Syst.Hist. Gertrud Bäumer
Systematische und historische Einführung - Gertrud Bäumer
Systematische und historische Einführung - Gertrud Bäumer
Kartei Details
Karten | 18 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.05.2018 / 19.01.2022 |
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Historischer Kontext
- Industrialisierung: Not in Städten, vor allem bei Arbeiterfamilien
- bürgerliche Frauen in Hilfsvereinen: Forderung nach Bildung, Arbeitsmöglichekeiten à Einbringen ihrer mütterlichen Fähigkeiten in gesellschaft
- erster Weltkrieg (1914-1918): Kriegseuphorie am Anfang, erster technischer, industrieller Krieg, riesiger Wegfall männlicher Bevölkerung, Frauen an der Heimatfront: produzierten riesige Mengen an Waffen, Eisen, soziale Probleme wurden verstärkt, grosse Armut à starker Nationalgedanke
à Gründung Hilfswerke, um Folge aufzufangen
- 1918: Weimarer Republik (parlamentarische Demokratie, die aber nicht wirklich funktionierte wie wir uns heute eine Demokratie vorstellen):
- Kriegsfolgen und, grosse Hungersnot, wirtschaftliche Probleme durch Kriegszahlungen, Inflation à Massennot (Not und Elend nicht selbstverschuldet)
à Ausbau Fürsorgesystem/Wohlfahrtsstaat: Professionalisierung der Gesundheits-, Sozial- und Jugendamt
ab 1924 Erholung Wirtschaft, Blütezeit, Frauenemanzipation
1929: Weltwirtschaftskrise
1930 Spaltung Parlament à Untergang WR
1931: Hitler an die Macht
- Nationalsozialismus: zweiter Weltkrieg: Diktatur, Einschränkung der Grundrechte, Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung zahlreicher Minderheiten: Juden, Synti/Roma, psychisch Kranke/behinderte Menschen (T4-Prgramm/Euthanasie, auch in Schweden/Schweiz wurden Menschen zwangssterilisiert/Heiratsverbot à Rassenhygiene, schlechtes Erbgut ausrotten), durch Bombardierung auch grosser Tod ziviler Bevölkerung
à Rolle der sozialen Arbeit während dem 2.Weltkrieg: SA wurde NS-Gesetzen unterstellt und musste sich seinen Ideologien unterstellen, das bedeutet auch deren Mithilfe an der Diskriminierung, Sterilisierung und Ermordung von Minderheiten (Euthanasie/Rassenhygiene). Alle jüdischen oder sozialistisch orientierten Organisationen wurden verboten. Es gab noch Hilfeleistungen, aber nur für deutsche, arische Menschen, alle anderen wurden davon ausgeschlossen oder sogar gekillt.
Biografie
- Geburtsstadt Hohenlimburg: ihr Vater war lutherischer Pfarrer, bürgerlich, trotzdem eher arm
- Volksschule: Kontakt zu Kindern aus allen sozialen Schichten, realere Vorstellung des Proletariats (normalerweise Mädchenschule als Statussymbol), später höhere Mädchenschule
- viele Umzüge: hatten immer wieder Schwierigkeiten, Anschluss zu finden à war stark mit ihrer Familie sozialisiert, naturverbunden auf dem Land aufgewachsen, erlebte in ihrer Kindheit sehr starke Frauen (Mutter, Grossmutter, Vater starb früh)
- Lehrerinnenseminar: langjährige Tätigkeit als Lehrerin
- Frauenbewegung: erste Kontakte, später Vorstandsmitglied (konkurrierte mit Salomon, konnte sehr strikt und resolut vorgehen)
- 1898 Berlin: Oberlehrerinnen-Prüfung, Studium als Gasthörerin in Theologie, Literatur, Philosophie, Ökonomie, Geschichte, (inkl. Promotion zu Goethe) à breites Interesse, Texte sind umfassender, ganzheitlicher
