Legal Risk Contolling
Vertiefungsrichtung Controlling
Vertiefungsrichtung Controlling
Kartei Details
Karten | 59 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.01.2018 / 11.01.2018 |
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Rechtliche Rahmenbedingungen
Welches sind die Handlungsoptionen zur Vermeidung von Inkongruenz zwischen geforderten und tatsächlichen Zuständen?
§Beseitigung von Unsicherheiten
§Fachkompetenz im VR; Revisionsstelle; Berater; Fachwissen in Gewerbe und Branchenverbänden
§Pro-aktive Zusammenarbeit mit Behörden und Verwaltungsinstanzen
§Entscheidungen / Veranlagungen suchen
§Sicherstellen der geforderten Zustände / Verhaltensweisen
§Ausbilden und Sensibilisieren der Geschäftsführung und Belegschaft
§Festlegen von Verhaltensregeln und Controllingrozessen
Rechtliche Rahmenbedingungen
Wie kann der Risikoverlauf beobachtet und gesteuert werden?
Beobachtung von Ereignissen im rechtlichen Umfeld
§Gültigkeit individuell konkreter Normen (Bewilligungen / Konzessionen)
§Erlass / Änderung relevanter generell abstrakter Normen
§Änderung Gerichts- und Verwaltungspraxis
Beobachtung von unternehmensinternen Ereignissen
§Nicht erwünschte Zustände / Ereignisse treten auf
§Neue Geschäftsfelder werden erschlossen, etc.
Anpassen und Ergänzen der getroffenen Massnahmen
Rechtsbeziehungen
Wie können die positiven Leistungsbilanz sichergestellt und Haftungsrisiken vermieden werden?
Positive Leistungsbilanz bei Vertragsbeziehungen
§Sicherstellen der störungsfreien Erbringung der eigenen Vertragsleistung
§Absicherung der korrekten Leistung von Hilfskräften und Subunternehmen
§Absicherung der Leistung des Vertragspartners
Haftungsrisiken
§Vertragliche Haftungsbegrenzung
§Organisatorische Massnahmen
§Versicherung des Restrisikos
Rechtsbeziehungen
Wie kann der Risikoverlauf beobachtet und gesteuert werden?
Vertragsbeziehungen
§Festlegung von Indikatoren bei nicht leicht erkennbaren Ereignissen
§Definition von «Meilensteinen» in komplexen Transaktionen
§Einbau von internen und externen Erfahrungswerten in neue Verträge
Haftungsrisiken
§Regelmässige Kontrolle der planmässigen Umsetzung der organisatorischen Massnahmen
§Definition von Zielzuständen sowie Indikatoren
§Beobachtung der Rechtsentwicklung
Marktposition
Welches sind die Handlungsoptionen zur Sicherung der Wertetreiber?
Immaterialgüterrecht
§Immaterialgüterrechtliches Schutzdispositiv zur Absicherung von Know-How, Erfindungen, Verfahren, Marken, etc.
Vertragsrecht
§Vertragliche Absicherung von Bezugs- und Vertriebskanälen, strategisch wichtigen Standorten, etc.
Wettbewerbsrecht
§Lauterkeitsrechtliche Massnahmen im Fallen von Wirtschafsspionage / Piraterie
§Kartellrechtliche Massnahme bei Missbrauch Marktmacht durch Dritte
Marktposition
Wie kann der risikoverlauf beobachtet und gesteuert werden?
- Zielzustände definieren
- Indikatoren (leicht erkennbare Einzelzustände oder Ereignisse) festlegen, welche über die Zielkonformität Aufschlussg eben, d.h. den angestrebten Zustand fördern oder beeinträchtigen
- Massnahmen ändern oder ergänzen, ev. nach einer zum Voraus definierten Eskalationsmatrix
Organisationsverfassung
Wie kann Qualität und Geschwindigkeit von Entscheidungsfindung und Entscheidungsumsetzung sichergestellt werden?
