EWL
Wissinger
Wissinger
Set of flashcards Details
Flashcards | 68 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | University |
Created / Updated | 19.03.2018 / 19.08.2020 |
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FUNKTIONEN DER SCHULE IM VERHÄLTNIS ZU IHREN UMWELTEN
Qualifikationsfunktion:
- Vermittlung von nötigen Fähigkeiten
+ Fertigkeiten für den Alltag nicht nur bezogen auf Wissen und Können
Selektions- bzw. Allokationsfunktion (Zuordnung knapper Ressourcen)
- Auf Leistung beruhende Verteilung von Chancen
- mehrgliedriges Schulsystem mit verschiedenen Werte
- Unterschiedliche Leistungen → Unterschiedliche Chancen auf Lau_ahnen
- Allokation: Zuordnung zu verschiedenen Laufbahnen
Integrationsfunktion
- Chancengleichheit, Bildung für Alle
Lehrer: Spannung zw. päd. Anforderungen und tatsächlichen Leistungen und Folgen von Bewertungen
Ansehen abhängig von Bildung
Bildungsabschluss hat Einfluss auf Arbeitschancen
Selektion und Allokation transparent machen und legitimieren
Schüler lernen Zuweisungen zu akzeptieren, erkennen Wert und Wichtigkeit der Schule
DENKTRADITIONEN SCHULTHEORETISCHER ANSÄTZE
1. in der Tradition geisteswissenschaftlicher Pädagogik:
- Bildung ist nicht nur Anhäufung von Wissen, sondern
auch das Verstehen von Ideen, Ordnungen, Abläufe
vor dem Hintergrund kultureller/individueller Einflüsse
- Schule soll freie mündige Bürger hervorbringen
- Allgemeinbildung vermitteln in der Schule
2. auf der Basis von strukturell-funktionalen Theorien:
- Soziologische Theorie: Wie ist Gesellschaft zu verstehen?
Erziehung / Schule hat Schlüsselfunktion für Erhalt/Fortsetzung der Gesellschaft
- N. Lumann: Gesellschaftliche Funktionen = Ökonomie, Politik, Religion und Erziehung
3. auf der Basis des historischen Materialismus:
- Wie setzt sich Gesellschaft fort? Marx Gesellschaftskritiker (Klassengesellschaft)
- Ungleichheitsstrukturen zerstören
ABER die Schule hilft dieses Ungleichgewicht zu erhalten.
4. auf der Basis der Psychoanalyse nach Freud:
- Ansatzpunkt Individuum und nicht Gesellschaft.
Wie wird ein Individuum dich die Gesellschaft verändert?
5. auf der Basis des Symbolischen Interaktionismus:
- Ansatzpunkt Individuum
- Interaktion min. zweier Individuen
- eigene Identifikation nur über Interaktion mit anderen erfahrbar.
STRUKTURELL-FUNKTIONALE THEORIE
- Begriffe nach Talcott Parsons: System → Struktur → Funktion
- System besteht aus sinnvoller Struktur verschiedener Funktionen
Anatomische Struktur des menschlichen Körpers übertragen auf die Gesellschaft
- Gesellschaftliche Aufgaben: Ökonomie, Politik, Religion, Erziehung (Bildungssystem)
STRUKTURELEMENTE von Erziehung-lernen unbewusst, permanent, durch Beobachtungen/Modelle
Internationale Gehalte: Man muss prüfen, ob das Ziel erreicht wurde. Wirkungsannahme: Lehrer gehen davon aus, dass sie bei Schülern etwas bewirken können.
+ Schüler = einflussnehmendes Subjekt betrachten – ohne Willen der Schüler läuft nichts
Funktionale Gehalte (z.B. „Spicken"): Die Umwelt, Sitten, Traditionen wirken automatisch auf die
Entwicklung der Kinder, man lernt unbewusst nebenbei.
