AFG 3 - 10 Ressourcenförderung
Afg3 neu SS18 Ressourcenförderung
Afg3 neu SS18 Ressourcenförderung
Fichier Détails
Cartes-fiches | 69 |
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Utilisateurs | 16 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 28.04.2018 / 09.07.2022 |
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Die Regulierung erfolgt in fünf Schritten:
- Ein begründetes Zielgefühl setzen,
- Brainstorming, wie dieses Zielgefühl erreicht werden kann
- Konkretisierung des Plans,
- Ideen umsetzen, bis sich etwas ändert,
- Konstruktiver Umgang mit Misserfolgen und Erfolgen.
Selbstregulationsfähigkeit
Als Selbstregulationsfähigkeit wird die Fähigkeit bezeichnet, die bisher genannten Kompetenzen zu koordinieren und sie gezielt und bewusst einzusetzen.
Resilienz
Das Konzept der Resilienz beschäftigt sich mit dem Phänomen, dass es Personen gelingen
kann, an seelischen Krisen und Überforderungen nicht zu zerbrechen, sondern im Gegenteil,
daran zu wachsen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
- Nach heutigem Forschungsstand ist Resilienz kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, sondern eine Fähigkeit, die im Laufe des Lebens in der Mensch-Umwelt-Interaktion erlernt wird.
- So gelingt es resilienten Menschen eher, eigene kognitive, emotionale und behaviorale Reaktionen in eine funktionale Richtung zu lenken. Neben der konstruktiven Selbststeuerung können Personen mit einer hoch ausgeprägten Resilienz unterstützende Faktoren in ihrer Umgebung besser wahrnehmen, wertschätzen und für sich nutzen.
- Die Stärkung von Resilienz ein wesentliches Anliegen der meisten Trainings zur Steigerung der Lebenskompetenz für Kinder und Jugendliche.
- In Bezug auf die Förderung von Resilienz haben sich sieben Einzelkompetenzen als besonders relevant erwiesen, die dementsprechend in Resilienztrainings entsprechend adressiert werden.
Akzeptanz
Bei dem Training von Akzeptanz steht die Fähigkeit im Vordergrund, eine Situation in ihrer gesamten vorhandenen Beschaffenheit anzunehmen.
- Übernahme einer Beobachterperspektive
- Dysfunktionalität der Beschäftigung erarbeiten
Optimismus
Bei der Förderung von Optimismus soll eine positive Sicht auf die Zukunft entwickelt und ein inneres Vertrauen auf die Verbesserungs-möglichkeiten aktuell unbefriedigender Situationen aufgebaut werden.
- Positiver Attributionsstil (Erfolge werden internal, global und stabil attribuiert, Misserfolge external, variabel und spezifisch).
- Analyse des bisherigen eigenen Attributionsmusters, alternative Ursachenzuschreibungen und optimistischere Zukunftsperspektiven
Selbstwirksamkeitserwartung
Die Selbstwirksamkeitserwartung bezieht sich auf die positive Wahrnehmung der eigenen Handlungskompetenz auch in schwierigen Situationen.
- großer Einfluss auf die Motivation, Handlungen zu initiieren & die Anstrengung und Ausdauer, mit denen Ziele verfolgt werden.
- Aufbauen des grundsätzlichem Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten
- Formulierung realistischer Ziele.
Netzwerkorientierung
Bei der Netzwerkorientierung geht es darum, für die Ressourcen aus sozialen Beziehungen zu sensibilisieren, ihre Potenziale zu erkennen und Aspekte des Aufbaus und der Pflege sozialer Netzwerke zu erlernen.
Eigenverantwortlichkeit
Der Resilienzfaktor der Eigenverantwortlichkeit legt den Fokus auf die Wahrnehmung der eigenen Person als steuernde und damit verantwortliche Instanz in der aktuellen Situation ("ich entscheide" vs. "es wird über mich entschieden").
- kognitive Strategien zur Stärkung der Wahrnehmung eigener Handlungsmöglichkeiten
Lösungsorientierung
Im Rahmen von Resilienztrainings beschäftigt sich der Aspekt der Lösungsorientierung mit der Suche und Realisierung pragmatischer und tatsächlich umsetzbarer Lösungsstrategien, häufig mit Rückgriff auf Elemente der positiven Psychologie.
