt
Was ist das CIS – Modell?
Collective Information Sampling
Modell ist komplett unpsychologisch → es möchte Wahrscheinlichkeit voraussagen, dass eine Info in einer Diskussion gemacht wird! 1 = 100% / 0 = 0%
→ Algorhithmus; Wahrscheinlichkeit wird vorhergesagt mit
p(D)=1-(1-p(M))^n ← (D) will man berechnen
p(D): Nennungswahrscheinlichkeit einer Information in der Gruppe
n: Anzahl der Gruppenmitglieder
p(M): Nennungswahrscheinlichkeit einer Information pro Mitglied
Simpler Fall
Ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Information in der Gruppe von irgendeiner Person genannt wird p(M) = 0, kann sie in der Gruppendiskussion auch nicht genannt werden p(D), egal wie viele Mitglieder die Gruppe hat.
→ Wenn keiner die Information hat, kann sie auch nicht vorkommen
Normalfall
Ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Information von einer (einzigen) Person in der Gruppe genannt wird p(M) >0, steigt die Wahrscheinlichkeit der Nennung in der Gruppendiskussion p(D) mit der Anzahl der Gruppenmitglieder.
→ Je mehr Personen, desto höher die Nennungswahrscheinlichkeit
← ca. zu 20 % werde ich die Info nennen = bei allen Personen steigt Nennungswahrschienlichkeit ca. bei 20
Was ist ein Hidden Profile?
= verstecktes Profil; darin steckt eine kleine Stelle, in welcher man Informationsaustausch in Gruppen untersucht.
Definition Hidden Profile
= experimentelles Paradigma zur Untersuchung des Informationsaustauschs in Gruppen. Es liegt dann vor...
→ wenn die optimale Lösung nicht auf der Basis der individuellen Informationen der einzelnen Gruppenmitglieder erkennbar ist
→ und somit ein optimaler Austausch von Informationen erforderlich ist, um die Aufgabe zu lösen.
Arten von Informationen
-Geteilte Information: Informationen, die alle Mitglieder schon vor der Diskussion besitzen
-Ungeteilte Information: Informationen, die nur einzelne Mitglieder besitzen
Informationsverteilung eines Hidden Profile
A = ungeteilte Infos / B = geteilte
Was sind die Barrieren des Informationsaustauschs?
Gruppen tauschen (oftmals) Informationen suboptimal aus durch...
-Sampling Bias (Stasser & Titus, 1985)
→ Gruppen scheitern meistens bei Hidden Profiles und wählen statt der optimalen Lösung diejenige Lösungsalternative, die durch die geteilten Informationen nahe gelegt wird (sampling bias)
→ geteilte Informationen werden glaubwürdiger und wichtiger beurteilt (Greitemeyer et al., 2003) ← Effekt in allen Gruppendiskussionen
-Individueller Präferenzeffekt (Greitemeyer & Schulz-Hardt, 2003)
→ individuelle Meinungen vor der Gruppendiskussion (sog. Präferenzen) werden in der Gruppendiskussion oft nur unzureichend korrigiert
Was sind Beeinflussende Faktoren des Informationsaustauschs?
Ebene 1: Person
→ Erfahrung / Expertise mit ähnlichen Aufgaben (Wittenbaum, 1998)
→ Aufgaben- und Teamerfahrung (Kim, 1997)
Ebene 2: Team
→ Vertrautheit der Gruppenmitglieder (Gruenfeld et al., 1996)
→ Expertenrollen, Wissen um Expertise (Stewart et al., 1998)
Ebene 3: Situation und Rahmenbedingungen
→ Führungsstil (Larson et al., 1998) ← besser partizipativer Führungsstil; direktiver nachteilig
→ Zahl der Informationen (Stasser & Titus, 1987)
→ Computervermittelte Kommunikation (Hollingshead, 1998) ← wir haben die Übung f2f gemacht; warum? Mit Hidden Profile gibt es dann Probleme (technische Probleme, Follow 1 zu 5 etc.)
Wie kann man Informationsaustausch in virtuellen Teams unterstützen?
Der Informationsaustausch in virtuellen Teams kann vielfältig unterstützt werden:
→ Schulung der Medienkompetenz als Grundvoraussetzung für virtuellen Informationsaustausch
→ Expertisen verdeutlichen, damit die ungeteilten Informationen salient werden (reduziert auch Anonymität und erzeugt Vertrauen!)
