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Set of flashcards Details
Flashcards | 70 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Secondary School |
Created / Updated | 09.01.2018 / 27.07.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180109_cas_modul_6_sozialpsychologie
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Was ist das Milgram Experiment?
- Ein Experiment von Stanlexy Milgram um die Bereitschaft / Gehorsam durchschnittlicher Personen zu testen, autoritären Anweisungen auch dann Folge zu leisten, wenn sie in direktem Widerspruch zu ihrem Gewissen stehen. Der Versuch bestand darin, dass ein „Lehrer“ – die eigentliche Versuchsperson – einem „Schüler“ (ein Schauspieler) bei Fehlern vermeintlich einen elektrischen Schlag versetzte. Ein Versuchsleiter (ebenso ein Schauspieler) gab dazu Anweisungen. Die Intensität des elektrischen Schlages sollte nach jedem Fehler erhöht werden.
- Die Mehrheit der Versuchsteilnehmer gehorchte bis zum Versuchsende.
Wann ist die Gehorsam am stärksten (Milgram Exoeriment)?
- Derjenige, der die Befehle erteilte, ganz in der Nähe war und als legitime Autoritätsperson wahrgenommen wurde.
- Die Autoritätsperson von einer namhaften Institution unterstützt wurde
- Das Opfer depersonalisiert wurde oder weiter entfernt war, sogar in einem anderen Zimmer. (Damit ist vergleichbar, dass viele Soldaten im Gefecht mit einem Gegner, den sie sehen können, entweder nicht schiessen, oder nicht genau zielen.
- Es keine Vorbilder für Widerstand gab; d.h. es wurde niemand gesehen, der dem Versuchsleiter nicht gehorchte.
Was lehren uns die Studien zu Konformität und Gehorsam?
- Asch und Milgram entwarfen Experimente, in denen sich die Versuchsteilnehmer entscheiden mussten, ihren eigenen Standards treu zu bleiben oder sich der Meinung anderer anzuschliessen, ein Dilemma, mit dem wir alle häufig konfrontiert werden.
- Milgram = Die wichtigste Lektion unserer Studie ist, dass ganz normale Menschen die einfach nur ihren Job machen, in einem furchtbaren destruktiven Vorgang ohne besondere Feindseligkeit oder Bösartigkeit zu den Ausführenden werden können
Erkläre die Foot-in-the-Door Technik
- Milgram verleitete seine Lehrer nicht, indem er sie zuerst bat, die Schüler einer so geballten Ladung Elektrizität auszusetzen, dass ihnen die Haare zu Berge stehen würden. Vielmehr nutzte er die Foot-in-the-Door-Technik, indem er mit leichtem Elektrisieren begann und dies Schritt für Schritt eskalieren liess.
Wie wird unser Verhalten, beim Lösen von Aufgaben z.B., durch die Anwesenheit anderer beeinflusst und wie nennt sich dieses Phänomen?
- In einem der ersten Experimente der Sozialpsychologie stellte Norman Triplett fest, dass Jugendliche, die eine Angelspule aufwickelten in der Gegenwart eines weiteren Anwesenden, der dasselbe tat, schneller arbeiteten. Er und spätere Sozialpsychologen untersuchten, wie die Anwesenheit anderer unser Verhalten beeinflusst.
- Das von Triplett gezeigte Phänomen stärkerer Leistung in der Gegenwart anderer wird soziale Erleichterung (social facilitation) genannt.
Was ist die Definition von sozialer Erleichterung?
- Leistungssteigerung durch die Anwesenheit anderer; tritt bei einfachen oder gut gelernten Aufgaben auf.
- Merken sie sich: Was wir gut machen, machen wir wahrscheinlich vor einem Publikum, insbesondere freundlichen Publikum, noch besser; was wir normalerweise schwierig finden, kann nahezu als unlösbare Aufgabe erscheinen, wenn wir beobachtet werden.
Was versteht man unter sozialem Faulenzen?
- Tendenz, dass sich Menschen in Gruppen weniger anstrengen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, als wenn sei allein verantwortlich sind.
- z.B. Seilziehen
Welche Gründe gibt es für soziales Faulenzen?
- Zunächst fühlen sich Menschen, die als Teil einer Gruppe agieren, weniger verantwortlich und machen sich daher weniger Gedanken, was andere über sie denken.
- Ausserdem sehen sie vielleicht ihre Beiträge als verzichtbar an.