- Es können immer Ansatzpunkte für zumindest eine kleine Veränderung in die gewünschte Richtung gefunden werden
- Erlernen von Kreativitätstechniken
Zukunftsorientierung
Durch Stärkung der Zukunftsorientierung soll erreicht werden, dass Energie und Zeit in erster Linie für die Gestaltung aktueller und zukünftige Situationen genutzt werden.
- Verhinderung von Rumination
- Untergliederung anstehender schwieriger Situationen in kleinere Teilprobleme
- Schritt für Schritt anzugehende Meisterung der Anforderungen angeleitet.
Techniken zur Förderung des zielgerichteten Handelns
Die Nutzung und das bewusste Einsetzen von Zielen sind eine eigenständige Ressourcen zur Steuerung der eigenen Handlung.
Die Wirkung eigener Ziele auf die Motivation und das Verhalten sowie die Verbesserung der Kompetenzen zur Formulierung von Zielen, die Vermehrung verfügbarer Strategien zu ihrer Umsetzung und der Umgang mit erreichten oder unerreichbaren Zielen sind die wesentlichen Ansatzpunkte.
- Häufig scheitert die Erreichung eines angestrebten Ziels daran, dass die Ziele zu anspruchsvoll gesetzt sind und daher auf dem Weg zur Zielerreichung die Motivation nicht aufrechterhalten werden kann (z. B. das Ziel eines sehr hohen Gewichtsverlusts in sehr kurzer Zeit).
- In anderen Fällen können zu umgrenzte Ziele die Zielerreichung bedeutungslos werden lassen (z. B. das Ziel, bis zum Ende des Lebens ein glückliches Leben zu führen).
Die SMART-Technik (Tiefenbacher & Neuburger, 2010)
Bei dem Akronym SMART stehen die Buchstaben für
▪ S = Spezifisch
▪ M = Messbar
▪ A = Akzeptiert
▪ R = Realistisch
▪ T = Terminiert.
Ziel der Technik ist die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen und ihre Formulierung entsprechend der SMART- Kriterien.
Ausgehend von einer salutogenetischen Sichtweise postulierte Antonovsky (1987, 1997) das Kohärenzgefühl als umfassende personale Ressource, die maßgeblich für den Erhalt der Gesundheit ist und drei Dimensionen oder Facetten aufweist:
1. Verstehbarkeit
2. Handhabbarkeit
3. Sinnhaftigkeit
Welche der folgenden Ressourcen zählen/zählt nach Jerusalem (2009) Ressourcen zur Unterstützung der Bewältigung unterschiedlicher Lebensanforderungen?
Welcher Aspekt / welche Aspekte gehört / gehören nach Haller (2013) zu den Faktoren der Resilienz?
Paradigmenwechsel Ende der 1970er
Seit dem Paradigmenwechsel Ende der 1970er Jahre hin zu einer salutogenetischen und ganzheitlichen Sichtweise gibt es eine zunehmende Fokussierung auf Merkmale, die gegenüber Krankheiten einen Schutzfaktor darstellen und die sich gesundheitsfördernd oder zumindest gesundheitserhaltend auswirken. Diese protektiven Faktoren werden auch Ressourcen genannt.
Die Stärkung von Ressourcen ist nach dieser Sichtweise eine zentrale Maßnahme zur Unterstützung des Ziels, Anforderungen des Lebens konstruktiv und erfolgreich bewältigen zu können und einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu erlangen.
Die Ressourcenperspektive
Die Ressourcenperspektive hebt das positive Potential hervor, das Menschen zur Erfüllung
ihrer Grundbedürfnisse zur Verfügung steht. Sehr unterschiedliche Bedingungen oder Merkmale können dabei als Ressourcen wirken:
- so etwa Aspekte des innerpsychischen Geschehens wie motivationale Bereitschaften, Wünsche, Überzeugungen oder Werthaltungen,
- des Weiteren auch Fertigkeiten und Fähigkeiten,
- externe Aspekte wie finanzielle Möglichkeiten oder Bildung,
- aber auch externe physische Gegebenheiten wie das Aussehen oder die körperliche Statur.
