Physio Rigo
alles
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Kartei Details
Karten | 402 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.11.2017 / 23.11.2017 |
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Skelettmuskelmechanik
- praktisch alle Bewegungen unseres Körpers stellen eine Kombi von isotonischen und isometrischen Kontraktionen dar
- max. Kraft und Geschwindigkeit einer Kontraktion hängen stark von den Ausgangsbedingungen ab
- am effizientesten arbeitet ein Muskel unter Teillast
- der Energiebedarf eines arbeitenden Muskels wird mit ATP gedeckt => dauerhafte Muskelarbeit ist nur mit sauerstoffabhängiger ATP- Bildung möglich
Kontraktionsformen:
a) isometrische Kontraktion
- Muskelursprung und Muskelansatz sind fest verankert, sodass sich die Muskellänge bei einer Kontraktion nicht verändert
b) isotonische Kontraktion
- Muskel ist nur am Ursprung befestigt und kann ein an seinem freien Ende befestigtes Gewicht anheben
=> rein isometrisch/ isotonische Kontraktionen kommen unter physiologischen Bedingungen jedoch praktisch nicht vor => Muskelbewegungen sind meist Kombi aus beiden : auxotonische Kontraktion ( sowohl Kraft als auch Länge verändern sich)
Ruhedehnungskurve des Skelettmuskels
- wird ein entspannter Muskel passiv in die Länge gezogen, steigt die aufzuwendende Kraft mit zunehmender Dehnung exponentiell an bis zu einem Maximum
- würde der Muskel jetzt noch weiter gedehnt werden => Zerreißen
- der Verlauf der Ruhedehnungskurve spiegelt die elastischen Eigenschaften des Skelettmuskels wider
- von jedem Punkt der Kurve aus kann der Muskel zu einer max.. isotonischen bzw isometrischen Kontraktion stimuliert werden
- die Differenz zwischen den Kurven der isotonischen bzw isometrischen Maxima und der Ruhedehnungskurve entspricht dabei jeweils der aktiv durch Filamentgleiten entwickelten Muskelspannung
=> bei max Dehnung kann man praktisch keine aktive Muskelspannung mehr entwickeln
Muskelenergetik
ATP dient als Energiequelle, wird am Myosinkopf hydrolisiert => 3 Mechanismen regenerieren sehr schnell ATP
1. ATP Puffer:
- Kreatin- Phosphat dient hier als Speicherform
- Lohmann Reaktion: anaerob, alaktizid ( weder O2 noch Laktat werden benötigt)
-> Kreatinphosphat + ADP <-> Kreatin + ATP (m.h. Kreatinkinase) => schnell umsetzbar
2. aerober Weg:
- mit Sauerstoff, langsam aber sehr effizient => 30 Mol ATP/ Mol Glucose => oxidative Phosphorylierung => Verwertung energiereicher Elektroenen in der Atmungskette
- beginnt erst 30-60 sek nach Beginn der Belastung
- über lange Zeit aktiv
- steady state => wenn Syntheserate und Hydrolyserate gleich sind
3. anaerober Weg:
- ohne Sauerstoff, sehr schnell, aber Glucose nur sehr ineffizient abgebaut ( 2-3 Mol/ ATP pro Mol Glucose) => stammt v.a. vom Glykogenabbau
- nur für kurze Zeit => Lactatanhäufung führt zu metabolischer Azidose ( Milchsäuregärung nötig, um Redoxäquivalente zu regenerieren)
3. aerober Weg:
- mit Sauerstoff, langsam aber sehr effizient => 30 Mol ATP/ Mol Glucose => oxidative Phosphorylierung => Verwertung energiereicher Elektroenen in der Atmungskette
- beginnt erst 30-60 sek nach Beginn der Belastung
- über lange Zeit aktiv
- steady state => wenn Syntheserate und Hydrolyserate gleich sind
Wirkung von intensiver Muskelarbeit
1. Körpertemperatur steigt -> bis zu 38 Grad
2. Senkung des Blut PHs: durch Lactat -> z.B. 7,2 ( von 1 mM auf 10 mM) => Lactat und H+ werden gemeinsam entfernt ( nur bei Überschreiten der Dauerleistungsgrenze)
3. extrazellulärer Kaliumanstieg: durch viele Aps => da Natrium Kalium Atpase nicht schnell genug arbeitet => kann zu Herzarrythmien kommen
Aufbau glatte Muskulatur
- besteht aus einkernigen, spindelförmigen Zellen
- Zellkerne liegen im Zentrum