→ partizipativer Führungsstil (Larson et al., 1998)
→ ausreichend Zeit geben (Bei virtuellem Informationsaustausch bedarf es mehr Zeit als bei FTF = Faktor 1:5)
→ Strukturierungen und explizite Koordination der Gruppendiskussion hilfreich (explizites Betonen oder Hervorheben, z.B. Kolbe, 2007)
Beim Vergleich des Informationsaustauschs in face-to-face und virtuellen Teams zeigten sich im empirischen Studien Unterschiede in der Anzahl der ausgetauschten Informationen und in der Entscheidungsqualität. Wie könnten diese Unterschiede erklärt werden?
→ Der Einsatz von technischen Medien zur Strukturierung von Gruppendiskussionen (Group Support Systems) hat einen positiven Einfluss auf den Informationsaustausch in Teams (Dennis &Wixom, 2001)
→ CvK reduziert die ausgetauschten Informationen in Gruppendiskussionen (Hollingshead, 1998)
Mögliche Erklärung
In frühen Studien war die Medienkompetenz der NutzerInnen noch nicht so stark ausgeprägt → Nachteile im Vergleich zum FTF-Informationsaustausch (Wittenbaum et al., 2003) ← neue Studien ab 2000 zeigen dass vT besser = aufgrund positiver Medienkompetenz
→ Man kann im Chatverlauf etwas nachscrollen, Informationen sind visuell da, man überlegt sich mehr beim schreiben
Beschreiben Sie kurz die zentralen Determinanten und Hauptaussagen des Collective Information Sampling Modells (CIS- Modell).
p(D)=1-(1-p(M))^n
→ Nennungswahrscheinlichkeit p(D) einer Information in der Gruppe
→ n (Anzahl Gruppenmitglieder)
→p(M) Nennungswahrscheinlichkeit einer Information pro Mitglied
Wenn die Nennungswahrscheinlichkeit p(M)=0 ist, dann besteht auch nicht die Chance das die Information in der Gruppendiskussion p(D) genannt wird, egal wieviele Mitglieder die Gruppe hat. (Simpler Fall)
Wenn die Nennungswahrscheinlichkeit p(M)>0 ist, steigt die Wahrscheinlichkeit das die Information in der Gruppendiskussion p(D) genannt wird mit der Anzahl Mitglieder der Gruppe. (Normalfall).
Hauptaussagen:
Je mehr Personen desto höher die Nennungswahrscheinlichkeit (Vorausgesetzt: p(M)>0)
Problem: p (M) kann nicht gut beeinflusst werden-->nur z.B. Fette Wörter
Welche Faktoren können den Informationsaustausch in virtuellen Teams beeinflussen?
- Schulung der Medienkompetenz als Grundvorraussetzung
- Expertisen verdeutlichen
- Partizipativer Führungsstil
- Ausreichend Zeit geben für Informationsaustausch
- Strukturierung und explizite Koordination der Gruppendiskussionen
Was versteht man unter einem Hidden Profile?
Experimentelles Paradigma zur Untersuchung des Informationsaustausches in Gruppen. Dabei gibt es verschiedene Informationsfetzen, welche ungleich an die Mitglieder der Gruppe verteilt werden. Nur wenn alle Mitglieder ausreichend ihre Informationen mit anderen austauschen, ist es möglich auf die richtige Lösung zu kommen. (Bsp. Detektiv-Fall und jeder aus der Gruppe hat andere Zeugenaussagen).
Phänomen beschreibt, dass Gruppenmitglieder einzelne ungeteilte Informationen, die für die Lösung eines Problems (Problemlösen) benötigt werden und über die nur sie exklusiv verfügen (ungeteilt), nicht nennen. Vielmehr äussern die Gruppenmitglieder oft lediglich die geteilten Informationen, also die Informationen, über die alle oder mehrere Gruppenmitglieder verfügen. Da die Gruppe die richtige Entscheidung ohne die ungeteilten Informationen nicht treffen kann, ist das Zusammenführen der ungeteilten Informationen (information pooling, Information-Pooling-Paradigma) notwendig.
Erläutern Sie die Phänomene des Sampling Bias und des individuellen Präferenzeffekts.
Sampling Bias: Gruppen scheitern oft bei Hidden Profiles und wählen statt der optimalen Lösung diejenige Lösung, die durch die geteilten Informationen nahe gelegt wird.
Individueller Präferenzeffekt: Individuelle Meinungen vor der Gruppendiskussion werden in der Gruppendiskussion oft nur unzureichend korrigiert (der Gärtner wars!).
Was ist ein Medium?
= Ein System von Mitteln für die Produktion, Distribution und Rezeption von Zeichen. (Posner, 1985).
