Syst.Hist. Soziale Gruppenarbeit
Systematische und historische Einführung - Soziale Gruppenarbeit
Systematische und historische Einführung - Soziale Gruppenarbeit
Kartei Details
Karten | 20 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.05.2018 / 20.01.2022 |
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Geschichte (4)
- Jugendbewegung
- Reformpädagogik
- Gruppendynamik
- Nachbarschaftsheime / Settlements
Geschichte - Jugendbewegung
- Oft eher Männliche Jugendlich, die der Enge entfliehen wollen, dem Drill und Zwang, der Schule und dem Elternwohl. Entstanden als erstes in Berlin. Möchten aufs Land, in die Natur, Freiheit, haben eigene Lieder, Kleidungen, 50-er und 68-er. Es geht darum sich von der Erwachsenenwelt abzugrenzen. Gruppen sind sehr homogen, was die Mitglieder betrifft. Religiös, soziale Herkunft)
- In Deutschland freunden sich teilweise mit nationalem Gedanken an.
- Es entstehen Jugendverbände, Parteien. Teilweise keine Frauen und Mädchen erlaubt. Die Leitung der Gruppen übernimmt gerne jemand Älteres und volljähriges.
- Funktion eines Bosses, ist Teil der Gruppe zu sein, übernimmt aber auch Verantwortung à Aus diesen Jugendbewegungen sind viele Verbände entstanden, daraus sehr bekannt die Pfadi.
Jugendbewegungen haben unterschiedliche Inhalte: Haben andere Inhalte, Parteien Arbeiter sind politisch orientiert, andere musizieren und sitzen ums Feuer.
Kritik: Strukturen der Bewegungen, Parteien verfallen antisemitischen und nationalsozialistischen Gedanken. Eigene Ideologie wird mit der, des Nationalsozialismus kombiniert. Kommt von der autorisierten Erziehung der Jugendlichen Zuhause. War nicht ganz unproblematisch
Geschichte - Reformpädagogik
-Jugendliche wollen Pädagogik studieren und kamen so durch Jugendbewegungen in die Reformpädagogik rein. Kritische Haltung wie Kinder und Jugendliche aufwachsen. Nicht nur in einem Feld, sondern in vielen: 1. Schule (didaktisch, Projektunterricht 2. Sozialpädagogik (breitet sich aus, offene Kinder und Jugendarbeit, gilt in der Schweiz als soziokulturelle Animation)
Geschichte - Gruppendynamik
- Interesse der Psychologie der Menschen, Wie entstehen Gruppen, wie sind die aufgebaut? - - Entstand zeitgleich mit der Reformpädagogik, diese waren sehr interessiert an den Ergebnissen der Gruppendynamik.
- Forschung zu Kleingruppen
Geschichte - Nachbarschaftsheime / Settlements
- Gruppen spielten grosse Rolle, es wurde versucht die Arbeit mit Gruppen zu professionalisieren.
- Wurde bewusst eingesetzt um Projekte zu starten und Demokratie zu lehren und den Prozess der sozialen Gruppen zu fördern.
Soziale Gruppen
- Amerika: Anerkennung als Methode ist deutlich schwieriger in der Sozialen Arbeit. In Deutschland der Schweiz und Amerika. Lehrbuch wurde kreiert in den USA (Einzelfallhilfe) Die Richmond hat sich an anderen anerkannten Professionen orientiert. Generell ist die Psychoanalyse im sozialen Bereich sehr wichtig. Die Einzelfallhilfe hat etliche Jahre sehr dominiert. Das hat dazu geführt, dass die soziale Gruppenarbeit so vor sich hinplätscherte, erst in den 30er Jahre wurde es gelehrt, später dann erst angewendet in der Soziale Arbeit und anerkannt.
- Deutschland, wurde erst nach dem 2. Weltkrieg richtig anerkannt. Es ga ganz viele Programme in der sozialen Gruppenarbeit (kostet viel Geld). Austauchproramme wurden ins Leben gerufen. Es entstehen wichtige Institutionen, die dies lehren und publizieren. In Deutschland war auch die Einzelfallhilfe nicht richtig anerkannt, bei der Sozialen Gruppenarbeit wurde e noch schwieriger. Das Anerkennen und lehren der sozialen Gruppenarbeit hat in Deutschland nicht so stattgefunden wie in den USA, praktiziert wurde es trotzdem.