- Durchmesser: 5- 10um, Länge: 100 um
- enthalten sogenannte Minisarcomere ( durch dense bodies begrenzt => enthalten alpha- aktinin -> bilden el. Zytoskelett, mit ec Bindegewebe verbunden) -> sind unregelmäßig zueinander angeordnet, daher ist keine Querstreifung sichtbar: können in alle Richtungen kontrahieren
- die Aktinfilamente ähneln denen der quergestreiften Muskulatur, aber sind viel länger => Tropomyosin ist an die Helices angelagert ( zudem sind mehr Aktinfilamente um die Myosinfilamente angelagert)
- kein Titin
- enthalten kein Troponin => stattdessen Caldesmon, Calponin und Calmodulin
- Myosinisoform ist viel länger als bei quergestreifter => sind antiparallel angeordnet -> an den schweren Ketten des Hebelarms sind weitere regulatorishe leichte Ketten zu finden => kann durch Phosphorylierung reguliert werden
=> durch Calmodulin abhängiges Enzym : MLC20- Phosphorylierung => regulatorische leichte Kette
Querbrückenzyklus glatte Muskulatur
- Gleitfilamenttheorie: durch höhere Länge der Filamente : Überlappung weniger stark => größerer aktiver Längenbereich
- zudem mehr Myosinköpfe an den Filamenten, görßere Kraft pro Querschnitt als Skelettmuskulatur
- ähnlich zu Skelettmuskulaltur, besitzt aber Besonderheiten:
-> hohe ADP Affinität => verzögert die Abspaltung => trägt länger zur aktiven Kraft bei => zusätzliche Umlagerung des Hebelarms
-> ATPumsatz 100-1000 fach langsamer als in Skelettmuskeln => gleichzeitig ist die Kontraktionsgeschwindigkeit viel geringer => bei geringerem ATP Verbrauch lange anhaltende Kraft möglich
Tonische und phasische Kontraktion glatte Muskulatur
abhängig von Kontraktionsdauer:
1. phasisch:
- überwiegend elektromechanisch gesteuert: kurzer Stimulus erzeugt Calcium Einstrom => erzeugt eine kurze Krafteinwirkung von ungefähr 3s
=> Calcium abhängig und sehr ATP aufwendig
2. tonisch:
- vor allem pharmakomechanisch gesteuert -> langer Stimulus erzeugt Calcium Einstrom -> Calcium intrazellulär sinkt wieder und bleibt aber auf einem Hintergrundniveau erhalten
- auch dann steigt Muskelkraft weiter => stagniert erst bei hohem steady state => wenig ATP nötig
=> zufällige Dephosphorylierung von Aktin gebunden MLC20 verlangsamt die Dissoziation => als Verriegelung bezeichnet
single unit glatte Muskulatur
- sind ähnlich der Herzmuskelzellen mit benachbarten Zellen über gap junctions verbunden => funktionelles Synthitium
- besitzen eigene Schrittmacherzellen => rhythmische Aktivität ( über veg. Nervensystem und Dehnung modeliert)
- treten fast überall auf
- aktive Entspannung ist möglich
- Membranpot. schwankt ( spontane Schwankungen der Schrittmacherzellen)
=> myogener Tonus
multi unit glatte Muskulatur
- können unabhängig voneinander wirken, nicht untereinander verbunden
- meist keine spontane Aktivität und unempfindlich für Dehnung
- durch zahlreiche veg. Nerven innerviert, welche aus Varikositäten erregende und hemmende NT freisetzen => neurogener Tonus
- ähnlich der quergestreiften Muskulatur:
- sehr selten:
=> INNERE AUGENMUSKELN
=> M. ARRECTOR PILLI
=> VAS DEFFERENS
=> GROSSE GEFÄSSE
- viskoelastisches Verhalten bei Dehnung, nur zeitweise Rückstellkraft => anschließend Dehnung bleibt erhalten bis akt. Verkürzung den Grundzustand wieder herstellt => plastisches Verhalten
Aras
Fördert Wachheit
Hemmt Müdigkeit
- locus caeruleus: NA Projektion
-Raphekerne: serotoninerge Projektionen
-ncl tuberomamillaris: histaminerge projektion
Hinterer lateraler hypothalamus
Fördert Wachheit
Hemmt Müdigkeit
-NT : Orexin (Hypocretin)
Ventrolaterale präootische Kerne
Hemmt Wachzustand
Fördert Müdigkeit und schlaf
- hemmt die aktivierenden Systeme
- NT : GABA und Galanin
Regulation der Schlaf und Wachstadien
a) homeostatisch
- Verhältnisse zwischen Schlsf und Wach -> stabil