- Mittels gesellschaftsrechtlicher Ausbalancierung der beteiligten Partikularinteressen (z.B. Minderheitenschutz)
- Mittels sinnvoller vertragsrechtlicher Regelung der Entschädigungsgrundlagen
- Mittels Schaffung einer von Toleranz, Transparenz und Loyalität getragenen Unternehmenskultur
- Mittels sorgfältiger personeller Besetzung der Gesellschaftsorgane
- Schaffung von Exit-Möglichkeiten
Organisationsverfassung
Wie kann der Risikoverlauf beobachtet und gesteuert werden?
- Festlegung von Indikatoren für schwelende Konflikte
- Regelmässige Aussprachen
- Zum Voraus festgelegte Konfliktlösungsprozesse
- Exit-Varianten
Risikokontrolle mittels Compliance Programmen
- Summe aller Massnahmen, welche sicherstellen, dass sich die Unternehmung im Einklang mit den rechtlichen Vorschriften bewegt.
- Es geht um die Sicherstellung der Kongruenz zwischen den von den relevanten Rechtsnormen geforderten und den tatsächlichen unternehmerischen Zuständen und Verhaltensweisen.
Beispiel: kartellrechtliches Compliance Programm; Ziele und Aufgabe
- Kartellrechtsverstösse verhindern
- Folgen minimieren
- angemessener Mittelansatz
- Unternehmerische Bedürfnisse abdecken
Gegenstand von kartellrechtlichen Compliance Programmen
Inhaltlich:
• formelle Vertragsbeziehungen
• informelle Kontakte und abgestimmte Verhaltensweisen
• allgemeines Marktverhalten
Gegenstand von kartellrechtlichen Compliance Programmen
Zeitlich:
• bestehende Sachverhalte
• zukünftige Sachverhalte
Gegenstand von kartellrechtlichen Compliance Programmen
“Unternehmenstopologisch“:
• alle unternehmerischen Operationseinheiten
Umsetzung von Compliance Programmen
Analyse Ist-Zustand
• Relevante Märkte, Stellung der Operationseinheiten, Verträge, Marktverhalten etc.
Vermeidung zukünftiger Normverstösse
• Weisungen und Schulung von Kader, Meldestelle für Vertragsbeziehungen, periodische Prüfung Verträge etc
Vorgehen bei Identifikation Problemfelder
• Meldeverfahren, Aufgabe / Modifikation Verträge
Compliance relevante Rechtsbereiche
- Steuer- und Sozialversicherungsrecht
- Wettbewerbsrecht
- Finanzmarktrecht
- Datenschutz
- Umweltrecht
- Arbeitssicherheit
- Ausländerrecht
Was sind die Organe der AG?
Generalversammlung
Verwaltungsrat/Geschäftsleitung
Revisionsstelle
Was ist das Anliegen der Corporate Governance
Ausgewogenes Verhältnis zwischen Führung und Kontrolle
Checks and Balances (Überprüfung und Ausgleich)
Rechtsgrundlagen Corporate Governance
Corporate Governance Richtlinie der SWX
Swiss Code of best Practice (Economiesuisse)
Was ist Corporate Governance?
Grundsätze zur Regelung des Verhältnisses zwischen Aktionären und VR/GL
Sicherstellung der Effizienz der Unternehmensführung
Gewährleistung von Transparenz für Aktionäre und Investoren
Verhinderung von Machtmissbrauch
Corporate Governance und Legal Controlling
Sicherung von Chancen und Kontrolle von Risiken
Strukturmodell
Organisationsverfassung Effizienz
Entscheid-Findung und -Umgsetzun
Internes Kontrollsystem (IKS)
Massnahmen zum Schutz des Ablaufs des betrieblichen Geschehens sowie des betrieblichen Vermögens
Drei Elemente
Effektivität und Effizienz der
Betriebstätigkeit
Verlässlichkeit der finanziellen Berichterstattung (Kennzahlen!)