- Die Schweiz profitierte vor allem an den Austauschprogrammen (Studienaustauschprogramme in USA, lernte dort mehrere Methoden in Kursen und kamen zurück, universitäre Bildung in der Sozialen Arbeit)
- den internationalen Programmen und holte dies so in die Schweiz (Soziale Gruppenarbeit, Einzelfallhilfe)
- Sozialpädagogik an den Unis und die Soziale Arbeit wurde damals an den Fachhochschulen unterrichtet in den 70er und war damals schon zusammen verknüpft. War damals bis heute sehr kompliziert.
- In der Schweiz ist es ein Stück weit einfacher, kein Streit, dass dies gar keine eigene Disziplin ist. Viele meinten alles ist Sozialpädagogik. Spannend ist, man kann es nicht voneinander abgrenzen, zu Teil das gleiche gemacht, aber es wurde anders genannt. Gruppenpädagogik = Soziale Gruppenarbeit
Soziale Gruppenarbeit hat in der Schweiz bekannter, als Gruppenpädagogik.
Gemeinsamkeiten, zentrale Elemente der Sozialen Gruppenarbeit und der Gruppenpädagogik
Begriffe
- Gruppenunterricht
- Gruppenarbeit
- Gruppentherapie
- Gruppenpflege
- Gruppenpädagogik
Verständnis
Die Gruppe dient nicht sich selbst. Sie ist wesentlich für Entwicklungs- und Erziehungsprozesse.
(Soziale) Gruppe
Gruppenarbeit Individuum
(Soziale) Gruppe
- Soziale Gruppenarbeit benötig ausgebildete Leiterinnen und Leiter. à Gruppe wird zielgerichtet genutzt für Bildung und Erziehung à Augenmerk liegt auf der Gruppe einerseits und andererseits auf dem Individuum selber in der Gruppe -à Man spricht erst von sozialer Gruppenarbeit, wenn ein Leiter vorhanden ist, anleiten mit Hintergrund und Fakten
- Ziel der sozialen Gruppenarbeit ist soziale Integration. à Soziale Gruppenarbeit ist zielgerichtet, in der Literatur findet man Integration als Soziale Arbeit
Wissensbestände aus der Kleingruppenforschung
- Entwicklungsschritte
- Aufbau und Gliederung
- charakteristische Aufgaben und Leistungen
Wie strukturiert sich eine Gruppe
Hängt von den entstandenen Rollen ab:
- Gruppendynamik, fast in allen Gruppen gibt es einen internen Leiter (Alphatier) Hat die Gruppe im Griff und steuert diese.
- Mitläufer, die sich um den Leiter scharen (sorgen dafür, dass die Gruppe funktioniert, tragen die Gruppe, ist Mehrheit der Gruppe.
- Konkurrent, der gerne die Leitung übernehmen möchte. Kann sozu heftigen Auseinandersetzungen kommen
- Opponenten (Gegner), nehmen andere Positionen ein, haben auch eine gute Leitungsqualität und Leitungsfunktion, Mitläufer folgen dann dem einen oder andern, was zu Auseinandersetzungen führen kann. Natürliche Dynamik. Prozess, dass jeder seine Rolle findet, soll gefördert werden.
- In autoritär geleiteten Gruppen ist es so, dass wen der eine Sündenbock rausfällt, wird ein neuer auserkoren, natürlicher Prozess. Dies sind Gruppendynamiken, die in allen Gruppen bestehen, sehr typisch in strukturierten, autoritär geleiteten Gruppen (Machtkämpfe).
- Opponent bringt andere Sichtweisen rein: Ist für Gruppenentwicklung sehr wichtig. Bringt ein anderer Blick, andere Ideen rein. Entwicklungsschritte beziehen sich auf die Gruppe selber. Wenig auch auf das Individuum.
- Gibt auch Therapie-Programme in Gruppen, mit genauen Diagnosen (Stabilität im Elternhaus etc.)