Asymmetrische Interaktionssituation- Bedingung für pädagogisches Handeln: pädagogische Absicht:
Beschreibt Machtverhältnisse der Interaktion
z.B. Schüler – Lehrer Lehrer = Leiter, Erzieher, Abhängigkeit der
ERZIEHUNGSBEGRIFF und PRÄMISSEN
Anthropologische Frage und Anthropologische Antwort
Sowie John Dewey
ERZIEHUNGSBEGRIFF
Anthropologische Frage: „Muss der Mensch erzogen werden?“
Anthropologische Antwort: „Der Mensch als Mängelwesen bedarf Erziehung.“
PRÄMISSEN eines anthropologisch begründeten Erziehungs- und Sozialisationsverständnisses
- Lernfähigkeit
- Soziales Angewiesensein
- Erfahrungsbildung
- Interne Erfahrungsrepräsentation (z.B. „Angst“ → Sprache notwendig)
- Zentrale Frage in der Erziehungswissenschaft:
„Auf welche Weise werden Menschen sozial handlungsfähig?“
John Dewey: „Erziehung ist gesellschaftliche Kernaktivität und unbedingt notwendig. Erziehung ist Weitergabe von Normen, Werte, sozialen und materiellen Strukturen über Generationen.“
Zentrale Ergebnisse PISA 2000:
Zentrale Ergebnisse PISA 2000:
- Bildungsniveau der SuS in Deutschland liegt unter dem Durchschnitt
- In Deutschland höchstleistungsbezogene Streuung
- keine so leistungshomogenen Gruppe, wie angenommen
- Knapp ¼ des Jahrgangs erreichte nicht einmal das Mindestniveau an Basiskompetenzen,
- Quantität ist nicht gleich Qualität,
- Standards variieren von Land, zu Schule , zu Bundesland - In den Hauptschulen finden sich die „Risikoschüler“,
- da Leistungsprobleme, Verhalten, kult. Faktoren (Herkunft, Lebensumstände,…)determinieren
- Soziales & kulturelles Kapital erweisen sich als die entscheidenden außerschulische
Bedingungsfaktoren für Bildung und Schulerfolg
- Soziale Herkunft schlägt sehr stark durch
- Benachteiligung wurde durch das System nicht aufgehoben
- Leistung der SuS 80% außerschulisch und 20% innerschulisch erklärbar - Schulqualitätsdiskurs
WICHTIGE SOZIOLOGISCHE BEZUGSKATEGORIEN DER ANALYSE
Soziales Kapital
- Milieu/ Umgang
- Umfeld, in dem SuS aufwachsen ( Einflussfaktoren der Eltern)
„Spielt Bildung in meinem Umfeld eine Rolle?“
Kulturelles Kapital
- Humankapital - Herkunft (Werteorientierung, Wahrnehmung)
Optimal: bürgerlich orientiert,
Einstellung der Eltern zur Schule (Eltern als Vorbilder), Eltern motivieren Kinder
BILDUNGSPOLITISCHE MAßNAHMEN IM ANSCHLUSS AN DIE PISA-ERGEBNISSE
- Einführung von Maßnahmen der Lernstandserhebung
- Vorstellungen der Lernvoraussetzungen der SuS (Was bringen die SUS mit?)
- Einführung von Vergleichsarbeiten - Einführung zentraler Prüfungen (Zentralabitur) - Einführung von Bildungsstandards - Standards, was SuS können müssen zu unterschiedlichen Zeitpunkten
- Einführung einer Schulinspektion, die die Schulen eines Landes systematisch evaluiert - Einführung eines Instituts zu Überwachung der Unterrichtsqualität (HU Berlin)
- Nationale und internationale Leistungsvergleichstudien (analog zu PISA)
- Mechanismus der Schulentwicklung, Verbesserung
SOZIALISATIONSBEGRIFF
- Analytische (zerlegend) Kategorie
- Soziologischer, dem Erziehungsbegriff übergeordneter, Begriff
- thematisiert das Verhätlnis von Individuum und Gesellschaft, von Kindheit,
Jugend und Schule über unterschiedliche Beschreibungs- und Analyseebenen
- Sozialisation VS. Entwicklung
(Psychologie, Vorstellung - initiierte Entwicklung)
SOZIALISATIONSFORSCHUNG (nach Birkheim , franz. Soziologe)
Beschäftigt sich mit der Frage,
- wie sich Menschen in ihrer Persönlichkeit entwickeln & welche Rolle die Umwelt dabei spielt
Seine Annahme:
- Mensch = asozial, triebhaft, tierisch
- Seine Definition von Sozialisation: Vergesellschaftlichung der menschlichen Natur
DEFINITION VON SOZIALISATION
- Entstehung und Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit in Abhängigkeit von und in
Auseinandersetzung mit den sozialen/dinglich-materiellen Lebensbedingungen
Lebensbedingungen die zu einem bestimmten Zeitpunkt der historischen Entwicklung einer Gesellschaft existieren.