- sozialer Frauendienst während WW1: Pro-Kriegseinstellung, versuchte Frauen in Kriegsmaschinerie zu bringen
- Gründung Soziale Frauenschule in Hamburg: sozialpädagogische Ausbildung, Zusammenarbeit mit Alice-Salomon-Schule
- (Partei-)Politisches Engagement in Weimarer Republik: Abgeordnete in DDP (Gründer: Friedrich Laumann, ihr Mentor, Sozialdarwinismus, 3.särkste Partei), Ministerialräten, hat sich massgeblich an Formung des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes (Kind im Fokus, etc.) beteiligt, Ausdifferenzierung der Institutionalisierung der SA
- nach Machterlangung der NS: zuerst Beurlaubung, dann Entlassung aus politischem Amt und Pensionierung (geht während NS auf Distanz, hat z.B. auch jüdische Sekretärinnen eingestellt, passt mit ihrem Lebensstil nicht zu den Vorstellungen der NS)
- Umzug/Flucht vor roten Armee nach Schlesien, dann Bonn: schriftstellerische Tätigkeit: Biografie, weitere Werke
Erziehungsfürsorge
staatlicher Eingriff wo die Leistung der Familie gegenüber ddem Kind ausfiel
Kindernot
Staatlicher eingriff wo die Leistung der Familie gegenüber dem Kind ausfiel
staatlicher Eingriff, „wo die Leistung der Familie gegenüber dem Kind ausfiel“ entweder die Kinder sind Weise oder die Kinder kommen als Uneheliche Kinder zur Welt. Sie sagt, dass der Staat eine Verantwortung für diese Kinder trägt. Weil der Vater eigentlich rechtliche Dinge der Kinder entscheidet, waren die Kinder rechtlos.
„Öffentliche Waisenfürsorge“ „Vormundschaft über Uneheliche“
Kindernot
Es gab schon immer Hilfsangebote für Kindernot, aber die waren nie spezifisch. Kinder wurden gleich versorgt wie Erwachsene.
àMüssen Gesetze geschaffen werden, um Kinderarbeit aufzuheben, Familie so stärken, dass es nicht mehr nötig ist.
-hat es schon immer gegeben, vollweisen irgendwie von Staat versorgt werden. àzeigt gab schon lange soziale Arbeit
- Auseinandersetzung mit der Situation der unehelichen Kinder, Problem; Vater nicht da, Frau kein rechtlicher Anspruch
-Kindernot, alle Form von Armut, die Kinder betreffen, mütterliche Hilflosigkeit, Familien Konstellationen etc.
Die Familie hat auf der praktischen Ebene die Pflicht Erziehung zu ermöglichen. Eltern haben das Recht auf Religion.
Wenn die Eltern das Recht der Kinder nicht stützen können, muss der Staat eingreifen. Der Staat soll Rahmenbedingungen schaffen, damit es optimal für das Kind ist.
Sie hatte die Idee, dass die Kinder eine Impfpflicht haben.
Bäumer war gegen Kinderarbeit. Auch auf den Bauernhöfen durften sie nicht mehr arbeiten. Es wurde sehr in das Leben der Familien eingemischt. Sie waren nicht zufrieden, dass die Kinder nicht mehr helfen konnten.
Spannungsverhältnis
(bis heute noch gültig), Familie vor allem Väterliche Gewalt
-Inwieweit darf und muss der Staat intervenieren und eingreifen in die Väterliche Gewalt, er muss dies tun, wenn Leib und Schutz nicht gewehrleistet ist. Wenn er eingreift muss er auch Verantwortung übernehmen, Erziehung ist dann Staatspflicht.
-Familie rechte und Pflichte, Recht der religiösen Erziehung (Staat nicht intervenieren), Pflichten vor allem aus dem Recht der Kinder, Bildung, Erziehung, etc. Wenn Pflichte nicht erfüllt werden dann Staat eingreifen für Rechte des Kindes.