Handlungsleitende Prinzipien
- Berücksichtigung der Einzigartigkeit der einzelnen Gruppenmitglieder à Bedürfnisse sind nicht immer gleich, Differenz sehen und aufnehmen, reagieren
- Gruppe abholen à Man soll die Gruppe dort abholen, wo sie sich befindet. Hochstrukturierte Programme, man nicht viel Zeit
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Gestaltung der Gruppenprozesse
- Rahmen deutlich machen à Grenzen setzten, Strukturen anbieten, Kinder- und Jugendarbeit (Kinder suchen dies Grenzen, auch Zuhause) Heisst bei den Kindern übersetzt: Ich bin interessiert an dir und allen anderen. Klar und deutlich Grenzen setzten und dabeibleiben, Konsequenzen setzen. Es gilt weniger ist mehr. Bei Erwachsenen gilt: Keine albernen Sachen, aber auch Regeln und Grenzen setzten. Erwachsene kennen Grenzen besser, sind Strukturen mehr gewohnt. So viel wie nötig, so wenig, wie möglich
Bezug Salomon
- Individualisierung als Methodik
- hat die Einzelfallhilfe in den deutschsprachigen Raum gebracht und eingeführt.
Bezug Vives
- Alle sollen arbeiten, wer keine Arbeit hat, dem wird eine gesucht
- Warum sind die in Not gekommen, wie haben die gelebt, wie entstand das soziale Problem, wie kann man es lösen? Sind es kranke Menschen, man könnte gegen Armut Arbeit suchen und geben.
- War indirekt ein Bezug zur Einzelfallhilfe, Professionalisierung
Phasierung des Hilfsprozesses
Fokussierung auf eine medizinisch-therapeutische Vorstellung
- Faktenermittlung à Ein Modell bei der Gruppenarbeit, aber verschiedene Methoden, wie man dies in Gruppen strukturieren kann.
- Diagnose
- Behandlung
Ausrichtung an den Entwicklungsschritten von Gruppen
- Voranschluss oder Orientierung à Sich in der Gruppe orientieren, wer alles in welcher Rolle anwesend ist. Wenn jemand weggeht oder jemand neues dazukommt, muss man immer wieder von vorne anfangen in der Gruppendynamik
- Machtkampf und Kontrolle à Neuer Machtkampf kann ausbrechen, wenn die Rollen nicht klar sind oder sich jemand aus der Rolle zurückzieht
Vertrautheit oder Intimität à Grundthemen wie Gewalt, Missbrauch, Sucht setzen Schweigepflicht voraus
- Differenzierung
- Trennung oder Ablösung
Rollen und Vorgehensweise der Gruppenpädagogen
Gruppeninterne Leitende -> Handelt ohne fachliche Reflexion
Ausgebildete Leitende -> Handelt vor dem Hintergrund von pädagogischen und psychologischen Fachwissen
Führungsstile nach Kurt Lewis (3)
- Autoritär
- Demokratisch
- Laissez-faire
Autoritärer Erziehungsstil
Kennzeichen, was macht die Gruppe, wie reagiert sie?
- Arbeitsgang ist diktiert, jeder Arbeitsschritt wird vom Führer vorgegeben (Aufgabe, Struktur à Ziel am Ende sagt de Führer nicht, ist nicht transparent.
- Wenn es dem Leiter nicht passt, wird kritisiert, aber er gibt keine objektiven Gründe an, musst nichts begründen.