Jerusalem (1990) unterscheidet außerdem zwischen
- subjektiven (vom Handelnden selbst wahrgenommene) und
- objektiven (vom Beobachtenden wahrgenommene) Ressourcen,
die jeweils
- extern (z. B. materielle Ressourcen, beruflicher und sozialer Status),
- intrapersonell (z. B. emotionale und kognitive Kompetenzen oder
Selbstwirksamkeit) sowie
- interpersonell (z. B. soziale Unterstützung)
verortet sein können.
Ressource
Letztlich kann alles als Ressource aufgefasst werden, was in einer bestimmten Situation als hilfreich oder dienlich wahrgenommen wird, um zu einem bestimmten Zielzustand zu gelangen.
Wovon hängt das Wirksamwerden von spezifischen Bedinungen oder Merkmalen einer Person als Ressource ab? (nach Jerusalem)
von der subjektiven individuellen Wahrnehmung und Bewertung desjenigen
Ressourcenaktivierung Definition
Das Prinzip der Ressourcenaktivierung basiert auf der Wahrnehmung, Reaktivierung und der Nutzung prinzipiell zwar vorhandener, jedoch aktuell brachliegenden Ressourcen.
Die 5 zentralen, schulenübergreifenden Wirkfaktoren der Psychotheraphie
(Grawe 1995)
- Die Ressourcenaktivierung
- therapeutischen Beziehung,
- Problemaktualisierung,
- motivationalen Klärung
- Problembewältigung
Fragen zur Ressourcenaktivierung
Die Wunderfrage
Sie hilft dem Klienten, der über die Art der Fragestellung (Inhalt und Sprachmodulation) in eine leichte Trance versetzt wird, in einem entspannten Zustand neue Möglichkeiten für seine Probleme zu finden. Über ein vertieftes Nachfragen, wie sich die Lösung des Problems nach dem Wunder präsentieren würde, wird diese Lösung – stark vereinfacht ausgedrückt – im Kopf des Klienten vorentwickelt, neue neuronale Verknüpfungen werden aktiviert und Lösungsenergie freigesetzt.
So kann die neue Lösung, zuerst gedacht, imaginiert und in der Folge kreiert werden.
Das Kohärenzgefühl
Im Rahmen der Formulierung des Prinzips der Salutogenese beschrieb Antonovsky das Kohärenzgefühl als umfassende personale Ressource, die maßgeblich für den Erhalt der Gesundheit ist. Das Kohärenzgefühl ist nach dieser Sichtweise eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass
- Comprehensibility (Verstehbarkeit)
die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben,
- strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind;
- Manageability (Handhabbarkeit/Bewältigbarkeit)
einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen; - Meaningfulness (Sinnhaftigkeit)
diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen.
Das transaktionale Stressmodell nach Lazarus
Das transaktionale Stressmodell nach Lazarus geht explizit darauf ein, dass das Vorhandensein von Ressourcen sowohl alltägliche als auch besondere Belastungen im eigenen Beanspruchungserleben reduzieren kann.
- Ob eine Anforderung als Belastung erlebt wird und somit eine potenziell gesundheitsschädliche chronische Stressreaktion auslöst, hängt nach diesem Modell eng mit den kognitiven Bewertungen einer Person zusammen.
- Diese Bewertungen werden durch objektive Merkmale der Situation, aber vor allem auch durch die Ressourcen einer Person beeinflusst.
- Optimismus als interne Ressource beispielsweise hat einen positiven Einfluss auf die primäre und sekundäre Bewertung, während soziale Unterstützung als externe Ressource sich vor allem positiv auf die sekundäre Bewertung, also die Einschätzung der eigenen Bewältigungskompetenzen und des Vorhandenseins nötiger Bewältigungsressourcen in einer Situation, auswirkt.
Das Modell der Ressourcenerhaltung nach Hobfoll
Ressourcen beziehungsweise deren Wahrnehmung bilden das Fundament des Modells der
Ressourcenerhaltung. Das Modell geht davon aus, dass Menschen nach physischen, sozialen und psychologischen Ressourcen streben und den Verlust von Ressourcen verhindern wollen. Hobfoll klassifiziert
- Objektressourcen (z. B. Haus),
- persönliche Ressourcen/Charakteristika (z. B. Selbstwirksamkeit, soziale Kompetenz),
- Bedingungsressourcen (z. B. Arbeitsplatzsicherheit) und
- Energieressourcen (z. B. Wissen, Zeit, Geld).