àheute; Jugendarbeit, Sorgerechtentzug, Familienbegleitung = Eingriffe in die Familie
muss auch kritisch geschaut werden, wenn Staat eingreift auch Verantwortung übernehmen, es auch besser machen als Familie
- Impfpflicht, Eingriff in die Familie, muss man gut abwiegen, sie ist für gut des Kindes= Impfpflicht ist gut
- sexuelle Aufklärung, in der Familie oder schon früh in der Schule
-Stellt Recht des Kindes höher als das, der Familie. In DE kann Kind nicht in die Psychiatrie eingewiesen werden, wenn das Kind es nicht will (schon im Grundschulalter), erst wenn Gutachten vorschreibt, es ist besser. Entlastet die Eltern. Absicherung auf beiden Seiten.
Linien der Entwicklung und Durchführung der Erziehungsfürsorge
- rechtliche Bedingungen – Familienrecht
- „Überwachung der väterlichen Gewalt und … Eingriff …“, wenn sie missbraucht wird
- Schutz aller Kinder, „die … keiner väterlichen Gewalt“ unterstehen.
àWeg von nur Väter auch zu Mütter und auch missbrauch thematisieren, Schutz für alle Kinder, Unterschicht aber auch bürgerliche Kinder - Familie hat die Pflicht zur Erziehung und das Kind hat das Recht auf Erziehung. Bei Kinder die besondere Herausforderungen mit sich bringen und die Eltern nicht mehr alles selber packen, muss ihnen geholfen werden. Wir müssen die Schwierigkeiten der Kinder erforschen. Dies ist nicht nur die Aufgabe der Pädagogen, sondern der Medizin à Kinder und Jugendpsychiatrie entsteht, geprägt von Pädagogik und Medizin. Sie entlastet dadurch Eltern.
- das Kind selbst – Erziehungshilfe
- Die Arbeit war „zunächst rein sozial oder moralisch orientiert“. Es erfolgte keine Differenzierung zwischen der Hilfe für verwaiste, verlassene und gefährdete Kindern. Erst eine differenzierte Betrachtung der Situationen der Kinder führte zur Entwicklung „spezifischer Erziehungsmethoden“. Wichtige Anregungen zur weiteren Differenzierung lieferte nicht die Pädagogik. „Hier hat die Medizin den unbedingten Vorrang.“
àIm Kind selbst auch stark von Medizin beeinflusst, Sozialpädagogik mit Psychiatrie verbunden. Arbeit mit Eltern viel effektiver als isolierte Arbeit nur mit Kindern
Kind; gibt Familien, die an ihre Grenzen kommen, weil das Kind selbst so schwierig ist.
- Die Arbeit war „zunächst rein sozial oder moralisch orientiert“. Es erfolgte keine Differenzierung zwischen der Hilfe für verwaiste, verlassene und gefährdete Kindern. Erst eine differenzierte Betrachtung der Situationen der Kinder führte zur Entwicklung „spezifischer Erziehungsmethoden“. Wichtige Anregungen zur weiteren Differenzierung lieferte nicht die Pädagogik. „Hier hat die Medizin den unbedingten Vorrang.“
- wirtschaftliche und soziale Notlagen der Familien – sozialpädagogische Herausforderunge
Wirtschaftliche und soziale Notlagen der Familie - sozialpädagogische Herausforderungen
- Was meint sie mit Sozialpädagogik/Definition: Erziehung von Kind und Eltern, Rechte der Kinder bewahren zu gewähren, Staatliches Eingreifen falls dies nicht der Fall ist, materielle Not der Familie lindern, damit nicht mehr angewiesen, dass das Kind arbeiten muss, bessere Ausbildung für Frauen àAlle Erziehung, die ausserhalb von Familie und Schule passiert
- -Vorteile: offenes Berufsfeld, entlastet Familie und Schule (positiv; spezifisiert und negativ), Gesellschaft und Staat zusammen, das eine kann ohne das andere nicht bestehen. Probleme nicht abgewälzt ins private, sondern in der Gesellschaft und staatlich verordnet wird. In der Sozialpädagogik gibt es ein grosses Spielfeld. Es ist ein Feld das bis heute nicht abgeschlossen ist.
