Materialwirtschaft
1. Kapitel: Materialbedarfsplanung
1. Kapitel: Materialbedarfsplanung
Kartei Details
Karten | 15 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 24.09.2017 / 07.11.2018 |
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Was ist Materialwirtschaft?
Materialwirtschaft ist eine in die Wertschöpfungskette integrierte Querschnittfunktion entlang des Materialflusses über die ganze Logistikkette vom Lieferanten über das Unternehmen bis zum Endverbraucher.
Was sind die Hauptaufgaben in der Materialwirtschaft?
- Materialbedarfsermittlung des Primärbedarfs in der:
- Produktionsprogrammplanung beim Industrie- und Gewerbeunternehmen
- Absatzprogrammplanung beim Handelsunternehmen
- Materialbedarfsermittlung des Sekundär- und Tertiärbedarfs in der Materialbedarfsplanung der Produktion
- Betriebsdatenerfassung in der Verwaltung aller materialbezogenen Daten für die Materialbedarfsermittlung und Materialwirtschaft.
Was bezweckt die Materialbedarfsermittlung?
Sie bezweckt mittels verschiedener Methoden der Bedarfsrechnung im Rahmen der Materialbedarfsplanung die mengen- und termingerechte Deckung des Materialbedarfs zu bestimmen.
Nenne drei Materialbedarfsarten.
- Primärbedarf:
Verkaufsfähige Produkte und Halbfabrikate
- Sekundärbedarf:
Alle zur Herstellung des Primärbedarfs nötigen Bedarfe an Rohstoffe, Einzelteile, Halbzeuge, Komponente, Baugruppen, Systeme, inklusive deren Ersatzteile
- Tertiärbedarf:
Alle zur Herstellung des Primärbedarfs notwenigen verbrauchsabhängigen Betriebsmittel und HIlfsstoffe wie etwa Verschleisswerkzeuge, Verbrauchsmaterial und Schmiermittel.
Welche drei Ansätze in den Bedarfsarten werden unterschieden und wie werden diese unterteilt?
- Erzeugnisorientiert
- Primärbedarf
- Sekundärbedarf
- Verfahrensorientiert
- Tertiärbedarf
- Bestandsorientiert
- Bruttobedarf
- Nettobedarf
Wie ergibt sich der Sekundärbedarf?
Durch die Multiplikation des Primärbedarfs mit den Mengenangaben der Erzeugnisbestandteilen auf den Stücklisten.
Wie ergibt sich der Brutto- bzw. Nettobedarf?
Sekundärbedarf
+ Zusatzbedarf
+ Sicherheitsbedarf
= Bruttobedarf
- disponierbare Lagerbestände
- offener Bestellbestand
+ reservierte Bestände
= Nettobedarf
Was ist der Zusatzbedarf?
Der ungeplante Bedarf welcher zusätzlich von einem Teil benötigt wird.
- Mehrbedarf für Wartung und Reparatur
- Nebenbedarf für Sonderzwecke wie Versuche und Sondereinrichtungen
- Bedarf an selten verlangten Erzeugnissen
- Minderlieferungen wegen Ausschuss oder Schwund
Im Rahmen der Bedarfsermittlung muss auch der Termin bestimmt werden, bis zu dem der Bedarf gedeckt werden muss.
Der Termin ist abhängig vom Verwendungszweck. Welche Verwendungszwecke gibt es und wo werden diese angewendet?
- Erzeugnisbedarf
- Sporadischer Bedarf
- Prototypen
- Projektbedarf
- Produktionsanläufe
- Kontinuierlicher Bedarf
- Laufender Fertigungsbedarf laut Produktionsprogramm
- Betriebsbedarf
- Sporadischer Bedarf
- Betriebsmittel
- Dienstleistungen
- Investitionen
Der Termin wird auch vom gewählten Bereitstellungsprinzip bestimmt. Welche zwei werden unterschieden?
