Rudelhaltung im Tierheim
Verschiedene Haltungssysteme, Vor- und Nachteile, Spezielles zum Verhalten von Hunden in Gruppenhaltung
Verschiedene Haltungssysteme, Vor- und Nachteile, Spezielles zum Verhalten von Hunden in Gruppenhaltung
Kartei Details
Karten | 42 |
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Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 22.11.2017 / 04.06.2024 |
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Wie sieht es mit Spaziergängen aus im Tierheim?
Das Thierheimpersonal oder zuverlässige externe Spaziergänger können mit Ausflügen in die "Aussenwelt" vor allem für Langzeitpensionäre eine Bereicherung darstellen. Von Freilauf ist dabei aber aus Sicherheitsgründen abzusehen. Von Spaziergängen mit dem ganzen Rudel wird dringend abgeraten!!!
Ist es in einer Gruppe von Pensionshunden ratsam Beutefangspiele zu veranstalten?
Spiel Mensch-Hund:
In einer Gruppe von Pensionshunden ist es nicht ratsam, Beutefangspiele zu veranstalten! (Konkurrenz, Unruhe; Achtung Meldepflicht! Verantwortung)
Was ist im Tierheim beim Spielen der Hunde untereinander zu beachten?
- Ist es wirklich Spiel oder Testverhalten? Konnte es in Rauferei Kippen (⇒ fehlen das Spielgesicht und weitere charakteristische Spielmerkmale wie Rollentausch, etc.?)
- Sich noch fremde Hunde nutzen Spiel, um sich besser kennen zu lernen - die Spiellaune versiegt, wenn die Fronten geklärt sind (läuft über mehrere Sequenzen)
- Wildes, rüppelhaftes Spiel zwischen Jungrüden ist meist Testverhalten
- Überfordern sich die Beteiligten? Machen sie weiter bis zur Überhitzung/Erschöpfung?
- In der regel können nur je 2 Tiere miteinander spielen, jeder weitere Hund ist ein Störfaktor; zudem steigt die Gefahr von Mobbing
- Andere Hunde können sich durch das Spiel von Artgenossen gestört fühlen
- Kontrollfreaks wollen gerne splitten/Ruhe schaffen (auch unter Einsatz von Aggression)
- Empfehlung: jeweils 2 geeignete Spielpartner für Spielsequenzen von Gruppe separieren in anderes Kompartiment - Spiel überwachen, bei Bedarf abbrechen (Übermüdung, Streit)
Was ist der Grundsatz für die Aufsichtperson?
Die Gruppenhaltung bedingt ab einer gewissen Gruppengrösse die ständige Anwesenheit einer erfahrenen Aufsichtsperson, die mit allen Pensionären individuell vertraut ist und kritische Situationen verhindern bzw. rechtzeitig erkennen und entschärfen kann.
Welche Rolle wird der Aufsichtsperson zugeteilt?
Der Aufsichtsperson kommt eine sehr bedeutsame Rolle zu, nicht nur bei der Einführung neueer Hunde, sondern auch beim Überwachen der Hunde im Auslauf. Ihre Aufgabe beschränkt sich aber längst nicht nur auf das Verhindern aggressiver Aseinandersetzungen. Mit geübtem Auge müssen individuelles Unwohlsein, bei jungen, alten oder übergewichtigen Hunden Ermüdungserscheinungen, bei Hündinnen etwa eine beginnende Läufigkeit erkannt und die betroffenen Tiere abgetrennt werden. Auch bei einer kollektiven Fütterung gilt es, den überblick zu wahren: wr hat noch nicht und er hat bereits genug gegessen?
Ist die Aufsichtsperson der Gruppe im Auslauf selber oder drinnen?
Wie zentral die Stellung der Aufsichtsperson ist, äussert sich schonim räumichen Verteilungsmuster der Hunde. Der Mensch ist stets von Hunden dicht umgegen, sie folgen ihm auf Schritt und Tritt; zusätzlich lösen sich sporadisch Tiere aus dem Treiben im Auslauf, um schnell beim Pfleger vorbeizuschauen.
Die Hunde selbst beobachten das Verhalten der Aufsichtsperson ganz genau, insbesondere jene Tiere, die sich eher an der Periphere der Gruppe aufhalten und sich scheinbar kaum um den betreuer kümmern: Zeigt sich die Aufsichtsperson unaufmerksam, kommt es oft just in diesem Moment zu einer Rauferei. Je ausgeglichener der Mensch, desto ruhiher verhalten sich auch die Hunde.