- Wenn Gruppenmitglieder unabhängig von ihrem Beitrag den gleichen Nutzen ziehen, lehnen sich manche Leute in solchen Fällen zurück und schonen sich. Wenn sie nicht hoch motiviert sind und sich in besonderem Masse mit der Gruppe identifizieren, werden sie möglicherweise zu Nutzniessern der Anstrengungen der anderen Gruppenmitglieder.
Was ist ein Konflikt?
- Wahrgenommene Unvereinbarkeit von Handlungen, Zielen oder Ideen
- Die Elemente eines Konflikts sind im Wesentlichen immer dieselben, ganz gleich, auf welcher Ebene der Konflikt statt findet, ob es sich um kriegführende Staaten handelt, um kulturelle Auseinandersetzungen innerhalb einer Gesellschaft, bis hin zu den Paaren, die einen Ehestreit haben. In jeder dieser Situation werden Menschen in einen potenziell destruktiven sozialen Prozess hineingezogen, der zu Resultaten führen kann, die niemand will. Zu diesen destruktiven Prozessen gehören soziale Fallen und verzerrte Wahrnehmung.
Was versteht man unter "sozialen Fallen"?
- Situation, in der sich die am Konflikt beteiligten Parteien in wechselseitig destruktivem Verhalten verfangen, weil jede Partei rational die eigenen Interessen verfolgt.
- z.B. Einzelne Walfänger argumentieren, dass sie deren Spezies mit ihren wenigen Fänen nicht gefährden. Argumentieren viele so, wird es gefährlich.
- Soziale Fallen stellen Herausforderungen dar. Wir müssen Wege finden wie wir das Recht darauf, unser persönliches Wohl anzustreben, mit der Verantwortung für das Wohl aller in Einklang bringen können
Was ist das Prisoner Dilemma?
Die Gefangenen müssen sich entscheiden, entweder zu schweigen oder aber zu gestehen. Das heisst konkret, entweder mit dem anderen Gefangenen zu kooperieren und das gemeinsame Wohl in den Vordergrund zu stellen, oder aber nicht zu kooperieren und sein Eigennutzen in den Vordergrund zu stellen. Zentral dabei ist, dass die beiden die Entscheidungen des anderen nicht kennen und sich die Dauer der Strafe danach richtet, wie die beiden Gefangenen zusammen aussagen und nicht nach der Entscheidung jedes Einzelnen.
Fazit: in diesem Beispiel geht also klar hervor, dass Kooperation in dieser Situation nicht angebracht ist, sprich, dass "gestehen" immer die beste Antwort ist, gerade auch, wenn der andere schweigt.
Was versteht man unter Wahrnehmung des Feindes - verzerrte Wahrnehmung?
- Psychologen haben festgestellt, dass diejenigen, die sich in einem Konflikt miteinander befinden, die merkwürdige Neigung haben, diabolische Bilder vom jeweils anderen zu entwickeln. Diese verzerrten Bilder gleichen sich komischerweise, und zwar so sehr, dass wir sie spiegelbildliche Wahrnehmungen nennen: So wie wir die anderen sehen, etwa als nicht vertrauenswürdig und mit bösen Absichten, so sehen sie uns.
- jeder dämonisiert den anderen, führt zu Feindseligkeit
Definiere spiegelbildliche Wahrnehmung
- Gegenseitige Wahrnehmung, die Parteien die zueinander im Konflikt stehen, häufig haben, wenn sie beispielsweise sich selbst jeweils als ethisch korrekt und friedlich, die andere Seite hingegen als böse und aggressiv sehen.
- kann zur selbsterfüllenden Prophezeiung führen -) Thorsten denkt Julia ärgert sich über ihn, Thorsten macht einen blöden Spruch darüber, Julia ärgert sich über ihn
Wie können wir Frieden stiften?
Kooperation
- Durch übergeordnete Ziele - Gemeinsame Ziele, durch die Differenzen unter Menschen überwunden werden, weil sie deren Kooperation erfordern.