Sozialisation bezeichnet den Prozess, in dessen Verlauf
- der mit einer biologischen Ausstattung versehene menschliche Organismus
= zu einer sozial handlungsfähigen Persönlichkeit bildet
+ über den Lebenslauf hinweg weiterentwickelt
in Auseinandersetzung mit den Lebensbedingunge
SOZIALISATION ALS PRODUKTIVE VERARBEITUNG DER REALITÄT und die Ziele der iCh identitä
Innere und äußere Realität
Ziel: Ich-Identität
- personale Identität: Individuation als Entwicklung zur unverwechselbaren Persönlichkeit
- soziale Identität: Integration als Prozess der Übernahme verantwortlicher sozialer Rollen
- Spannungsverhältnis zwischen personaler und sozialer Identität mit individuellen Krisenerfahrungen - Gesellschaft ändert sich: Anforderungen an Schule sind abhängig von der Gesellschaft
ZENTRALE AUSSAGEN DER DIDAKTISCHEN GRUNDRICHTUNGEN
Bildungstheoretische Didaktik (Klafki 1958)
- Theorie zur Auswahl und Begründung von Inhalten
- Bildungsbegriff im Mittelpunkt
- kategoriale Bildung strebt an = gegenseitiges Erschließen von Schüler und Welt
Lerntheoretische Didaktik (Heimann/ Otto/ Schulz)
- Stellt Begriff des Lernens in den Mittelpunkt.
- Intention besteht in der Analyse und objektiven Beschreibung von Unterricht und seiner
konstruktiven Faktoren.
Hierauf geht das Berliner Modell zurück.
Informationstheoretische Didaktik (v. Cube 1965)
Geht von der Vorstellung aus, das
Unterrichtsprozesse nach Modell der Regelungstechnik steuern zu können
Unterricht ist Regelkreis: Lehrer ist Regler, Schüler ist Regelgröße, Lernziel ist Soll-Wert,
Vorkenntnisse ist Ist-Wert, Lernkontrolle ist Messfühler
Kommunikative Didaktik (Schäfer/ Schaller 1971)
Baut auf der kritischen Theorie der Frankfurter Schule auf
zur Demokratisierung aller Lebensbereiche
durch ideologiekritische Hinterfragung von Herrschaftsstrukturen
beitragen,
indem sie Unterricht als eine symmetrische Kommunikation auffasst
+ sein oberstes Ziel mit Emanzipation beschreibt
Zentrale Aussagen der bildungstheoretischen oder der lehr- und lerntheoretischen Didaktik
- Als Didaktik wir die Theorie des Unterrichts bezeichnet
- Lehrer müssen sich auf den Unterricht vorbereiten,
- indem sie Lernvoraussetzungen,
- Stimmungen und Ungleichheiten der Schüler berücksichtigen
- Die Didaktik weist den Personen im Unterricht verschiedene Funktionen zu
- Der Lehrer soll lehren und unterweisen, der Schüler soll lernen
- Der Lehrer muss sein Handeln/Unterricht analysieren und reflektieren
können & sichtbar machen, dass sein Handeln auf wissenschaftlicher Erkenntnis beruht
Arbeits- und Forschungsfelder der Schulpädagogik nach Tillmann
1. allgemeine Didaktik
L-S Verhältnis - Ziele des Unterrichts - Uinhalte
und Planung
2. Schultheorie/-Forschung
Regeln Normen Formen von Schule
3. Sozialisationstheorie
Organisation von Lernprozessen....
Überholte Modlle nach Einsiedler 1978
Erziehung in weiteren Sinne päd. Psych, Sozialisation der Erziehung
Erziehung in engeren Sinne allg. Päd. Schul-Sozial- Heil- Berufs-und wirtschaftspädagogik; Erwachsenenbildung
Aktuelles Modell nach Einsiedler
Subdisziplinen nach der Erziehungswissenschaften
Sozial- Schul- Erwachsenen- Sonder- Vorschul- Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Fachrichtungen der EZW?
Ausländer Betriebs Freizeit Medien Museums und Verkehrspädagogik
Praxisfelder der EZW
Friedens- Gesundheits- Verkehrs und Sexualerziehung, Schule
Kompetenzbereiche der EZW
Erziehen: soziale kulturelle Lebensbedeutung, Einfluss individueller Entwicklung, unterstützen selbstbestimmter zu Handeln, Lösungen für Konflikte in S und U
Unterrichten: Fachleute für Lehren/Lernen, Unterrichtsfach sachgerecht planen + durchführen, selbstbestimmtes lernen fördern, unterstützen + motivieren
Beurteilen: gerecht + Verantwortungsbewusst, fördern und beraten gezielt auch die Eltern, transparente Maßstäbe
Innovieren: ständige Lernaufgabe des Berufs des L kennen und akzeptieren, beteiligen an Schulevents etc...