Die Gruppenhaltung von Hunden im Tierheim erfordert deshalb ein erfahrenes Team, das sich strikte an gewisse Verhaltensregeln hält, und wo von der Heimleitung bis zum Lernenden jeder von dieser Haltungsform überzeugt ist.
Welche Gefahrenmomente seitens der Hunde können auftreten?
Seitens der Hunde:
- Einzelne Unruhestifter
- Spannungen zwischen einzelnen Hunden
- räumliche Engpässe bei hoher Erwartungshaltung der Hunde (z.B Stalleingang, Durchgänge in andere Auslaufkompartimente, Ballungen beim Warten auf Fütterun/Pfleger/neuen Pensionär, etc.
- Eintritt eines sehr nervösen neuen Hunde, welcher auf dem Auslauf herum hetzt
- Hunde, welche die Aufsichtsperson (oder auch eine bestimmten Hund) gegen Artgenossen abschirmen
- Anwesenheit läufiger Hündinnen im Tierheim
- Ungleiches Geschlechterverhältniss ⇒ erhöht intrasexuelle Konkurrenz
- "Spiel" unter einzelnen Hunden
- Hunde haben schlecht geschlafen (Unruhe im Hundestall, Gewitter, Feuerwerk, ect.
Gefahrenmomente
Einige Faktoren, welche das Risiko von Eskalationen unter den Hunden im Auslauf erhöhen seitens der Aufsichtsperson?
- Ist einem Teil der Hunde noch unbekannt (viele neue Eintritte, Schichtwechsel im Team, Aushilfe, etc.)
- verhält sich nicht angemessen (unerfahren, schlecht gelaunt, schreit viel herum etc.)
- verlässt Auslauf, ist unaufmerksam
- lässt sich von einzelnen Hunden monopolisieren oder gibt bestimmten Hunden bevorzugt Zuwendung
Gefahrenmomente
Einige Faktoren, welche das Risiko von Eskalationen unter den Hunden im Auslauf erhöhen wie Störungen auf dem Umfeld?
- Plötzliche laute Geräusche (Schüsse, Fehlzündungen, Überschallknall, Heissluftballone, Hupen, Sirenen, Kirchenglocken etc.)
- Störungen durch Teize von gleich ausserhalb des Tierheimes (Personen am Zaum, andere Hunde, Tiere, flugobjekte, etc.)
- Wetterumschwung, Mondphasen
Rauereien was tun?
Was ist wichtig zum Einschätzen der Situation?
- ist der Streit mit viel Lärm seitens der beteiligten Hunde verbunden (⇒ noch im gehemmten Bereich), oder wird lautlos und erbittert gekämpft (⇒Ernstkampf mit Verletzungs-/Tötungsabsicht)?
- Sind nur 2 Tiere am Streiten, oder mischen sich andere auch ein?
- Sind sich die Kontrahenden in Etwa "gewachsen" oder besteht ein grosser körperlicher Unterschied (⇒erhöhtes Verletzungsrisiko für den kleineren Kampfhahn)?
- Was für Hunde sind am Streit beteiligt (⇒ aufgepasst bei Terriern & Dackeln, Molossern, Herschutzhunden, aber auch Golden & Labrador Retrivern,...)?
Bei Raufereien - was tun?
Wie soll man reagieren?
- je ernster die Situation, umso gefragter ist rasches Handeln - ein Universalrezept gibt es allerdings nicht!
- Möglichst rasch genügend Personen vor Ort
- Hunde trennen mittels Wasserstrahl (Gartenschlauch) oder durch Werfen eines voluminösen, aber ungefährlichen Gegenstandes (nicht zu schwer, ohne scharfe Kanten, etc.)