Eine potenziell gesundheitsschädliche chronische Stressreaktion entsteht dann, wenn
- der Verlust von Ressourcen droht,
- tatsächlich eintritt oder
- der Zugewinn von Ressourcen nach einer Ressourceninvestition ausbleibt.
Sowohl das transaktionale Stressmodell als auch das Modell der Ressourcenerhaltung implizieren, dass die Förderung von Ressourcen eine Reduktion der Stressbelastung und eine Steigerung des Wohlbefindens bewirkt.
- Gesundheitspsychologische Maßnahmen der Ressourcenförderung setzten vor allem an persönlichen interpersonellen und intrapersonellen Ressourcen an.
- Jerusalem (2009) nennt als interne Ressourcen zur Unterstützung der Bewältigung unterschiedlicher Lebensanforderungen fünf wesentliche Kategorien oder Klassen von Ressourcen:
- kognitive Ressourcen,
- motorisch-sensorische Ressourcen,
- soziale Ressourcen,
- emotionale Ressourcen und
- die Fähigkeit zur Selbstregulation.
- Jede dieser Klassen ist im Kontext des Umgangs mit Stress
und Anforderungen gleichermaßen bedeutsam.
Diagnostik von Ressourcen
- Die Erfassung der Ressourcen eines Menschen kann sowohl durch eine Fremdbeurteilung als auch im Selbstbericht erfolgen.
- Beide Methoden haben je spezifische Vorzüge.
- So ermöglicht die Erfassung im Selbstbericht den Zugang zu Ressourcen, die nicht direkt beobachtbar sind, wie zum Beispiel die Fähigkeit zu beruhigenden Selbstinstruktionen.
- Allerdings sind Ressourcen, die von anderen wahrgenommen werden können, einer Person nicht immer im gleichen Maße bewusst und zugänglich. Dies kann beispielsweise in einer neuartigen und/oder schwierigen Situation (etwa nach Diagnose einer Krankheit) der Fall sein. Durch die oben angesprochene ressourcenorientierte Gesprächsführung können sie wieder salient gemacht werden.
- Die Diagnostik von Ressourcen kann des Weiteren mittels offener oder geschlossener Verfahren erfolgen.
- Die beiden Formate unterscheiden sich dahingehend, ob die Ressourcen durch die befragte Person frei genannt werden oder ob vorgegebene Ressourcen hinsichtlich ihrer Relevanz für eine Person bewertet werden.
Das offene Ressourceninterview
In dem offenen Ressourceninterview von Schiepek und Cremer (2003) werden Personen
dazu ermutigt, sich eine aktuelle Lebensherausforderung vorzustellen und darüber
nachzudenken, welche Ressourcen sie bei sich wahrnehmen, um dieser Herausforderung zu
begegnen.
- Es wird zunächst erläutert, was unter Ressourcen zu verstehen ist.
- Im Anschluss daran werden in der Regel von den Befragten 10 bis 20 Ressourcen genannt und tabellarisch aufgeführt.
- Diese Ressourcen werden in einem weiteren Schritt nach den vier Gesichtspunkten
- A (Ausprägung),
- P (Potential, bisherige Ausprägung oder latente, aber ungenutzte Verfügbarkeit),
- Z (Ziel, wohin soll sich diese Ressource entwickeln) und
- R (Relevanz)
Bewertet.
Ressourcendiagnostik durch geschlossene, strukturierte Verfahren
- Die Erfassung von Ressourcen kann ebenfalls in einem geschlossenen Format mit vorgegebenen Inhalten erfolgen.
- Dazu können zum einen Verfahren genutzt werden, die die Ausprägung einzelner Ressourcen (z. B. allgemeine Selbstwirksamkeitserwartungen oder Optimismus) erheben. Außerdem gibt es Möglichkeiten zur Erfassung allgemeiner Lebensressourcen mit dem Ziele der Diagnostik von Ressourcenbereiche, die fehlen oder ungenutzt bleiben, obwohl sie als wichtig erachtet werden.
- Ein Beispiel für ein solches Erhebungsverfahren ist die Ressourcen-Checkliste.
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