- Um zu sehen, ob Gegner ihre Differenzen hinter sich lassen können, löste Sherif (1966) bei seinen Forschungen einen Konflikt aus. Jede Gruppe war äusserst stolz auf sich selbst und entwickelte Feindseligkeiten gegenüber den hinterhältigen, besserwisserischen Stinkern aus der anderen Gruppe. Dann gab Sherif ihnen übergeordnete Ziele, gemeinsame Ziele, die über ihre Differenzen hinweg reichten und nur durch Kooperation erreicht werden konnten. Sherif machte sich die Isolation und den Wettkampf zunutze, um aus Fremden Feinde werden zu lassen, und er nutzte die gemeinsame Notlage sowie gemeinsame Ziele, um die Feinde miteinander zu versöhnen und zu Freunden zu machen. Der Konflikt wurde nicht durch Kontakt allein, sondern vielmehr durch kooperativen Kontakt verringert.
Was versteh man unter GRIT?
- schrittweise und wechselseitige Initiativen zur Spannungsreduktion – eine Strategie zur Verringerung internationaler Spannungen.
- Eine Seite erkennt zunächst die gemeinsamen Interessen bekannt und gibt ihre Absicht bekannt die Spannungen zu verringern. Dann initiert sie versöhnliche Gesten. Die ermöglicht der anderen Seite dies zu erwiedern.
Was versteht man unter Konformität und wie ist der Unterschied in Studien vs. Realität?
- ein allgegenwärtiger und nützlicher sozialer Prozess, der oft unbewusst geschieht
- Anpassung des Verhaltens oder Denkens, um mit dem Gruppenstandard übereinzustimmen.
- Verschiedene Faktoren können Konformität fördern oder minimieren
- Zwei Möglichkeiten des sozialen Einflusses können unterschieden werden: normativer (keine Meinungsänderung) und informativer (eigene Meinung ändert) sozialer Einfluss
- kann sich als rational herausstellen (Kaskade)
- Viele Studien zeigen,dass Menschen falsche Urteile abgeben, wenn sie sich konform verhalten. Diese Studien sind so konstruiert, dass die Mehrheit der Teilnehmenden falsch liegt und somit Konformität zu falschen Urteilen führt.
- In der Realität sind Urteile von Mehrheiten jedoch häufig richtig, so dass eine Änderung in Richtung der Mehrheit individuelle Urteile verbessert.
Was versteht man unter sozialer Bekräftigung und was passiert je nach Resultat des sozialen Vergleichs?
- Wenn Menschen unsicher sind, keine objektiven Kriterien vorhanden sind, richten sie sich nach der sozialen Realität -) soziale Bekräftigung
- Wenn ein sozialer Vergleich darin resultiert, dass andere Gruppenmitglieder die eigene Ansicht bekräftigen, dann trägt dies dazu bei, dass man sicherer und extremer in seinem Urteil/Verhalten wird.
- Liegt keine soziale Bekräftigung vor, versucht man die anderen zu überzeugen oder man weist die Abweichler zurück.
Weshalb werden Abweichler zurückgewiesen, wenn keine soziale Bekräftigung vorliegt?
- Abweichler werden zurückgewiesen, weil der Dissens der Gruppenziele bedroht, Unsicherheit hervorgerufen wird, eine Verletzung durch die abweichende Meinung entstehen kann oder dies als Illoyalität wahrgenommen wird.
Was versteht man unter False-consensus-Effekt?
Soziale Bekräftigung
- Die Häufigkeit der eigenen Reaktionstendenzen, Einstellungen, Verhaltensweisen und Gewohnheiten in der allgemeinen Population wird überschätzt
Was versteht man unter sozialer Konformität und welches Experiment wurde dazu gemacht?
- Unter sozialer Konformität versteht man die Änderung von Einstellungen, Verhalten, Äusserungen aufgrund einer salienten sozialen Norm. Man folgt schnell den Urteilen der anderen, so entsteht eine Gruppennorm.
- Asch-Experiment -) Linienexperiment, 1 Teilnehmer ist nicht eingeweiht und übernimmt mit der Zeit die Meinung der Gruppe, obwohl er weiss, dass diese falsch ist.
In welche beiden Möglichkeiten kann Konformität führen?
- Konformität -) informativer sozialer Einfluss (man ändert seine Meinung) -) Internalisierung (beim nächsten Mal sagt man automatisch die Meinung der Gruppe)
- Konformität -) normativer sozialer Einfluss (autokinetischer Effekt, man will nicht als Abweichler wahrgenommen werden, keine Meinungsnderung) -) Compliance/Fügsamkeit / kann aber mit der Zeit ebenfalls zur Internalisierung führen
Wie verläuft die Informationsverarbeitung in Gruppen? Hidden-Profile-Forschung
- Gruppenmitglieder haben eine starke Tendenz, Informationen zu betonen, die in der Gruppe geteilt werden.