- Sobald die Hunde für eine Moment voneinander ablassen: Splitten, Hunde anleinen
- Eingreifen (im Sinne des Wortes) nur, wenn absolut nötig! Achtung Biss-/Verletzungsgefahr! Meldepflicht! Verantwortung gegenüber sich selbst, Hunden und Hundehaltern
- "Abwürgen" ev. mehrere Personen nötig (1 pro direkt beteiligter Hund)
- Sind die hunde noch ineinander verbissen, darf man keinesfalls auf sie einschlagen oder sie auseinanderreissen - dadurch entstehen oft viel schlimmere Verletzungen
- Situationen auflösen, Hunde nicht einfach trennen! (sofern keine Verletzungen vorliegen, die nach sofortiger Behandlung verlangen)
- Hunde nicht nur nach dem Streit, sondern auch später nochmals genau untersuchen, damit keine Verletzungen übersehen werden
- beide Hunde gehen in eine "Ruhephase"
- Überlegungen anstellen: was war Ursache/Auslöser für Zwist? Gab es schon vorher Anzeichen für Unstimmigkeiten? Unterbringung während "ruhephasen2 angrenzend/vis-à-vis? Konkurrenz um Ressource? Äusserer Auslöser?
- Hunde in der Folge sehr gut beobachten, resp nicht mehr in gleicher Gruppe belassen
Woher erkennt man sich anbahnende Konflikte allgemein?
Manche Konflikte entstehen ganz plötzlich aus einer unvorhersehbaren Situation heraus (z.B. plötzlicher Knall), die unter den Hunden einen allgemeinen Tumult auslöst und einzelne Hunde veranlasst, sich auf den nächstbesten Artgenossen zu stürzen
Woran erkennt man sich anbahnende Konflikte bei Rüden?
Die meisten Streitigkeiten haben ein ganzes Vorspiel an typischen Verhaltensmustern:
- Imponiergehabe wie Pinkelduelle, Kreiseln, paralell und antiparalell-Stehen ect.
- Dauernd einseitige oder gegenseitige Provokationen: Bewegungsfreiheit des Andern einschränken durch Weg-verstellen, quer-vor die-Brust-stehen, im-Eck-stehen und Kopfauflegen, (quer)aufreiten, Beschatten, bein Interaktionen mit einem anderen Hund dazwischenfunken, Anrempeln, Abdrängen, Zugang zu Ressourcen verwehren (z.B. Wasser, Aufsichtsperson, Stalleingan), etc.
- Vorstoss ohne Provokation seitens des Anderen (dieser ist z.B. gerade abgelenkt und beschnuppert eine Urinmarke)
- Schwächemomente des Gegners ausnutzen (z.b. Rückenlage in Interaktion mit einem anderen Hund)
Woran erkennt man sich anbahnende Konflikte bei spannungen unter Hündinnen oder männlichen Kastraten?
Auch wenn sämtliche bei den Rüden aufgezählten Verhaltensweisen gezeigt werden können, sind hier die dem Konflikt vorhergehenden Signale meist subtiler und die einleitenden Phasen kürzer:
- Drohfixieren mit erhobener Rute, Weg-verstellen, Abdrängen, Aufreiten, etc.
- Hinzu kommt, dass hier die Streitigkeiten oft "verbissener" ausgefochten werden
Defensive Aggressionen von Hündinnen gegenüber aufdringlichen Rüden verlaufen in aller Regel verletzungsfrei und erden vom Rüden nicht erwiedert.
Problematischer sind Situationen, woe männliche Kastraten sich gegen aufdringliche Werbeaktionen von Rüden wehren - hier kann der Rüde schon mal die Aggression erwiedern, was aber meisten auch verletzungsfrei ausgeht (stark abhängig von den involvierten Hundetypen)
Wie kann man einer Eskalation vorbeugen?
- Hunde gut beobachten und bei kritischen Verhaltensweisen bereits im Ansatz intervenieren. Schwierigkeit - wir sind weiner aufmerksam/harnäckig als die Hunde!
- Einen (oder beide) der Kontrahenden wegsperren, bevor potentiell auslösende Momente auftreten (z.B.: vor dem Auslassen in die Freilaufgehege, resp. vor dem Einlassen in den Hundestall, vor gemeinsamer Fütterun, ect.)
- Hunde auf andere Gruppen verteilen
Welche verschiedenen Haltungssysteme gibt es?
- Einzelhaltung
- Paarhaltung
- Kleingruppenhaltung (3-19 Hunde)
- Grossgruppenhaltung (20-100 Hunde)
Wie soll die Einzelhaltung gestaltet sein und wo ist sie notwendig?