In der Frühzeit wurde der Begriff des „Mediums“ mit einer Form von Wahrnehmungserweiterung in Bezug gesetzt. Betrachtet man den Begriff des Mediums sprachlich bzw. wortgeschichtlich, bedeutet Medius = „in der Mitte befindlich“ oder „vermittelnd“, kann unter Umständen aber auch „zweideutig“ bedeuten.
Medien sind dadurch gekennzeichnet, dass mit ihnen Kognitionen, Emotionen sowie Erfahrungen zum Ausdruck gebracht werden können.
Wie werden Medien differenziert?
Differenzierung 1
-Formelle Medien = in Form mehr oder weniger fester gesellschaftlicher Institutionen organisiert. Z. B. Post, Telefon, Fernsehen, Radio, Presse, etc.
-Informelle Medien = bedienen sich „natürlicher“ Verständigungssysteme, die wiederum durch Konventionen getragen werden. Z. B. Mimik, Sprache, Musik, Literatur, etc.
ß in dieser Form heute nicht mehr haltbar; z. B. Pro7 nicht nur staatlich, obwohl auch TV = eher privat.
Differenzierung 2 (in Anlehnung an Pross, 1972)
= Unterscheidung nach Art der Technisierung:
-Primäre Medien = kommen ohne eine technische Vermittlung zwischen den Kommunikationspartnern aus. Z. B. verbale Sprache, Körpersprache, etc.
-Sekundäre Medien = erfordern Technologien für die Herstellung der Inhalte. Z. B. Signale, Texte, Briefe[NK1] etc.
-Tertiäre Medien = erfordern Technologien sowohl für die Erstellung als auch für die Wiedergabe und den Empfang der Inhalte. Z. B. Film, Fernsehen, Computer, etc.
Differenzierung 3
Klassische Medien = Print-Medien (Zeitungen, Bücher), Radio, Fernsehen, Telefon
Neue Medien = wird häufig mit internetbasierten Medien gleichgesetzt à Email, Chat (Instant Messenger), SMS und Twitter, soziale Plattformen (Facebook), Newsgroups, Foren, Podcasts, Lernplattformen (moodle)
Begriff „neue Medien“ ist heute mehr oder weniger überholt, wegen sehr schnellem technischem Fortschritt, z. B. ist Email noch ein neues Medium?
- Brief ist schwierig in die Kategorisierung einzuordnen, sekundär weil man Kugelschreiber braucht und Blatt Papier aber ich brauche keine Technik deswegen ist ein Brief in die sekundäre Medien einzuordnen à ein Brief gehört eigentlich nicht in diese Klassifizierung weil es ist kein Medium im klassischen Sinne
Warum ist die Einteilung in unterschiedliche Medien heute schwierig (z. B. Zattoo)?
im 21. JH nicht mehr so eindeutig trennbar; z. B. Zattoo = streamt man; ist nicht nur klassisches Medium TV <- klassische und neue Medien verschwimmen immer mehr! Grenze zu ziehen schwierig
Nenne klassische und «Neue Medien»
Klassische Medien:
- Print (Zeitungen, Bücher) -> Werden zunehmend auch digitalisiert angeboten (eBooks...)
- Radio
- Fernsehen
- Karten
- Kataloge
- Werbung/Plakate/Poster
Neue Medien:
- Chat/Instant Messenger
- SMS und Twitter
- Social Networks (FB), Foren
- Podcasts
- Lernplattformen (Moodle)
Was sagen Studien zu Fernsehnutzung und den Auswirkungen?
-Studien aus den 50er Jahren zeigen keine Korrelation zwischen der Fernsehnutzung
→ und der Intensität, mit der soziale Beziehungen gepflegt werden
→ der der Intelligenz bzw. dem formalen Bildungsstand
-Bis in die 60er und 70er Jahre halten sich Hypothesen, die einen Zusammenhang zwischen Fernsehnutzung und psychischen Schäden (Fernsehkrankheit) postulieren
-Der „Fernsehkrankheit“ wiedersprechende Ergebnisse führen in den 70er Jahren allmählich zu einer Verlagerung der Fragestellungen auf intervenierende Variablen der Fernsehnutzung:
→ Einfluss der Familie
→ Unterschiedliche Rezeptionsmodi von Kindern und Jugendlichen (wie nehmen diese bestimmte Inhalte wahr?)