- -Nachteile: Kinder mit Benachteiligungen Medizin darum kümmern. Wenn nicht in der Schule, für Kinder die nicht auffällig sind keine Hilfe da. Soll in der Familie auch geschehen (nimmt ihre Definition wieder zurück) und auch in der Schule. Nimmt es punktuell wieder hinein. Das grosse offenlassen macht es unklar, kann viel aber auch gar nichts passieren, solche Hilfe für Rechtsanspruch nicht gut, braucht konkrete Anweisungen, Definition ist nicht für Rechtsanspruch gültig, ist nicht klar. Schule kann Dinge in die Lücke schieben, kann sich aus gewissen Dinge herausziehen. Diese Lücke gibt es nicht mehr wirklich. Die Aufgaben der Lücke, hat sich auf die Schule und die Familie ausgelagert.
- -Aufgaben: Staat als Schutzfunktion, häusliche Gewalt + kinderwohl schützen, Recht des Kindes auf Schutz, Bildung, Erziehung, Schutz der Kinder vor Kinderarbeit, Kinder mit erhöhten Bedarf auf Erziehung à auch Psychiatrie/Medizin
Schutzgesetze für Kinder, Pornografie, häusliche Gewalt, Missbrauch, eingreifen bei Erziehungsproblemen (von Kind aus à Medizin, oder soziale und wirtschaftliche Lage nicht ausreicht à Mangel, Staat auch hier eingreifen). - Bei wirtschaftlichen Rahmenbedingungen; beide Eltern arbeiten müssen, Defizit bei der Erziehung, Kindergarten, Horte, Säuglingsbetreuung
sozialer Wohnungsbau; schlimme Mietpreise in den Städten, für Familien ohne Geld schlimme Verhältnisse, muss sozialpolitisch eingreifen.
Alles das was von der Familie und der Schule nicht abgedeckt wird, gehört zur Aufgabe der Sozialpädagogik
Familienrecht
1. „Überwachung der väterlichen Gewalt und … Eingriff …“, wenn sie missbraucht wird.
2. Schutz aller Kinder, „die … keiner väterlichen Gewalt“ unterstehen.
Erziehungshilfe
- Die Arbeit war „zunächst rein sozial oder moralisch orientiert“. Es erfolgte keine Differenzierung zwischen der Hilfe für verwaiste, verlassene und gefährdete Kinder.
- Erst eine differenzierte Betrachtung der Situationen der Kinder führte zur Entwicklung „spezifischer Erziehungsmethoden“.
- Wichtige Anregungen zur weiteren Differenzierung lieferte nicht die Pädagogik. „Hier hat die Medizin den unbedingten Vorrang.“
Sozialpädagogische Herausforderungen - Begriff und Aufgabebereich der Sozialpädagogik
Der Begriff Sozialpädagogik „bezeichnet nicht ein Prinzip, dem die gesamte Pädagogik, sowohl ihre Theorie wie ihre Methoden, wie ihre Anstalten und Werke – also vor allem die Schule – unterstellt ist, sondern einen Ausschnitt: alles was Erziehung, aber nicht Schule und nicht Familie ist. Sozialpädagogik bedeutet hier den Inbegriff der gesellschaftlichen und staatlichen Erziehungsfürsorge, sofern sie außerhalb der Schule liegt“.
- Wohnfrage, engverbunden mit der materiellen Not. Sie sah dort großen Bedarfshandel: Es ist nicht durchmischt, es geht ihr um das ganze Wohnquartier. In diesen Quartieren sollen die Bedingungen verbessert werden, es sollen Spielplätze etc. gebaut werden.
- Abschaffung der Kinderarbeit
- Erwerbsarbeit für die Frauen, die Familien sind vor Herausforderungen gestellt, wo sie aufgrund der Arbeitszeiten sich gar nicht mehr über die Erziehung kümmern können. Lösung: Kindergärten, welche die die Familie mit dem Erziehungsauftrag unterstützen. Horte und Tagesheime.
