CAS Modul 5 - Persönlichkeitspsychologie

• Ziel: Möglichst lange Aufrechterhaltung der fluiden Intelligenz
• Zunahme: kognitives Anspruchsniveau, Zeitdruck, Sorge um Arbeitsplatz, Verwischen der Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien

Arbeitstätigkeit

• Art der Arbeitstätigkeit, Gestaltung des Arbeitsumfelds, Belastungen am Arbeitsplatz, Gesundheitsförderung im Unternehmen

Individuelle Unterschiede

• gesunde Ernährung, körperliche Aktivität, kognitive Fähigkeit in der Freizeit, Bereitschaft zum. lebenslangen Lernen

• Intelligenz ermöglicht eine bessere Ausbildung, bessere Jobs und eine gesündere Umgebung
• Intelligenz fördert eine gesunde Lebensweise: weniger Rauchen, bessere Ernährung, mehr Sport
• Pränatale Ereignisse oder frühe Kindheitserkrankungen können sowohl die Intelligenz als auch die Gesundheit beeinflussen
• Ein gut "verkabelter" Körper, der sich in schnellen Reaktionszeiten zeigt, könnte Intelligenz und Langlebigkeit unterstützen

• Ursprung der Intelligenzdiagnostik
• wichtigster Prädiktor für Schul- und Ausbildungserfolg
• Lernen, Problemlösung und schlussfolgerndes Denken als zentrale Anforderungen im Schulalltag

1. Mit der Höhe des erreichten schulischen Abschluss
2. mit der Dauer der Partizipation im Ausbildungsprozess
3. mit dem Abschneiden in standartisierten Schulleistungstests

• Intelligenz steht in allen Berufen mit Berufserfolg im Zusammenhang
• je höher die Anforderungen des Berufs, desto höher der IQ der entsprechenden Berufsgruppe und desto stärker der Zusammenhang zwischen Berufserfolg und Intelligenz

• mit beruflicher Leistung
• mit Berufsprestige und -erfolg
• mit Trainingserfolg

• 6 Dimensionen zur Beschreibung von beruflichen Interessen, beruflichen Umwelten (Anforderungen, Befriedigungspotenziale)
• Übereinstimmung von Persönlichkeitsprofil und Umweltcharakteristiken als Ziel
• je höher die Übereinstimmung, desto höher der berufliche Erfolg, die Arbeitszufriedenheit, die Karrierechancen und die berufliche Stabilität

• Realistic (handwerklich arbeiten, konstruieren, pflanzen)
• Investigative (erforschen, erfinden, analysieren)
• Artistic (musizieren, Texte verfassen, sich künsterisch ausdrücken)
• Social (erziehen, lernen, beraten)
• Entreprising (überzeugen, verhandeln, verkaufen)
• Conventional (ordnen, kontrollieren, verwalten)

Drei Letter Codes 

• EAC
• SIR
• RIC
• REA
  RIE
• SIA

• wissenschaftlich etabliertes und am häufigsten verwendetes Modell beruflicher Interessen
• interkulturell bestätigt 
• angemessene Komplexität, gute Handhabbarkeit (auch für Laien)
• erlaubt Abbildung individueller Interesse und Anforderungen der Umwelt
• seit 30 Jahren Standart in der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

• Sozialisation durch Geschlechtsstereotype
• Gesellschaftliche Normen und Erwartungsdruck

• "maskuline" Interessen bei Frauen mit adrenogenitalem Syndrom
• unterschiedliche Interessen ab der ersten Woche (Mädchen reagieren stärker auf Gesichter, Jungen eher auf Mobiles)

• Mädchen: S, A, C (Social = Menschen, Artistic= musizieren und Conventional = ordnen)
• Jungen: R, I, E (Realistic = Dinge, Investigative = erforschen, Ideen, Entreprising = Daten, überzeugen / verkaufen)

• Hervorragend wissenschaftlich fundiert
• Sprach- und kulturübergreifend
• Verständlich und prägnant, daher gut handhabbar
• Empirisch nachgewiesene Zusammenhänge mit verschiedenen Verhaltens- und Leistungskriterien
• Zahlreiche qualitativ hochwertige Testverfahren verfügbar

• Klassifikation von Menschen nach einer begrenzten Anzahl klar unterscheidbarer, nicht überlappender Typen
• diskrete Merkmale (alles oder nichts-Phänomene, keine Frage der Abstufung)
• Wenn eine Person einem Typ zugeordnet wird, kann sie keinem anderen Typ aus demselben Klassifikationssystem angehören
• Viele Menschen wenden dies im Alltag an, da es den komplizierten Prozess des Verstehens anderer Menschen vereinfacht
• Allerdings erfassen Typologien die unauffälligen Aspekte der menschlichen Persönlichkeit nicht - wenig Flexibilität