- Zwinger mit Hundehütte oder Box im Hundestall
- Zugang zum Auslauf tagsüber frei oder zeitl. limitiert
Notwendigkeit:
- Sozial unverträgliche Hunde
- Kranke oder sehr alte/ruhebedürftige Hunde, die geschont werden müssen
- Quarantäne
Was sind die Nachteile der Einzelhaltung?
- kaum Beschäftigungsmöglichkeiten
- Sozialkontakte mit Artgenossen nur auf Distanz (riechen, hören, ev. sehen)
- Interaktion mit Menschen limitiert
führt zu Langeweile, vermehrte Lautäusserungen
- bei längeren Aufenthalen:
- erhöhte Schreckhaftigkeit, soziale Unsicherheit/Intoleranz steigt, die Hunde werden zunehmend unberechenbar
- Apathie oder Stereotypien
- Chronischer Stress schwächt Immunsystem, Krankheitsanfälligkeit steigt
Beschreibe die Paarhaltung
- in Tierheimen am meisten verbreitete Haltungsform
- die Hunde teilen sich Boxe oder Auslauf mit idealerweise etwa gleichgrossem Partner des gegeteiligen Geschlechts (oder aus gleichem Haushalt stammend)
- verstehen sich die beiden Hunde gut und bedrängt keiner den anderen zu sehr, ist diese Haltung fur jeden gesunden Hund geeignet.
Was sind Nachteile der Paarhaltung?
- Hunde in Paarhaltung zeigen sich weder durch ein erhöhtes Platzangebot noch durch die Anwesenheit eines einzelnen Artgenossen aktiver als in Einzelhaltung
- Interaktionen mit Menschen limitiert
- Individuelle Aggressionsprobleme steigern sich, wenn sich die Tiere aus benachbarten Zwingern anfeiden
Was ist zu Gruppenhaltung generell zu sagen?
- Erfreut sich in neueren Tierheimen zunehmender Beliebtheit
- Geeignet für Ferienhunde wie auch für zu vermittelnde Verzichts-&Findelhunde
- Hunde verbringen mehrere Stunden täglich gemeinsam in einem grossen Auslauf
- Unterbringung während ruhezeiten und nachts paarweise oder einzeln in Boxen
- Kollektive Fütterung im Auslauf (resp. individuelle Einzelfütterung)
Was sind die Vorteile der Gruppenhaltung?
- Dieses Haltungssystem wird der sozialen Natur des Hundes am meisten gerecht
- Hunde beschäftigt mit sozialen Interaktionen und Herumschnuppern, sind viel in Bewegung-keine Langeweile, weniger Trennungsschmerz vom Halter
- Kontakte zu Menschen gewährleistet (sofern Aufsichtsperson mit Hunden im Auslauf- ab einer Gruppengrosse von 10 Hunden wird dies dringend empfohlen)
- Hunde entwickeln auch bei längerem Aufenthalt keine Verhaltensstörungen, soziale Kompetenzen können sich steigern
- Deutlich weniger Lärmemissionen (Bellen, Heulen) als bei Einzel- oder Paarhaltung in Zwingern
- Die Hunde sind im allgemeinen gesünder als Tier aus Einzelhaltung, trotz grösserer Ansteckungsgefahr (Grund: unterschiedliche Stressbelastung)
Was ist für die Vermittlung von Hunden an neue Besitzer relevant?
- Hunde werden schneller vermittelt und seltener zurückgegeben!
- Tierpfleger kennen die Hunde gut und können Interessenten besser beraten.
- Interessenten lassen sich bei de Auswahl des Hundes weniger von Mitleid als vielmehr vom Verhalten des Tieres im Auslauf leiten.
Was sind oft geäusserte Bedenken bei der Gruppenhaltung?
- Infektionen, Ansteckungsgefahr
- Verletzungsrisiko, Raufereien
- "Verwilderung" bei längeren Aufenthalten
- "dominante" Hunde werden stärker, schwache schwächer
- Läufigkeit bei Hündinnen
- Kollektive Fütterung (Hund frisst zu viel/zu wenig oder zu hastig)
Was versteht man unter Kleingruppenhaltung (3-19 Hunde)?
- Gruppen von meistens ca 3-6 Hunden teilen sich einen gemeinsamen Auslauf
- In der Regel werden die Hundegruppen nicht konstant beaufsichtigt
- Unterbringung während Ruhezeiten und nachts paarweise oder einzeln in Boxen (oder auch alle frei im Stall/Zimmer - davon wird abgeraten!)