- Verbrauchsorientiert:
Geplantes Produktionsmaterial wird, ausser bei teuren oder schwierig zu beschaffenden Artikeln und bei der Produktionsanlieferung "Just In Time", einige Zeit vor dem Gebrauch beschafft und bis dahin gelagert.
- Auftragsorientiert:
Materialien werden meistens sofort benötigt oder von den Bedarfsträgern möglichst schnell gewünscht.
Welche drei Bedarfsermittlungsmethoden gibt es und wo werden diese angewendet?
- Stochastisch
- Verbrauchsgesteuert
- Hochrechnung der zurückliegenden Verbrauchswerte aus Nachfrage- und Verbrauchsstatistiken (Prognoseverfahren)
- Anwendung bei: C-Sekundär und Tertiärbedarf
Niedrigwertige C-Materialien des Sekundärbedarfs
- Deterministisch
- Programmgesteuert
- Stücklistenauflösung des Primärbedarfs aus Produktionsprogramm oder Auftragsauflösung der Auftragsbestände mit Verwendungsnachweisen.
- Anwendung bei: A/B-Sekundärbedarf
Mittel- bis hochwertige A- und B-Materialien des Sekundärbedarfs
- Heuristisch
- Geschätzt
- Ohne Referenzwerte analog oder intuitiv geschätzt, wenn keine Verbrauchs-, Auftrags oder Programmwerte vorliegen.
- Anwendung bei: D-Sekundärbedarf (und neuen Produkten)
Geringwertige D-Materialien des Sekundärbedarfs.
Welche drei Methoden der Mittelwertbildung gibt es?
- Arithmetischer Mittelwert
- Aufgelistete Verbräuche vergangener Perioden werden addiert und durch die Anzahl der Perioden dividiert.
- Gleitender Mittelwert
- Nur eine geringe Anzahl der letzten Verbräuche wird für die Prognose berücksichtigt. Die Anzahl der Perioden bleibt durch Austauschen der ältesten mit den jüngsten Periodenwerten gleich.
- Gewichteter gleitender Mittelwert
- Gleiches Vorgehen wie bei gleitenden Mittelwert, die Verbräuche pro vergangene Periode werden jedoch zusätzlich mit einem Gewichtungsfaktor versehen.
Die Produktstruktur lässt sich in zwei Listen darstellen. Wie heissen diese?
- Syntethische Betrachtung (Worin ist eine Produktkomponente enthalten)
- Verwendungsnachweise
- Mengenverwendungsnachweis
- Strukturverwendungsnachweis
- Baukastenverwendungsnachweis
- Analytische Betrachtung (Woraus besteht ein Produkt)
- Stücklisten
- Mengenstückliste
- Strukturstückliste
- Baukastenstückliste
- Variantenstückliste
Nennen Sie die verschiedenen Methoden der auftragsbezogenen Materialbedarfsermittlung
Die vier analytischen Methoden mittels Stücklistenauflösung:
- Produktionsstufen-, Dispositionsstufen-, Renetting-, Gozinto-, Schätzverfahren
Die syntethische Methode mittels Verwendungsnachweis.
Die zwei heuristischen Methoden: Analogschätzung, Intuitivschätzung
Beschreiben Sie, was mit der Mengne-, Struktur- und Baukastenstückliste jeweils aufgezeigt wird.
- Mengenstückliste:
- Zeigt den gesamten mengenmässigen Materialbedarf je Erzeugniseinheit unstrukturiert auf. - Strukturstückliste:
- Zeigt den gesamten mengenmässigen Materialbedarf je Erzeugniseinheit im hierarchischen strukturierten Aufbau der Erzeugnisstruktur auf. - Baukastenstückliste:
- Strukturstückliste, die nur aufzeigt, welche Materialien in die nächsttiefere Stufe eingehen.
- Gesamtheit aller Baukastenstücklisten = Gozintograph
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