→ Unterscheidungen nach Fernsehinhalten
= eher die Bedingungen sind relevant
!! Streaming: Trend geht zu Fernsehen im Internet („Streaming“). → Folge: Verschwimmen der Grenzen klassischer und neuer Medien sowie Gebühren auf Internetanschlüsse (Fernsehgebühren werden so nicht mehr bezahlt, Kosten fallen so weg und müssen irgendwie anders „geholt“ werden ←Zattoo muss man z.B. dann bezahlen).
Wie entstand das Internet?
Die Geschichte des Internets beginnt in den späten 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das amerikanische Militär gab 1957 den Auftrag ein Kommunikationsnetzwerk zu entwickeln, das auch im Falle eines Atomkrieges weiter funktionierte. Vorgabe war, dass auch beim Ausfall einzelner Netzknoten eine Kommunikation der verbleibenden Knoten möglich ist. Gleichzeitig sollte die Problematik der damals knappen Rechenkapazitäten durch die Vernetzung von vielen Computern gelöst werden. So entstand nach intensiven Forschungen 1969 das ARPANET
Nach und nach wurden auch die verschiedensten Universitäten und Forschungseinrichtungen in das Netzwerk eingebunden und das ARPANET entwickelte sich langsam von einer militärischen zu einer zivilen Anwendung. 1972 erlebte das ARPANET einen ersten Boom durch die Entwicklung eines Programmes zum Senden und Empfangen von E-Mails. 1973 wurde TCP entwickelt.
Mitte der 1980er Jahre wurde MILNET für militärische Zwecke und das ARPANET für zivile Nutzung getrennt. 1990 beschloss man das ARPANET für kommerzielle Zwecke freizugeben. Damit war der Zugang nicht mehr nur auf Universitäten und Forschungseinrichtungen beschränkt, sondern praktisch jedem möglich.
Bereits ein Jahr zuvor entwickelte ein CERN-Mitarbeiter (Tim Berners-Lee) die Grundlagen für das heute so gängige World Wide Web (WWW), welche er 1991 veröffentlichte. Aber erst mit der Programmierung des ersten grafischen Webbrowsers namens Mosaic im Jahre 1993 gelang dem WWW der Durchbruch.
Kurz: verschiedene Netze, die parallel entwickelt worden sind (militärisch, kommerziell und wissenschaftlich); Haupttreiber war militärische Entwicklung (Kuba-Krise ←wenn Bomben abgeschickt zentralisierte Speicherung = zentralisieren) = verschiedene Standorte vernetzen und so dezentralisieren → man ist übergegangen, nicht ganze Datenpakete zu versenden, sondern in kleinen Scheiben/Datenpakete transportieren; danach hat man die verschiedenen Netze verbunden; somit ist Internet entstanden (inter = Zwischen-Netz)
Was ist E-Mail?
Elektronische Post. Ist eine auf elektronischem Wege übertragene Nachricht. Die erste Email (im heutigen Sinne) wurde am 3.8.1984 um 10:14 MEZ gesendet, Empfänger Michael Rotert. Ist asynchron (= man auf Antwort warten). Ergibt Latenzzeit (= Wartezeit zwischen Senden und der Antwort; psychologisch gesehen schwierig, weil Menschen anfangen zu interpretieren). Diese sind immer mehrdeutig interpretierbar.
-Vorteile: Schnelligkeit, Historizität (Verlauf nachverfolgen können → Inhalt, Datum etc.), kostengünstig, Anonymität, Automatismen (z. B. Filter)
-Nachteile: Datenschutz schwierig, Beweiskraft oftmals eingeschränkt (z. B. juristisch: Unterschriften)
-Aufkommen: Im Jahr 2010 wurden ca. 107 Billionen Emails verschickt, wobei ca. 89 % Spam waren.
Aktuell wird fast die Hälfte über das Smartphone versendet (anstatt Webmail oder Desktop).
Wie funktioniert Chat?
Chat
= englisch: plaudern, sich unterhalten. Bezeichnet elektronische (zumeist internetbasierte) Kommunikation in Echtzeit (synchrone Kommunikation = man kann gleichzeitig schreiben).
-Ursprung ist der in den 80ern entwickelte Internet Relay Chat (IRC), der einen eigenen Server benötigt
-Heutzutage werden vermehrt Webchats (über Browser umsetzbar) oder Instant Messaging verwendet.
→ Wichtig beim Chatten ist die Chatiquette: Dies sind spezielle Regeln und Umgangsformen bei der Benutzung des Chats. Ziel ist es, Missverständnisse aufgrund der fehlenden audiovisuellen Kanäle zu vermeiden.