Begriff und Geschichte des Lehrerberufs:
VorläufeR - Drillmeister
Säkularisierung Staat Aufsicht über Schulwesen + Einführung allgemeine Schulpflicht
Lehrerverbände: professionalisierung des Lberufs
Zweiteilung des Schulwesens höheres und niederes Schulwesen
Kulturhoheit der Länder
d rechtliche Stellung des Lehrers erläutern und die Merkmale eines öffentlich-rechtlichen Dienst-/Treuverhältnisses benennen p
Hoheitsrechtliche Befungnisse - ständige Aufgabe übertragen an Personen die in ö-r D und T stehen Art.33 ABS. 4 GG
Merkmale
Alimentationsgrundsatz: geht aus dem Treuverhältnis des L gegenüber dem S hervor - gegenseitige soziale und rechtliche Sicherheit
Besondere Pflicht zur Verfassungstreue
Einschränkung der Grund und Freiheitsrechte keine Streiks erlaubt
Mäßigungsgebot privat ja aber den Zusammenhang der Neutralitätspflicht nicht vergessen
Sonderstellung des L: der Staat schreibt nicht vor WIE wir zu U haben
Organisation sind Planungsebenen nach Helmuth Fendt
Systemeebene: Makroebene Makroorganisation von Lehr und Lernprozessen - Bildungsgänge und Abschlüsse
Schulebene: Metaebene (Metaorganisation) - Voraussetzungen für die Organisation von Lehr-/Lernprozessen sind
Schule und Schulverwaltung
Unterrichtsebene: Mirkoebene - Unterricht, Methodik, Didakti
Merkmale von Unterricht
-pädagogische Absicht
- Planmäßigkeit (im Lehrplan festgelegt)
- Institutionalisierung ( U findet in der S statt)
- Verberuflichung der Unterrichtstätigkeit
- aritualie ( Zeit, Normen, ...)
Was ist unter einem did. Modell (Denkmodell zu verstehen? Nach Meyer 2001
- ein erziehungswissenschaftliches Theoriegebäude zur Analyse und Modellierung did. Handelns in S und nicht s. zusammenhängen
- hat den Anspruch theoretisch und praktisch die Vorraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen des Lernens und Lehrens aufzuklären
- in deinem Theoriekern wird es in der Regel einer wissenschaftl. Theoretischen Position zugeordnet
Funktion didaktischer Modelle nach Hinz 2002
- heuristische und theoretische Funtion
- Planungs und Entscheidungsfunktion
Modelle dienen der Strukturierung und Orientierung + sind Vorläufer der Theoriebildung + ermöglichen eine Reduktion von Komplexität
Doppelunktion der Schule nach Helmut Fendt
REPRODUKTION DER GESELLSCHAFT
Reproduktion der Kultur: Schule soll Fähigkeiten/ Fertigkeiten zur Ausübung bestimmter
Arbeiten vermitteln bzw. soll leistungsorientiert sein
z.B.Ordnung, Regeln, Disziplin, Pünktlichkeit, Leistung, Zeitmanagement)
Zusammengefasst kann man sagen, dass die Reproduktion der Kultur
- eine Qualifikationsfunktion ist (Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten)
Reproduktion der Sozialstruktur:
Selektions- und Allokationsfunktion
- die Bestimmung der Platzierung im sozialen System abhängig von Berechtigungen
wie Zeugnis und Schulabschluss (Auf Leistung Beruhende Verteilung von Chancen)
Reproduktion der politischen Ordnung: Integrations- und Legitimationsfunktion
- Schule soll Normen & Werte der Politik und Gesellschaft einsichtig lehren
- darauf stützt sich der Fortbestand der politischen Ordnung
- Chancen und Wege müssen nachvollziehbar und legitim sein,
damit man versteht und akzeptiert (Wertorientierung und Chancengleichheit)
Merkmale effektiver Schulen
Starke positive Schulleitung
Hohe Leistungserwartung und angemessene Anforderungen An alle
Überprüfen des Lerfortschritts
Einbindung des Schülers in die Verantwortung des SoS und der Eltern in das Schulleben
Anreize und Belohnungen
Klare Zielabsprachen unter den Lehrern
Berücksichtigung neuester Erkenntnisse der Unterrichts- und Lernforschun
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