Aufgabenbereich der Sozialpädagogik
- Kinderarbeit
- Lage der Familien
- Wohnverhältnisse der Grossstädte
- Schutz vor Kinderarbeit bzw. Wiederherstellung des Rechts auf Jugend/Bildung
- Ausgestaltung des Familienrechts
- Betreuung von Kleinkindern in Horten, Kindergärten, wenn Mütter arbeiten müssen
- Gleichberechtigung aller Kinder
- Verbesserung von Wohnsituation, z.B. genug Spielplätze, Horte, Tagesschule
- Ausbildung von sozialpädagogischen Fachpersonal (orientiert sich an Fröbel/Pestalozzi)
- Schutz von Schwangeren/Wöchnerinnen, allg. Frauen in ihrem Arbeitsrecht, damit sie trotzdem für Kinder sorgen kann, z.B. Einschränkung Arbeitszeit
- Staat als Kontrollinstanz über Fürsorgerecht der Familie
Vergleich zu heute - sozialpädagogische Arbeit
- Kinderarbeit ist in der Schweiz heute kein gesellschaftliches Problem mehr
- „Lage der Familie“ ist immer noch ein sehr aktuelles Thema: Kinderbetreuung, Working-poor, Chancengleichheit
- „Wohnverhältnisse“ sind grundsätzlich besser geworden, Wohnraum wird allerdings immer teurer, vereinzelt immer noch prekäre Wohnverhältnisse
- andere Bereiche gehören heute ebenfalls zur Sozialpädagogik, z.B. Familienbegleitung, Schulsozialarbeit
- Arbeitsfeld SA: komplexes, nicht abgeschlossenes Feld, kalre Trennung der Aspekte ist nicht möglich
Vorteile der sozialpädagogischen Arbeit
- System ausserhalb der bisherigen Instanzen: neues institutionalisiertes Berufsfeld
- alle Kinder erhalten Anspruchsrecht auf Erziehung
- Staat steht in der Pflicht zu helfen (anstatt z.B. Kirche, private Organisationen)
Nachteile der Sozialpädagogischen Arbeit
- keine Definition, was die Sozialpädagogik genau umfasst und enthält, lässt sehr viel offen
- keine konkreten Ziele, je nach dem, mangelnde Finanzierung
- schliesst Schule und Familie ganz aus
- rein staatliche Sozialpädagogik: starrer, langsamer als kleinere private Einrichtungen
Sozialpädagogische Ausbildung
„Die sozialpädagogische Ausbildung hat es mit zwei Einheiten zu tun: der des Menschen und der der Gesellschaft.“ à dem muss die Ausbildung gerecht werden
Die Ausbildung muss die „vielgestaltige Fülle von Lebens- und Wissenschaftsgebieten“ aufgreifen. à Hygiene, Recht, Volkswirtschaftslehre
Es ist ein Zusammenspiel zwischen Mensch und Gesellschaft. Neben dem Individuum spielt die Gesellschaft immer eine sehr wichtige Rolle. Es ist ein hochkomplexes Feld. Sozialpädagogik wird sich immer weiterbewegen und nie abgeschlossen sein. In der Ausbildung muss darauf geachtet werden.
Selbst schule gegründet und spezieller blick darauf gehabt, anderer Bezugsrahmen als Alice Salomon.
„So gibt es als … Grundlage für die Ausbildung … nur eine Wissenschaft: richtig verstandene Soziologie – eine soziale Lebenskunde mit der Zuspitzung auf die Möglichkeit praktischen Einwirkens.“ (Bäumer, 1929b, S. 221) à Nicht nur auf das Individuum, sondern auch gesellschaftliche Prozesse wichtigen Bezug auf die Ausbildung nehmen müssen. Soziologie ist die eigentliche Ausbildung. Frauen sind besonders geeignet für diese Ausbildung.