-Flaming: Befund, dass im Chat, wenn man den Gesprächspartner nicht direkt sieht, ihn schneller beschimpft. In anonymisierter computergestützten Kommunikation andere beleidigen, man spricht viel schneller negativ über andere und beleidigt sie, als bei Face-to-Face.
Was sind Soziale Plattformen?
= internetbasierte Dienste, die die Grundlage für Netzgemeinschaften bilden.
-Häufiges Kennzeichen: User können gemeinsamen den Inhalt der sozialen Plattformen bestimmen und gestalten (= „user generated content“) → werden daher auch als soziale Netze bezeichnet.
Typische Funktionen von sozialen Plattformen (Mehr als nur Versenden und Empfangen von Nachrichten!):
→ Persönliches Profil
→ Übersicht über persönliche Kontakte (z. B. Adressbuch) (Interessant für Betreiber)
→ Empfang und Versand von Nachrichten
→ Hinweise auf den Online-Status von Freunden (Awareness = Sichtbarkeit versuchen zu steigern; z. B. bei Skype rot = abwesend, grün = verfügbar. Nicht nur kommunizieren, sondern auch Infos geben)
Wie hebt sich Social Media von anderen neuen Medien ab?
Man kann Inhalt mitgestalten, Produkte verändern, Farbe ändern etc. Z. B. auf Nike Website Schuh gestalten ← user generated content; Web 2.0
Was sind SMS und Twitter?
SMS und Twitter
SMS
= Short Message Service. Ist ein Telekommunikationsdienst zur Übertragung von Textnachrichten.
-Die erste SMS (im heutigen Sinne) wurde am 3. September 1992 versendet.
-Heute: SMS gehört zur am weitesten verbreiteten Art der asynchronen Kommunikation („simsen“) → 2009 wurden im Deutschland ca. 35 Milliarden SMS versendet (Tendenz sinkend!).
Twitter
= ist eine Art „öffentliches einsehbares Tagebuch“ im Internet und arbeitet ähnlich wie SMS mit textbasierten Kurznachrichten. Twitter geht an Viele, jemand meldet sich an und bekommt die Nachrichten; SMS hat man konkreten Empfänger.
-Der Twitterdienst wurde 2006 eingeführt.
Whatsapp
= eher asynchron; man kann es auch später lesen und antworten. Grenzen verschwimmen aber.
Wie funktioneren Podcasts und Podcasting?
Podcasts und Podcasting
= das Anbieten und Produzieren von abonnierbaren Mediendateien (Audio und Video) über das Internet. Der Begriff setzt sich aus ipod + broadcasting zusammen.
-Vorteil: umständliches Aufnehmen auf Kassetten oder DVD gehört der Vergangenheit an.
-Inhalte: Beiträge von Laien, Radio- und Fernsehsendern, oftmals tagesaktuelle Materialien (z. B. Nachrichtensendungen des SF, NZZ Campus)
-Bezugsquellen (Auswahl): iTunes und podcast.de bieten über 100.000 kostenlose Podcasts in mehr als 15 Sprachen an
Was ist Medienkompetenz?
= (auch Media Literacy) beinhaltet die Fähigkeit, Medien kritisch, selbstbestimmt und verantwortlich nutzen, verstehen, bewerten und gestalten zu können. (Trepte, 2013) ← es gibt nicht eine klassische Definition, gibt sehr viele verschiedene! UND Medienkompetenz ist eine Teilmenge kommunikativer Kompetenz.
Was ist die Begriffsproblematik bei Medienkompetenz?
Das Konstrukt Medienkompetenz ist oftmals nicht eindeutig bzw. abgrenzend definiert, da der Begriff Kompetenz mit Werten in Beziehung gesetzt wird, die oftmals einen universellen Charakter besitzen.
Groeben, 2004:
„Es geht vielmehr darum, eine möglichst präzise Konzept-Explikation auf mittlerem Abstraktionsniveau für Medienkompetenz vorzulegen, die zugleich die Verbindung mit generelleren, normativen Kompetenzebenen ausarbeitet und damit einer theoretischen wie empirischen Überprüfung zuführt.“ (= häufig ist es schwammig, manchmal auch zu präzise/spezifisch formuliert).
Was sind die 7 Dimensionen der Medienkompetenz nach Groeben?
- Medienwissen/Bewusstsein
- Medienspezifische Rezeptionsmuster
- Medienbezogene Kritikfähigkeit
- Medienbezogene Genussfähigkeit
- Selektion / Kombination der Mediennutzung
- Produktive Partizipation
- Anschlusskommunikation
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