- Klare Hierarchie, fest Struktur, Führer dreht über allen in der Gruppe (Autokratie)
- Leiter nimmt keine individuelle Rücksicht, Person spielt wenig Rolle innerhalb der Gruppe
- Leiter ist unpersönlich, weder freundlich noch feindlich, ohne Bezug, distanziert
- Leiter gibt vor, wer mit wem was, wie bearbeiten soll
- Führer übt im Ganzen einen viel grösseren Druck aus, als in der Demokratie, es besteht eine viel grössere und aggressivere Herrschaft in der autokratischen Gruppe
- Es gibt kein Wir-Gefühl in der Gruppe, jeder ist einander Feind
- Keine Nachsicht und Toleranz, kein wirkliches Gruppengefühl, sondern nur ein oberflächliches, das vom Leiter hergestellt wird
- Teilnehmer sind unsachlich, unmotiviert, unzufrieden, grenzen aus, Konkurrenz
- Jede Entscheidung über Massnahmen durch die stärkste Person (Führer)
- Leiter kritisiert und lobt jede Tätigkeit objektiv, hält sich von jeglicher Tätigkeit der Gruppe fern, ist immer unpersönlich
- Führer zwingt Kinder sein Ziel auf, hindert sie so daran, das eigene Ziel zu verfolgen, was sie selber gekonnt hätten à Aufgedrängtes Ziel: Induziertes Ziel
- Am Anfang höhere Leistungsfähigkeit, da alles vorgegeben ist. Flacht dann langsam ab
Vorteile
- Klare Strukturen (ist zum Bsp. Bei autistischen oder ADHS- Kindern am Anfang vorteilhaft)
- Strukturen sind für Kindern etwas Wichtiges, da viele überfordert mit der Freiheit wären, Kindern brauchen Sicherheit, indem was sie tun
- Höhere Leistungsfähigkeit am Anfang, macht Sinn bei kurzen Gruppenarbeiten mit Zeitdruck
Nachteile
- Fähigkeiten, Fantasie und Kreativität werden nicht ausgenutzt, Einschränkung des Geistes
- Kein Platz für Neues, Kreatives
- Machtmissbrauch
Demoratischer Erziehungsstil
Kennzeichen, was macht die Gruppe, wie reagiert sie?
- Am Anfang weniger Leistungsfähigkeit, da die Gruppe sich zuerst der Rollenverteilung widmet, steigert dann die allgemeine Leistungsfähigkeit
- Weniger Hierarchie, Unterschied zwischen Führer und Gruppe ist kleiner
- Grosse und offene Zusammenarbeit, Gruppengefühl: Wir
- Nachgiebigkeit, Kreativität, Toleranz, Fehlerkultur besteht (aus Fehlern lernen)
- Mitglieder sind untereinander kooperativ, verhalten sich teamfähig, loben einander
- Wenig Äusserungen in Überlegenheit oder Nachgiebigkeit
- Führer zeichnet sich mehr durch einen grösseren Tatsachensinn au
Vorteile
- Fantasie und Kreativität, Ideenreichtum werden gefördert, freien Lauf gelassen
- Gruppe und das Individuum entwickeln sich weiter, Fähigkeiten
- Zusammengehörigkeitsgefühl
Nachteile
- Freiheit und Selbständigkeit Kann manche überfordern (Autismus, ADHS)
- Demokratie muss gelernt werden
- Braucht sehr viel Zeit, bis jeder seine Rolle eingenommen hat und sich die Gruppe entwickelt
Laissez-fairer Erziehunsstil
Kennzeichen, was macht die Gruppe, wie reagiert sie?
- Am Anfang weniger Leistungsfähigkeit, da die Gruppe sich zuerst der Rollenverteilung widmet, steigert dann die allgemeine Leistungsfähigkeit
- Weniger Hierarchie, Unterschied zwischen Führer und Gruppe ist kleiner
- Grosse und offene Zusammenarbeit, Gruppengefühl: Wir
- Nachgiebigkeit, Kreativität, Toleranz, Fehlerkultur besteht (aus Fehlern lernen)
- Mitglieder sind untereinander kooperativ, verhalten sich teamfähig, loben einander
- Wenig Äusserungen in Überlegenheit oder Nachgiebigkeit
- Führer zeichnet sich mehr durch einen grösseren Tatsachensinn au
Vorteile
- Fantasie und Kreativität, Ideenreichtum werden gefördert, freien Lauf gelassen
- Gruppe und das Individuum entwickeln sich weiter, Fähigkeiten
- Zusammengehörigkeitsgefühl
Nachteile
- Freiheit und Selbständigkeit Kann manche überfordern (Autismus, ADHS)
- Demokratie muss gelernt werden
- Braucht sehr viel Zeit, bis jeder seine Rolle eingenommen hat und sich die Gruppe entwickelt
Hilfsmittel und Techniken
- Soziometische Verfahren
- Techniken der Gesprächsmotivation und -strukturierung sowie der Gesprächsleitung -> Brainstorming, Diskussion, Befragung
- Techniken der Selbst- und Fremdwahrnehmung -> Rollenspiel, Feedback
- Spielesammlung -> Praxismappen, Spielebücher
- Merkblätter
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