- Informationen die nur ein Gruppenmitglied kennt, werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit genannt (auch wenn sie wichtig sind!)
Nenne Kriterien unter denen mehr Konformität entsteht
- Bei grösseren Gruppen
- unter Unsicherheit (Urteil oder Meinung ist schwierig)
- Wenig Outgroup Mitglieder
- einstimmiger Konsens in der Gruppe
- wenn man die Gruppe bewundert
- wenn man Angst hat (unterminiert Vertrauen, verlangt nach sozialer Bestätigung)
- in kollektivistischen Kulturen
- wenn die Mehrheit non-verbale Signale von Zuversicht ausdrückt
- wenn sich die Gruppe einig ist
- wenn man von anderen der Gruppe beobachtet wird
Nenne Kriterien unter denen weniger Konformität entsteht
- grosse Zuversicht in die eigene Expertise oder wenn ein Urteil sehr leicht ist
- hoher sozialer Status
- starke Verpflichtung zur ursprünglichen Meinung
- Quelle des Einflusses wird nicht gemocht oder respektiert
- wenn die Mehrheit non-verbale Signale von geringer Zuversicht ausdrückt
- Mehrheit Outgroup Mitglieder
- Man hat sich vorher schon auf eine Antwort festgelegt
Erkläre den Begriff soziale Dilemmata
- Wahl zwischen zwei Handlungsalternativen
- Das eine nützt der Gruppe (kooperieren), das andere dem eigenen Interesse (abtrünnig werden)
- Dilemma -) Wenn jeder seinem Eigennutzen folgt, führt dies zu einer Situation, die für alle Individuen schlechter ist, als wenn sich jeder für das Gemeinwohl eingesetzt hätte
- z.B.: Gruppenarbeiten, Gemeinsame Wohnung putzen, Bevölkerungskontrolle, freier Welthandel
Welche strukturellen Lösungen gibt es für soziale Dilemmata?
- Führung/Leitung, die kooperatives Verhalten belohnt/fordert und nicht-kooperatives Verhalten bestraft
- Privatisierung
- Gruppengrösse verkleinern - soziale Identifikation wahrscheinlicher, Überwachung sozialer Normen wahrscheinlicher, Effektivität des individuellen Verhaltens sichtbarer
- Zusätzliche Kosten, Belohnungen
- Struktur des sozialen Dilemmas ändern - Möglichkeit des Ausstiegs anbieten
Weshalb entstehen Konflikte in Gruppen und was sind mögliche Konfliktgründe?
- Konflikte in Gruppen resultieren aus divergierenden Zielen der Gruppenmitglieder
- erkennen -) vermuten, dass eigene Ziele durchkreuzt werden, gegensteuern
- Gründe für Konflikte:
- unterschiedliche Machtpositionen
- unklare Verantwortung
- Abhängigkeit von anderen
- Kamp um knappe Ressourcen
- schlechte Kommunikation
- destruktive Kritik
Wovon hängt es ab ob man eher dem eigenen Nutzen oder dem kollektiven Nutzen in einer Gruppe entsprechend handelt?
- von den Merkmalen des Dilemmas
- der entscheidenden Person
- der Entscheidung der anderen Personen
- von der Interaktion/Beziehung zwischen den Gruppenmitgliedern
Weshalb erhöht Kommunikation die Wahrscheinlichkeit, dass kooperiert wird?
- Klarstellung des Dilemmas
- Stärkung der Solidarität
- Identifikation mit der Gruppe
- Commitment-Norm (Verpflichtung)
- Explizite Versprechen führen zu mehr Kooperation
- Kommunikation führt auch dann zu Kooperation, wenn Kooperieren das Dilemma nicht löst
- Ob die Wahl öffentlich gemacht wird oder anonym bleibt ist nicht entscheidend
Was bedeutete Gesundheit aus historischer Sichtweise?
- Biomedizinisches Modell - Krankheit und Gesundheit als naturwissenschaftlich objektivierbare Zustände biologischer Organismen
- Berufen auf operationalisierbare und empirische Kriterien, z.B. Abweichen von einer bestimmten statistischen Norm einer Referenzgruppe
- Ursachen von Krankheiten sind genetischer oder externer Art (Bakterien, Viren), Behandlungskonzepte sind somatisch, der Kranke ist nicht verantwortlich für seinen Zustand und die Heilung
- Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheit
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