- Fütterung einzeln
Welche Vorteile hat die Kleingruppenhaltung (3-19 Hunde)?
- Beim Zusammenstellen der Kleingruppen können individuelle Bedürfnisse bercksichtigt werden, sodass auch Zwerghunde oder Tiere mit Handicap aufgenommen werden können
- Gut harmonisierende Gruppen müssen im Auslauf nicht konstant beaufsichtigt werden
- Der Auslauf muss nicht so gross sein und kann zeitlich versetzt von verschiedenen Gruppen genutzt werden.
Was sind Nachteile bei Kleingruppenhaltungen (3-19 Hunde)?
- Nur für sich grundsätzlich sozial unprobelmatisch verhaltende Hunde geeignet
- Nich immer lassen sich aus den anwesenden Pensionären gut harmonisierende Gruppen zusammenstellen
- Innerhalb einer Kleingruppe versuchen die Tiere, die Gruppe zu strukturieren ⇒ Testverhalten, Konkurrenz, Auseinandersetzungen, Mobbing
- Schwache Gruppenmitglieder haben kaum Chancen sich zurückzuziehen
- Wechsel in der Zusammenstellung der Gruppe (Aus/Eintritte) fallen mehr ins Gewicht
- Sind mehrere Gruppen gleichzeitig in angrenzenden Ausläufen kann sich aggressieves Verhalten gegenüber Artgenossen entlang des Zaunes verstärken
- Ohne Aufsichtsperson sind die Möglichkeiten zu Menschenkontakten nicht höher als bei Einzel- Oder Paarhaltung
- Bei zeitlich versetzter Nutzung des Auslaufs durch verschiedene Gruppen beschränkt sich die aufenthaltsdauer der einzelnen Gruppen im Auslauf.
Was versteht man unter Grossgrupenhaltung (20 und mehr Hunde)?
- Alle Hunde verbringen unter steter Beaufsichtigung mehrere Stunden täglich gemeinsam in einem grossen Auslauf
- Unterbringung während Ruhezeiten und nachts paarweise oder einzeln in Boxen in einem grossen Hundestall
- Kollektive Fütterung im Auslauf (resp. individuelle Einzelfütterung)
Was sind die Nachteile der Grossgruppenhaltung gegenüber der Kleingruppenhaltung?
- nicht für alle sozial verträglichen Hunde geeignet!
- Rassetypische körperliche Merkmale:
- extreme Feingliedrige/Glasknöchelchen wie etwa beim Chihuahua, Yorkshire Terrier, Italienisches Windspiel, etc.
- vorstehende Augen (z.B. Mops)
- kräftige Kieferknochen molossoider Hundetypen (Kampfhunde)
- Alter: ganz junge und sehr alte Hunde sind in der Gruppe überfordert
- Krankheiten (nichtansteckend):schwere Epilepsie, fortgeschrittene Hüft oder Ellenbogendysplasie, Rückeschäden etc.
- Rassetypische körperliche Merkmale:
- wegen der relativ hohen, akuten Stressbelastung beim Eintrit in die Heimgruppe ist diese Haltungsform wenig geeigent für Hunde, die nur selten und jeweils nur für 1-3 Tage ins Tierheim müssen; dasselbe gilt für bereits betagtere Hund, welche zum ersten mal ins Heim kommen
- Bedingt die ständige Anwesenheit einer aufmerksamen und erfahrenen Aufsichtsperson im Auslauf
- Braucht mehr Platz/Land (neue Vorschriften bestimmen boxengrösse unabhängig von körperlicher und mentaler Auslastung der Tiere)
- Es braucht zusätzlich kleinere Areale/Kompartimente, wo einzelne Hunde vorübergehend abgetrennt werden können
Was gibt es Spezielles zum Verhalten von Hunden in Gruppenhaltung in Bezug "der Hund im Tierheim"?
- Eintritt und Eingliederung ind die Heimgruppe
- Wie lässt sich die Situation für den Hund verbessern?
- Stressverhalten bei Eintritt und Kennenlernen
- Verhaltensveränderungen während des Eingliederungsprozesses, geschlechtsspezifische Tendenzen
- Einfluss von Alter und Heimerfahrung
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