- ist also abhängig von der Aktivität ( wenn hohe Aktivität dann ist schlaf auch hoch )
- durch Adenosin: wird bei hoher Aktivität der Neuronen frei -> stimuliert VLPO (hemmt RAS und hinteren lateralem Hypothalamus -> Schlsfzustsnd wird stabilisiert
b) circadian:
- entspricht dem Tagesrhythmus
-das primäre Zentrum ist der ncl. Suprachiasmaticus (zentrale Uhr) des hypothalamus
=> dieser wird über die Retina durch dunkel/ hell Zyklen beeinflusst (Melanopsinhaltige Ganglienzellen
Ncl suprachiasmaticus
- dort wird der Rhythmus hauptsächlich reguliert
- wichtig zum Beispiel im endokrinen System oder bei der Thermoregulation und auch im Stoffwechsel
Melatonin
- hohe Produktion bei Dunkelheit
- gering bei Helligkeit
- besitzt Rezeptoren in verschiedenen Geweben und im SCN => kann bei rhythmisch bedingten Schlsfstörungen als Schlsfmkttel verwendet werden
Aber sehr viele in vielen verschiedenen Organen => Wirkungen sind nicut genau bekannt
Wirkungen Testosteron
1. Sekundär männliche Geschlechtsmerkmale
2. Spermatogenese
3. Protein- Anabolismus
4. E2- Quelle
Wirkungen DHT
1. Genitalienentwicklung
2. sekundär männliche Geschlechtsmerkmale
3. Talgdrüsen
Wirkungen E2 beim Mann
1. Männliche Orientierung, Sexualverhalten (ZNS), permissiv für normale Libido
2. Spermatogenese ( hilft Spermienreifung)
3. Osteoblastproliferation (aber Schließung der Epiphysenfugen) -> stoppt Längenwachstum; erhält Knochendichte aufrecht
4. negatives Feedback auf LH
Wirkungen Östrogene Frau
1. Lipido, sexueller Antrieb
2. Entwicklung der Genitalien, Uterusmuskulatur
3. Sekundäre weibliche Geschlechtwsmerkmale
4. Brustkanalentwicklung
5. Proliferation des Endometriums in der Follikulärphase
6. Uterusmuskulatur: Oxytozinrezeptoranzahl steigt
7. Progesteronrezeptoranzahl steigt
8. cervicales Sekret: mehr, dünnflüssiger, mit kurzen Fettsäuren
9. Tuba uterina Motilität steigt
10. Negatives Feedback auf FSH, aber: andauernde hohe Konzentration von E2 führt zum positiven Feedback auf FSH und LH
11. PRL Spiegel steigt, laktierende Wirkung von PRL aber gehemmt ( nur Brustalveolenentwicklung)
12. Knochenwirkungen: wie bei Testosteron! + OPG Spiegel steigt -> Osteoclast sinkt -> Mineraliengehalt steigt (s. postmenopausale Osteoporose)
13. Kardioprotektive WIrkungen (eNos steigt, LDL sinkt, HDL steigt)
14. Veränderung vom Leberstoffwechsel ( Antithrombinproduktion der Leber sinkt, erhöhtes Risiko einer Thrombose, Angiotensinogen steigt, Transportproteine der Hormone steigen)
15. Mitogen, erhöht Krebsrisiko (Brust und Uterus)
Wirkungen Progesteron
1. Östrogenrezeptoranzahl sinkt
2. Endometrium secretionis: Hemmung der Mitosen, Reifung/ Differenzierung der Zellen, Drüsenaktivität ( VOrbereitung auf Einbettung)
3. Kapazitation von Spermien
4. negatives Feedback auf GnRH/LH, hemmt somit das LH- FSH- Surge
5. Aufrechterhaltung der Schwangerschaft, durch:
- E2- Rezeptoranzahl sinkt
-Alpha 1 Rezept. sinkt
- Spannungsabh. Ca2+- Kanäle sinken
- gap junctions sinken
- Oxytozinrezeptoren sinken
- Hemmung der Immunantwort auf den Fetus
- stimuliert die Deziduareaktion des Endometriums -> Vorbereitung auf Implantation
- hemmt Kontraktion des Uterus
- hemmt Laktation während Schwangerschaft
=> Schwangerschaft unterstützen, Geburt vorbereiten, aber die Geburt selbst vorbeugen
6. Brustalveolenentwicklung
7. Fördert die Zelldifferenzierung, wirkt Östradiol bei der Krebsrisikoerhöhung entgegen (Pille)
=> P4 ist ein Cortisol- Rezeptor- Antagonist
Wirkungen Prolaktin
(rhythmische PRL Sekretion entsteht durch frequenzierte Stimulation der Brustwarze)
1. Brustentwicklung und Alveolensystementwicklung (zusammen mit P4)
2. dient der EInleitung und AUfrechterhaltung der Laktation
3. konzeptive Wirkung ( auch im Mann): wegen 4.