Gesetztes- und Normenkonformität (Compliance)
Rechtsgrundlagen des IKS - Revisionsarten
Ordentliche Revision; Art. 727 OR bei zwei von drei Kriterien: 20 Mio. Bilanzsumme - 40 Mio. Umsatz - 250 Vollzeitstellen
Eingeschränkte Revision; Art. 727a OR (Normalfall)
Opting out; Art. 727a Abs. 2 OR bei Zustimmung aller Aktionäre und weniger als 10 Vollzeitstellen
Rechtsgrundlagen des IKS
Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR: Die Revisionsstelle prüft, ob ein internes Kontrollsystem existiert (ordentliche Revision).
Dokumentationspflicht!
Art. 663b Ziff. 12 OR: Der Anhang zur Jahresrechnung enthält Angaben zur Durchführung einer Risikobeurteilung
Allgemeine Führungsverantwortung des VR IKS auch für Gesellschaften mit eingeschränkter Revision relevant
IKS und Legal Controlling
Sicherung von Chancen und Kontrolle von Risiken garantieren Effizienz und Effektivität im betrieblichen Geschehen
Betrifft insbesondere Controlling Bereiche der Marktposition und der Rechtsbeziehungen
Compliance ist das zentrale Anliegen des Controlling Bereichs der rechtlichen Rahmenbedingungen
Begriff der Due Diligence (DD)
Wörtlich: «angemessene Sorgfalt», «geforderte Sorgfalt» oder «gebührende Sorgfalt»
Ursprung: US-Kapitalmarktrecht (Anlegerschutz; Haftungsbegrenzung bei Wertschriftenemissionen)
Im Wirtschaftsleben hauptsächlich gebräuchlich im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen (Asset Deal, Share Deal)
Organisiertes und institutionalisiertes Verfahren zur Prüfung eines zu erwerbenden Unternehmens
Ziel und Anlass der DD
Prinzip «Augen auf – Kauf ist Kauf!»
Es geht darum, ein Unternehmen zu durchleuchten, den gegebenen Sachverhalt zu kennen
Unter dem Gesichtspunkt der Schwierigkeiten des Risikomanagements: Wahrnehmung der Wirklichkeit
Anlässe sind:
Unternehmenskauf
Fusionen
Joint Ventures
Wertpapieremissionen, IPO (Prospekthaftung, Art. 752 OR) Unternehmensfinanzierungen
Gewährleistung und DD
Gewährleistung = Einstehen für zugesicherte (positive oder negative) Eigenschaften (ausdrücklich oder vorausgesetzt)
Bei Fehlen der zugesicherten Eigenschaften (= Mangel): Wandelung, Minderung, Nachbesserung
Keine Gewährleistung für bekannte Mängel (Art. 200 I OR) Je ausführlicher DD Prozess, desto
geringer ist das Gewährleistungsrisiko
Käuferinteresse: Kaufsache kennen, nicht «Katze im Sack» kaufen
Verkäuferinteresse: Reduktion Gewährleistungsrisiko
Arten der DD
Gegenstand der DD Financial DD
Tax DD
Legal DD
Environmental DD, Market DD etc.
Umfang der DD
Vollständige DD
Begrenzte DD («Wesentlichkeitsstandard» definieren)
Zeitpunkt der DD Pre-Signing DD
Post-Signing / Pre-Closing DD Post-Closing DD
Schwierigkeiten der DD
Die Menschen: «Misstrauen gegen Eigenbrötelei»
Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen
Schutz von Geheimnissen Dritter
Persönlichkeitsschutz
Datenschutz
Ausarbeitung und Unterzeichnung eines Geheimhaltungsvertrages ist unabdinglich
Massnahmen zur Überbrückung der Schwierigkeiten der DD
Geheimhaltungsvereinbarung
Klare Regelung des Gegenstandes, des Umfangs und des
zeitlichen Ablaufs der DD
Klare Festlegung der Zuständigkeiten käufer- und verkäuferseitig
Gute personelle Wahl bei der Zusammensetzung des DD Teams
Schaffung eines Koordinationsteams Gute Organisation des Datenraums
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