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Fragenkatalog
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Kartei Details
Karten | 16 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.04.2018 / 21.06.2018 |
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1) Nennen Sie zwei thermische Trennverfahren mit Energie als Trennhilfsmittel, geben Sie das jeweils zugrunde liegende Trennprinzip (physikalisch Effekt) an und nennen Sie je ein Beispiel.
1. Rektifikation/Distillation
Trennprinzip: unterschiedliche Verteilung einer oder mehreren Komponenten einer Mischung zwischen Flüssig- und Dampfphase.
2- Trocknung
Trennprinzip: Eine flüssige Komponente, z.B. Wasser wird von einem Gas(z.B. Luft) aufgenommen. Je heißer das Gas, desto höher seine Aufnahmefähigkeit.
2) Bei was für Arten von Diagrammen kann man das Hebelgesetz anwenden?
- Phasendiagrammen, z.B. T,x-Diagramm, Fe-C-Diagramm
- Zustandsdiagrammen, z.B. Moliere-Diagramm
- Mischungsdiagrammen, z.B. Mischungsdreieck
3) Welche vier Grundgleichungstypen sind Grundlagen der quantitativen Darstellung aller Trennprozesse?
- Hauptsätze
- Zustandsfunktionen
- Fundamentalgleichung
- Abgeleitete Beziehungen zwischen thermodynamischen Größen
4) Nennen Sie zwei thermische Trennverfahren mit stofflichem Trennhilfsmittel, geben Sie das jeweils zugrunde liegende Trennprinzip (physikalischer Effekt) an und nennen Sie je ein Beispiel
1. Extraktion:
- Trennprinzip: Unterschiedliche Verteilung einer Komponente (B) zwischen zwei nicht oder nur wenig miteinander mischbaren Komponenten (A) und (C), im flüssigen Zustand. Es gilt z.B. das Nernst'sche-Verteilungs-Gesetz.
- Beispiel: Abtrennung von Phenol aus Abwasser mit Methylisobuthylketon (MIBK)
2. Adsorption:
- Trennprinzip: Unterschiedliche Verteilung einer fluiden Komponente im fluiden Träger und einem Feststoff. Anreicherung der Komponente an der festen Oberfläche.
- Beispiel: Trocknung am Molekularsieb
5) Schwefelwasserstoff soll aus einem Abgasstrom entfernt werden. Welches Verfahren setzen Sie ein und mit welchen Trennhilfsmitteln führen Sie dieses durch?
- Absorption
- H2S löst sich bevorzugt in alkalischer Lösung, z.B. MEA, NaOH
Reaktionsgleichung:
H2S + OH- = HS- + H2O || HS- + OH- = S2- + H2O
7) Das Siedegleichgewicht eines nichtidealen binären Gemisches soll analytisch (yi=f(xi)) dargestellt werden. Geben Sie hierfür einen Ansatz an und legen Sie die grundlegende Beziehung für die Berechnung der Phasengleichgewichte dar.
Grundlegende Beziehung, Rault-Dalton'sche Regel:
yi*p = xi*pi
Für die Berechnung nicht idealer Mischungen können Exzessgrößenmodelle verwendet werden.
yi*p = gamma*xi*pi*mit gamma= Aktivitätskoeffizient der Komponente i
lässt sich aus dem Exzessgrößenmodell bestimmen:
gE = RT * Summe(xiln(gammai)
Bevorzugter Ansatz, NRTL-Gleichung
6) Wie viele Angaben benötigen Sie, um ein Gas-Flüssig-Phasengleichgewicht zu berechnen, wenn das System aus drei Komponenten besteht und keine chemische Reaktion auftritt? Begründen Sie Ihre Antwort mit der Gibbs’schen Phasenregel!
Gibbs'sches Phasengesetz: m = 1, pi max = 3; m = 2, pi max = 4; m = 3, pi max = 5
mit m = Anzahl unabhängiger Komponenten (3)
pi = Anzahl der Phasen (2)
F = 3, d.h. drei intensive Variablen können unabhängig von einander verändert werden
Die Anzahl der Variablen ergibt sich zu: V = (m-1)*pi +2 = 6
d.h. es müssen drei Angaben vorliegen um das Gleichgewicht zu berechnen.
8) Welche thermodynamische Potentiale kennen Sie? Leiten Sie die entsprechenden Formen der Gibbs’schen Fundamentalgleichung für ein geschlossenes homogenes System dazu ab.
Die thermodynamischen Zustandfunktionen werden auch als thermodynamische Potenziale bezeichnet.