4. PRL hemmt GnRH -> TRH stimuliert PRL- Sekretion -> bei Hypothyreose T3/T4 sinken -> neg. Feedback auf TRH fehlt => TRH steigt
5. psychisch: fördert Muttergefühle
6. D3 Synergist im Darm
Wirkungen Oxytozin
vor Geburt( stark eingeschränkt): im Uterus über Gq
1. Kontraktion der Myoepithelzellen der Milchdrüsen
2. Kontraktion der Uteruswandmuskulatur
3. psychische Einflüsse
Wirkungen hcG
1. stimuliert die P4- und E2- Synthese im 1/3 der Schwangerschaft über seine Wirkungen an LH- Rezeptoren ( obwohl LH und FSH eigentlich unverändert sind)
2. stimuliert fetale Leydig- Zellen des fetalen Hodens -> Testosteron steigt
3. stimuliert fetale NNR -> DHEA(S) steigt ( daraus werden in der Plazenta ÖStrogene gebildet)
4. autokriner Growth factor, welcher die Trophoblasten und Plazentareifung fördert
5. hemmt indirekt die FSH und LH Freisetzung -> wichtig, da hohe LH/FSH die Menstruation einleiten würden
HCG ALS SCHWANGERSCHAFTSTEST: NUR DIE BETA- KETTE IST SPEZIFISCH, IM HARN ODER BLUT, IM HARN: CA. 14 TAGE NACH BEFRUCHTUNG (VOR ALLEM MORGENS), IM PLASMA: 7-10 TAGE NACH BEFRUCHTUNG
Wirkungen Cortisol während der Schwangerschaft
CRH (plazental) -> ACTH -> Cortisol ( während Schwangerschaft veränderte Rückkopplungsmechanismen -> keine Hemmung auf CRH)
entsteht am Ende der Schwangerschaft in der fetalen NNR: wichtig für Reifung des Fetus
1. Pneumozyten Typ 2 Reifung -> Surfactant
2. Schließen des ductus arteriosus Botalli
3. Auffüllen der Glykogenspeicher (wichtig, da bei Geburt vorübergehend wenig Sauerstoff zur Verfügung steht)
G- Zellen
Produkt: Gastrin
Wo?: Magen, Duodenum
Reiz für Sekretion: nervus vagus, enterale Efferenzen, Noradrenalin über beta2- Rez., Aminosäuren im Magen
Rezeptoren:CCK2 (Gq)
Wirkung:
1. Magen Salzsäuresekretion steigt
2. Magenmotilität steigt
3. trophische Wirkung (= Zellteilung) steigt
I- Zellen
Produkt: CCK
Wo?: Duodenum, Anfang Jejunum
Reiz für Sekretion:Aminosäure, Fettsäure in Dünndarm
Rezeptoren:CCK1 (Gq)
Wirkung:
1. Gallenentleerung steigt
2. Insulinsekretion steigt
3. Magenentleerung sinkt
4. Sättigungsgefühl
D- Zellen
Produkt: Somatostatin
Wo?: Pankreas, Dünndarm
Reiz für Sekretion: PH<2,3, n.vagus, M3-Ach- Rez., CCK
Rezeptoren:Somatostatin- Rez. (Gi)
Wirkung:
1. allgemeine Hemmung z.b. G-Zellen, Belegzellen
ECL- Zellen
Produkt: Histamin
Wo?: Antrum
Reiz für Sekretion: PACAP, CCK, Gastrin
Rezeptoren: H2-Rez (Gs)
Wirkung: Magen Salzsäuresekretion steigt
S- Zellen
Produkt: Sekretin
Wo?: Duodenum, Anfang Jejunum
Reiz für Sekretion: Salzsäure im Dünndarm
Rezeptoren: Sekretin- Rez. (Gs)
Wirkung:
1. HCO3- Sekretion in Gangepithelzellen (Pankreas)
2. potenziert den Effekt von CCK an Pankreas Azinuszellen
L-Zellen
Produkt: GLP-1, GLP-2
Wo?: Ileum
Reiz für Sekretion: Kohlenhydrate, Proteine, Lipide im DÜnndarm
Rezeptoren:-
Wirkung:
1. Insulinsekretion steigt
2. Glukagonsekretion sinkt
3. Magensaftsekretion
4. Magenmotilität sinkt
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