• Skalierung des Ausmasses, in dem die Menschen durch unterschiedliche Eigenschaften (traits) beschrieben werden können
• kontinuierliche Merkmale (Abstufungen)
• Bausteine der Persönlichkeit - und es handelt sich um überdauernde Eigenschaften, die eine Person prädisponieren, sich über verschiedene Situationen hinweg konsistent zu verhalten (z.B. Schüchternheit -) Reizsituation: Rede halten, Party besuchen, intime Begegnung -) Trait: Schüchternheit -) Reaktion= Vermeidung, Erröten, Schweigen, Gesächtnisdefizite, minimales Blickkontakt)
• stabile, dauerhafte Verhaltensmuster

• Bei der Typologischen Persönlichkeitstheorie werden Menschen als den einen oder anderen Persönlichkeitstyp klassifiziert, was dem vollen Individuum nicht gerecht wird 
• Die typologische Persönlichkeitstheorie ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen und bietet weniger Flexibilität 
• Die Traits Persönlichkeitstheorie beschreibt überdauernde Eigenschaften
• Traits machen das Verhalten kohärent, weil sie die Reaktionen einer Person mit einer Vielzahl von Stimuli in Verbindung bringen und vereinigen
• Typologische Persönlichkeitstheorie = 16 Typen / Traits Persönlichkeitstheorie 18`000 Adjektive

18`000 Adjektive

Es wurde nach der Viersäfte-Lehre unterteilt (Hippokrates, Gallen)

• Sanguiniker: Blut, Luft, Herz (warm feucht)
• Phlegmatiker: Schleim, Wasser, Gehirn (feucht kalt)
• Melancholiker: schw. Galle, Erde, Milz (kalt trocken)
• Choleriker: gelbe Galle, Feuer, Leber (trocken warm)

• leptosomer Typ - schlank, schwächlich, überempfindlich, introvertiert, anfällig für Schizophrenie
• athletischer Typ - kräftig, muskulös, bedächtig, zuverlässig, anfällig für Epilepsie
• pykenischer Typ - gedrungen, weich, gutmütig, extravertiert, anfällig für Depression / Manie

• Einstellungen: Introversion vs. Extraversion
• psychische Grundfunkionen -) Intuition vs. Sensorik, Denken vs. Fühlen, Wahrnehmung vs. Beurteilung
• MBTI: Kombination zu 16 Typen 

• dichotome Klassifikation unzureichend, um menschliche Persönlichkeit adäquat abzubilden
• Typenkonzept nicht wissenschaftlich belegt
• instabile Typenzuordnung (Wiederholung kann in komplett anderem Typ resultieren)
• keine Prognosekraft für beruflichen Erfolg
• vage-positive Formulierungen, die von den meisten Menschen als zutreffend empfunden werden 

• 18`000 Adjektive die Traits - Individuelle Unterschiede beschreiben (Gordon Allport und H.S. Odbert)
• 16 Faktoren daraus - Source Traits (Quelle für das Verhalten) - Raymond Cattell
• drei breite Dimensionen daraus - Extraversion, Neurotizismus, Psychotizismus - Hans Eyseneck
• Fünf Faktoren / Big Five
  • Die Big five sind entstanden durch den Versuch Struktur in die lange Liste von Eigenschaften zu bringen, die Allport und Odbert aus dem Lexikon extrahiert hatten
  • Diese Eigenschaften wurden auf etwa 200 Synonym-Cluster heruntergebrochen, mit deren Hilfe bipolare Eigenschafts-Dimensionen gebildet wurden. Dimensionen die zwischen einem hohen und einem geringen Ausprägungspool variieren.
  • Lexikalischer Ansatz: Persönlichkeit ist vollständig in der Sprache enthalten und muss nur extrahiert werden.
    • 550`000 Wörter im Webster`s new international dictionnary - 17`953Persönlichkeitsdispositionen - 1566 allgemeinverständliche Wörter - 339 Adjektive - 5 Dimensionen

Kernannahmen:

• Menschen streben danach, einander umfassend zu beschreiben
• individuelle Unterschiede schlagen sich in den Adjektiven einer Sprache nieder
• je häufiger ein Wort gebraucht wird und je mehr Synonyme es hat, desto wichtiger ist das jeweilige Zielmerkmal

Schlussfolgerung

• Persönlichkeit ist vollständig in der Sprache enthalten und muss nur extrahiert werden

Die fünf Faktoren sollen ein Klassifikationssystem darstellen mit deren Hilfe man alle Menschen, die man kennt, so beschreiben kann, dass die wichtigsten Dimensionen, auf denen sie sich unterscheiden, berücksichtigt sind.

• Openness to Experience / Offenheit für Erfahrung
• Conscientiousness / Gewissenhaftigkeit 
• Agreeableness / Verträglichkeit
• Extraversion 
• Neuroticism / Neurotizismus

• Openness to Experience / Offenheit für Erfahrung - intellektuelle Neugier
  • hohe: phantasievoll, kreativ, kritisch, wissbegierig, unkonventionell
  • niedrige: Präferenz für Bekanntes & Bewährtes, realistische und konventionelle Einstellungen

• Conscientiousness / Gewissenhaftigkeit - Selbstkontrolle bei Planung
  • hohe: zielstrebig, ehrgeizig, organisiert, vorsichtig, ausdauernd, pünktlich, zuverlässig
  • niedrige: spontan, lässig, sorglos, leichtsinnig, unsystematisch, unbeschwert