Frauen in der Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft
Bäumers Verständnis der Geschlechter beruht auf Differenz. Basis dieses Differenzverständnisses ist die „Praxis der Mutterschaft“, die Bäumer „mit einer unwandelbaren biologischen Bestimmung verknüpft“ und als „eine angeborene, konstitutionelle Eigentümlichkeit der Frau“ bezeichnet. à Hat Idee, das Frauen und Männer anders sind, aber bei der Entstehung gleich
Differenzen erst später, nicht von der Natur aus, sondern werden erst später so sozialisiert/erzogen. Aber die bleibt bei den Unterschieden in Psychologisch und Physiologisch. Differenzen auch bei ihr an Mutterschaft angezogen. Auch bei ihr geistige Mutterschaft. Dort wo ich mit Menschen arbeite die Kulturleistung (nicht geistige Mütterlichkeit), diese Kulturleistung muss gestärkt werden. In der Schulbildung
- Die Frau kann nach Bäumer einen ganz eigenen geistigen Beitrag in die Kultur einbringen und diese damit vervollkommnen. (Bäumer ,1911)
- Diese Leistung kann sich insbesondere in der Arbeit am Menschen entfalten. (Bäumer, 1932, S. 14)
- Damit Frauen ihre Fähigkeiten in die Kultur wirkungsvoll einbringen können, benötigen sie umfangreiche Bildung. (Bäumer, 1911)
Bäumer sieht universitäre Bildung von Frauen im Wesentlichen nicht als Mittel der existentiellen Sicherung. Die akademische Bildung der Frau betrachtet Bäumer aus der Perspektive ihrer Leistung für die Kultur.
Den besonderen Beitrag der Frau in der Wissenschaft sieht Bäumer in einer Bereicherung der „Ausgangspunkte und Anschauungsweisen der wissenschaftlichen Betrachtung“ sowie einer „Verstärkung der Humanoria“.
- Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sind bevorzugt die Wissenschaften der Frauen. In diesen Wissenschaften stehen „die Erhebung des Miterlebens“ und die „verstehende Berührung mit dem Menschlichen“ im Mittelpunkt.
- „Menschliches zu begreifen“ ist nicht nur eine rein geistige Leistung, sondern „eine Tat der ganzen Seele“. „Dieser Impuls ist es …, der die Frauen stärker zu den Geisteswissenschaften hinzieht.“
Drei Beispiele in der Wissenschaft
- neue persönliche Kultur, nicht nur Objektivität, sondern etwas Menschliches.
- Frauen bearbeiten Wissenschaft anders, andere Methode, so Bereicherung
- Bestimmte Gebiete stärker von Interesse bei Frauen und so im Fokus der Frau, die nun von Männern nicht so fokussiert werden. à Geisteswissenschaften, Kultur- und Sozialwissenschaften.
In Mathematik und Naturwissenschaften neutral, also Geschlechter neutral, daher müssen Frauen dort nicht unbedingt sein, gibt eh keine besseren Effekte.
Bäumer sieht universitäre Bildung von Frauen im Wesentlichen nicht als Mittel der existentiellen Sicherung. Die akademische Bildung der Frau betrachtet Bäumer aus der Perspektive ihrer Leistung für die Kultur.
Den besonderen Beitrag der Frau in der Wissenschaft sieht Bäumer in einer Bereicherung der „Ausgangspunkte und Anschauungsweisen der wissenschaftlichen Betrachtung“ sowie einer „Verstärkung der Humanoria“.
- Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sind bevorzugt die Wissenschaften der Frauen. In diesen Wissenschaften stehen „die Erhebung des Miterlebens“ und die „verstehende Berührung mit dem Menschlichen“ im Mittelpunkt.
- „Menschliches zu begreifen“ ist nicht nur eine rein geistige Leistung, sondern „eine Tat der ganzen Seele“. „Dieser Impuls ist es …, der die Frauen stärker zu den Geisteswissenschaften hinzieht.“
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