- Innere Energie U
- Enthalpie H = U + pV
- Freie Energie F = U - Ts
- Freie Enthalpie G = U +pV - Ts = H - TS
Die entsprechenden Formen der Gibb'schen Fundamentalgleichung lauten für geschlossenes homogenes System
dU = TdS - pdV
dH = TdS + Vdp
dG = -SdT + Vd
dF = -SdT - pdV
9) Wie ist das ideale Gas definiert? Welche Annahmen werden getroffen?
Die thermische Zustangsgleichung für ideale Gase lautet:
pV = nRT
- Das "ideale Gas" ist eine vereinfachende Modellvorstellung von Gasen.
- Es dient als Bezugszustand für "reale Gase".
- Bei niedrigen Drücken und hohen Temperaturen verhalten sich reale Gase annähernd wie ideale.
Annahmen
- keine Wechselwirkungen zwischen den Molekülen
- keine Anziehungs- und Abstoßungskräfte
kein Eigenvolumen der Moleküle
10) Was ist ein Kompressibilitätsfaktor (Realgasfaktor)? Stellen Sie die Abhängigkeit des Kompressibilitätsfaktors als Funktion von Druck und Temperatur für ein beliebiges Gas in einem Diagramm dar und erklären Sie den Verlauf der Funktionen.
Faktor zur Beschreibung der Abweichung eines realen Gases von einem idealen Verhalten
\(Z = {pV\over RT}\)
- reales Gas verhält sich wie ideales bei Z=1
- je höher der Druck desto größer die Abweichung zum idealen Gas (Z>1)
- je niedriger die Temperatur, desto größer die Abweichung zum idealen Gas (Z<1)
- Minima deuten entgegengesetzt wirkende Kräfte an, d.h. anziehende und abstoßende
11) Mit welchen Größen kann die Nichtidealität realer reiner Fluide beschrieben werden?
- Kompressibilitätskoeffizient
- Realanteil,
Residualgröße = reale Größe - Größe für ideale Gase
Fugazität, korrigierter fiktiver Druck
12) Was ist Fugazität?
- Korrigierte fiktive Druck
- Berücksichtigt die Abweichung des realen Fluids vom idealen Verhalten
- Durch ersetzen des Druckes durch die Fugazität können die Gesetz-mäßigkeiten idealer Fluide beibehalten werden, zur Beschreibung realer Gase
dGid = nRT d(lnp), dG = nRT d(lnf)
13) Welche Typen von Zustandsgleichungen kennen Sie?
- modifizierte Virialgleichung
- kubische Zustandsgleichung (Van-der-Waals-Glg., Redlich-Kwong-Glg., Redlich-Kwong-Soave-Glg., Peng-Robinson-Glg.)
- auf der Statistischen Thermodynamik basierende Zustandsgleichungen
auf dem Korrespondenzprinzip beruhende Zustandsgleichungen (zwei Parameter Tr, Pr, drei Parameter Tr, Pr, w)
14) Was ist eine Virialgleichung? Welche Vor- und Nachteile hat sie? Nennen Sie mindestens zwei Formen der Virialgleichung?
· Erweiterungen der allgemeinen Gasgleichung, bzw. Kompressibilitätsfaktor Z durch eine Reihenentwicklung nach der Dichte oder dem Druck
· genäherte Zustandsgleichungen für reale Gase
Leiden-Form: Berlin-Form:
15) Welche kubische Zustandsgleichungen kennen Sie? Nennen Sie Vor- und Nachteile (Anwendungsbereich) jeweiliger Gleichungen?
1. Van-der-Waals-Glg.
Vorteil: Sehr gute qualitative Beschreibung
Nachteil: schlechte quantitative Beschreibung
2. Redlich-Kwong-Glg: einfach mathematisch anwendbar. Geeignet für Gase und Gasgemische
3.Redlich-Kwong-Soave-Glg: Für Dampf-Flüssig-GG. Schlechte Näherung ür flüssige Phasen
4. Peng-Robinson: geeignet für Flüssigkeitsdichte,
Nachteile aller Zustandsgleichungen ist ihre Ungenauigkeit für polare und assoziierende Fluide
16) Geben Sie die Van-der-Waals Gleichung wider. Welche Korrekturen im Vergleich zur idealen Gasgleichung wurden getroffen? Welche Zustände können mit dieser Gleichung beschrieben werden?
-Van-der-Waals Gleichung:\(RT = {(v -b) *{(p + a) \over v^2 }}\)
- Korrektur des idealen Volumens um das Volumen der Moleküle (Kovolumen), da es für die Bewegung der Teilchen fehlt (Videal<Vreal)
- Korrektur des idealen Druckes um die zwischenmolekularen Anziehungskräfte realer Gase (preal<pideal)
Die Van-der-Waals-Glg. beschreibt qualitativ hervorragend den flüssigen und den gasförmigen Zustand, sowie das Zweiphasengebiet (flüssig/gasförmig).
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