Premium Partner

Rudelhaltung im Tierheim

Verschiedene Haltungssysteme, Vor- und Nachteile, Spezielles zum Verhalten von Hunden in Gruppenhaltung

Verschiedene Haltungssysteme, Vor- und Nachteile, Spezielles zum Verhalten von Hunden in Gruppenhaltung


Kartei Details

Karten 42
Lernende 14
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 22.11.2017 / 29.05.2022
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20171122_rudelhaltung_im_tierheim
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20171122_rudelhaltung_im_tierheim/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Welche verschiedenen Haltungssysteme gibt es?

  • Einzelhaltung
  • Paarhaltung
  • Kleingruppenhaltung (3-19 Hunde)
  • Grossgruppenhaltung (20-100 Hunde)

Wie soll die Einzelhaltung gestaltet sein und wo ist sie notwendig?

  • Zwinger mit Hundehütte oder Box im Hundestall
  • Zugang zum Auslauf tagsüber frei oder zeitl. limitiert

Notwendigkeit:

  • Sozial unverträgliche Hunde
  • Kranke oder sehr alte/ruhebedürftige Hunde, die geschont werden müssen
  • Quarantäne

Was sind die Nachteile der Einzelhaltung?

  • kaum Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Sozialkontakte mit Artgenossen nur auf Distanz (riechen, hören, ev. sehen)
  • Interaktion mit Menschen limitiert

führt zu Langeweile, vermehrte Lautäusserungen

  • bei längeren Aufenthalen:
    • erhöhte Schreckhaftigkeit, soziale Unsicherheit/Intoleranz steigt, die Hunde werden zunehmend unberechenbar
    • Apathie oder Stereotypien
    • Chronischer Stress schwächt Immunsystem, Krankheitsanfälligkeit steigt

Beschreibe die Paarhaltung

  • in Tierheimen am meisten verbreitete Haltungsform
  • die Hunde teilen sich Boxe oder Auslauf mit idealerweise etwa gleichgrossem Partner des gegeteiligen Geschlechts (oder aus gleichem Haushalt stammend)
  • verstehen sich die beiden Hunde gut und bedrängt keiner den anderen zu sehr, ist diese Haltung fur jeden gesunden Hund geeignet.

Was sind Nachteile der Paarhaltung?

  • Hunde in Paarhaltung zeigen sich weder durch ein erhöhtes Platzangebot noch durch die Anwesenheit eines einzelnen Artgenossen aktiver als in Einzelhaltung
  • Interaktionen mit Menschen limitiert
  • Individuelle Aggressionsprobleme steigern sich, wenn sich die Tiere aus benachbarten Zwingern anfeiden

Was ist zu Gruppenhaltung generell zu sagen?

  • Erfreut sich in neueren Tierheimen zunehmender Beliebtheit
  • Geeignet für Ferienhunde wie auch für zu vermittelnde Verzichts-&Findelhunde
  • Hunde verbringen mehrere Stunden täglich gemeinsam in einem grossen Auslauf
  • Unterbringung während ruhezeiten und nachts paarweise oder einzeln in Boxen
  • Kollektive Fütterung im Auslauf (resp. individuelle Einzelfütterung)

Was sind die Vorteile der Gruppenhaltung?

  • Dieses Haltungssystem wird der sozialen Natur des Hundes am meisten gerecht
  • Hunde beschäftigt mit sozialen Interaktionen und Herumschnuppern, sind viel in Bewegung-keine Langeweile, weniger Trennungsschmerz vom Halter
  • Kontakte zu Menschen gewährleistet (sofern Aufsichtsperson mit Hunden im Auslauf- ab einer Gruppengrosse von 10 Hunden wird dies dringend empfohlen)
  • Hunde entwickeln auch bei längerem Aufenthalt keine Verhaltensstörungen, soziale Kompetenzen können sich steigern
  • Deutlich weniger Lärmemissionen (Bellen, Heulen) als bei Einzel- oder Paarhaltung in Zwingern
  • Die Hunde sind im allgemeinen gesünder als Tier aus Einzelhaltung, trotz grösserer Ansteckungsgefahr (Grund: unterschiedliche Stressbelastung)

Was ist für die Vermittlung von Hunden an neue Besitzer relevant?

  • Hunde werden schneller vermittelt und seltener zurückgegeben!
  • Tierpfleger kennen die Hunde gut und können Interessenten besser beraten.
  • Interessenten lassen sich bei de Auswahl des Hundes weniger von Mitleid als vielmehr vom Verhalten des Tieres im Auslauf leiten.